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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2019

Fundiert recherchierter und mitreißender historischer Roman aus den 1950er Jahren

Die Schwestern vom Ku'damm: Wunderbare Zeiten
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Der zweite Band der Trilogie „Die Schwestern vom Ku’damm“ dreht sich um Silvie, die mittlere Tochter der Thalheims, die hauptamtlich beim Radio als Moderatorin arbeitet und nur einen Teil ihrer Woche im ...

Der zweite Band der Trilogie „Die Schwestern vom Ku’damm“ dreht sich um Silvie, die mittlere Tochter der Thalheims, die hauptamtlich beim Radio als Moderatorin arbeitet und nur einen Teil ihrer Woche im Kaufhaus der Familie verbringt.
Es treibt sie um, dass sie „Keinen Mann. Kein Haus. Kein Kind.“ hat und sie verlebt Affären mit verschiedenen Männern…
Wird sie auch ihr Glück und irgendwo ihren Heimathafen finden?


Meine Meinung:
Von Anfang an hat mich dieser Roman, in dem nun die mittlere Thalheim-Schwester Silvie im Vordergrund steht, wieder gepackt. Die Erzählweise ist einfach sehr angenehm und wunderbar flüssig zu lesen, dabei gleichzeitig richtig spannend.
Die Charaktere sind einfach wieder toll. Nun aus der Sicht von Silvie erscheinen einem manche Personen und Geschehnisse ganz anders als aus Rikes Sicht, die im ersten Band im Mittelpunkt stand. Dadurch bekommt man ein viel runderes Bild, weil natürlich jeder seinen eigenen Blick auf Geschehnisse hat, je nachdem, was ihm oder ihr wichtig ist bzw. wie er oder sie geprägt wurde.
Silvie war mir von Anfang an sympathisch, sogar jetzt noch sympathischer als im ersten Teil. Dass ihre Kinderlosigkeit ihr zu schaffen macht, ist sehr nachvollziehbar und glaubwürdig dargestellt.
Vor allem hat mir aber sehr gut gefallen, welche Entwicklung sie im Laufe des Romans durchmacht, als sie erkennt, was ihr eigentlich wirklich wichtig ist.
Wie auch im ersten Teil hat mir neben den sehr warmherzig angelegten Charakteren wieder sehr gut gefallen, wie gründlich die Autorin über die Zeit recherchiert hat. Ich habe unglaublich viel über die Fünfziger Jahre erfahren, was ich so gar nicht präsent hatte. Vor allem, weil die Geschichte in Berlin spielt, konnte die Autorin die Geschichte der BRD und die der DDR wunderbar miteinander verknüpft darstellen. Was die Geschehnisse für den Alltag der Menschen in Berlin bedeutet haben, wurde anhand der Familie Thalheim, ihrer Verwandten, Freunde und Angestellten besonders gut deutlich.


Fazit:
Nach diesem mitreißenden, manchmal auch arg dramatischen Roman rund um die mittlere Schwester Silvie Thalheim freue ich mich bereits sehr auf den dritten Band der Trilogie, in dem die kleine Schwester Flori im Mittelpunkt stehen wird. Eine tolle Reihe historischer Romane mit einer packenden Handlung und gleichzeitig einer sehr gelungenen Darstellung des Alltags ganz normaler Menschen zu der Zeit!

Veröffentlicht am 08.10.2019

Wunderschöner Weihnachtsschmöker

Stille Nacht, flauschige Nacht
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Patrick hat alle Hände voll zu tun, denn sein Unternehmen für Holzhäuser läuft richtig gut und zu Hause stellen die Zwillinge Joel und Jessica alles auf den Kopf.
Zum großen Glück der Zwillinge haben sie ...

Patrick hat alle Hände voll zu tun, denn sein Unternehmen für Holzhäuser läuft richtig gut und zu Hause stellen die Zwillinge Joel und Jessica alles auf den Kopf.
Zum großen Glück der Zwillinge haben sie gerade noch den niedlichen Streuner-Hund Oskar aufgenommen.
Da ergibt es sich, dass Patrick die extrem gut organisierte Angelique als Assistentin einstellen kann, die ihm allerdings schon nach kurzer Zeit mit ihrer Art der Kontrole und des Multitaskings auf die Nerven geht.
Und dann ist auch bald schon wieder Weihnachten…


Meine Meinung:
Der neue Weihnachtsroman von Petra Schier liest sich von Anfang an wieder wunderbar flüssig. Aufgrund der liebevoll beschriebenen handelnden Personen wurde mir direkt ganz warm ums Herz. Patrick und Angelique sind wirklich beide ganz toll gezeichnet und vor allem auch die Zwillinge Jessica und Joel sind ganz wunderbare Kinder.

Neben der sehr geschickt konstruierten Handlung mit gelungenen Spannungsbögen besticht der Roman durch die Besonderheiten, dass auch Santa Claus (mit seiner Frau) vorkommt und auch bei der einen oder anderen Wendung seine Hände im Spiel hat sowie der niedliche Oskar als kleiner Mischlingshund seine Gedanken teilt.

