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Veröffentlicht am 25.03.2017

Märchenhaft - über die Kraft der Natur und der Pflanzen und die ganz grosse Liebe

Die Poison Diaries
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Inhalt
1800 im Norden Englands: Die 16-Jährige Jessamine lebt mit ihrem Vater zurückgezogen in einer verlassenen Kapelle. Ihr Vater, ein angesehener Apotheker, widmet sich voll und ganz der Botanik und ...

Inhalt
1800 im Norden Englands: Die 16-Jährige Jessamine lebt mit ihrem Vater zurückgezogen in einer verlassenen Kapelle. Ihr Vater, ein angesehener Apotheker, widmet sich voll und ganz der Botanik und sucht verzweifelt nach mehr Wissen, während Jessamine ihm ab und an assistieren darf, ansonsten aber ein eher langweiliges Leben als Hausmädchen führt. Eines Tages taucht Weed, ein völlig Fremder, vor ihrer Tür auf, dessen Augen smaragdgrün funkeln und dessen Andersartigkeit Jessamine sofort fesselt. Doch Weed hütet ein wundersames Geheimnis...

Meine Meinung
Erst war ich etwas skeptisch, da die erste Seite direkt mit einem Tagebucheintrag beginnt, der nicht gerade von grossartigem Schreibstil zeugt. Doch schnell wird klar, dass dieser Eintrag von Jessamine, der Protagonistin verfasst worden ist. Jedes Kapitel beginnt mit einem - mal längeren, mal kürzeren - Tagebucheintrag von ihr. Dann begleitet die Geschichte das junge Mädchen in ihrem Leben. Dort ist der Schreibstil dann wesentlich anders und hat mir gut gefallen. Ich war ziemlich schnell in der Geschichte drin und fast noch schneller mit besagter durch.

Jessamine wächst behütet auf, ihr Vater hält sie von der Welt fern und auch von seinem geheimen Garten, in dem er giftige Pflanzen zieht. Dass er sie wie ein Kind behandelt, passt Jessamine so gar nicht, aber es bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich ihm zu fügen. Bis Weed auftaucht, und sie mit ihm endlich ein eigenes Geheimnis haben kann. Die ganze Botanik-Thematik hat mich sehr angesprochen und ich empfand die Ausführungen dazu als gut in die Geschichte integriert. Bis Weed auftaucht passiert noch nicht allzu viel, was aber ganz okay war. Schnell wird dann klar, dass der Junge mit dem komischen Namen etwas Besonderes ist, denn er verhält sich äusserst merkwürdig, scheint eine besondere Verbindung zur Natur und dafür kaum eine Verbindung zur Menschheit zu haben. Jessamine kommt seinem Geheimnis immer ein Stückchen mehr auf die Spur. Und dann überschlagen sich die Ereignisse, Jessamine erkrankt schwer und von da an wird die Geschichte aus Weeds Sicht erzählt. Dieser Sichtwechsel hat mich erst etwas verwirrt, mir dann aber wirklich gut gefallen. Auch wie sich die Geschichte entwickelt hat, fand ich wirklich interessant und gelungen. Dass manche die Story als "schräg" empfinden, kann ich durchaus nachvollziehen, mich aber hat sie total gepackt und ich habe den Rest der Geschichte in einem Rutsch durchgesuchtet.

Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist, dass der Schreibstil, die Wahrnehmung und alles wirklich sehr gut auf ein Mädchen von 16 Jahren aus dem Jahre (ca.) 1800 passt. Jessamine ist eine sehr authentische Protagonistin, noch halb Kind, aber auch schon auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Dadurch, dass sie so behütet aufwächst, ist sie etwas naiv und blauäugig und weiss nicht allzu viel von der Welt.

Erst war ich gegenüber der zarten Liebesgeschichte etwas skeptisch, aber dann hat sie mich doch überzeugen können, denn sowohl Jessamine als auch Weed sind auf ihre Art ganz besonders gebrannte Kinder, die einander den Halt geben, den sie benötigen.

