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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2017

Wunderschön gestaltetes Backbuch mit tollen Rezepten

Fräulein Glücklich backt
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Klassischer Blechkuchen, Marmeladen, Eis, süße Geschenke oder kleine Cupcakes und Törtchen. – Das Backbuch „Fräulein Glücklich backt“ von Silke Haun ist eigentlich viel mehr als das.

Das Buch kommt sehr ...

Klassischer Blechkuchen, Marmeladen, Eis, süße Geschenke oder kleine Cupcakes und Törtchen. – Das Backbuch „Fräulein Glücklich backt“ von Silke Haun ist eigentlich viel mehr als das.

Das Buch kommt sehr hochwertig daher: haptisch tolles Papier, einladende großformatige Fotos und eine besondere Schrift laden zum Stöbern ein.
Die Rezepte an sich sind sehr vielfältig. Es ist wirklich nicht nur Kuchen und Gebäck dabei, sondern auch tolle Rezepte für Gelees und Sirupe sowie für Leckereien wie Karamellbonbons, Baisers und Brause.
Die Beschreibungen der Rezepte sind gut verständlich, so dass das Nachbacken leichtfällt. Die Zutaten sind meist nicht so außergewöhnlich und exotisch, sondern leicht zu bekommen. Natürlich sind bestimmte Rezepte von saisonalem Obst abhängig, so dass sie sich nicht ganzjährig anbieten.

Ich schaue immer wieder gerne in das Buch und lasse mich inspirieren und werde sicherlich gerne das eine oder andere weiterhin daraus backen.

Veröffentlicht am 27.07.2017

Seichte Lektüre ohne Spannungskurve

Eine Prise Liebe
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Cami betreibt gemeinsam mit ihren vier Freundinnen sehr erfolgreich in Restaurant in Portland.
Schon seit sie denken kann, ist sie in Landon, den großen Bruder ihrer Freundin Mia verliebt, der jedoch mit ...

Cami betreibt gemeinsam mit ihren vier Freundinnen sehr erfolgreich in Restaurant in Portland.
Schon seit sie denken kann, ist sie in Landon, den großen Bruder ihrer Freundin Mia verliebt, der jedoch mit 20 zur Navy gegangen und damit aus Portland weggezogen ist. Nach einem Unfall kehrt er in seine Heimatstadt zurück.
Cami und Landon treffen sich wieder und es entwickelt sich – natürlich – eine sehr vorhersehbare Liebesgeschichte zwischen den beiden.

Die Geschichte wird in kurzen Kapiteln abwechselnd aus Kristens und Landons Perspektive erzählt. Allerdings bleibt die Darstellung so sehr an der Oberfläche, dass man keine tieferen Hintergründe, Beweggründe oder Emotionen erfährt. Darüber hinaus wird auffällig viel – amerikanisierte – Fäkalsprache verwendet, was den Lesegenuss schon sehr stört.
Ansonsten ist der Erzählstil zwar flüssig, man konnte das Buch so weglesen, aber es fehlte der Handlung leider jegliche Spannung.
Highlights des Buches waren für mich das sehr ansprechend gestaltete Cover, die netten Szenen mit einem lustigen Kater, der Cami einfach zugelaufen ist und einige starke Szenen mit dem männlichen Protagonisten Landon.

Leider konnte mich das Buch insgesamt aufgrund der nicht vorhandenen Handlung nicht überzeugen und es hat meine Erwartungen an ein nettes unterhaltsames Buch über fünf Freundinnen, die ein tolles Restaurant führen, nicht erfüllt.

Veröffentlicht am 23.07.2017

Ein nachdenklicher stimmender Gender-Roman, der uns schonungslos den Spiegel vorhält

Die Gabe
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Überall auf der Welt entdecken Mädchen und Frauen, dass eine besondere Kraft / Gabe in ihnen erwacht. Sie können ohne weitere Hilfsmittel, nur mit der Kraft ihrer Hände, ihres Körpers, schmerzhafte Stromstöße ...

