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Veröffentlicht am 10.07.2023

Absolutes Wohlfühlbach, das zu mehr Achtsamkeit anregt

Bergblumenzauber
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Zum Inhalt:
Valerie (42), alleinerziehende Mutter von zwei Kindern im Teenageralter/Jugendlichen, hat einen ganz besonderen Urlaub in Österreich gebucht: Drei Wochen in einem Hüttendorf im Wald ohne Strom, ...

Zum Inhalt:
Valerie (42), alleinerziehende Mutter von zwei Kindern im Teenageralter/Jugendlichen, hat einen ganz besonderen Urlaub in Österreich gebucht: Drei Wochen in einem Hüttendorf im Wald ohne Strom, fließendes Wasser und Handyempfang. Dass ihre Kinder alles andere als begeistert reagieren, war vorhersehbar. Dann ist da aber auch noch Yanek, der ebenfalls zur Reisegruppe gehört und Valerie ziemlich verwirrt…


Meine Meinung:
Beim Lesen habe ich mich dank des flüssigen und warmherzigen Schreibstils sofort wohlgefühlt und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Die Erzählung hat mich gefesselt, weil ich wissen wollte, wie es Valerie und ihren Kindern in dem besonderen Urlaub ergeht, und wie sich die romantische Geschichte zwischen Valerie und Yanek entwickelt.
Neben dem gelungenen Spannungsbogen mit einigem Hin und Her habe ich besonders deswegen mitgefiebert und mitgelitten, weil mir die Personen von Anfang an sehr sympathisch waren. Es hat mir gut gefallen, wie authentisch Valerie mit ihren Stärken und Schwächen gezeichnet ist, und grundsätzlich fand ich es sehr ansprechend, einen Roman mit „Ü40“ Protagonisten zu lesen.
Auch Valeries Kinder Kim und Benno sind sehr nachvollziehbar angelegt und als Teenager komplett aus dem Leben gegriffen – umso schöner fand ich es, auch ihre positive Entwicklung zu verfolgen.

Sehr gut gefallen hat mir auch das besondere Set-up des Romans in dem besonderen Camp im Wald, weil es Valeries Sinne schärft und sie zu mehr Achtsamkeit anregt. Sie nimmt die Geräusche und Gerüche des Waldes wahr und dies hat auch meine eigene Achtsamkeit angeregt und mich darauf gestoßen, einen Sonnenaufgang oder auch Pflanzen und Tiere in der Natur viel bewusster wahrzunehmen.
Dass immer wieder Gerichte mit Wildpflanzen (wie z.B. Giersch oder Brennnesseln) in der Geschichte erwähnt werden, fand ich auch sehr anregend.


Fazit:
Diese wunderschön erzählte Geschichte ist einfach ideal zum Wegträumen, hat aber so viel Tiefe, dass ich für mich auch darüber hinaus noch viele Anregungen mitnehmen. Ein Highlight meines Lesesommers!


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Veröffentlicht am 16.06.2023

Gefühlvoller und dicht erzählter historischer Roman

Schicksalskinder
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Zum Inhalt:
Im Kurort Bad Lichtenberg fallen 1945 kurz vor Kriegsende noch Bomben und Familie Laverne manövriert sich durch die Irrungen und Wirrungen der letzten Kriegstage und der ersten Zeit nach dem ...

Zum Inhalt:
Im Kurort Bad Lichtenberg fallen 1945 kurz vor Kriegsende noch Bomben und Familie Laverne manövriert sich durch die Irrungen und Wirrungen der letzten Kriegstage und der ersten Zeit nach dem Krieg.
Luise kümmert sich um das Hotel, während Victoria ein Theater betreibt und Felix aus Ostpreußen flieht.

Der dritte und letzte Teil der Trilogie rund um Familie Laverne spielt zwischen 1945 und 1948.


