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Veröffentlicht am 23.10.2019

Drachenliebe - spannend und unterhaltsam trotz kleiner Schwächen

A Dragon's Love (The Dragon Chronicles 1)
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Inhalt
Seit Raven denken kann, musste sie immer wieder umziehen. Nun zieht es sie in ihre Geburtsstadt Swansea zurück, wo sie hofft, endlich ein Zuhause zu finden und ein normales Leben führen zu können. ...

Inhalt
Seit Raven denken kann, musste sie immer wieder umziehen. Nun zieht es sie in ihre Geburtsstadt Swansea zurück, wo sie hofft, endlich ein Zuhause zu finden und ein normales Leben führen zu können. Als sie bei einer Geburtstagsparty jedoch plötzlich die Kontrolle über sich selbst verliert und gewalttätig wird, ändert sich aber für Raven alles. Sie landet auf einer Akademie für magische Geschöpfe und muss sich fortan mit dem geheimnisvollen Elion herumschlagen. Und sie muss entsetzt feststellen, dass ihr bester und engster Freund sie jahrelang belogen hat. Denn in Raven schlummert etwas mächtiges...

Meine Meinung
"Fantasy-Liebesroman für Drachenfans" - so bewirbt der Verlag die Geschichte. Tja, wie schnell man mich doch mit solchen Worten herumbekommt! Dank des spannenden, fesselnden Prologes hat mich die Geschichte dann auch recht schnell in ihren Bann gezogen. Der Schreibstil gefällt mir hier ausserordentlich gut. Er wirkt geübt, hat seinen eigenen (manchmal sehr trockenen) Humor, ist spannend und emotional. Ja, ich habe das Buch recht schnell durchgesuchtet, auch dank des tollen Stils. Mehrheitlich begleitet man als LeserIn Raven auf ihrem Weg, ab und zu wechseln sich die Kapitel aber auch ab mit solchen, die andere wichtige Personen begleiten. Mir gefällt so etwas ja immer gut.

Raven war schon immer anders: Schneller, kräftiger, und immer wieder mit ihrer Mutter umgezogen. Für ihr Studium zieht es sie zurück in ihre Geburtsstadt, wo sie vielleicht endlich ein Zuhause finden hofft. An ihrer Seite: Chris, ihr engster Vertrauter und bester Freund. Doch als sie an einer Party die Kontrolle verliert, stellt sich heraus, dass Chris sie jahrelang belogen hat und weiss, weshalb sie so anders ist. Und ehe sie es sich versieht, landet sie in der Academiae De Natura – der Akademie der Geschöpfe, wo sie fortan von Elion betreut wird, einem Mann, der ihr Herz auf unerklärliche Weise schneller schlagen lässt.

A Dragon's Love ist eines dieser Bücher, die einfach Spass machen. Es gibt so viel zu entdecken, hier vor allem magischer Art, und ich wollte immer mehr und mehr sehen. Die verschiedenen Wesen, die hier Platz gefunden haben, faszinieren mich allesamt und ich hoffe, dass auch die restlichen drei Bände (die zum Glück alle in kurzem Abstand erscheinen) das beibehalten. Natürlich ist dank Titel und Cover schon viel vorgegriffen worden und man weiss, was einen resp. Raven da bald erwartet, dennoch gibt es viel mehr zu entdecken - unter anderem Teenie-Vampire, einen knurrenden Baby-Wolf und Elion. Hach, Elion!

Raven ist eine tolle Protagonistin - stark, selbstständig und mutig, aber auch sehr oft traurig und zurückgezogen. Sehr authentisch aus meiner Sicht und ich konnte mich gut mit ihr identifizieren. Andererseits ist Raven aber auch - und das hat mich an der Geschichte am meisten gestört - etwas zu viel des Guten. Ich will hier nicht spoilern, deshalb nur sinnbildlich gemeint: Raven ist eine der Protagonistinnen, die im Lotto gewinnt; herausfindet, dass sie eine reiche Tante hat, die ihr alles vererbt; die per Zufall den tollsten Job überhaupt angeboten bekommt; die den schärfsten aller Nachbarn verführt; und die das Herz des absolut verängstigten kleinen Jungen erobert und ihn wieder aufbaut. Wie gesagt, sinnbildlich gesprochen und so im Buch nicht geschehen! Aber ihr wisst, was ich meine: Sie kann alles und hat alles und ist superduper Special. Abgesehen davon ist sie aber wirklich cool!

