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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2017

Erwartungen leider nicht erfüllt

Die Wellington-Saga - Versuchung
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Georgia ist eine aufstrebende Tierärztin, die jedoch auf der kleinen Farm ihres Vaters in Upstate New York festsitzt. Als ihr bester Freund Billy sie bittet ihn in Wellington, Florida für ein paar Tage ...

Georgia ist eine aufstrebende Tierärztin, die jedoch auf der kleinen Farm ihres Vaters in Upstate New York festsitzt. Als ihr bester Freund Billy sie bittet ihn in Wellington, Florida für ein paar Tage während der Polo Saison zu besuchen zögert sie zunächst, denn sie fühlt sich zwischen all dem Glitzer und Glamour unwohl. Schließlich willigt sie doch noch ein und erlebt einen Sommer voller Gefühle und Intrigen.

Das Cover gefällt mir mit dem Perlmuttschimmer sehr gut. Es regt auf jeden Fall die Fantasie an, was hinter den Türen des prachtvollen Hauses vor sich geht und entführt einen selbst ein wenig in die Welt der Schönen und Reichen.

Ich muss gestehen, ich hatte schon mehr oder weniger große Erwartungen an dieses Buch. Ich bin ja ein großer Fan der Royals-Reihe von Geneva Lee und habe eher etwas in die Richtung erwartet.
Dafür war es mir dann doch ein wenig zu viel kitschige Liebesgeschichte und zu wenig erotisches Abenteuer.
Ich habe auch ein wenig das Gefühl, dass bewusst sehr tief in die Klischeekiste gegriffen wurde, um alle möglichen Szenarien einmal abzudecken - eben genau wie man es aus tausenden von Liebesfilmen kennt.
Die Charaktere waren in Ordnung, aber an sich nichts besonderes. Georgia natürlich die gutherzige aufstrebende Ärztin aus eher bescheidenen Verhältnissen, die mit der glamourösen Polowelt zunächst nichts anfangen kann.
Alejandro der, dann doch etwas zu klischeehafte, heißblütige Argentinier, der mit der ganzen Scheinwelt um ihn herum nichts anfangen kann.
Dann gibt es da noch Cricket, die obligatorische Kontrahentin, die versucht mittels Intrigen und ekelhaftem Verhalten einen Keil zwischen die beiden Hauptpersonen zu treiben.
Die anderen Charaktere sind dann eher Nebenrollen. Im Lauf der Geschichte tauchen viele Personen auf, aber eher am Rande.
Was mir auch nicht so gut gefallen haben waren die plötzlichen Perspektivenwechsel mitten auf der Seite. Ich lese grade die Geschichte aus Georgias Sicht und plötzlich, ohne dass das Kapitel wechselt oder ähnliches, erzählt Alejandro.
Das war am Anfang ein wenig verwirrend, aber man gewöhnt sich daran.
Der Schreibstil hat mir dagegen sehr gut gefallen. Sehr flüssig und angenehm zu lesen, sodass ich das Buch quasi in einem Rutsch durchgelesen habe.
Lediglich die ein oder andere Wortwahl ist nicht so gelungen. Hie und da werden ein paar Wörter eingestreut, die vielleicht anspruchsvoll wirken sollen, aber das Ganze sehr gestellt wirken lassen, weil einfach niemand diese Wörter im täglichen Sprachgebrauch benutzt.
Das Ende hat mir auch nicht sonderlich gefallen. Zum Schluss hin ging alles so schnell, dass ich gar nicht wusste wie mir geschieht.
Gerade auf den letzten Seiten wurde es dann schon ein wenig unrealistisch und hat mich fast ein wenig an Twilight erinnert.

Fazit:
Ein nettes Buch für zwischendurch, das meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllen konnte.

Veröffentlicht am 28.05.2017

"Die Teilnahme ist freiwillig, aber obligatorisch"

Guter Mann im Mittelfeld
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Stefan Irimescu ist ein angesehener Journalist im kommunistischen Rumänien. Alle waren stets zufrieden mit seiner Arbeit, doch Stefan beginnt sich die Frage zu stellen, ob alles tatsächlich richtig ist, ...

