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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2021

Lebensbeichte

Engelspost
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Der Autorin Iris Muhl ist mit „Engelspost“ ein ganz außergewöhnlich berührendes Buch gelungen. Im Jahr 1951 gibt der damals 73jährige Eliott White, ein bekannter und reicher Eiscremefabrikant, ein mehrstündiges ...

Der Autorin Iris Muhl ist mit „Engelspost“ ein ganz außergewöhnlich berührendes Buch gelungen. Im Jahr 1951 gibt der damals 73jährige Eliott White, ein bekannter und reicher Eiscremefabrikant, ein mehrstündiges nächtliches Radiointerview. Es ist keine Erfolgsstory, die er erzählt, sondern die Beichte seines Lebens. Nachdem er von der Schule flog, schlug er sich als Türsteher im Bordell einer Cousine, als Hochstapler und Dieb durch sein Leben. Der Tod seiner Mutter trifft ihn hart. Einer anderen Cousine in New Mexiko schuldete er noch Geld. Da er der Post nicht vertraut, macht er sich trotz Bedenken mit dem Zug auf den Weg von New York dorthin. Es ist das Jahr 1913 und für 50 Cent konnte man mit der Post Kinder per Bahn verschicken. Die Begegnung mit einem 5jährigen Waisenmädchen wird seinem Leben eine radikale Wendung geben.

Die 170 Seiten lesen sich schnell und flüssig. Es ist sehr gut recherchiert und die Figuren detailliert dargestellt. Das Buch ist sehr berührend, tiefgründig und geht ans Herz.

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Veröffentlicht am 27.10.2021

Humorvoll und spannend

Tote Tanten plaudern nicht
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Mit „Tote Tanten plaudern nicht“ hat Vera Nentwich ihren sechsten "Biene"-Band veröffentlicht. Diesmal bringt die neue Assistentin Cassandra neuen Glanz in die aufstrebende Detektei der Protagonisten Sabine ...

Mit „Tote Tanten plaudern nicht“ hat Vera Nentwich ihren sechsten "Biene"-Band veröffentlicht. Diesmal bringt die neue Assistentin Cassandra neuen Glanz in die aufstrebende Detektei der Protagonisten Sabine „Biene“ Hagen und Jago Diaz. Die Charaktere sind schön ausgearbeitet und der Schreibstil ist flüssig, humorvoll und leicht zu Lesen. Zwei Morde werden schnell zu einem gemeinsamen Fall zusammengeführt. Die Handlungen sind stets spannend mit einigen unerwarteten Wendungen. Neben einer guten Prise Humor wird dieser Lokalkrimi auch durch das Privatleben, u.a. der nicht unkomplizierten Beziehung zu Biene's Freund dem Polizisten Jochem, gewürzt.

Rundum eine humorvolle und spannende Lektüre.

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Veröffentlicht am 27.10.2021

Mit Kinderaugen sehen

Das Jahr, in dem wir verschwanden
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Die Autorin Tayari Jones thematisiert in ihrem Roman „Das Jahr, in dem wir verschwanden“ eine Mordserie im Jahr 1979 in ihrer Heimatstadt Atlanta. Die fiktiven Hauptfiguren sind die Fünftklässler Tasha, ...

Die Autorin Tayari Jones thematisiert in ihrem Roman „Das Jahr, in dem wir verschwanden“ eine Mordserie im Jahr 1979 in ihrer Heimatstadt Atlanta. Die fiktiven Hauptfiguren sind die Fünftklässler Tasha, Rodney und Octavia, die nach den Sommerferien an ihre Schule zurückkehren. Alle drei sind – aber in unterschiedlicher Weise – von dem Verschwinden ihrer Mitschüler betroffen. Der Autorin gelingt es dreimal auf beeindruckende Weise ihren Schreibstil und damit die Perspektive zu ändern, um damit auszudrücken, dass jedes der drei Kinder „anders“ fühlt und denkt. Die Kinder empfinden Ängste aber begreifen die Gefahr, die in ihrer Stadt lauert nicht. Dem Leser wird aber das gesamte Grauen bewusst.

Am Ende bleiben aber für mich einige Fragen offen, was ich insgesamt mit einer Leseempfehlung und 4 Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 27.10.2021

Stoppt die Monokulturen!

Letzter Ausweg: Permakultur.
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Der Autor & Permakultur-Gestalter Jonas Gampe hat ein inhaltlich und gestalterisch sehr gutes Buch, mit dem aussagekräftigem Titel „Letzter Ausweg: Permakultur“ veröffentlicht. Das Buch ist klimapositiv ...

Der Autor & Permakultur-Gestalter Jonas Gampe hat ein inhaltlich und gestalterisch sehr gutes Buch, mit dem aussagekräftigem Titel „Letzter Ausweg: Permakultur“ veröffentlicht. Das Buch ist klimapositiv hergestellt, cradle-to-cradle gedruckt und bleibt plastikfrei unverpackt. Es ist ein guter Ratgeber für Kleingärtner bis hin zu Agrar- und Forstbetrieben. Deutlich wird gezeigt, wie schlecht Monokulturen für unsere Erde sind und wie durch die Umgestaltung der landwirtschaftlichen Grundstruktur die gesamte Menschheit schon in wenigen Jahren klimaneutral sein könnte. Egal, wie groß oder klein das Fleckchen Erde ist (vom Minibalkon bis Großgrund), das uns gehört, mit diesen Anleitungen können wir es umgestalten. Dazu hält es Anbaupläne, Kalkulationen und Umsetzungshilfen, Infos zur Pflanzenauswahl und zu Weiteres, was man sonst noch braucht, bereit.

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Veröffentlicht am 27.10.2021

Das Böse im Spießbürger

Böse
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„Böse“ ist ein 400-seitiger Thriller vom Autor Jonas Wagner. Das Cover war für mich ein Eye-Catcher. Die etwas rauen Haptik und die gelbe Schrift auf dem grauem Hintergrund zogen mich förmlich in das Buch ...

„Böse“ ist ein 400-seitiger Thriller vom Autor Jonas Wagner. Das Cover war für mich ein Eye-Catcher. Die etwas rauen Haptik und die gelbe Schrift auf dem grauem Hintergrund zogen mich förmlich in das Buch hinein.

Die geschiedene Katharina und ihre 17jährige Tochter Fenja ziehen aus Coburg nach Hussfeld im Erzgebirge. Dort haben Bürgermeister, Pfarrer und ihre Vermieterin ein wachsames Auge auf Sitte und Moral. Mutter und Tochter wagen einen Neuanfang und werden uns auf den ersten 100 Seiten vorgestellt. Doch dann verschwindet Fenja und ein Alptraum beginnt.

Die einzelnen Charaktere sind gut dargestellt und die menschlichen Abgründe sind erschreckend. Jedoch bleibt Alles sehr klischeehaft und arg vorhersehbar. Der Spannungsbogen flachte zeitweise ab und die Auflösung war für mich nicht befriedigend dargestellt.

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