Profilbild von Hermione27

Hermione27

Lesejury Star
offline

Hermione27 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Hermione27 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2020

Interessantes Portrait der Frau im Leben Beethovens

Frau Beethoven
0

Die Adelige Josephine ist Anfang 20, als ihre Mutter in Wien für sie einen Bräutigam aus dem Adel aussucht. Gleichzeitig lernt sie den jungen Musiker und Komponisten Beethoven kennen und nimmt – wie ihre ...

Die Adelige Josephine ist Anfang 20, als ihre Mutter in Wien für sie einen Bräutigam aus dem Adel aussucht. Gleichzeitig lernt sie den jungen Musiker und Komponisten Beethoven kennen und nimmt – wie ihre ältere Schwester Therese – bei ihm Klavierunterricht. Auch wenn sie einen anderen heiratet, bleibt sie Beethoven immer verbunden. Sie schwärmt für ihn, er widmet ihr (wenn auch nicht offiziell) Kompositionen… Eine Heirat mit Ludwig van Beethoven, einem Bürgerlichen, ist jedoch leider für eine Adelige undenkbar.


Meine Meinung:
Ich mag die Bücher der Autorin aufgrund ihres flüssigen, warmherzigen Schreibstils sehr. So war ich auch bei diesem Roman schnell in der Handlung und habe das Leseerlebnis sehr genossen.
Ich wusste bisher noch nichts über die Frau, die eine so wichtige Rolle im Leben Beethovens gespielt hat, und finde es sehr gut, dass im Beethovenjahr auch über sie erzählt wird.

Das Leben von Josephine ist sehr bewegt, auch wenn sie nicht sehr alt geworden ist. Daher hat mich der Roman stellenweise auch ziemlich mitgenommen und ich war nicht nur einmal froh und dankbar, dass ich heute lebe und mich nicht – wie Anfang des 19. Jahrhunderts – einem Ehemann unterordnen muss!

Neben dem Leben Josephines, das sehr authentisch und nachvollziehbar beschrieben wird, habe ich mich auch darüber gefreut, Ludwig van Beethoven von einer ganz anderen Seite (nicht als alter tauber – zum Teil cholerisch wirkender – Mann) kennenlernen zu können. Seine gefühlvollen Seiten als junger Musiker – wie ein Rockstar in Wien – fand sich sehr spannend kennenzulernen.

Nicht zuletzt bekommt man über diesen Roman ganz neue Einblicke in Beethovens Musik. Es wird wunderschön beschrieben, wie Josephine – eine erfolgreiche Pianistin! – seine Stücke nicht nur spielt, sondern auch ein tiefes Verständnis dafür entwickelt, was sie ausdrücken möchten. Mich haben diese Sichten besonders berührt, denn man merkt als Leser(in) sehr deutlich, wie Josephine und Ludwig sich über die Musik verstehen.


Fazit:
Ich habe in diesem Roman viel Neues gelernt und war gleichzeitig sehr beeindruckt von dem aufreibenden Lebensweg Josephines. Dank der gekonnten Erzählung hat mir der Roman schöne Stunden geschenkt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.07.2020

Ein außergewöhnlich fundiert recherchierter und lebendig erzählter historischer Roman

Eine Liebe zwischen den Fronten
0

Der Roman umfasst den Zeitraum des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71. Der preußische Stabsarzt Paul und die Französin Madeleine feiern gerade ihre Verlobung, als die Kriegserklärung die Feier jäh ...

Der Roman umfasst den Zeitraum des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71. Der preußische Stabsarzt Paul und die Französin Madeleine feiern gerade ihre Verlobung, als die Kriegserklärung die Feier jäh stört und ihre Pläne zunichtemacht. Denn nun stehen die beiden auf gegnerischen Seiten in diesem grausamen und brutalen Krieg.
Währenddessen radikalisiert sich Madeleines Bruder Clément zusehends.
Eng verflochten mit den Schicksalen der beiden Familien ist auch das der Geschwister Karim und Djamila, die aus Algerien stammen, und dort durch die Kolonialisierung durch die französischen Besatzer schwere Zeiten hinter sich haben…