Meine Meinung:
Ich hatte die ersten beiden Teile der Trilogie von Katja Maybach schon sehr gerne gelesen und wurde auch vom dritten und letzten Teil nicht enttäuscht. Es hat mir gut gefallen, wieder Zeit mit den liebgewonnen Figuren der Familie Laverne zu verbringen, die mir schon in den Vorgängerbänden sehr nahe gekommen waren.
Es gibt zwar in der großen Familie Laverne eine Vielzahl von Personen und damit auch eine Vielzahl von Handlungssträngen, aber die Personen sind so klar und warmherzig gezeichnet, dass ich nie durcheinander gekommen bin.
Ich finde es wirklich erstaunlich, wie sehr ich beim Lesen mit den Personen mitgelitten, mitgefiebert und mich mit ihnen gefreut habe. Dadurch konnte ich die Geschehnisse wirklich sehr unmittelbar erleben und mitfühlen und war besonders am Anfang bei einigen dramatischen Ereignissen sehr berührt und betroffen. Sehr gut gefallen haben mir auch Handlungsstränge rund um „neue“ Personen wie Victorias Tochter Natalja, die nun ihren Weg gehen und mit denen eine neue Zeit anbricht.
Die Handlungsstränge werden alle gut zusammengeführt und mir hat es gut gefallen, dass es am Ende für alles eigentlich einen versöhnlichen bzw. positiven Ausblick gibt.

Die Besonderheiten der Zeit am Kriegsende und in der ersten Zeit nach dem Krieg sind sehr anschaulich beschrieben und im Roman erlebbar und man merkt sehr gut, welch fundierte Recherche hinter der Erzählung steckt.
Hervorzuheben ist außerdem der warmherzige und flüssige Erzählstil, durch den man sich beim Lesen einfach nur wohlfühlt und man ganz im Buch versinkt.

Die Trilogie insgesamt hat mir ausnehmend gut gefallen und ich habe es genossen, Familie Laverne über einen Zeitraum angefangen von 1914 bis 1848 zu begleiten. Fast sind die Mitglieder der Familie schon zu eigenen Verwandten, mindestens aber Freunden geworden.


Fazit:
Mich hat auch der dritte Teil der Trilogie von Katja Maybach wieder sehr berührt und ich habe die intensive Atmosphäre des dicht erzählten historischen Romans sehr genossen.

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Ein historischer Roman, wie er besser nicht sein könnte – berührend, spannend erzählt, fundiert recherchiert

Eifelfrauen: Das Haus der Füchsin
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Zum Inhalt:
Johanna Fuchs wächst als Tabakfabrikantentochter und als jüngstes von fünf Kindern in Trier auf und ist gerade volljährig geworden, als sie ein Haus im kleinen Eifeldorf Altenburg erbt.
Dieses ...

Zum Inhalt:
Johanna Fuchs wächst als Tabakfabrikantentochter und als jüngstes von fünf Kindern in Trier auf und ist gerade volljährig geworden, als sie ein Haus im kleinen Eifeldorf Altenburg erbt.
Dieses hat ihrer Tante Lisbeth gehört, die keinen Kontakt mehr zur übrigens Familie Fuchs hat und dort allein mit ihren Tieren gelebt hat.
Obwohl Johanna als Stadtkind in einem Haus mit vielen Dienstboten keine Erfahrung hat, stürzt sie sich mit Feuereifer in ihr neues Leben im Dorf und kann glücklicherweise auf ihre Nachbarinnen zählen.
Doch was wird ihre Familie davon halten? Und welche Familiengeheimnisse verbergen ihre Verwandten?


Meine Meinung:
Ich liebe die wundervoll erzählten Romane von Brigitte Riebe und mit diesem ersten Teil einer zweibändigen Reihe hat sich die Autorin wieder einmal selbst übertroffen.
Von Anfang an war ich aufgrund des flüssigen und gleichzeitig wahnsinnig dichten Erzählstils von dem Buch gefesselt und wollte unbedingt wissen, wie es Johanna ergeht.
Ich bin der jungen Protagonistin Johanna, die sehr warmherzig, mutig, aufgeschlossen, stark und empathisch beschrieben wird, sehr nahe gekommen und bin wahrscheinlich auch deshalb in ihrer Welt versunken und ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen. Umso mehr Hochachtung hege ich ihr gegenüber, wie sie hartnäckig und unerschrocken die vielen, vielen Herausforderungen meistert, sich dabei auch nicht zu schade ist Hilfe anzunehmen und wie sie schließlich auch eine Bestimmung in der Kunst für sich entdeckt.