Manchmal ist die Geschichte etwas überhastet - zum Beispiel, was Raven und Elion angeht. Und manchmal hätte ich den Schulleiter, George so heisst er meines Wissens, gerne einfach geschüttelt, weil er alle im Dunkeln lässt. Und Raven, weil sie nicht beharrlicher ist. Und Elion, weil er nicht beharrlicher ist. Und manchmal gibt es etwas zu viele Zufälle in der Geschichte. Aber das hatten wir eigentlich schon, siehe Abschnitt "Raven". Trotz dieser Kritikpunkte wollte ich dennoch immer weiter und weiter lesen und ich habe nicht einmal mit den Augen gerollt, was schon ein starkes Stück ist. Also hat die Geschichte zwar durchaus ihre Schwächen, aber abholen konnte sie mich trotzdem.

Fazit
Urban Fantasy mit einer starken aber etwas zu "speziellen" Protagonistin. Wer Drachen, Vampire, Werwölfe und Co. mag, vor Liebesgeschichten nicht zurückschreckt und gerne mal wieder einen Typen anschmachten möchte, der wird von A Dragon's Love gut bedient werden. Ich für meinen Teil freue mich auf Band 2!

Veröffentlicht am 10.10.2019

Guter Vampirroman mit wenigen Schwächen

Die letzte Kiya 1: Schattenerbe
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Inhalt
Als Lilya über die Semesterferien auf der Ranch ihrer Eltern aushilft, trifft sie dort einen seltsam anziehenden Gast. Dimitri, seines Zeichens Weltenbummler, fasziniert sie auf Anhieb. Was Lilya ...

Inhalt
Als Lilya über die Semesterferien auf der Ranch ihrer Eltern aushilft, trifft sie dort einen seltsam anziehenden Gast. Dimitri, seines Zeichens Weltenbummler, fasziniert sie auf Anhieb. Was Lilya nicht weiss: Dimitri ist der Kronprinz eines uralten Vampirgeschlechts und seit Jahren auf der Suche nach ihr. Denn Lilya ist nicht die, die sie zu glauben scheint. Und nur mit ihrer Hilfe kann die Ordnung in der Welt der Vampire wiederhergestellt werden. Doch Dimitri hat nicht damit gerechnet, dass ihn Lilya derart bezaubern würde.

Meine Meinung
Endlich mal wieder einen Vampirroman lesen. Wer denkt sich das nicht zwischendurch mal? Und so habe ich zu Schattenerbe gegriffen, in der Hoffnung, mich von der Vampirwelt fesseln lassen zu können. Trotz des angenehmen Schreibstils der Autorin merkt man aber phasenweise, dass es ihr erster Roman ist. Sie verliert sich teils in Szenen, die die Geschichte unnötig in die Länge ziehen. Und hätte ich nicht die guten Rezensionen gelesen, wäre ich tatsächlich versucht gewesen, das Buch wegzulegen.

Lilya hilft in den Ferien ihren Eltern auf der Ranch aus, als ein geheimnisvoller Unbekannter auftaucht. Dimitri fasziniert sie von der ersten Sekunde an - und irgendwie scheint dies auf Gegenseitigkeit zu beruhen. Während die beiden sich immer näher kommen, naht auch die Gefahr, vor der Dimitri sie eigentlich beschützen will. Denn er ist in Wahrheit Kronprinz der Diye, einer uralten Vampirrasse - und sein Ziel ist es, Lilya nach Hause zu bringen.