Stefan Irimescu ist ein angesehener Journalist im kommunistischen Rumänien. Alle waren stets zufrieden mit seiner Arbeit, doch Stefan beginnt sich die Frage zu stellen, ob alles tatsächlich richtig ist, was er tut. Als er eines Tages verprügelt von Raluca, der Frau eines angesehenen Parteisekretärs, auf einer Baustelle gefunden wird, nimmt die Geschichte ihren Lauf und und sein Leben wird nie wieder das Gleiche sein.

Das Cover finde ich sehr ansprechend. Der Mann strahlt Entschlossenheit aus, der hochgestellte Kragen lässt auf Vorsicht schließen. Beides Eigenschaften, die Stefan Irimescu auszeichnen oder ihm zum Verhängnis werden könnten.

Normalerweise meide ich Bücher mit politischen Themen, da sich mich schnell langweilen und oft zu langatmig sind, aufgrund ihrer facettenarmen Darstellung. Dieses Buch hier, sollte mich eines besseren belehren.
Der Schreibstil hat mir von Anfang an gefallen. Das Buch ließt sich schon relativ anspruchsvoll und man muss ständig konzentriert bleiben, um nichts von der Handlung zu verpassen. Das finde ich aber gar nicht schlecht und auch nicht anstrengend, denn die Thematik ist äußerst interessant dargestellt.
Man merkt deutlich, dass sich der Autor viel Mühe gegeben hat auch scheinbar unwichtige Details hervorzuheben und, dass er ausgezeichnete Arbeit bei der Recherche geleistet hat.
Was mich persönlich ein wenig gestört hat, waren die vielen Namen. Man ist schnell durcheinander geraten und für jemanden, der mit der rumänischen Sprache nicht so vertraut ist, könnten sie sicherlich ein gewisses Hindernis darstellen.
Schön fand ich allerdings die zahlreichen Einschübe auf rumänisch, die dann anschließend übersetzt wurden, das hat das Buch für mich sehr authentisch gemacht.
Die Hauptpersonen sind auch gut getroffen. Stefan als der eiserne Rebell, der nicht einmal vor der Frau eines Parteisekretärs zurückschreckt. Hier und da fand ich ihn ein wenig zu naiv und blauäugig, sodass ich die Augen über seine Unvorsichtigkeit verdrehen musste. Dennoch bewundere ich seinen Willen im Land etwas zu ändern und sich gegen das System zu stellen.
Raluca dagegen eine Frau, die versucht sich eine Karriere unabhängig von ihrem Mann Ilie aufzubauen und dafür verspottet wird. Auch sie erschien mir hier und da ein wenig zu hilflos und zerstreut, das passte aber ganz gut zu ihrer Rolle.
An manchen Punkten ging mir die Geschichte ein wenig zu schnell, da hätte ich gerne ein wenig mehr Hintergrundinformationen schön gefunden und an anderen war mir die Geschichte ein wenig zu vorhersehbar, aber in einer so undurchsichtigen Zeit war das mit Sicherheit von Vorteil.
Besonders gut gelungen finde ich, dass die Hauptpersonen nicht als die klassischen Romanhelden dargestellt werden, denen alles auf Anhieb gelingt und die nie einen Rückschlag erleiden müssen. Vor diesem Hintergrund gefällt mir besonders das Ende, aber hier möchte ich nicht zu weit vorgreifen.
Andrei Mihailescu schafft es mit seinem Roman dem Leser einen fantastischen, berührenden Einblick in eine Zeit zu liefern, die, wie ich finde, häufig zu schnell unter den Teppich gekehrt wird.

Fazit:
"Die Teilnahme ist freiwillig, aber obligatorisch." Dieser Satz hat sich in mein Gedächtnis gebrannt und beschreibt für mich das Buch, ja das ganze Regime in einem Satz.
"Guter Mann im Mittelfeld" ist kein staubtrockener Polit- Roman, an dem man wochenlang zu kauen hat, sondern eine erschreckend authentische Darstellung einer furchtbaren Zeit. Eine ganz klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 28.05.2017

Stark, dramatisch und romantisch

Die Nacht schreibt uns neu
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Emma hat es nicht leicht: Am Abend ihres Junggesellinnenabschieds ereignet sich ein schrecklicher Unfall und ihr Leben wird auf den Kopf gestellt. Wer ist der geheimnisvolle Jack, und was soll sie Amy ...