Überall auf der Welt entdecken Mädchen und Frauen, dass eine besondere Kraft / Gabe in ihnen erwacht. Sie können ohne weitere Hilfsmittel, nur mit der Kraft ihrer Hände, ihres Körpers, schmerzhafte Stromstöße senden.
Es fängt parallel an mit Allie, einem Mädchen aus einer Pflegefamilie in den USA, das eine schwierige Kindheit hat, mit Roxy aus einer Gangsterfamilie in London und mit Mädchen im Umfeld des jungen Mannes Tunde, der sich journalistischer Arbeit verschrieben hat. Im Laufe der Zeit greift die „Power“ immer weiter um sich und führt zu einer deutlichen Umkehr der Machtverhältnisse in der Gesellschaft, in der es Männer zunehmend schwerer haben. Sie müssen sich in einigen Ländern der Welt gegen Diskriminierung wehren, während sich die weltweite politische Lage weiter zuspitzt.

Der Roman „The Power“ von Naomi Alderman ist keine leichte Kost.
Die Geschichte wechselt in der Sichtweise zwischen den einzelnen handelnden Personen, d.h. es werden Kapitel aus der Sicht von Allie, Roxy und Tunde erzählt, sowie aus der Sicht der amerikanischen Politikerin Margot und ihrer Tochter Jocelyn.
Die Erzählweise ist sehr dicht und verlangt konzentriertes Lesen. Es ist kein Buch, das man zwischendurch zur Entspannung „weglesen“ kann.
In der Art und Weise, wie die Autorin die aktuelle Genderthematik aus unserer Gesellschaft aufgreift und uns durch eine schockierende Umkehr extremer Diskriminierungen zwischen Frauen und Männern einen Spiegel vorhält, ist der Roman extrem aufrüttelnd. Durch die sehr subtile und doch krasse Konstruktion wird man zum Nachdenken angeregt und hinterfragt manche Aufteilung von Rollen der Geschlechter, die uns zum Teil selbstverständlich erscheinen.
Die Handlung ist selbstverständlich vollkommen fiktiv.

Aus meiner Sicht ein guter und aufrüttelnder Roman zu einem wichtigen Thema, der zu Recht den „Baileys‘ Women’s Prize for Fiction“ 2017 erhalten hat.

(Ich habe den Roman in der englischen Originalausgabe gelesen.)

Veröffentlicht am 23.07.2017

Ein wunderschöner magischer Sommerroman

Ein Garten voller Sommerkräuter
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Miriam Weiden ist Anfang 40, als ihr Mann sich von ihr trennt, weil er eine andere hat. Miriams Tochter ist längst erwachsen und steckt mitten im Studium. Ihr Haus mit dem wunderschönen Garten wird bei ...

Miriam Weiden ist Anfang 40, als ihr Mann sich von ihr trennt, weil er eine andere hat. Miriams Tochter ist längst erwachsen und steckt mitten im Studium. Ihr Haus mit dem wunderschönen Garten wird bei der Scheidung verkauft.
Nachdem Miriam damals ihr Studium abgebrochen hatte, weil sie frisch verheiratet war und sich direkt eine Schwangerschaft angekündigte, steht sie scheinbar vor den Trümmern ihres Lebens.
Um auf andere Gedanken zu kommen, bucht sie eine zweiwöchige Reise in das südenglische Devon. Dort begegnet sie einem alten Hund, der vor einiger Zeit sein altes Frauchen verloren hat und der sofort ihr Herz erobert, und einem wunderschönen reetgedeckten Cottage mit einem verwunschenen Garten voller besonderer Kräuter, das scheinbar nur auf Miriam gewartet hat.
Kurzentschlossen reißt Miriam die Zelte in Deutschland hinter sich ab und kauft das alte Cottage.
Doch das Leben in einem kleinen englischen Dorf ist eine Herausforderung, vor allem wegen der Besonderheiten der dort lebenden Menschen, die sie nicht alle mit offenen Armen empfangen.
Wird Miriam dort ganz ankommen? Wird sie neue Freunde finden, vielleicht sogar eine neue Liebe? Wie wird sie für ihren Lebensunterhalt sorgen können?