Texas und New York
Der erste Abschnitt der Geschichte spielt in Texas, wo Lilya ihren abwesenden Eltern auf der zum Ferienziel umgebauten Ranch aushilft. Zuerst hat mich das Setting hier sehr angesprochen: Eine Ranch, viel Western-Feeling, unendliche Freiheit. Aber mit seinen 142 Seiten (gemäss Tolino) macht der Abschnitt schon einen Drittel der Geschichte aus und leider passiert hier einfach gar nichts. Es gibt eine Menge Lya und Dimitri, eine Menge Lya die sich Gedanken über Dimitri macht, und eine Menge Dimitri, der ein schlechtes Gewissen hat, weil er Gefühle für Lya entwickelt und ihr nicht die Wahrheit erzählt.
Allgemein vergehen gefühlt ein paar Tage, bis die beiden schon von Liebe sprechen und unendlich tiefgründige Gefühle für einander hegen.
Abschnitt zwei spielt dann in New York, wo Lya studiert, und wohin Dimitri sie nach der kurzen Zeit schon begleitet. Auch hier bekommt man lediglich ein bisschen mehr Einsicht in die Gefühlswelt und ganz viel Einsicht in den Tagesablauf. Weitere 78 Seiten vergehen, bis endlich endlich etwas Spannung aufkommt und das Geplänkel zwischen den beiden Protagonisten sich in Action umwandelt.

Sibirien und Kanada
Tatsächlich wird es danach aber richtig spannend. Der nächste Abschnitt Sibirien bietet 83 Seiten voller Spannung (ja, jetzt habe ich angefangen die Seiten zu zählen, das ziehe ich jetzt durch). Lya muss vieles durchmachen und erleiden - genauer will ich hier aber nicht darauf eingehen. Nur so viel: Es wird emotional und ziemlich brutal. Wer also schon in einem der beiden ersten Abschnitte wie ich ein wenig verzweifelt ist und sich fragt: Kommt da noch was? Ja, gute Nachrichten, da kommt noch was!
Mit Kanada folgt dann der letzte kurze Abschnitt vor dem Ende. 26 Seiten und einen Epilog später, sitzt der Leser da und fragt sich: Warum ist hier kein Cliffhanger gekommen? Zumindest mir ging es so. Ich bin mir nämlich trotz der guten zweiten Hälfte nicht sicher, ob ich Band 2 noch lesen möchte.

Kleine Zweifel, grosse Auswirkungen?
Warum das?, mögt ihr euch jetzt fragen. Nun. Irgendwie bin ich mit dem Buch nicht so recht warm geworden. Lya ist mir zu perfekt, Dimitri wird mir zu schnell vom riesen A**** zum wunderbaren Freund, das Böse ist mir zu Böse, die Gefühle sind mir zu schnell da und die Emotionen kommen bei mir leider nicht so richtig an. Tatsächlich weiss ich wirklich wirklich nicht, ob ich Band 2 dann noch lesen werde. Ich lasse mich hier wohl mal überraschen was Titel, Cover und Inhaltsangabe angeht und dann spontan entscheiden.

Dennoch...
... gefallen hat mir das Buch doch sehr gut. Der Schreibstil war top für ein Debüt! Die Hauptprotagonistin Lilya zweifelt an sich, als sie diese neue Welt der Vampire für sich entdeckt, macht sich Gedanken und hinterfragt alles, sie akzeptiert nicht einfach alles als gegeben. Und sie bleibt sich selber treu. Die Vampire an sich fand ich sehr interessant mit den drei Rassen und ihrer Geschichte, die mal etwas anderes ist. Auch die Nebencharaktere haben mir grösstenteils sehr gut gefallen, vor allem Boris. Danke liebe Autorin dafür. Das hat weh getan.

Fazit
Eine etwas andere Vampirgeschichte mit viel Potenzial, das vor allem am Anfang durch unnötige Längen verschenkt wird. Mir hat vor allem die zweite Hälfte der Geschichte gut gefallen, wobei ich nicht 100 % warm wurde mit dem Buch und den Charakteren und alles in allem eher zwiegespalten zurückbleibe.

Veröffentlicht am 08.10.2019

Willkommen in Wayward Pines

Psychose
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Inhalt
Secret-Service-Agent Ethan Burke soll das Verschwinden zweier Agenten im idyllischen Städtchen Wayward Pines untersuchen. Doch als er nach einem Verkehrsunfall im Krankenhaus wieder zu sich kommt, ...