Emma hat es nicht leicht: Am Abend ihres Junggesellinnenabschieds ereignet sich ein schrecklicher Unfall und ihr Leben wird auf den Kopf gestellt. Wer ist der geheimnisvolle Jack, und was soll sie Amy verziehen haben? Emmas einst perfektes Leben wendet sich um 360° und ihre Gefühle sind ein auf und ab. Hinzu kommt die Sorge um ihre kranke Mutter, die ihr keine Ruhe lässt. Glücklicherweise kann sie auch in den schwersten Zeiten auf Caroline und ihren geheimnisvollen Retter zählen.


Mir gefällt das Cover sehr gut! Dieses dunkle Türkisgrün ist wunderschön und auch irgendwie inspirierend - es lädt einfach schon zum Lesen ein. Grundsätzlich bin ich nicht so ein Fan von gezeichneten Covern, aber das hier ist so weich und homogen, dass ich es einfach gut finden muss.

Was diesem Buch unter keinen Umständen fehlt, sind Emotionen - mit denen wird man auf nahezu jeder Seite regelrecht beschossen.
Besonders gut hat mir gefallen, dass gleich, ohne Umschweife, in die Handlung eingestiegen wird, so wurde ich als Leser gleich zu Beginn an das Buch gefesselt.
Die Charaktere sind versiert, passen aber dennoch gut zusammen.
Emma fand ich zu beginn furchtbar: sie kam mir sehr arrogant und egoistisch vor, was sich, glücklicherweise, im Verlauf des Buches nicht bestätigt hat. Gegen Ende fand ich sie dann aber doch etwas nervtötend und irgendwie zu kindisch, Gefühlschaos hin oder her.
Jack war mir von Anfang an sehr sympathisch, er erfüllt aber auch ungefähr jedes Klischee, das man aus jedem x-beliebigen Schnulzenfilm kennt. Bei ihm wirkt das allerdings nicht irgendwie gestellt und nervig, sondern auf eine verquere Art süß.
Richard und Caroline hingegen nerven mich das ganze Buch hindurch. Die beiden erscheinen mir unglaublich egoistisch und unreflektiert. Grade Caroline als Emmas beste Freundin. sollte Emmas Wünsche und Gefühle ein klein wenig mehr akzeptieren.
Die Handlung an sich ist nichts spektakuläres und erfüllt viele Erwartungen (oder Befürchtungen, je nach dem), die man an einen Liebesroman hat. Dennoch fand ich es selten allzu kitschig oder unangebracht. Lediglich gegen Ende konnte ich das Handeln des ein oder anderen nicht mehr nachvollziehen, das ist mir zu sehr in einen Teenager- Roman abgedriftet. Was mich positiv überrascht hat, ist der Umgang mit der Krankheit von Emmas Mutter. Krankheiten sind immer ein heikles Thema, auch in Büchern, und ich ertrage sie eigentlich auch nur, wenn feinfühlig darüber geschrieben wird. Genau das hat Dani Atkins geschafft: Sie zählt nicht nur Fakten und ein einfaches Krankheitsbild auf, sondern beschreibt eine besorgte Tochter, die sich Gedanken macht, was warum mit ihrer Mutter passiert.
An manchen Stellen ist das Buch sehr vorhersehbar und berechnend, das Ende wiederum hat mich komplett unvorbereitet getroffen, was mir allerdings sehr gut gefallen hat!
Den Schreibstil fand ich ebenfalls fantastisch! Er hat mich von der ersten bis zur letzten Seite mitgenommen und mich an die Geschichte gefesselt.