Der neue Roman von Julie Leuze ist ganz wunderbar geschrieben, so dass er einem richtig ans Herz geht. Die Figuren, insbesondere die Hauptperson Miriam Weiden, sind ganz differenziert gezeichnet. Als Leserin verbringt man gerne Zeit mit Miriam, die sich in ihr neues Leben in Reedcombe mit viel Hartnäckigkeit einfindet. Die Entwicklung, die Miriam im Laufe des Buches durchmacht – vom zurückhaltenden Hausmütterchen, das die eigenen Bedürfnisse im Laufe der Ehe immer weiter zurückgestellt hat, bis hin zu einer selbstbewussten Frau, die ihr Leben in Devon meistert – ist wirklich sehr beachtlich und dabei doch immer sehr glaubwürdig und nachvollziehbar beschrieben.
Ganz bezaubernd ist auch der Aufbau des Romans nach Monaten, die jeweils mit einer Beschreibung zu einer besonderen Pflanze, einem besonderen Kraut beginnen.
Verquickt ist die Geschichte von Miriam mit derjenigen von Phyllis, der vorherigen Besitzerin von Miriams Hund und Bewohnerin des Cottages, die durch Tagebuchauszüge geschickt dargestellt wird.
Gut gefallen haben mir auch die Anspielungen auf die subtilen kulturellen Unterschiede zwischen Deutschen und Engländern, die ich aus eigner Erfahrung gut nachvollziehen konnte.
Darüber hinaus kommt im Roman auch eine gewisse Magie nicht zu kurz, die jedoch nie zu dick aufgetragen ist.

Für mich ist der neue Roman von Julie Leuze eines der besten Bücher der letzten Zeit. Ich habe es sehr gerne gelesen und kann es allen wärmstens empfehlen, die eine schöne Wohlfühllektüre für den Sommer suchen und ein kleines Bisschen Magie in ihren Alltag bringen möchten.

Veröffentlicht am 17.07.2017

In sich stimmiger höllischer Comedy-Roman

In der Liebe ist die Hölle los
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Catalea ist die Tochter des Teufels und einer menschlichen Mutter. Sie möchte mit der „Firma“ ihres Vaters, der diese gemeinsam mit sechs anderen dunklen Herrschern regiert, eigentlich gar nicht so viel ...

Catalea ist die Tochter des Teufels und einer menschlichen Mutter. Sie möchte mit der „Firma“ ihres Vaters, der diese gemeinsam mit sechs anderen dunklen Herrschern regiert, eigentlich gar nicht so viel zu tun haben und kann auch den dort üblichen schicken Klamotten und halsbrecherischen High Heels nicht viel abgewinnen. Notgedrungen arbeitet sie jedoch auch in einer kleinen Position in der Hölle mit.
Als man ihr einen Mord an einem Mitglied der sieben Häuser der Hölle in die Schuhe schieben will und nicht klar ist, er hinter der Intrige steckt, begibt sie sich mit dem undurchsichtigen Timur auf eine abenteuerliche Flucht vor den diversen Gestalten der Hölle und steht auch so langsam zu ihren Fähigkeiten, die sie sonst immer verleugnet hat.
Doch wer kann ein Interesse an dem Mord haben und warum soll er Catalea angehängt werden?

Der Roman „In der Liebe ist die Hölle los“ lässt sich sehr flüssig lesen und bietet kurzweilige Unterhaltung.
Die Welt der Hölle ist in sich stimmig beschrieben und zeigt witzige Parallelen zu kirchlichen und weltlichen Belangen auf.
Catalea ist eine Hauptdarstellerin, die sich im Laufe der Story entwickelt und die später auch zu sich und ihrer Herkunft steht und ihre Fähigkeiten zulässt. Auch eine Liebesgeschichte kommt – wie der Titel bereits zeigt – nicht zu kurz.
Besonders auffällig ist der trockene Humor der Erzählung, der sich zum Beispiel in den eingestreuten Hinweisen aus einem Handbuch für Tote, die in die Hölle kommen, zeigt. Einfach herrlich!

Eine warme Empfehlung für alle, die leichte Unterhaltung suchen und sich in der Welt der Hölle gut amüsieren wollen.

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