Inhalt
Secret-Service-Agent Ethan Burke soll das Verschwinden zweier Agenten im idyllischen Städtchen Wayward Pines untersuchen. Doch als er nach einem Verkehrsunfall im Krankenhaus wieder zu sich kommt, geschehen plötzlich seltsame Dinge: Seine persönlichen Sachen sind verschwunden, er schafft es nicht, Kontakt zu seiner Frau oder seinem Vorgesetzten aufzunehmen und die Bewohner von Wayward Pines scheinen ihm auszuweichen - oder zumindest seinen Fragen. Als Ethan versucht, die Stadt zu verlassen, stösst er auf eine unüberwindbare Mauer um die Stadt herum - und auf ein grauenvolles Geheimnis.

Meine Meinung
In der Verlagsvorschau ist mein Blick sofort an dem hübschen Cover hängen geblieben (tja) und auch der Klappentext hat mich direkt angesprochen. Also habe ich mich an Psychose ran getraut, obschon es eher nicht mein Genre ist. Der Schreibstil lässt sich im Grossen und Ganzen angenehm lesen, auch wenn er phasenweise etwas seltsam anmutet - wobei ich das nicht genauer umschreiben kann. Die Geschichte wird aus der Sicht von Ethan Burke erzählt, mit wenigen Abstechern in seine (brutale) Vergangenheit und ein zwei Kapiteln aus anderer Sicht. Alles in Allem hat mir das sehr zugesagt.

Ex-Kampfpilot und nun Secret-Service-Agent Ethan Burke soll im verschlafenen Bergstädtchen Wayward Pines nach zwei vermissten Kollegen suchen. Doch ehe er ankommt, wird er in einen schweren Unfall verwickelt. Als er aufwacht befindet er sich im Spital von Wayward Pines - ohne seine persönlichen Sachen. Sämtliche Versuche, die Aussenwelt zu kontaktieren, scheitern. Die Menschen um ihn herum verhalten sich seltsam und weichen seinen Fragen aus. Ethan's Mission ist plötzlich sein geringstes Problem - denn offenbar gibt es aus der Stadt keinen Weg hinaus...

Ermittlungen
"Für Fans von Stephen King" wirbt ein Sticker auf dem Cover. Da meine Erfahrungen mit King eher langweiliger Natur waren, habe ich auf etwas mehr Spannung gehofft. Tatsächlich liest sich die erste Hälfte wie ein Krimi, in dem seltsame Dinge geschehen, die aber an und für sich nicht wahnsinnig spannend sind und definitiv auch nicht aus dem Genre Horror stammen. Trotzdem hat es mir Spass gemacht, die Ermittlungen von Ethan zu begleiten und mit ihm dieses seltsame Örtchen Wayward Pines zu erkunden.

Verfolgung
In der zweiten Hälfte geht es dann dafür richtig los. Das Buch gleicht plötzlich einem Verfolgungsthriller. Der Protagonist deckt nach und nach die Geheimnisse der Stadt auf, versucht zu fliehen, findet Freunde und mehr Feinde, und ja, es wird rasant und spannend und ja, ich habe die letzten 150 Seiten an einem Tag verschlungen.

Kaputte Protagonisten
Die Protagonisten des Buches haben mir wirklich unglaublich gut gefallen. Zum einen wäre da Ethan Burke - ehemaliger Kampfpilot im zweiten Golfkrieg und Kriegsgefangener der Al-Qaida, untreuer Ehemann, treuer Secret-Service-Agent. Ethan leidet. Und zwar oft. Unter Flashbacks. Aber auch darunter, dass er seine Frau betrogen hat, und dass er seinem Sohn nicht immer der Vater ist, den er verdient. Theresa, seine Frau, ist ihm treu ergeben, verzeiht ihm seine Fehler, liebt ihn über alles. Die Paardynamik der beiden ist... anders. Aber sie gefällt mir. Die Bewohner von Wayward Pines hingegen sind alle irgendwie seltsam, und je weiter die Geschichte fortschreitet, desto seltsamer werden sie. Tatsächlich sind da noch ein paar Fragen zu klären, ich hoffe, Band 2 hilft da.

Das geheimnisvolle Örtchen Wayward Pines
Die Auflösung - keine Angst, ich verrate sie euch sicher nicht - hat mich überrascht. Ich hatte mir selber etwas zusammengereimt, das aber nicht wirklich an die Auflösung ran kommt. Mich hat sie überrascht, aber ich musste mich auch erst mit dem Gedanken anfreunden. Dennoch; das Ende hat mir zugesagt - und ich will mehr.