Fazit:
Ich wusste nicht, was ich von diesem Buch zu erwarten hatte, da ich von Dani Atkins bisher noch kein Buch gelesen habe, wurde dann aber, zum Glück, von ihrem Roman überzeugt. Die vielen starken Stellen und die sprachliche Gestaltung des Buches überwiegen für mich die Tatsache, dass es am Schluss doch etwas zu kitschig und klischeehaft wurde. Ein Buch, das ich wirklich nur weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 28.05.2017

Spannender und abwechslungsreicher Thriller

Das Dorf der Mörder
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Sanela Beara ist Streifenpolizistin - jedenfalls bis zu dem Tag, an dem sie zu einem Leichenfund in den Berliner Tierpark gerufen wird. Die Täterin, die Verantwortliche für die Futterzucht, scheint schnell ...

Sanela Beara ist Streifenpolizistin - jedenfalls bis zu dem Tag, an dem sie zu einem Leichenfund in den Berliner Tierpark gerufen wird. Die Täterin, die Verantwortliche für die Futterzucht, scheint schnell gefasst, doch Sanela glaubt nicht daran, dass Charlotte Rubin eine so grausame Tat begangen haben soll. Mit Hilfe des Psychiaters Brock und seinem Mitarbeiter Jeremy Saaler soll herausgefunden werden, ob Charlie zu so einer Tat fähig ist. Mit Hilfe ihrer Schwester Cara decken sie dunkelste Familiengeheimnisse auf und lösen das große Rätsel um Wendisch Bruch - Das Dorf der Mörder.


Das Cover finde ich fantastisch, jedoch entfaltet es meiner Meinung nach erst eine besondere Wirkung, wenn man sich bereits eingelesen hat. Die düsteren Wolken über der Ruine eines verlassenen Hofs spiegeln sehr genau den Inhalt des Buches wieder.

Wow, was für ein Buch. Ich bin hellauf begeistert und weiß gar nicht recht, wo ich mit meinem Lob beginnen soll. Die Charaktere sind einfach toll. Mit ihnen wird es nie langweilig, jeder von ihnen versprüht einen besonderen Charm und glänzt durch einen anderen Charakterzug: sei es Jeremy mit seiner Naivität und Verbissenheit, Cara mit ihrem Kindheitstrauma und ihren Stimmungsschwankungen oder Sanela mit ihrem Siegeswillen und dem Ehrgeiz, der sie fast das Leben kostet.Lediglich Cara fand ich an manchen Stellen ein wenig anstregend, denn manchmal wurden mir die Stimmungsschwankungen, die durchaus Abwechslung gebracht haben, doch ein wenig zu viel. Außerdem fand ich die Paramnesie ein wenig überspitzt, da ich aber kein Psychiater bin tue ich ihr hier auch unrecht und das "Krankheitsbild" entspricht dem aus dem Buch. Generell finde ich das Buch sehr gut recherchiert und es wird oft auf kleine Details geachtet, die man in vielen Büchern häufig vermisst, um sie anschaulicher zu machen.Auch die Handlung an sich fand ich sehr gut dargestellt. Das Buch hat spannend begonnen und hat auch zu keinem Zeitpunkt an Spannung und Action verloren; es war immer und überall etwas los! Ich fand es auch sehr interessant und originell, dass im ganzen Buch immer wieder Hinweise versteckt waren, die, wenn man sich denn alle gemerkt hat und wieder ins Gedächtnis ruft, den Leser am Ende auf die Spur der Mörders führt. Zuletzt sei auch noch der Schreib- und Sprachstil erwähnt: das Buch war sehr angenehm zu lesen und genau die richtige Mischung zwischen anspruchsvoll und einfach.

Fazit:

Ein Thriller, der mit Spannung, Gefühl und einer tollen Story begeistert! Auf jeden Fall weiterzuempfehlen!

Veröffentlicht am 28.05.2017

Julia und Charlie - Contra Mundum

Ein anderes Paradies
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Charlie führt ein ganz normales Leben im Internat St.Anne's, bis sich die quirlige Julia Buchanan eines Nachts in ihren Vorgarten übergibt und Charlotte sie vor einer saftigen Strafe rettet.
Dieser Tag ...