Setting
Der Grossteil der Geschichte spielt in Hulne Abbey, einer alten Kapelle, die zum grössten Teil nur noch Ruine ist. Hulne Abbey ist das Zuhause von Jessamine und ihrem Vater. Rund um die Ruine haben sie Gärten angelegt - Kräuter, Gemüse, Obst, Blumen, alles was das Herz eines Botanikers begehrt. Aber auch der verbotene Garten existiert, ein Garten voller giftiger Pflanzen, den Jessamine nicht betreten darf. Die Beschreibungen der Gärten und Pflanzen, aber auch der Umgebung um Hulne Abbey - Wiese, Wald, Schafherden, Blumenwiesen - hat mir äusserst gut gefallen und ich habe mich mitten im Frühling gefühlt.

Charaktere
Jessamine Luxton, 16 Jahre jung, ist die Protagonistin der Poison Diaries. Sie wächst behütet auf, ist aber sehr neugierig. Gleichzeitig fühlt sie sich etwas einsam, denn neben ihrem Vater hat sie niemanden. Ihr ist es wichtig, dass alles seine Richtigkeit hat und alles gerecht ist. Für mich war sie eine sehr sympathische und authentische Protagonistin und ich habe mit ihr gefühlt und gelitten.

Weed, Alter unbekannt, ist ein Waisenkind, dessen Vergangenheit niemand so richtig kennt. Aufgewachsen bei einem Pfaffen und abgeschoben in ein Irrenhaus, hat er keine einfache Lebensphase hinter sich. Schnell merkt man, dass er ein Geheimnis hat, denn er verhält sich sehr sonderbar. Es ist recht schnell klar, in welche Richtung sein Geheimnis geht, dennoch war ich total überzeugt von der Aufklärung.

Neben Jessamine und Weed gibt es eigentlich nur noch zwei relevante Protagonisten. Zum einen Thomas Luxton, Vater von Jessamine und Apotheker mit Leib und Seele, und zum anderen Oleander, ein geheimnisvoller Zeitgenosse, auf den ich hier wegen Spoilergefahr nicht weiter eingehen will.

Fazit
Die Geschichte um Jessamine und Weed mutet märchenhaft an, steckt voller Geheimnisse und konnte mich vollkommen in seinen Bann ziehen. Für mich eine gelungene Geschichte um die Natur und die Kraft der Pflanzen.

Veröffentlicht am 21.03.2017

Ein netter Auftakt um einen Fluch, die Liebe und die Vergangenheit

Die Verfluchte
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Inhalt
Nach einer gescheiterten Beziehung flieht Rose mit ihrer besten Freundin Enora in die Bretagne, um sich etwas Erholung zu gönnen. Doch kaum kommen sie an, sucht Rose der immer selbe Traum heim: ...

Inhalt
Nach einer gescheiterten Beziehung flieht Rose mit ihrer besten Freundin Enora in die Bretagne, um sich etwas Erholung zu gönnen. Doch kaum kommen sie an, sucht Rose der immer selbe Traum heim: Ein gutaussehender, keltisch anmutender Mann besucht sie in der Nacht, die beiden verzehren sich nach einander, doch jedesmal bringt er ihr den Tod. Rose versucht sich vor den seltsamen Träumen abzulenken, doch dann begegnet sie beim spazieren dem Mann aus dem Traum...

Meine Meinung
Auf die Geschichte bin ich schon vor Jahren gestossen, hauptsächlich wegen des hübschen Covers hat sie mich schon damals angesprochen. Als ich ihr letztens in den Tiefen des Internets wieder begegnet bin, habe ich mich kurzerhand entschieden, die Geschichte zu lesen. Die Wild Roses-Staffel 1 ist unterteilt in fünf Kurzgeschichten. Diese sind auch als Sammelband "Die Tränen der Rose" erhältlich.

Ich habe recht schnell in die Story rein gefunden. Der Schreibstil ist durchschnittlich und noch nicht sehr ausgereift, dennoch lässt er sich leicht lesen. Man merkt aber, dass "Claire Gavilan", ein Autorenduo, in den Anfängen steckt. Die Geschichte wirkt manchmal etwas plump, manchmal etwas übereilt, die Details fehlen. Dennoch wurde ich gut unterhalten.