Fazit
Zum einen eine Geschichte mit Krimifaktor, zum anderen eine spannend-rasante Verfolgungs-Story mit einem Ende, das ich so nicht habe kommen sehe. Trotz ein paar Schwächen wurde ich gut unterhalten und vor allem die Protagonisten aber auch die Spannung im zweiten Teil haben mich gefangen genommen. Freue mich auf Band 2.

Veröffentlicht am 29.09.2019

Eine Lady ohne ersichtliche Vorzüge

Eine Lady mit gewissen Vorzügen
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Inhalt
London 1813: Lady Titania Stanhope muss sich nach dem Tod ihres Vaters um die Nachlassregelung kümmern. Mit Schrecken jedoch stellt sie fest, dass dieser sein gesamtes Vermögen seiner Mätresse vermacht ...

Inhalt
London 1813: Lady Titania Stanhope muss sich nach dem Tod ihres Vaters um die Nachlassregelung kümmern. Mit Schrecken jedoch stellt sie fest, dass dieser sein gesamtes Vermögen seiner Mätresse vermacht hat. Damit Titania und ihr kleiner Bruder das Familienanwesen behalten können und nicht mittellos dastehen, muss ein Plan her: Titania wird in London ihre erste Saison haben und sich den reichstmöglichen Gentleman angeln. Doch sie hat ihre Rechnung nicht mit ihrem eigenen Herzen gemacht - das ausgerechnet für den ebenfalls verarmten Earl of Oakley zu schlagen scheint.

Meine Meinung
Ich wollte mich mal ganz langsam an das historische Genre rantasten und dachte mir, dass eine einfach, lockere Liebesgeschichte da bestimmt gut für den Anfang ist. Mit Eine Lady mit gewissen Vorzügen habe ich nun genau das gefunden - und bin trotzdem irgendwie enttäuscht.

Die Geschichte begleitet grösstenteils Lady Titania Stanhope, die nach dem Tod des Vaters nun mittellos ist und sich schleunigst einen (reichen) Gatten angeln will. Gewisse Ausschnitte beleuchten auch den Earl of Oakley, der vorgibt, verarmt zu sein, um nicht schon wieder an eine Dame zu geraten, die ihn nur des Geldes wegen will. Dass sich ausgerechnet diese beiden ineinander verlieben, ist natürlich Programm. Ein bisschen Gefühlschaos und dergleichen ebenso.

Tatsächlich aber bietet die Geschichte darüber hinaus... gar nichts. London im Jahr 1813 kommt zu kurz, die Protagonisten fand ich ziemlich öde und die Geschichte an sich war sehr vorhersehbar und einfach irgendwie seicht. Ein wenig Humor hat das alles aufgeheitert, allen voran die von der Hauptprotagonistin verfasste Kolumne einer alleinstehenden Dame, wo sie die Suche nach einem Mann mit dem Zug in den Krieg vergleicht. Ansonsten blieb alles sehr oberflächlich und durchschaubar.

Viele gesellschaftliche Anlässe, in denen mal hier und mal da ein paar Worte mit ein paar Nebencharakteren gewechselt wird, wechseln sich ab mit Szenen, in denen Titania mit sich hadert oder der Early of Oakley sich direkt an sie ranmacht (ja, der werte Herr beschmust sie direkt und grabscht was das Zeug hält - und Titania findet das dann auch noch aufregend). Und natürlich ist Titania aussergewöhnlich, alle sind fasziniert von ihr, und sie liest gerne, und sie ist eine starke Frau. Und sie weiss, dass sie sich einen reichen Mann angeln muss resp. sie will sich opfern für ihre Familie, aber sobald sie einen entsprechen gut betuchten Herrn trifft, will sie wieder nicht mehr. Und so weiter und so fort. Zum Glück nur über etwas um die 200 Seiten.

Fazit
Sehr seichte Lektüre, vorhersehbar und oberflächlich. Die Protagonisten sind allesamt ach so speziell, und doch konnten sie mich nicht abholen. Für mich ein denkbar schlechter Start in das historische Genre. Aber ich werde es wieder versuchen.

