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Veröffentlicht am 17.02.2023

Phänomenaler Auftakt einer neuen Pferdefantasy-Reihe im schönen Schottland

Seahorse - Der Gesang der Wasserpferde
1

Shona, die mit ihrem Vater in London lebt, wird nach einer Auseinandersetzung zu ihrer Familie in Schottland geschickt, um den Sommer und das kommende Schuljahr dort zu verbringen.
Dabei passt es ihr ...

Shona, die mit ihrem Vater in London lebt, wird nach einer Auseinandersetzung zu ihrer Familie in Schottland geschickt, um den Sommer und das kommende Schuljahr dort zu verbringen.
Dabei passt es ihr überhaupt nicht, dort mit ihrem Onkel, ihrer Tante und den beiden Cousins zu wohnen. Eine willkommene Abwechslung sind erst einmal nur die Ponys der Familie, den Shona liebt Tiere über alles.
Und dann trifft sie auch noch einen wunderschönen weißen Hengst und einen ungewöhnlichen Jungen in der Gegend, die eine seltsame Anziehungskraft auf sie ausüben…
Was ist dran an den alten Mythen und Geschichten, die ihre Tante ihr immer beim Tee erzählt…?


Meine Meinung:
Ich liebe die Pferdefantasy-Bücher von Karin Müller, weil diese so herrlich hintergründig geschrieben sind. Auch dieses Buch, der Auftakt zu einer neuen Reihe, hat meine Erwartungen mehr als erfüllt.
Die Geschichte wird auf mehreren Ebenen erzählt, d.h. aus der Sicht von Shona in der Gegenwart, aber auch aus anderen Perspektiven und mit Rückblenden in der Vergangenheit, weshalb die Erzählung unglaublich vielschichtig ist und man als Leser:in ganz unterschiedliche Einblicke bekommt.

Von Anfang an hat mich das Buch gefesselt und ich konnte es praktisch nicht mehr aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.
Auch weil die Figuren so sympathisch sind, habe ich gerne mit ihnen, gerade mit der tierlieben und rebellischen Shona, mitgefiebert.
Ich möchte auch unbedingt wissen, was in der Vergangenheit mit ihrer Mutter passiert ist und wie das alles mit den Mythen und Sagen über Wasserpferde zusammenhängt.
Hierzu hat die Autorin eine unglaublich spannende Welt geschaffen, zu der es erst einmal ganz viele Andeutungen gibt. Ganz viel bleibt aber noch offen und wird hoffentlich in den nächsten beiden Bänden klarer – wie auch die Auflösung des unglaublich spannenden Cliffhangers!

Neben der extrem spannenden Geschichte und den tollen Figuren hat mir auch das Setting in Schottland sehr gut gefallen. Man kann sich die Landschaft sehr gut vorstellen und auch die teilweise eingeflochtenen gälischen Ausdrücke geben dem gesamten Setting etwas sehr Authentisches. Hilfreich fand ich auch das Register, in dem die gälischen Ausdrücke erklärt bzw. übersetzt sind.

Das wunderbare Leseerlebnis wird durch die wunderschöne Gestaltung des Buches samt Cover nur unterstützt. Ich freue mich so sehr auf die nächsten Teile und kann es kaum noch abwarten weiterzulesen.


Fazit:
Eine riesige Empfehlung von mir – nicht nur für Pferdefans!!! Auch wenn das Buch für Jugendliche ab 12 Jahren empfohlen ist, kann man es auch als Erwachsene sehr gut lesen.


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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.02.2023

Wunderbar mitreißende Internatsgeschichte um drei tolle Mädchen

Spicy Rebels
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Die 12jährige Chili soll das kommende Schuljahr im Internat verbringen, weil ihre Eltern auf einer Forschungsreise auf den Weltmeeren unterwegs sind. Viel lieber wäre sie bei ihrer besten Freundin geblieben ...

Die 12jährige Chili soll das kommende Schuljahr im Internat verbringen, weil ihre Eltern auf einer Forschungsreise auf den Weltmeeren unterwegs sind. Viel lieber wäre sie bei ihrer besten Freundin geblieben und weiterhin auf ihre alte Schule gegangen.
Da trifft es sich gut, dass sie im Internat die beiden Mädchen Ginger und Pepper als Mitstreiterinnen trifft, die ebenfalls nicht dort bleiben wollen.
So hecken sie gemeinsam einen Plan aus und beschließen die Rebellion… Aber wird es ihnen auch gelingen, den Plan durchzuziehen?


Meine Meinung:
Die Geschichte hat mir von Anfang an richtig gut gefallen, sie hat ein tolles Tempo und ist sehr witzig und sehr authentisch aus Sicht von 12-13jährigen Mädchen geschrieben.
Man kann sich daher direkt ganz toll in Chili hineinversetzen und fiebert die Geschichte hindurch richtig mit ihr mit.
Sehr gut gefallen hat mir auch, dass mit Chili, Ginger und Pepper drei starke Mädchen im Mittelpunkt stehen (wobei die Geschichte aus Chilis Sicht erzählt wird), die ganz unterschiedliche Stärken haben und sich super ergänzen. Im „normalen Leben“ hätten die drei sich vermutlich nicht angefreundet, aber im Internat sind sie Schicksalsgenossinnen und daher tun sie sich zusammen.