Rose, die mit ihrer besten Freundin vor einer gescheiterten Beziehung flieht, wird von düster-erotischen Träumen heimgesucht. Als sie dem Typen aus ihren Träumen begegnet, zweifelt sie an ihrem Verstand. Und dass sie seinen Namen urplötzlich weiss und sich zu ihm hingezogen fühlt, als würden sie sich schon ewig kennen, treibt sie wirklich fast in den Wahnsinn. Das Geheimnis um Rose lüftet sich nach und nach, und obschon der Klappentext etwas vorgreift, macht es Spass, mit Rose mehr zu erfahren. Auch wenn sie sich etwas dümmlich stellt. Denn ihre beste Freundin verhält sich gar seltsam, das alte Weib, bei der sie per Zufall reinplatzt, ist ein offensichtlicher Wink mit dem Zaunpfahl, und trotzdem kommt die liebe Rose nicht auf den zündenden Gedanken. Und bevor sie überhaupt etwas begriffen hat, steckt sie in grosser Gefahr.

Die Idee der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Das Buch schafft nicht nur eine hübsche keltisch angehauchte Atmosphäre und spielt mit der Mythologie, sondern es baut auch eine Bindung zum Lied "Where the wild Roses grow" auf, und ich bin gespannt, was da noch kommt. Besonders das Ende hat mich recht überrascht und ich werde definitiv weiter lesen.

Fazit
Eine kurzweilige Geschichte über einen Fluch, die Liebe, die Vergangenheit. Die Protagonistin kann noch nicht vollständig überzeugen und es besteht noch Luft nach oben, aber ich wurde sehr gut unterhalten.

3.5 Sterne

Veröffentlicht am 21.03.2017

Der Tod will nicht mehr ...

Knochenjob!
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Inhalt
Der Tod hat es satt. Immer wird er als der Böse dargestellt, als der Spielverderber, als der, der immer nur nimmt und nie gibt. Also fasst er einen Plan: Er will fortan Leben retten und der Menschheit ...

Inhalt
Der Tod hat es satt. Immer wird er als der Böse dargestellt, als der Spielverderber, als der, der immer nur nimmt und nie gibt. Also fasst er einen Plan: Er will fortan Leben retten und der Menschheit zeigen, was für ein toller Kerl er doch ist. Seine Mitarbeiter Leben, Glück, Zufall, Schicksal, Krankheit und Karma trauen ihren Ohren nicht, als sie von diesem Plan erfahren. Doch der Tod lässt sich nicht unterkriegen und so beginnt ein irrwitziges Abenteuer...

Meine Meinung
Schon nach den ersten Seiten war ich begeistert vom Schreibstil. Der Witz, der Sarkasmus, die Ironie darin sind unglaublich toll und ich wage zu behaupten, dass es einen Schreibstil wie diesen nicht allzu häufig gibt. Vor allem wenn man bedenkt, dass dieses Buch offenbar das Debüt der jungen Schriftstellerin ist. Immer wieder kommt ein wunderbar trockener Humor vor, Selbstironie, und gleichzeitig regt das Buch zum denken an...

Aber von Anfang an: Wir lernen Tod kennen, den etwas miesepetrigen Gesellen, der die Seelen von Verstorbenen abholt und wegbringt. Je nach Ort und Art, je nach dem wie der/die/das Verstorbene sich den Tod vorstellt, erscheint er mal als klappriges Knochengestell, mal als Sensemann oder auch als Besen. Nur hat er es langsam satt, denn die Menschen zollen ihm nicht mehr den Respekt, den er sich verdient hat, und überhaupt, warum muss immer er der Böse sein? So schafft er sich ein Erste Hilfe-Buch an und plant, in Zukunft die Seelen zu retten. Doch leichter gesagt als getan, denn der Tod ist offensichtlich nicht geeignet, Seelen zu retten. Auch seine Mitarbeiter sehen das so und bringen ihn damit nur noch mehr auf die Palme. Ein neuer Plan muss her!