Veröffentlicht am 23.09.2019

Überrissen - und doch irgendwie witzig zu lesen

The School for Good and Evil, Band 1: Es kann nur eine geben (Die Bestseller-Buchreihe zum Netflix-Film)
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Inhalt
Sophie, schön wie der Tag, engagiert und die perfekte Prinzessin, wünscht sich nichts mehr, als in die Schule für Gute gehen zu dürfen, wo sie ihr eigenes Märchen und den perfekten Prinzen erhalten ...

Inhalt
Sophie, schön wie der Tag, engagiert und die perfekte Prinzessin, wünscht sich nichts mehr, als in die Schule für Gute gehen zu dürfen, wo sie ihr eigenes Märchen und den perfekten Prinzen erhalten kann. Agatha mit den Glubschaugen lebt auf dem Friedhof und glaubt nicht an diese Märchen. Doch dieses Jahr wird Sophie auserwählt und Agatha will alles tun, um ihre einzige Freundin zu beschützen. Doch Agatha schafft es nicht, die Entführung zu verhindern und so kommt es, dass auch Agatha in die Schule gebracht wird. Aber ausgerechnet in die Schule für Gute, während Sophie bei den Bösen landet. Agatha, nun umgeben von piekfeinen Prinzessinnen will nur eins: Nach Hause. Aber Sophie, nun im Zimmer mit drei gruseligen Hexen eingesperrt, denkt nur daran, auf die Seite der Guten zu gelangen. Wie kann Agatha sie überzeugen, dass sie nicht hierher gehören?

Meine Meinung
Eigentlich fand ich das Cover und den Titel des Buches ziemlich abschreckend. Dennoch, der Inhalt klang ganz süss, also habe ich mich mit ein paar anderen Mädels auf Instagram daran gemacht, das Buch gemeinsam zu lesen.

Der Schreibstil passt perfekt in ein Märchen. So richtig. Und genau das hat mich dann aber auch gestört. Alles ist märchenhaft - aber auf diese altmodische, überrissene Art. So sind alle Bösen hässlich, fett und/oder ungepflegt, rüpelhaft und halt wirklich böse. Und die Guten sind schön, eitel, können mit Tieren reden und sehen einfach immer fabelhaft aus. Daran erkennt man denn auch, dass man sich mitten in einem Kinderbuch befindet. Die Idee des Buches hat mir durchaus gefallen, wenn die Protagonisten etwas älter und diese überzeichneten Gegebenheiten nicht gewesen wären, hätte es mir sogar perfekt gefallen. Aber so... die Bösen werden zur Bestrafung gefoltert, die Guten haben in Lebkuchenzimmern Schule. Nein, das war mir einfach zu viel des "Guten".

Die Protagonistinnen werden natürlich davon auch nicht verschont. Agatha hat fettiges Haar, trägt "Klumpschuhe" (was auch immer das sein mag), hat Glupschaugen und achtet nicht sonderlich auf sich selbst. Sophie ist dann das pure Gegenteil, egozentrisch, selbstverliebt und richtig mühsam. Die beiden entwickeln sich natürlich im Verlauf der Geschichte, dennoch, überzeugen konnte mich das nicht.

Das Setting hat mir an und für sich gut gefallen - zwei rivalisierende Schulen, zwei verschiedene, angepasste Stundenpläne, eine grosse Märchenwelt und viele Geheimnisse zum aufdecken. Wenn sich da nur nicht immer wieder moderne Begriffe eingeschlichen hätten - die Südsee, Pingpingbälle und dergleichen finde ich in so einem Buch einfach unpassend.

Trotz meiner Kritik, mir hat es sehr viel Spass gemacht, das Buch zu lesen. Tatsächlich überlege ich auch, mir Band 2 anzuschaffen und mir diese überspitzte Märchenwelt nochmal anzutun.

Fazit
Überrissene Welt und Charaktere - und dennoch hat es mir Spass gemacht, das Buch zu lesen. Wer vor Kinderbüchern nicht zurückschreckt und die Märchenwelt mal aus anderer Sicht erkunden möchte, ist hier sicher richtig.

2.5 Sterne