Gerade weil Johanna und die Figuren (und es gibt viele in der großen Familie, bei den Nachbarn etc.) so authentisch gezeichnet sind, hat es mir große Freude gemacht mit ihnen Zeit zu verbringen und ich habe bei ihren teilweise wirklich sehr bewegenden Schicksalen emotional großen Anteil genommen.
Als Leser:in geht man mit Johanna (und ihren Lieben) durch Freud und Leid. Auch die Liebe kommt natürlich nicht zu kurz.
Die Geschichte ist extrem berührend, spannend und vielschichtig erzählt.

Das besondere Lesevergnügen wird auch dadurch erzeugt, dass der Roman historisch unfassbar fundiert erzählt ist. Man merkt genau, welch detaillierte Recherche und genaue Kenntnis der Zeit und der Gegend hinter jeder Zeile steckt. Man merkt auch die Liebe zur Eifel sehr deutlich und ich habe mich darüber gefreut, echte Schauplätze wie Traben-Trarbach zu besuchen und ich habe mich auch in Altenburg sehr wohl gefühlt, auch wenn es sich um einen fiktiven Ort handelt.
Der Zeitraum, den der Roman umspannt reicht von den 1920er Jahren bis weit in die Nazi-Zeit und man spürt sehr deutlich, wie die Bedrohung durch die Nazis zunimmt (Bücherverbrennung etc.) und welchen Einfluss die Nazi-Zeit noch heute auf unsere Gesellschaft hat mit Vorurteilen und Glaubenssätzen wie „Eine deutsche Frau schminkt sich nicht“ oder der Einführung der Weinkönigin. Ich habe durch das Buch auch einiges an Wissen aufgefrischt und Neues gelernt.
Insgesamt bin ich unglaublich beeindruckt von der fundierten Recherche der Autorin – sie umfasst Bereiche innerhalb von Medizin, Kunst, Zeitgeschehen genauso wie die sehr anschauliche Beschreibung des Alltags der Menschen zu der Zeit.


Fazit:
Dieser Roman hat sich sehr schnell in mein Herz geschlichen und ich habe das Lesen durchgehend als beglückend empfunden. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil, denn dieser Teil hat mich sehr berührt und wird mich sicherlich noch lange beschäftigen.

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Sehr unterhaltsam und witzig – macht einfach gute Laune

Morgen mach ich bessere Fehler
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Zum Inhalt:
Elli und Cano könnten eigentlich unterschiedlicher nicht sein. Sie ist alleinerziehende Mutter einer sechsjährigen Tochter, Aushilfsverkäuferin im Bioladen und setzt sich mit mehr oder minder ...

Zum Inhalt:
Elli und Cano könnten eigentlich unterschiedlicher nicht sein. Sie ist alleinerziehende Mutter einer sechsjährigen Tochter, Aushilfsverkäuferin im Bioladen und setzt sich mit mehr oder minder legalen Aktionen gegen Umweltsünder ein; er ist schnöseliger Anwalt auf der Seite der Großkonzerne und hilft ihnen, so viele Arbeiter wie möglich zu entlassen.
Ein Unwetter bringt die beiden zusammen, in einer gemeinsamen Fahrgemeinschaft mit Ellis Tochter Paula und ihrem Onkel Heinz auf dem Weg von Norddeutschland in Richtung Allgäu.
Auf der Fahrt geht so einiges schief und so müssen sie schließlich zusammenarbeiten, um ans Ziel zu kommen. Vielleicht haben sie ja doch mehr Gemeinsamkeiten als gedacht…?