Charlie führt ein ganz normales Leben im Internat St.Anne's, bis sich die quirlige Julia Buchanan eines Nachts in ihren Vorgarten übergibt und Charlotte sie vor einer saftigen Strafe rettet.
Dieser Tag soll den Grundstein für eine tiefgründige, emotionale und einfach durch und durch innige Freundschaft legen.
Zusammen gehen sie durch dick und dünn, nicht zuletzt, weil Charlie Julia hilft mehr über den Tod ihrer Schwester Gus bei einem Autounfall herauszufinden. Bei ihren unzähligen Ausflügen nach Arcadia verliebt sich Charlie schließlich in Julias Bruder Sebastien, der ihre Gefühle erwidert,
Eine Zeit lang scheint alles wie im Märchen, doch bei einer Familienfeier geschieht eine Tragödie, bei der Julia verletzt wird und sich von da an zurückzieht. Fest davon überzeugt, dass sie das Rätsel um Gus Tod für Julia lösen muss, gräbt Charlie immer tiefer in der Vergangenheit und lüftet ein lang gehütetes Geheimnis...

Das Cover finde ich ein wenig zu schlicht. Es erinnert mich sehr an Gossip Girl, aber durch das Close- Up wirkt es ein wenig überladen und man kann auf den ersten Blick gar nicht genau erkennen, was darauf zu sehen ist, jedenfalls nicht im Detail. Die Pastellfarben dagegen finde ich sehr schön und sie passen auch sehr gut zum Inhalt des Buches.

Das Buch hat mich bereits auf der ersten Seite gefesselt und mich von da an auch nicht mehr losgelassen. Die Geschichte, die sich da zwischen Charlie und Julia entwickelt finde ich einfach faszinierend. Ich habe zwar immernoch nicht ganz verstanden, was genau Julia so besonders an Charlie fand, dass sie sie gleich zu ihrer besten Freundin erkoren hat; vielleicht hat sie aber auch nur eine Abwechslung von Piper gebraucht.
Die Charaktere fand ich alle wunderbar. Selten kommt es vor, dass mir ein Charakter nicht zur Weißglut bringt und ich das Buch am liebsten an die Wand werfen möchte.
Julia mit ihrer aufgedrehten Art und ihren verrückten Ideen bildet den perfekten Gegenpol zu Charlotte, die eher in sich gekehrt ist und gerne Zeit alleine in ihrem Atelier verbringt.
Die Liebesgeschichte zwischen Charlie und Sebastien fand ich zwar zu Beginn etwas klischeegetränkt und sehr primitiv, der Verlauf der Beziehung hat mich jedoch eines Besseren belehrt und mir gezeigt, dass es sich doch nicht um eine 0815 kitschige Lovestory aus jedem beliebigen Pilcher- Buch handelt.
Der Schreibstil hat mir auch sehr gefallen; er war flüssig und wunderbar zu lesen. Die vielen kleinen Sätze auf Französisch fand ich auch sehr süß, das liegt aber wohl daran, dass ich Französisch spreche und sie verstanden habe, ich kann mir durchaus vorstellen, dass sie, für jemanden, der der Sprache nicht mächtig ist, eine Last waren.
Auch das Geheimnis um den Tod von Gus fand ich spannungstechnisch sehr gut aufgezogen. Ich habe in einigen anderen Rezensionen gelesen, dass für die Leser die Auflösung am Ende eher enttäuschend war, dem kann ich mich nicht anschließen, im Gegenteil, für mich war sie sogar eine Überraschung.
Im Großen und Ganzen fand ich es wunderbar, dass es nicht das klassische Jugendbuch mit der heilen Welt Fassade ist, in dem alle glücklich sind, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute - denn das ist in diesem Buch sicherlich nicht der Fall.
Trotz der unwahrscheinlichen Tatsache, dass ein "Nobody" in eine Familie reinrutscht, die der Inbegriff von Glanz und Glamour ist, finde ich die Geschichte doch sehr realitätsnah, denn selbst hinter der schillernsten Fassade verbirgt sich ein dunkler Keller, voller Geheimnisse...

Fazit:
Ich kann gar nicht genau sagen wieso, aber ich finde dieses Buch einfach perfekt, jeder sollte es lesen!