Ich habe als Kind und Jugendliche auch sehr gerne Internatsgeschichte gelesen, aber dieses Buch von Heike Abidi ist deutlich zeitgemäßer und moderner, so dass das Lesen richtig viel Spaß macht.
Auch der Alltag im Internat fließt sehr glaubwürdig ein mit Hausaufgaben, AGs, Tag der offenen Tür etc.

Neben der extrem mitreißenden und charmanten Schreibweise, den tollen Charakteren und der spannenden Handlung hat mir sehr gut gefallen, dass auch – glaubwürdige – Emotionen nicht zu kurz kommen.


Fazit:
Ein überaus kurzweiliges und rundum gelungenes Lesevergnügen, das geradezu nach einer Fortsetzung schreit (oder besser noch mehreren!). Ich würde sehr gerne lesen, wie es mit den Spicy Rebels weitergeht!


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Veröffentlicht am 09.02.2023

Praktischer und fundiert recherchierter Reiseführer

MICHAEL MÜLLER REISEFÜHRER Paris MM-City
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Der Reiseführer zu Paris von Ralf Nestmeyer ist im Hauptteil anhand von 13 Spaziergängen durch die verschiedenen Viertel und Bezirke der Stadt organisiert, die nach einer kleinen Einführung immer wie folgt ...

Der Reiseführer zu Paris von Ralf Nestmeyer ist im Hauptteil anhand von 13 Spaziergängen durch die verschiedenen Viertel und Bezirke der Stadt organisiert, die nach einer kleinen Einführung immer wie folgt strukturiert sind: Sparziergang, Sehenswertes (mit kleinen Abschnitten je Sehenswürdigkeit), praktische Infos mit Tipps zu Essen & Trinken, Cafés, Einkaufen etc.
Ein eigenes Kapitel beschäftigt sich mit Ausflügen in der Nähe der Stadt.
Außerdem gibt es noch einen eigenen großen Teil zum „Nachlesen & Nachschlagen“, der übergreifende Hinweise z.B. zum Transport gibt und auch ein kleines Französischwörterbuch beinhaltet.


Meine Meinung:
Auch dieser Reiseführer aus dem Michael Müller-Verlag hat meine Erwartungen wieder mehr als erfüllt. Er ist super praktisch aufgebaut und gut strukturiert. Durch die Einteilung der Kapitel in die verschiedenen Spaziergänge durch die wichtigsten Bereiche der Stadt kann man sich gut zurechtfinden und auch sehr gut auf den Aufenthalt vorbereiten.
Neben der Aufteilung haben mir auch die konkreten Tipps wieder sehr gut gefallen – bei den Restaurants sind wir nie hereingefallen und man entdeckt auch nicht so bekannte Dinge. Ich fand es auch sehr spannend, dass auch weniger bekannte Museen vorgestellt werden, die dementsprechend auch weniger überlaufen sind.
So haben wir uns über spannende Besichtigungen abseits der Standardsehenswürdigkeiten sehr gefreut.

Es fällt durchgängig auf, dass die Informationen alle sehr gut recherchiert sind und man sich darauf verlassen kann.

Nicht zuletzt der sehr klare und gleichzeitig humorvolle Schreibstil hat mir beim Lesen und Stöbern viel Freude bereitet. Die Beschreibungen sind nicht zu lang und nicht zu kurz, sondern genau richtig und passend.

Mit diesem Reiseführer macht es großen Spaß, Paris zu entdecken, und man bekommt schon bei der Vorbereitung Lust auf einen Spaziergang an der Szene oder einen Bummel durch die schönen Einkaufspassagen!


Fazit:
Von mir eine 100%ige Empfehlung, wenn man nach Paris reisen möchte!

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Veröffentlicht am 07.02.2023

Emotional aufwühlender Klassiker

Sturmhöhe
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Ein neuer Pächter zieht im Herrenhaus „Thrushcross Grange“ ein, das zum Anwesen von „Wuthering Heights“, der sogenannten „Sturmhöhe“ gehört. Die Haushälterin Nelly erzählt diesem neuen Mieter die Geschichte ...

Ein neuer Pächter zieht im Herrenhaus „Thrushcross Grange“ ein, das zum Anwesen von „Wuthering Heights“, der sogenannten „Sturmhöhe“ gehört. Die Haushälterin Nelly erzählt diesem neuen Mieter die Geschichte der Familien Earnshaw und Linton über drei Generationen.
Im Mittelpunkt des Berichts von Nelly steht das Findelkind Heathcliff, das der alte Herr Earnshaw aufgenommen hat und der nach einer persönlichen Enttäuschung aufgrund von Liebe und Verrat nach und nach Rache an diversen Familienmitgliedern und Erben nimmt.