Die Idee hinter dem Buch finde ich sehr süss. Der Tod, der nicht mehr töten will, ist ein sehr sympathischer Protagonist. Naja. Fast immer. Auch die Idee, dass alles eine Art grosse "Fabrik" ist, wo die Zeit die Chefin und Leben, Tod, Schicksal, Zufall, Krankheit und Karma (das eigentlich anders heisst...) die Mitarbeiter sind, fand ich sehr gelungen. Die Dialoge zwischen den einzelnen "Mitarbeitern" waren herrlich komisch. Mit Fussnoten ergänzt die Autorin ihre eh schon witzige Geschichte mit noch witzigeren Anekdoten und Anmerkungen. Alles in allem sprüht das Buch - trotz des eigentlich ernsten Themas - nur so vor Witz. Und genau das hat mir hier gut gefallen.

Es gibt immer wieder kleine Einschübe, Rückblicke, Anmerkungen, Listen, auch Mal einen Chatverlauf, die das Buch zu etwas aussergewöhnlichem machen. Es macht richtig Spass, die Geschichte weiter zu verfolgen. Trotzdem hatte ich manchmal das Gefühl, es wird mir zu viel. Besonders gegen Ende hin habe ich die Rückblende auf die Evolution als etwas mühsam empfunden. Ansonsten fand ich es aber sehr unterhaltsam und erheiternd, die Geschichte der Welt auf diese Art neu zu entdecken.

Fazit
Eine unterhaltsame Geschichte über das Leben und den Tod, die irgendwie nicht miteinander aber auch nicht ohne einander können. Mit viel Charme und Witz wird die Geschichte der Welt neu erzählt und regt zum denken an.

4.5 Sterne

Veröffentlicht am 19.03.2017

Eine süsse Geschichte um das englische Königshaus

Mein Herz und deine Krone
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Inhalt
Als die junge Rebecca "Bex" Porter nach Oxford reist, will sie ihr Auslandsemester voll und ganz dem Kunststudium widmen. Schnell stellt sich aber heraus, dass der charmante und äusserst gutaussehende ...

Inhalt
Als die junge Rebecca "Bex" Porter nach Oxford reist, will sie ihr Auslandsemester voll und ganz dem Kunststudium widmen. Schnell stellt sich aber heraus, dass der charmante und äusserst gutaussehende Mitstudent aus ihrem Wohnheim kein geringerer als Prinz Nicholas, der künftige König von England, ist. Die beiden freunden sich trotz der allgegenwärtigen Bodyguards und Paparazzi und Negativschlagzeilen um das Königshaus an und aus ihrer Freundschaft wird rasch mehr. Und plötzlich befindet sich Bex mitten in der ihr so fremden royalen Welt, in der nicht alles so glänzend ist, wie sie gedacht hat. Doch Bex wäre nicht Bex, wenn sie nicht um ihre Familie, ihre Freunde und ihre Liebe kämpfen würde...

Meine Meinung
Als grosser Englandfan und ja, zugegebenermassen auch Royals-Fan, wollte ich mir die Geschichte um die Amerikanerin Bex und den Kronprinzen Nick nicht entgehen lassen. Dank des geheimnisvollen Prologes habe ich leicht in die Story rein gefunden. Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen, ja, er hat mir richtig gut gefallen, vor allem da auch eine ordentliche Portion Gefühle, Humor und Sarkasmus vorgekommen sind.

Man lernt Bex kennen, eine doch eher durchschnittliche Studentin, die voll und ganz in der Kunst aufgeht. Bei ihrer Ankunft in Oxford öffnet ihr kein geringerer als Mitstudent Prinz Nick die Tore, was sie aber erst gar nicht mitbekommt. Aber wer rechnet auch mit sowas? Die beiden lernen sich kennen und die ersten gemeinsamen Szenen fand ich wirklich wunderbar. So "beschimpft" Bex Nick's Vorfahren (sich unbewusst, dass er der Kronprinz ist), und tritt auch sonst in das eine oder andere Fettnäpfchen. Nichtsdestotrotz landet sie in Nick's Freundeskreis. Der Klappentext lässt es erahnen - bald wird aus der Freundschaft mehr und Bex hat ihre liebe Mühe damit, nicht nur, weil Nick ihre Beziehung nicht öffentlich machen möchte.