Ich habe schon verschiedene Romane von Petra Schier gelesen, historische Romane wie auch Bücher, in denen Tiere auch eine Rolle spielen, und wurde nie enttäuscht.

Gerade für die Vorweihnachtszeit finde ich den neuen Roman einfach bezaubernd, weil er einfach ein schönes Gefühl erzeugt und mir sehr schöne entspannende Lesestunden geschenkt hat.
Ich bin richtig gut in Weihnachtsstimmung gekommen und hatte gleich Lust Plätzchen zu bakcken.


Fazit:
Ich kann den neuen Weihnachtsroman von Petra Schier mit dem netten Titel (der auch in der Handlung elegant aufgenommen wird) sehr empfehlen. Ich freue mich schon auf weitere Bücher der Reihe und werde mir erst einmal den Vorgängerband besorgen.

Veröffentlicht am 29.09.2019

Tiefgründig, warmherzig, traurig und einfach wunderschön!

Der Geschmack unseres Lebens
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Ella hat ganz früh ihre Mutter unter tragischen Umständen verloren und eröffnet gerade in Alba ihre erste eigene Chocolaterie, in der sie 32 verschiedene Pralinensorten anbietet – eine für jedes Lebensjahr ...

Ella hat ganz früh ihre Mutter unter tragischen Umständen verloren und eröffnet gerade in Alba ihre erste eigene Chocolaterie, in der sie 32 verschiedene Pralinensorten anbietet – eine für jedes Lebensjahr ihrer Mutter. Als alleinerziehende Mutter von Zwillingen hat sie es grundsätzlich nicht leicht… Da ziehen fremde Leute aus der Stadt in ihr Elternhaus und übernehmen die Haselnussplantage, die vorher über Generationen im Familienbesitz von Ellas Vorfahren war.
Ella wird all ihren Mut brauchen, um sich der Vergangenheit zu stellen und vor allem, um eine Zukunft für sich zu finden!

Meine Meinung:
Ich habe grundsätzlich alle Bücher von Julia Fischer sehr, sehr gerne gelesen und mich schon lange auf diesen neuen Roman gefreut.
Da er mit Abstand das persönlichste Buch der Autorin ist, bin ich sogar noch begeisterter von dem Roman als von den vorherigen Werken. Von Anfang an war ich dank der flüssigen, oft poetischen Schreibweise direkt in der Handlung gefangen. Alle Personen sind extrem liebevoll und glaubwürdig gezeichnet, so dass man sich als Leser(in) an den verschiedenen Entwicklungen freuen kann. Und es gibt wirklich auch zahlreiche Nebenfiguren, die genauso warmherzig und authentisch beschrieben werden wie die Protagonisten. Für mich macht das einen der Reize des Romans aus, dass es verschiedene Handlungsstränge gibt, die man anhand der Personen sehr gut verfolgen kann und die der ganzen Geschichte eine wunderbare Tiefe geben. Durch die verschiedenen Perspektiven hat der Roman einen sehr gelungenen Spannungsbogen, so dass ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte.
Neben den wundervoll angelegten Personen ist auch das italienische Flair einfach ganz toll beschrieben. Man kann sich die kulinarischen Köstlichkeiten sehr gut vorstellen und fühlt sich in die liebliche Landschaft des Piemont versetzt. Mir hat der Roman richtig Lust darauf gemacht, meinen nächsten Urlaub in Alba und Umgebung zu verbringen und einmal die Trüffelmesse dort zu besuchen.
Darüber hinaus habe ich auch großen Gefallen daran gefunden, eigene Schokoladenkreationen herzustellen, weil Ella Chocolaterie einfach zu bezaubernd beschrieben war.
Der Roman wird mich aber auch grundsätzlich noch lange beschäftigen, weil er mich emotional sehr berührt und bewegt hat. So traurig die Geschichte an vielen Stellen ist, so sehr überwiegt doch das Positive und die Hoffnung. Letztlich habe ich mich sehr gefreut, dass die Geschichte für Ella noch so eine gute Wendung genommen hat.


Fazit:
Ich bin immer noch ganz bewegt von dem Roman, der mich sicherlich noch lange beschäftigen wird. Die Lektüre kann ich jedem nur wärmstens empfehlen, der einen intelligenten, gut angelegten, gefühlvollen, sinnlichen und spannend erzählten Roman sucht. Wenn ich könnte, würde ich gerne sechs Sterne dafür vergeben.

Veröffentlicht am 11.09.2019

Sehr unterhaltsam und kurzweilig – nicht nur für Jungsmütter

Wetten, ich kann lauter furzen?
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Wie ist es eigentlich so als Jungsmutter? Worauf muss man sich einstellen, wenn der Nachwuchs mit männlichem Geschlecht prognostiziert wird?
Was erlebt man tagtäglich?
Vom Kleinkind über die Pubertät bis ...