Meine Meinung:
Ich kenne und schätze die historischen Romane der Autorin Maria W. Peter. In diesem Werk hat sich die Schriftstellerin, die sich hier ihrem Herzensthema – den deutsch-französischen Beziehungen – annimmt, meines Erachtens selbst übertroffen.
Sie hat mehr als fünf Jahre über das Thema recherchiert, Schauplätze besucht und zahlreiche Expert*innen befragt. Dies merkt man dem Roman sehr deutlich an, denn er liest sich sehr authentisch, ohne dass er irgendwie mit erhobenem Zeigefinger oder zu dick aufgetragen daherkommen würde.
Ich habe daher unfassbar viel über diesen so brutalen Krieg 1870/71 und die Zusammenhänge auch zu den folgenden beiden Weltkriegen gelernt, das ich in diesem Detail noch nicht wusste. Auch an die Schauplätze konnte ich mich aufgrund der plastischen und detaillierten Schilderungen sehr gut versetzen. Auch das Zusatzmaterial einschließlich eines sehr aufschlussreichen einordnenden Nachworts fand ich außergewöhnlich.
Vor allem aber erzählt der Roman eine extrem spannende Geschichte dreier Familien, die durch den Krieg vor unglaubliche Herausforderungen gestellt werden. Aufgrund des geschickt und stimmig angelegten Spannungsbogens der Geschichte konnte ich das Buch fast nicht mehr auf der Hand legen. Trotz aller Grausamkeiten und des sehr belastenden Stoffes haben die fundiert und glaubwürdig angelegten Personen dazu beigetragen, dass ich die Geschichte extrem gerne gelesen habe. Madeleine und Paul waren mir gleich sehr sympathisch, denn sie sind mutig und geradlinig und setzen sich selbstlos für andere Menschen ein – unabhängig von ihrer Nationalität oder auf welcher Seite sie stehen… Darüber hinaus sind auch die drei weiteren Hauptfiguren Djamila, Karim und Clément nachvollziehbar angelegt und bereichern die Handlung durch ihre Perspektive ebenfalls sehr. Gerade auch weil die Geschichte aus fünf unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird, ergibt sich für den Leser ein rundes Bild und gleichzeitig ein sehr atmosphärischer und spannender Lesefluss.


Fazit:
Wenn ich könnte, würde ich gerne mehr als fünf Sterne vergeben, denn dieses Buch ist so beeindruckend und wird mich sicherlich noch lange beschäftigen. Ich werde es in Ehren halten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.07.2020

Eine wundervoll witzige Sams-Geschichte

Das Sams 10. Das Sams und der blaue Drache
0

Was wäre wohl gewesen, wenn damals die Wunschmaschine nicht so schnell kaputtgegangen wäre?
Der Autor setzt mit seiner neuen Geschichte an diesem Punkt an und lässt das Sams mit der Wunschmaschine wünschen. ...

Was wäre wohl gewesen, wenn damals die Wunschmaschine nicht so schnell kaputtgegangen wäre?
Der Autor setzt mit seiner neuen Geschichte an diesem Punkt an und lässt das Sams mit der Wunschmaschine wünschen. Natürlich kommt es dabei zu Verwechslungen und Pannen - statt eines Papierdrachens steht auf einmal ein kleiner blauer Drache im Zimmer. Für das Sams ist das natürlich ein großer Spaß, denn es kann mit seinem neuen Freund eine Menge Abenteuer erleben. Nur erlaubt die Vermieterin Frau Rotkohl leider keine Haustiere…


Meine Meinung:
Dieses neue Sams-Buch ist einfach nur wunderbar! Es ist wunderschön gestaltet und macht schon beim Durchblättern Lust auf die Geschichten, denn es wird wieder durch liebevolle Illustrationen aufgewertet.
Die Geschichte setzt sehr geschickt an der Stelle an, als sich Herr Taschenbier und das Sams damals die Wunschmaschine gewünscht hatten. So kommt es direkt zu einem Wiedersehen mit liebgewonnenen Figuren, zum Beispiel Herrn Mon und Frau Rotkohl. Sie haben natürlich ihre Eigenheiten behalten, beispielsweise redet Herr Mon immer noch im Frage- und Antwort-Stil. Wir waren daher gleich wieder in der Geschichte.
Ganz köstlich haben wir uns amüsiert über die witzigen Abenteuer, die das Sams erlebt, aber auch über die Reime und Lieder, die es zum Besten gibt. Es ist einfach alles so stimmig und so warmherzig und liebevoll erzählt.
Die Geschichte eignet sich auch wieder ganz wunderbar zum Vorlesen, auch wenn man manchmal vor Lachen nicht weiterlesen kann…
Wir haben uns wieder sehr gut amüsiert und waren fast ein wenig enttäuscht, als das Buch zu Ende war. Eine Fortsetzung der Geschichte würde uns sehr freuen.