Die Geschichte um Bex und Nick hat mir eigentlich wirklich gut gefallen. Die 700 Seiten fand ich etwas abschreckend und ich habe zwischendurch mal eine Pause von dem Buch gebraucht, aber alles in allem fand ich, dass die Story wirklich toll ausgearbeitet ist und seiner hohen Seitenanzahl gerecht wird. Sie ist in verschiedene Perioden unterteilt und macht zwischendurch einen Sprung in der Zeitlinie, was ich aber ganz gut fand. Die ganze Geschichte spielt über mehrere Jahre verteilt und die Unterteilung fand ich gelungen. Das Buch braucht seine Zeit, um die Geschichte von Bex und Nick zu erzählen, und das ist gut so. Dennoch haben mich die Längen manchmal etwas gestört. Aber jedesmal wenn ich nochmal einen Anlauf gewagt habe, hat es mich wieder für ein paar hundert Seiten mitgerissen.

Wie immer bei so einem dicken Buch, habe ich Mühe, alles zusammenzufassen und euch näher zu bringen. Ich habe das Gefühl, ich werde den vielen Seiten nicht gerecht. Es passiert so viel in diesem Buch und ich kann euch nur so wenig darüber erzählen, ohne euch zu spoilern (oder langweilen). Aber ich denke, wer royale Geschichten mag, gerne eine Vielzahl an Charakteren kennen und lieben lernt, der sich Zeit für ein Buch nehmen will und auch nicht zurückschreckt, wenn mal nicht nur Action und Totschlag einhergehen, der wird in "Mein Herz und deine Krone" eine tolle Lektüre finden.

Setting
Oxford und London sind die Hauptorte der Geschichte. Da ich beide schon besucht und in beide total verliebt bin, hat mir die Geschichte doppelt Spass gemacht. Nicht nur wird der Charme der beiden total verschiedenen Städte authentisch herübergebracht, sondern man kann als Leser auch exklusiven (und - wie ich anhand der Danksagung annehme - gut recherchierten) Einblick in verschiedenste Orte erhalten.

Das Setting hat mir gut gefallen - Buckingham Palace, die Wohnung von Bex, das Wohnheim, Clarence House - all das hat der Geschichte besonderen Charakter eingehaucht, hat sie zur richtigen Zeit glamourös oder bescheiden erscheinen lassen.

Charaktere
Rebecca Porter, genannt Bex, ist eine junge Studentin aus Amerika, die sich für Kunst und Baseball interessiert. Sie ist eine bescheidene und sehr sympathische Persönlichkeit, die immer mal wieder in ein Fettnäpfchen tritt und einen tollen Humor hat.

Prince Nicholas of Whales, Nick genannt, ist der Thronfolger im britischen Königshaus. Er ist sehr pflichtbewusst und gleichzeitig wünscht er sich, einfach mal normal zu sein. Die Probleme und Geheimnisse seiner Familie beschäftigen ihn sehr und machen ihn wirklich authentisch. Ich mochte ihn von Anfang an.

Die beiden Autorinnen haben sich wahnsinnig Mühe gemacht mit ihren Charakteren, diese haben alle Tiefen, Ängste, Probleme, die sie dem Leser umso näher bringen. Gerade die Gefühlswelt und die Vielfältigkeit der Charaktere hat mir gut gefallen. Bex ist und bleibt bis zum Schluss die Amibraut, die sich nicht so recht verbiegen will, während Prinz Nick sich so sehr verbiegt um es allen recht zu machen, dass man richtig Mitleid mit ihm hat. Auch die Nebencharaktere sind wunderbar gestaltet - Nick's Bruder Freddie, der Frauenheld schlechthin, der aber ein gutes Herz hat, Bex' Zwillingsschwester Lacey, die bisher im Rampenlicht stand und nicht so ganz damit umgehen kann, dass Bex die Aufmerksamkeit abbekommt, all die Freunde und Verwandten von Nick... die Charaktervielfalt hat mir unglaublich viel Spass gemacht.