Wie ist es eigentlich so als Jungsmutter? Worauf muss man sich einstellen, wenn der Nachwuchs mit männlichem Geschlecht prognostiziert wird?
Was erlebt man tagtäglich?
Vom Kleinkind über die Pubertät bis zum erwachsenen Sohn….
Über Fahrzeuge, Waffen, Computerspiele…. – Dieses Buch bietet einen bunten Strauß an Anekdoten!


Meine Meinung:
Ich war sehr neugierig auf dieses Buch, auch wenn ich keine Jungsmutter bin, aber natürlich mit Jungs als Neffen etc. – und als Ehemann – zu tun habe.
Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, denn das Buch ist so locker-flockig und kurzweilig geschrieben, wie es der Titel vermuten lässt, so dass ich schon zu Beginn mehrmals laut lachen musste.

Sehr gut gelungen ist der Aufbau des Buches in verschiedene thematische Abschnitte mit netten (meist kurzen) Kapiteln, die die beiden Autorinnen im Wechsel schreiben.
Dabei begleiten wir die beiden Jungsmütter von der Kindheit ihrer Söhne über die Pubertät bis hin zum Erwachsenenalter. Die klare und direkte Sprache trägt ebenfalls dazu bei, dass man von Anfang an mitten im Geschehen ist.

Die Geschichten sind so lebendig geschrieben und aus dem Leben gegriffen, dass man sich immer wieder an eigene Erlebnisse erinnert fühlt. Schön ist auch, dass die Autorinnen mit vielen anderen Müttern, Familien… gesprochen haben und deren – vor allem lustige – Erlebnisse in dem Buch ebenfalls verarbeitet haben.

Besonders beeindruckt haben mich einige Anekdoten, die die Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen deutlich machen – aber eben auch nicht immer und nicht bei jedem Individuum! In besonders guter Erinnerung ist mir aus dem Buch die Tochter einer befreundeten Familie geblieben, die wie ein Wirbelwind zum Fußball „mit den Jungs“ stürmt…. und erst hinterher klar wird, dass es eben die Tochter war und nicht einer der Söhne.


Fazit:
Mir hat das Buch mit den vielen lustigen und lebendigen Anekdoten sehr gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter! Wirklich sehr unterhaltsam!

Veröffentlicht am 10.09.2019

Ein tolles Hörbuch zu einem kurzweiligen Roman von Petra Hülsmann

Meistens kommt es anders, wenn man denkt
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Nele hat endlich ihren Traumjob bei einer kleinen Werbeagentur ergattert und hat auch privat einen Neuanfang hinter sich, denn sie hat den Männern erst einmal abgeschworen, nachdem ihr Freund sich von ...

Nele hat endlich ihren Traumjob bei einer kleinen Werbeagentur ergattert und hat auch privat einen Neuanfang hinter sich, denn sie hat den Männern erst einmal abgeschworen, nachdem ihr Freund sich von ihr sehr unschön getrennt hat.
Beruflich läuft alles super, doch ihr Chef Claas gefällt ihr leider doch besser, als ihr das lieb ist.
Und dann wollen auch noch ihre Eltern heiraten und ihr Bruder Lenny, der am Down-Syndrom leidet, benötigt Neles Hilfe. Denn er möchte ausziehen und einen Job als Tierpfleger finden…

Meine Meinung:
Ich hatte den neuen Roman von Petra Hülsmann schon sehr begeistert gelesen und habe mir dann auch noch das Hörbuch besorgt, weil mir die Hörprobe gut gefallen hat.
In der Tat wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht, denn auch das Hörbuch war für mich wieder wie ein kleiner Urlaub.
Dank der gewohnt flüssigen und warmherzigen Erzählweise war ich sofort wieder mitten in der Handlung und habe mich beim Hören extrem wohlgefühlt. Die Figuren sind sehr nett gezeichnet und weisen wieder ein schönes angemessenes Entwicklungspotential auf, das eine tolle Spannungskurve und eine stimmige Weiterentwicklung verspricht.
Neben den glaubwürdigen und sympathischen Figuren lebt auch dieser Roman wieder von einer schönen Situationskomik und einem feinen Humor, ohne zu klamaukig zu sein. Auch die Liebesgeschichte ist sympathisch und schön dezent, nicht zu kitschig.
Die Sprecherin passt wirklich perfekt zu der Handlung und sie liest das Ganze total lebendig und aufgeweckt!
Gefreut habe ich mich neben dem schönen Hamburgflair auch über ein Wiedersehen mit lieben alten Bekannten. Zum Beispiel kommt auch die Musiklehrerin Anni aus „Wenn’s einfach wär…“ sowie die Mitbewohner Sebastian und Kai wieder vor.
Abgerundet wird das Hörbuch von einem schönen stimmigen Ende, an dem alle Fäden zusammengeführt werden und das aber nicht übertrieben ist.

Fazit:
Das neue Hörbuch von Petra Hülsmann setzt ihr bewährtes Rezept fort und hat mir wieder sehr schöne kurzweilige Stunden geschenkt. Von mir eine Empfehlung!