Es wird persönlicher im dritten Band
Im EichtalMEINE MEINUNG
Mario Bekeschus kann es einfach. Auch der dritte Fall rund um den etwas eigenbrödlerischen und kauzigen Wim Schneider überzeugt auf ganzer Linie.
Für Wim und seine neue Teampartnerin Rosalie ...
MEINE MEINUNG
Mario Bekeschus kann es einfach. Auch der dritte Fall rund um den etwas eigenbrödlerischen und kauzigen Wim Schneider überzeugt auf ganzer Linie.
Für Wim und seine neue Teampartnerin Rosalie wird der neue Fall zu einer Belastungsprobe; sie müssen nicht nur ihr Verhältnis untereinander klären - Rivalität oder Kollegialität? -, sondern sind auch damit konfrontiert, dass es jemand auf ihr Team abgesehen hat und nicht davor zurückschreckt, Polizeibeamte anzugreifen. Dazu kommt ein neuer Vorgesetzter, den Wim liebevoll als "Flipchart-Affe" bezeichnet, der Wim seinen neuen Einstieg in seiner Heimatstat Braunschweig zusätzlich erschwert.
Die Kapitel bestehen aus kleineren Szenen aus Sicht verschiedener Charaktere. Durch diese Erzählweise wird der Krimi abwechslungsreich und kurzweilig, und sehr interessant, da man die verschiedenen Figuren gut kennenlernt und viel über sie erfährt. Auch die Nebenfiguren sind gut ausgearbeitet, authentisch und spannend zu verfolgen. Trotz der vielen Perspektiven habe ich jederzeit den Überblick behalten und konnte gut folgen. Besonders gefallen haben mir die kurzen Einschübe aus Sicht des Täters, die ein wenig von seiner Psyche erahnen lassen.
Überhaupt liegt der Fokus klar auf den Charakteren und dem Zwischenmenschlichen. Wie auch in den beiden Vorgängerbänden blickt der Autor hinter die Kulissen und zeigt Charaktere mit Ecken und Kanten, mit Schwächen und Stärken, und zeichnet ein glaubwürdiges Abbild der Gesellschaft fernab jeglicher Klischees. Für Wim und Rosalie wird es in diesem Band persönlicher, sie haben nicht nur einen Fall aufzuklären, sondern auch mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen, und neben der Handlung fand ich gerade die persönliche Entwicklung der beiden spannend.
Besonders gut gefiel mir, dass die Handlung überwiegend in Braunschweig spielt und der Autor viele Orte detailgetreu darstellt. Da die Stadt auch für mich ein paar Jahre Heimat war, haben die Beschreibungen Erinnerungen geweckt. Der Krimi ist aber auch ohne Ortskenntnis gut zu lesen und lädt vielleicht den einen oder anderen dazu ein, der Stadt und dem Naturhistorischen Museum einen Besuch abzustatten.
FAZIT
Eine gelungene und spannende Fortsetzung der Wim Schneider-Reihe. Absolute Leseempfehlung.