Ein absolutes Lesehighlight – ohne dieses Buch hätte etwas Wichtiges gefehlt
Die Schwestern vom Ku'damm: Ein neuer MorgenDieser vierte Teil der Saga rund um die Thalheim-Schwestern und das Modekaufhaus in Berlin erzählt die Geschichte von Miri.
Er spielt in den wilden 1960er Jahren, als Miri mit Anfang 40 ihr erstes Kind ...
Dieser vierte Teil der Saga rund um die Thalheim-Schwestern und das Modekaufhaus in Berlin erzählt die Geschichte von Miri.
Er spielt in den wilden 1960er Jahren, als Miri mit Anfang 40 ihr erstes Kind erwartet, und bringt viele Rückblenden auf die Zeit, die Miri als jüdisches U-Boot im Dritten Reich verbracht hat.
Meine Meinung:
Ich habe die ersten drei Bände der Reihe mit Begeisterung gelesen und hatte mir so sehr diesen Roman über die vierte (Halb-)Schwester der Thalheims gewünscht. Der Roman hat alle meine hohen (!) Erwartungen sogar noch übertroffen.
Von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass ich liebe alte Bekannte wiedertreffe, und ich habe es sehr genossen, wieder Zeit mit den Thalheims zu verbringen.
Dieser Teil ist so bewegend und berührend – was sich von Kapitel zu Kapitel sogar noch steigerte – dass ich die Geschehnisse fast so erlebt habe, als wären Familienmitglieder betroffen.
Vom Aufbau her ist der Roman sehr geschickt angelegt, was die Verbindung von Gegenwart in den 1960er Jahren und Miris Geschichte im Dritten Reich angeht. Es gibt immer einen konkreten Auslöser, warum Miri sich an ihre Vergangenheit erinnert – und dann ist man als Leser(in) mit ihr ganz in den packenden Erinnerungen gefangen.
Miri als Person ist mir sehr nah gekommen und ich konnte bei vielem sehr intensiv mit ihr mitfühlen. Eigentlich war Silvie Thalheim immer meine liebste Thalheim-Schwester, doch Miri hat ihr in diesem Roman den Rang abgelaufen.
Auch durch diese Nähe zu Miri haben mich die Ereignisse im Roman sehr berührt bis hin zum emotionalen Höhepunkt am Ende.
Neben der wirklich spannend und anrührend erzählten Familiengeschichte, die sehr gut und nachvollziehbar komponiert ist, glänzt auch dieser historische Roman aus der Feder der versierten Historikerin Brigitte Riebe wieder durch fundierte Recherche und eine authentische Darstellung des Alltags in den 1960er Jahren. Es kamen Rut Brandt vor und die Geschehnisse rund um Benno Ohnesorg und Rudi Dutschke und auch das Lebensgefühl in dem Jahrzehnt wurde super eingefangen, was allein schon an dem tollen Titel und knalligen Cover in Orange deutlich wird.
Es ist ein besonderes Highlight, dass das Buch in den Sechziger Jahren spielt, denn diese Zeit war wirklich sehr aufregend (auch wenn ich sie selbst nicht miterlebt habe). Es ist somit eine sehr glückliche Wahl der Autorin gewesen.
Mir hätte ohne dieses Buch ein gutes Stück gefehlt. Die Thalheim-Geschichte wäre einfach nicht vollständig gewesen. So ist die Geschichte nun aber „rund“ und es haben sich noch viele Puzzleteile zusammengesetzt.
Fazit:
Dieser fesselnde und berührende Roman ist das Highlight der Thalheim-Saga und mein aktuelles Lesehighlight! Sehr gerne würde ich mehr als 5 Sterne vergeben.