Meine Meinung:
Dieser literarische Klassiker stand schon länger auf meiner Liste zu lesender Werke und ich war gleich beeindruckt von dem aufwühlenden Erzählstil. Für gut drei Viertel des Buches stand ich praktisch unter Dauerspannung und habe fast vergessen zu atmen, so aufwühlend waren die Ereignisse und der Erzählstil.
Die Handlung ist wegen der vielen handelnden Personen erst einmal etwas unübersichtlich, aber ich bin – auch dank des vorangesetzten Stammbaums – nach einiger Zeit doch gut in die Handlung gekommen.
Die Übersetzung ist sehr behutsam vorgenommen worden, so dass die Sprache passenderweise sehr altmodisch anmutet.

Die Handlung an sich ist geprägt von menschlichen Abgründen – Gewalt, Rohheit, Grausamkeit, auch nach Enttäuschung und verratener Liebe…
Allerdings blieben die Personen für mich sehr distanziert und ich konnte mich nicht wirklich mit ihnen anfreunden. Somit habe ich beim Lesen auch kein Mitgefühl mit den Personen entwickeln können und das Buch lässt mich etwas ratlos zurück.
Ich denke, es wird daher keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.

Sehr gelungen fand ich die unheimlichen Szenen zu Beginn des Buches, die an Spukgeschichten erinnern.
Das Ende hingegen war meines Erachtens nicht ganz passend und es hebt sich deutlich vom Rest des Buches ab – es gibt einen regelrechten stilistischen Bruch. Somit fiel das Buch zum Ende hin für mich noch einmal deutlich ab.


Fazit:
Für mich hat das Buch leider nicht das gehalten, was ich mir von diesem Klassiker versprochen habe. Ich nehme wenig mit, was mich auf Dauer bzw. nachhaltig beschäftigen wird.


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Veröffentlicht am 03.02.2023

Wichtiges Thema unterhaltsam und inspirierend aufgegriffen

Ich dachte, zu zweit muss man nicht alles selber machen
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Haushalt, Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen und so viele andere Dinge wie Geburtstagsgeschenke, Basteln im Kindergarten, diverse Termine etc. bleiben so oft an Frauen und Müttern hängen. Vor allem ...

Haushalt, Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen und so viele andere Dinge wie Geburtstagsgeschenke, Basteln im Kindergarten, diverse Termine etc. bleiben so oft an Frauen und Müttern hängen. Vor allem der „Mental Load“, also das Drandenken, ist in Deutschland immer noch Frauensache.
Wie können Frauen mehr Last abgeben? Wie können wir zu einer besseren Verteilung oder Balance kommen?
Die Autorinnen erzählen kurze Episoden aus unterschiedlichen Perspektiven, die konkrete Beispiele rund um Vereinbarkeit, Mental Load, Lebenssituation, Selbstfürsorge und damit auch Lösungsansätze beinhalten.


Meine Meinung:
Ich mag die Bücher von Heike Abidi und Lucinde Hutzenlaub sehr und dieses finde ich besonders gelungen. Es packt ein extrem wichtiges und relevantes Thema an und zwar auf so humorvolle Weise, dass man wirklich gut unterhalten wird, gleichzeitig aber auch nachdenklich wird. Somit ist den beiden wirklich ein sehr guter Spagat gelungen.

Die Auswahl der Geschichten und Episoden hat mir sehr gut gefallen, denn sie zeigen eine bunte Mischung innerhalb des Themas. Es gibt um Kinderbetreuung, Haushalt, Pflege von Angehörigen, Familien, Alleinerziehende, Singles…. – eine wirklich abwechslungsreiche Mischung verschiedener Lebensentwürfe. Letztlich zeigen sich aber in all den unterschiedlichen Situationen ganz ähnliche Herausforderungen, d.h. oft sind es die Frauen, die einen größeren Anteil der unbezahlten Sorgearbeit übernehmen und die oft überlastet sind.
Insofern fand ich es sehr anregend, einige Beispiele und Strategien zu lesen, wie eine bessere Aufteilung oder Reduzierung von Mental Load klappen kann und wie man sich auch mehr um sich selbst kümmern kann.

Ein ganz wichtiges Learning ist für mich auch, dass wir uns als Frauen gegenseitig unterstützen müssen und nicht noch durch „Mom-Shaming“ zum Druck auf andere Mütter beitragen!
Weiterhin wurde ich auch darin bestärkt, wie wichtig es ist, Hilfe anzunehmen.

Neben den guten und wichtigen Botschaften dieses Buches fand ich es auch total unterhaltsam – es gab berührende Geschichten über Scheidungen, aber vor allem ganz viele lustige Geschichten. So habe ich zum Beispiel sehr über die Episode mit Lucindes Terminkalender amüsiert, in dem zwar Termine eingetragen sind, dann aber manchmal keiner mehr weiß, was das für ein Termine war…

Besonders gut gelungen finde ich in diesem Buch auch, wie die Autorinnen sich gegenseitig die Bälle zuspielen. Man merkt, dass die beiden ein eingespieltes Team sind und beim Schreiben extrem gut drauf waren.


Fazit:
100%ige Empfehlung von meiner Seite für dieses nicht nur wichtige, sondern echt gut zu lesende Buch. Lasst uns gemeinsam für eine Veränderung der Rollenbilder sorgen!

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