Meine Meinung:
Ich habe die Wohlfühlromane von Petra Hülsmann alle sehr gerne gelesen und war auch von ihrem neuen Roman von Anfang an wieder sehr angetan. Ihre flotte und humorvolle Schreibweise hat bewirkt, dass ich von Beginn an beim Lesen ein Grinsen im Gesicht hatte und die Seiten nur so dahingeflogen sind.
Die Personen sind wirklich sehr authentisch gezeichnet und auch von der Konstellation her sehr schön angelegt. Elli und Cano sind wirklich erst einmal sehr gegensätzlich, aber im Grunde genommen haben sie doch mehr gemeinsam, als sie dachten.
Durch die Personenkonstellation und die besonderen Gegebenheiten eines Roadtrips ergibt sich an vielen Stellen eine herrliche Situationskomik.
Verstärkt wird diese auch durch den grummeligen Onkel Heinz und die pfiffige Paula, die alles auf ihre kindlich-naive Art gut hinterfragt.

Highlights waren für mich die Übernachtung in einem speziellen Engel-Themenhotel und der Besuch eines Schützenfests in Franken. – Ich habe wirklich mehrfach beim Lesen laut gelacht, was mir schon lange nicht mehr passiert ist.

Neben der guten Unterhaltung und die witzige Geschichte hat das Buch aber auch einen schönen Tiefgang und es berührt viele aktuelle Themen, z.B. Geschlechtergerechtigkeit, Umweltschutz, Integration etc., jedoch nie aufdringlich. Stets steht die Unterhaltung im Vordergrund, aber das Buch ist eben nicht zu klamaukig, sondern intelligent geschrieben.

Einzig am Ende ging für mich alles ein kleines bisschen zu schnell und zu glatt, aber letztlich passt das uneingeschränkte Happy End auch gut zu dem, was man als Leser:in von einem Wohlfühlbuch aus Petra Hülsmanns Feder erwartet.


Fazit:
Wer Unterhaltung und Gefühle nach dem bewährten Schema von Petra Hülsmann sucht, wird bei diesem neuen Roman wieder sehr gut fündig.

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Veröffentlicht am 09.06.2023

Hochwertig gestaltetes Buch mit vielen inspirierenden Impulsen

Abenteuer Heimat
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Zum Inhalt:
In 10 Geschichte berichten verschiedene Autoren von ihren Trips und Outdoor-Abenteuern in Deutschland.
Das großformatige Buch enthält viele farbige Fotos und zusätzlich weitere Tipps für Besichtigungen ...

Zum Inhalt:
In 10 Geschichte berichten verschiedene Autoren von ihren Trips und Outdoor-Abenteuern in Deutschland.
Das großformatige Buch enthält viele farbige Fotos und zusätzlich weitere Tipps für Besichtigungen und Ausflüge in der Nähe.


Meine Meinung:
Das Buch hat ein sehr ungewöhnliches Format und fällt durch die hochwertige Gestaltung, z.B. mit vielen farbigen Fotos, sehr positiv auf. Auch das Papier ist haptisch hochwertig, so dass man gleich Lust bekommt das Buch durchzublättern.

Mir hat besonders die Vielfältigkeit der Geschichten sehr gut gefallen. Die zehn Erlebnisse / Abenteuer / Erfahrungen in Deutschland reichen von Wanderungen durch den Schnee über Fahrradtouren und Stand-up-Paddling (SUP) bis hin zu einer Nacht unter dem Sternenhimmel.
Jede Geschichte hat ihren ganz eigenen Stil und man merkt die unterschiedlichen Autoren – manche erzählen ganz informell und flapsig, andere wieder sachlich und die nächsten spannend.
Die Auswahl der Abenteuer hat mir gut gefallen, wobei mich besonders die Nacht unter dem Sternenhimmel sehr angesprochen hat. Alle Geschichten sind sehr beeindruckend, aber besonders die Wanderung durch den Schnee ist mir im Gedächtnis geblieben.

Besonders schön finde ich, dass es auch neben den „großen“ Outdoor-Abenteuern Tipps für kleine Ausflüge in Deutschland gibt, von denen einige auch ganz bei uns in der Nähe sind. So kann man auch gut etwas für sich mit der Familie in die Praxis umsetzen, ohne direkt mehrere Wochen Zeit investieren zu müssen.


Fazit:
Ein sehr schön gestaltetes Buch, das viel Luft darauf macht draußen zu sein und etwas zu erleben.

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