Fazit
Ein royales Abenteuer, das seine 700 Seiten Wert ist, wenn man sich darauf einlässt. Die Geschichte und seine Protagonisten sind detailgetreu und grossartig ausgearbeitet und trotz ein paar Längen bin ich sehr gut unterhalten worden.

4.5 Sterne

Veröffentlicht am 12.03.2017

Ein wenig zu viel des Guten...

Gefährtin der Dämmerung
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Inhalt
Halbvampirin Cat und ihr Angetrauter Bones beschützen die Menschheit weiterhin vor den bösen Vertretern ihrer Art. Als Cat's Tarnung immer wieder auffliegt und sie auf's brutalste angegriffen wird, ...

Inhalt
Halbvampirin Cat und ihr Angetrauter Bones beschützen die Menschheit weiterhin vor den bösen Vertretern ihrer Art. Als Cat's Tarnung immer wieder auffliegt und sie auf's brutalste angegriffen wird, ist klar: Jemand hat es auf sie abgesehen. Bones mobilisiert seine Sippe, um sie zu beschützen. Nach einem besonders perfiden Angriff steht fest: Das bedeutet Krieg!

Meine Meinung
Nachdem ich Band 1 toll und Band 2 genial fand, lässt mich der dritte Teil der Night Huntress mit gemischten Gefühlen zurück. Irgendwie war mir hier vieles too much: Zu viel Blut, zu viel Brutalität, zu viele Superkräfte, zu viel ... Andauernd wird gefoltert, geköpft und aufgeschlitzt, Blut en masse gesaugt (wobei das noch das einzige ist, womit ich bei einem Vampirroman ja rechnen musste), Vampire verwandelt, Sterbliche geschändet. Bones wird durch eine Vereinigung mit seinem Urahn noch mächtiger und kann neben fliegen plötzlich auch noch weitere fantastische Dinge, Cat ist mutig wie eh und je und metzelt Vampire nieder, obwohl sie als Halbvampirin rein theoretisch nicht ganz so überlegen sein sollte. Neue und auch alte Bekannte tauchen auf, unter anderem gleich zwei Berühmtheiten aus der Geschichte und alles ist so gehetzt und wild zusammengewürfelt. Alles in allem eben too much...

Andererseits habe ich - nachdem ich eine kurze Pause von der Geschichte einlegen musste, weil mir das viele Gefolter und die Selbstmordattentäter zu viel waren - besonders die zweite Hälfte so richtig verschlungen. Die Bücher lassen sich nunmal richtig schnell lesen und besagter Teil des Buches war dann wieder toll und hat die eine oder andere Überraschung hervorgebracht und konnte mit etwas Tiefe wieder punkten.

Wo ich in Band 1 und 2 Bones noch vergöttert habe, wird er mir hier etwas unsympathischer. Er nimmt sich Cat wann immer es ihm passt (was sie zwar freudig mitmacht, aber doch stört mich dieses Verhalten) und durch seine neuen Superkräfte wird er beinahe unbesiegbar. Solche Charaktere mag ich eigentlich nicht sehr. Wer mich dafür wirklich überzeugen konnte, war Vlad. Was es mit ihm auf sich hat, verrate ich hier nicht, aber seine Art, sein Humor hat mir wahnsinnig gut gefallen und ich wünschte mir, es gäbe ein Buch nur für ihn.

Fazit
Ein rasanter dritter Band, bei dem aber alles irgendwie ein bisschen zu viel des Guten war und der ziemlich zusammengewürfelt wirkt. Für mich der schwächste Teil bisher, ich hoffe, es geht wieder bergauf!

3.5 Sterne