Fazit:
Diese Sams-Geschichte ist absolut zu empfehlen; sie ist genauso schön wie die früheren Sams-Geschichten und ein Genuss zum Vorlesen oder selber Lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.07.2020

Ein richtiges Wohlfühlbuch – mit viel Flair rund um wunderbare alte Apfelsorten

Die Rückkehr der Apfelfrauen
0

Als Dani die Biobäuerin Eva und die vier Freundinnen Nele, Julika, Dorothee und Marion (die gerade ein Freundinnen-Wochenende in Venedig verbringen) um Hilfe bittet, sind sie sofort zur Stelle und kommen ...

Als Dani die Biobäuerin Eva und die vier Freundinnen Nele, Julika, Dorothee und Marion (die gerade ein Freundinnen-Wochenende in Venedig verbringen) um Hilfe bittet, sind sie sofort zur Stelle und kommen in die brandenburgische Mark.
Dani möchte nämlich ein Apfel-Baumhaushotel eröffnen und erwartet eine Kommission zur Begutachtung. Doch ausgerechnet jetzt muss sie verreisen…
Die fünf Freundinnen haben allerdings nicht nur eine Menge mit der Apfelernte zu tun, sondern müssen es auch mit einem mächtigen Feind aufnehmen, der eine riesige Spielhölle im Ort eröffnen möchte.


Meine Meinung:
Ich hatte zwar den ersten Teil über die Freundinnen nicht gelesen, aber das hat meinem Lesegenuss keinen Abbruch getan. Von Anfang an hat die wunderschön erzählte, manchmal etwas melancholische, manchmal witzige, immer aber warmherzige Geschichte mich in ihren Bann gezogen und mich sehr berührt.
Beim Lesen habe ich mich einfach wohlgefühlt und ich habe es genossen, Zeit mit den so unterschiedlichen, aber wahnsinnig sympathischen Freundinnen zu verbringen.

Neben der tollen Geschichte mit sehr gelungenem Spannungsbogen und einem stimmigen Ende hat mir sehr gut gefallen, dass man – wie nebenbei – vieles über die Natur lernen konnte. Vor allem die Erwähnung verschiedener alter Apfelsorten hat mir richtig gut gefallen.
Dieser Aspekt hat dem Buch nochmal eine weitere Dimension und damit eine besondere Tiefe gegeben.
Durch die sehr plastischen und bildhaften Schilderungen konnte man sich als Leser(in) die Landschaft sehr gut vorstellen und ich fühlte mich wirklich manches Mal in die brandenburgische Mark versetzt.
Nicht nur deshalb war das Buch für mich wie ein kleiner Urlaub.


Fazit:
Diese wunderschöne Geschichte kann ich sehr empfehlen, denn sie hat mir schöne Stunden geschenkt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.07.2020

Fundiert recherchierter und spannender historischer (Liebes-)Roman

Flammen und Seide
0

Rheinbach um 1673 wird zum Schauplatz des Krieges zwischen Franzosen und Holländern. Auch Madlen, Tochter eines Tuchhändlers, merkt die Auswirkungen des Krieges, weil Lieferungen ausbleiben.
Dann kommt ...

Rheinbach um 1673 wird zum Schauplatz des Krieges zwischen Franzosen und Holländern. Auch Madlen, Tochter eines Tuchhändlers, merkt die Auswirkungen des Krieges, weil Lieferungen ausbleiben.
Dann kommt auch noch ihre Jugendliebe zurück nach Rheinbach zurück, um einen Spion zu suchen. Ausgerechnet Madlens langjährigen Verlobten fragt er um Hilfe…
Und Madlen scheint immer noch zwischen den beiden Männern hin- und hergerissen zu sein…


Meine Meinung:
Ich mag die historischen Romane von Petra Schier sehr gerne, weil sie immer sehr fundiert recherchiert sind und man sehr authentisch viel über den Alltag „ganz normaler“ Menschen zu der jeweiligen Zeit lernen kann.
Auch bei diesem Roman hat es mir wieder sehr gut gefallen, dass ich vieles über den Alltag der Menschen in Rheinbach zu einer Zeit, mit der ich mich bisher nicht intensiv beschäftigt hatte, lernen konnte. Über den Krieg zwischen den Franzosen und Holländern wusste ich bisher auch noch nichts.

Neben dem spannenden historischen Hintergrund hat mich auch die ruhige und flüssige Erzählweise direkt für den Roman eingenommen. Madlen war mir gleich sympathisch, denn sie ist sehr erfinderisch und engagiert als Tuchhändlerin und hat einfach das Herz am rechten Fleck.
Ihre Entwicklung auch in emotionaler Hinsicht hat mir sehr gut gefallen.
Daher ist der Roman auch ein wundervoller Liebesroman.


Fazit:
Diesen fundiert recherchierten und flüssig erzählten Schmöker kann ich sehr empfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere