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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2021

Durchweg spannend und unterhaltsam

Elbtier
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Zum Inhalt:
Kophusen kommt nicht zur Ruhe. Diesmal verschwinden auffällig viele Haustiere. Die Bewohner sind verzweifelt und gründen eine Bürgerwehr, weil sie der Meinung sind, dass die Polizei bisher ...

Zum Inhalt:
Kophusen kommt nicht zur Ruhe. Diesmal verschwinden auffällig viele Haustiere. Die Bewohner sind verzweifelt und gründen eine Bürgerwehr, weil sie der Meinung sind, dass die Polizei bisher untätig geblieben sei. Tatsächlich hat Kommissar Philip Goldberg und sein Team ganz andere Sorgen, denn eine interne Ermittlungsgruppe begleitet und beobachtet sie auf Schritt und Tritt, so dass das Trio auf bisherige Ermittlungsmethoden wohl eher verzichten muss. Damit der Polizeistation keine Schließung droht, versucht der ehemalige Stationsleiter Alfred auch noch, mit gefakten Aktionen für reichlich neue Fälle in Kophusen zu sorgen. Seine gutgemeinte Hilfe gerät allerdings allmählich aus den Fugen. Und während Goldberg noch versucht, alle aufkommenden Probleme zu lösen, wirft ein bei einem Hausabriss gefundener menschlicher Schädel ganz andere Fragen auf. Besteht da vielleicht eine Verbindung zu den verschwundenen Haustieren?

Meine Leseerfahrung:
Es ist mittlerweile der sechste Fall für Goldberg und seine Kollegen und für mich persönlich ein freudiges Wiedersehen mit all den bisher bekannten Charakteren, die man in vorherigen Büchern bereits kennenlernen durfte. Mit jedem Buch erhält man einen neuen Einblick in einige der authentisch gezeichneten und überaus sympathischen Figuren und schließt die Eine oder Andere ins Herz. Nicole Wollschlaeger hat ein zweifelsfrei ansprechendes Setting geschaffen, das immer wieder mit neuen Plots überrascht und für sehr gute Unterhaltung sorgt.

Besonders angenehm ist dabei der geschmeidige, ungezwungene Erzählstil der Autorin, die überdies gekonnt einen Kriminalroman mit der angemessenen Dosis an Humor ausschmückt. Die witzigen Dialoge mit liebevollen Neckereien unter Kollegen ist eines der Gründe, weswegen ich die Reihe um Goldberg und Co. so gerne verfolge. Ein anderer Grund ist natürlich die gründliche und intuitive Ermittlungsarbeit des Ermittlungsteams, die man als Leser gespannt mitverfolgt.

Im 6. Teil ist der Klappentext verglichen mit der Story zunächst doch eher verhalten, und mit verschwundenen Haustieren hat man vielmehr ein unspektakuläres Thema vor Augen. Doch bereits zu Anfang wird ein menschlicher Schädel auf einer Baustelle entdeckt, womit man doch recht rasant in die polizeilichen Ermittlungen einsteigt. Die Atmosphäre ist diesmal etwas beklemmend, da die Präsenz der externen Ermittler in der Kophusener Polizeistation die Arbeit von Goldberg und Co. überschattet. Zudem hängt der Fall der verschwundenen Haustiere durchgehend ungelöst in der Luft. Für mich persönlich hatte dieser Teil sogar leichte Thrillerzüge, da es Kapitel gab, die vom zunächst unentdeckten mutmaßlichen Täter handelten, in dessen skurrile Gedankenwelt man als Leser eintauchen konnte. Relativ schnell wurde klar, dass es sich hier nicht um einen simplen Vermisstenfall von zahlreichen Tieren handelt, sondern dem ganzen Fall eine tiefere Bedeutung zugrunde liegt.

Überhaupt ist man bei der Elb-Reihe gewohnt, dass auch immer ein sozial- bzw. gesellschaftskritisches Thema in den Plot mit eingebettet wird, was den Kriminalroman mE auf ein höheres Niveau anhebt und seine Leser für durchaus aktuelle und gesellschaftsrelevante Thematiken sensibilisiert. Konkret ging es hier diesmal um die Problematik bei Bürgerwehrinitiativen und zB die damit verbundene Brisanz bei Teilnahme rechtsgesinnter Personen.

Diesbezüglich wurden meine Leseerwartungen gänzlich erfüllt und ich habe wieder einen absolut spannenden und unterhaltenden Kriminalroman genossen und kann mich glücklich schätzen, diese Reihe für mich entdeckt zu haben.

Fazit:
Mit "Elbtier" beschert Nicole Wollschlaeger uns leidenschaftliche Krimileser wieder mit einem genialen Plot und einer tiefgehenden Thematik. Die Reihe um Goldberg und seine Kollegen hat hiermit einen absolut spannenden Neuzugang erhalten und ist für alle Krimi-Fans unbedingt empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Eine außergewöhnliche Geschichte

Der Uhrmacher in der Filigree Street
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Zum Inhalt:
Thaniel Steepleton ist ein einfacher Angestellter beim Innenministerium im London des Jahres 1883. Eines Tages findet er eine außergewöhnliche Taschenuhr in seiner Wohnung, deren Deckel sich ...

Zum Inhalt:
Thaniel Steepleton ist ein einfacher Angestellter beim Innenministerium im London des Jahres 1883. Eines Tages findet er eine außergewöhnliche Taschenuhr in seiner Wohnung, deren Deckel sich allerdings nicht öffnen lässt. Er nimmt die geheimnisvolle Uhr dennoch an sich. Sechs Monate später explodiert eine Bombe beim Scotland Yard. Thaniel hätte bei dieser Explosion zu den Opfern gezählt, wenn die mysteriöse Uhr nicht plötzlich einen Alarm von sich gegeben hätte. Daraufhin macht er sich auf die Suche nach dem Uhrmacher, einem gewissen Herrn Mori aus Japan, der sich in London niedergelassen hat. Nachdem Thaniel einen Schritt in Moris Laden gesetzt hat, nehmen bald seltsame Ereignisse ihren Lauf. Noch dazu scheint Mori etwas vor ihm zu verbergen...

Meine Leseerfahrung:
Literatur aus der viktorianischen Zeit ist mir immer willkommen, insbesondere wenn es sich um einen Krimi oder ein Fantasybuch handelt. Ich mag die Atmosphäre dieser Zeit, die Pulley in ihrem Buch sehr beeindruckend eingefangen hat.

Die Handlung ist komplex und leider stellenweise etwas schwerfällig. Dafür sind aber die Charaktere sehr interessant und mit viel Tiefe gezeichnet. Thaniel schien mir anfangs etwas farblos. Nach seinem Treffen auf Mori sieht man jedoch eine deutliche Verwandlung bei ihm. Andere Figuren, wie Grace oder Matsumoto blieben für mich persönlich bis zum Schluss schwer einschätzbar, zumal sie oft rätselhafte Verhaltensweisen an den Tag legten. Schwer zu beurteilen bzw. gar nicht offen greifbar waren für mich auch die gefühlsmäßigen Beziehungen der Figuren untereinander, so dass ich bis zum Schluss völlig im Dunkeln getapst bin und schließlich etwas erschlagen von der abrupten, endgültigen Auflösung war.

Die versprochene Fantasy kam zu kurz, das einzig Faszinierende war allein das Rätseln, ob die Geschehnisse eher Zufälle waren oder die Zukunft in irgendeiner Form manipuliert wurde. Auch die Kriminalgeschichte um die Bombenexplosion und deren Verursacher blieb auf der Strecke. Die Auflösung hier erfolgte genauso abrupt am Ende des Buches. Das Buch vereint viele Elemente, ohne jedoch allem gerecht zu werden. Ich hätte mir zumindest bei der Hauptstory um die Uhr und den Uhrmacher etwas mehr Phantastisches erhofft.

Trotz alledem aber hatte ich unterhaltsame Lesestunden und habe jedes Kapitel des Buches genossen. Insbesondere auch deswegen, weil es Kapitel gab, die in der Vergangenheit spielten und tiefe Einblicke in Moris Leben im damaligen Japan lieferten. Ganz sicher werde ich auch den zweiten Teil lesen und bin schon gespannt, wie die Geschichte mit Steepleton und Mori weitergeht.

Fazit:
Natasha Pulley entführt uns mit "Der Uhrmacher in der Filigree Street" ins viktorianische London und lässt eine authentische Kulisse für uns auferstehen, die sie mit überaus interessanten Charakteren und spannenden Wendungen füllt. Das Buch ist eine Mischung aus Fantasy, Krimi und Liebesroman mit historischem Setting und dürfte daher bei vielen Lesern Anklang finden.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Zurück zum normalen Familienleben

So viel Freude, so viel Wut
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Zum Inhalt:
Nicht jedes Kind ist gleich. Manche sind umgänglich, manche wirken frühreif und manche wiederum sind sehr feinfühlig und sensibel. Nora Imlau nennt die Letzteren 'gefühlsstarke Kinder' und ...

Zum Inhalt:
Nicht jedes Kind ist gleich. Manche sind umgänglich, manche wirken frühreif und manche wiederum sind sehr feinfühlig und sensibel. Nora Imlau nennt die Letzteren 'gefühlsstarke Kinder' und zeigt auf, woran man sie erkennt. Oft brauchen solche Kinder eine andere Herangehensweise, um alltägliche Belastungssituationen zu mindern und ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Mit diesem Buch gibt die Autorin Tipps zur Bewältigung dieser Herausforderungen und klärt auch über die fehlerhafte Haltung der Gesellschaft gegenüber gefühlsstarken Kindern auf.


Meine Leseerfahrung:
Eltern von gefühlsstarken Kindern werden sich womöglich immerzu in diesem Buch gänzlich wiederfinden. Ich persönlich habe es aus reinem Interesse gelesen, und auch nur kurzweilig, weil hier immens viele Informationen zusammengefasst sind, die ich erstmal für mich Stück für Stück verarbeiten musste.

Hier und da gab es einige Punkte, die ich durchaus auch in unserer Alltagssituation wiedergefunden habe. Aber ich könnte nicht mit 100%iger Gewissheit sagen, dass unsere Jungs zu den gefühlsstarken Kindern gezählt werden könnten. Auf der einen Seite war ich erleichtert, weil ich die Belastung betroffener Eltern teilweise nachvollziehen kann. Auf der anderen Seite finde ich, ist das Buch stellenweise zu pauschalisierend, so dass man kaum wirklich sagen kann, ob man selbst betroffen ist oder nicht. Gefühlsstark zu sein, ist ja, wie mehrmals betont, keine abschließende Diagnose. Bei manchen Abschnitten musste ich mich sogar selbst fragen, ob ICH eventuell nicht die gefühlsstarke Person in der Familie bin. Einige Punkte sprechen dafür, einige wiederum dagegen. Die Grenzen sind meines Erachtens zu schwammig, um sie klar ziehen zu können.

Nichtsdestotrotz habe ich Einiges an Hilfestellungen aus dem Buch für mich mitnehmen können und festgestellt, dass ich bereits ein paar der vorgeschlagenen Strategien zur Entschärfung von Krisensituationen und der optimalen Begleitung des Kindes selbst praktiziere, wenn bei uns mit zwei wilden Kleinkindern die Fetzen fliegen. Also scheine ich doch nicht alles falsch gemacht zu haben. Und das gibt mir persönlich eine Erleichterung, die Gold wert ist.

Gut finde ich übrigens auch die Hilfestellungen für Eltern, wenn die Eingewöhnung in der Kita zum Desaster wird und wie man gefühlsstarke Kinder in das Schulsystem einführt. Solche Tipps sind sicherlich auch gut anwendbar bei Kindern mit womöglich anderen Besonderheiten. Zudem macht die Autorin auch auf das Schubladendenken von manchen Erziehern und Erzieherinnen sowie der Lehrerschaft aufmerksam und hilft, solches zu erkennen. So kann man viel besser darauf reagieren.


Fazit:
Nora Imlau bringt präzise die Schwierigkeiten in der Erziehung gefühlsstarker Kinder zum Ausdruck und gibt zahlreiche Hilfestellungen zur Bewältigung extrem belastender Alltagssituationen. Dabei geht sie auch oft genug auf die Gefühle und Ängste der betroffenen Eltern ein und nimmt ihnen die Selbstzweifel. Ein wirklich starkes Buch für Eltern mit besonderen Kindern!

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Die Saga geht weiter...

Das Flüstern des Zwielichts
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Zum Inhalt:
Der Wanderer Weyd und die Bardin Caer machen sich mit ihren Gefährten auf die Suche nach den drei Türmen. Sie wollen die Feuer entzünden und endlich Licht in ihre dunkle Welt bringen, um dem ...

Zum Inhalt:
Der Wanderer Weyd und die Bardin Caer machen sich mit ihren Gefährten auf die Suche nach den drei Türmen. Sie wollen die Feuer entzünden und endlich Licht in ihre dunkle Welt bringen, um dem Massaker durch die brutal mordenden Schatten ein Ende zu bereiten. Doch der Weg zu den Türmen ist voller Gefahren. Nicht nur die Schatten und der eiserne Baron machen der Truppe zu schaffen. Ein fahler Reiter verfolgt sie und verbreitet Furcht und Schrecken. Doch er hat es ganz besonders auf Einen abgesehen...

Meine Leseerfahrung:
Die Wayfarer-Saga von C.E. Bernard ist eine Trilogie, wobei wir es hier mit "Das Flüstern des Zwielichts" mit dem zweiten Teil zu tun haben. Ich weiß nicht, ob es das Schicksal der mittleren Teile ist, als Lückenbüßer zu fungieren und mit Langatmigkeit zu glänzen. Ich persönlich empfand die Geschichte als sehr schleppend. Im ersten Band war das Thema der Aufbruch zu den Türmen. Im zweiten Teil wurde noch kein einziger Turm erreicht. Vielmehr drehte sich die Story hauptsächlich um den fahlen Reiter. Dabei ist der Weg zu allen Türmen ausgesprochen lang und beschwerlich. Ich bin gespannt, wie das Tempo im letzten Teil angezogen wird. So wie es zeitlich gerade im Erzählstrang läuft, könnten man die Trilogie noch viel weiter ausbauen und auf 4-5 Bände verteilen.

Inhaltlich passiert, wie gesagt, noch nicht sonderlich viel. Wir begegnen dem Eisernen Baron, doch er ist nicht das größte Übel, das die Gefährten erwartet. Ein mysteriöser Reiter ist ihnen dicht auf den Fersen, bei dessen Anblick/Nähe Leute vor Schreck tot umfallen. Ob er der Tod in persona ist oder ein weiterer ernstzunehmender Feind, stellt sich erst gegen Ende des Buch heraus. Man darf sich über einige Wendungen in der Geschichte freuen, die etwas mehr Bewegung hinein bringen und für Spannung sorgen.

Ganz besonders hat es mich gefreut, dass die anfangs doch recht zurückhaltende Liebesgeschichte zwischen Weyd und Caer sich deutlich mehr entfaltet. Überhaupt sind die Charaktere allesamt etwas mutiger geworden, sofern sie nicht schon couragiert waren. Das Ganze hat sich zu einem Fantasy-Roadtrip mit ausdrucksstarken Figuren entwickelt. Ganz nach meinem Geschmack! Auf den dritten und letzten Teil freue ich mich daher ganz besonders.

Übrigens: Auch der zweite Teil enthält digitales Bonusmaterial (Augmented Reality), was für zusätzliche Eindrücke und Empfindungen zur Geschichte hervorruft. Ich persönlich brauchte es nicht unbedingt, da die Trilogie auch so schon genug Unterhaltung bietet. Aber ich freue mich dennoch immer über Extras zum Buchinhalt.

Fazit:
Die Wayfarer-Saga bietet auch mit dem zweiten Teil "Das Flüstern des Zwielichts" eine düstere unheilvolle Stimmung und sorgt mit überraschenden Wendungen für unterhaltsame Lesestunden. Definitiv ein Fantasy-Highlight des Jahres!

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Veröffentlicht am 07.09.2021

Ein Roman ohne Magie und Gefühle

The Rules of Magic. Eine zauberhafte Familie
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Zum Inhalt:
Die Geschwister Franny, Jet und Vincent Owens stammen aus einer alten Familie von Hexen. Neben ihren magischen Talenten verbindet sie ein Familienfluch: Jedesmal, wenn sie sich verlieben, ...

Zum Inhalt:
Die Geschwister Franny, Jet und Vincent Owens stammen aus einer alten Familie von Hexen. Neben ihren magischen Talenten verbindet sie ein Familienfluch: Jedesmal, wenn sie sich verlieben, muss jemand mit dem Leben bezahlen. Ihre Mutter Susanna stellt daher einige Regeln für die drei Teenager auf, um sie unter Anderem vor sich selbst zu beschützen. Dann erhalten die Geschwister eine Einladung von ihrer Tante Isabelle und sollen den Sommer bei ihr in Massachusetts verbringen. Die ersten Regeln werden gebrochen, das Unheil nimmt seinen Lauf...

Meine Leseerfahrung:
Seit der Mayfair-Hexen-Reihe von Anne Rice lese ich sehr gerne Hexenromane und habe auch selbst mittlerweile eine kleine Sammlung zu Hause. Alice Hoffman war für mich neu und ich bin immer gespannt auf neue Hexenstories. Dabei ist es nicht wichtig, ob die Geschichte innovativ ist oder mit altbewährten Elementen daher kommt.

"The Rules of Magic" klang nach einer wundervollen Familiengeschichte, die berührt und viele Emotionen birgt. Leider ist der Erzählstil durchweg sehr nüchtern und distanziert, was bereits die erste Hürde beim Lesen war. Es war schwierig eine emotionale Bindung zu den Figuren und den Situationen aufzubauen. Selbst die traurigste Szene hat mich unberührt zurück gelassen.

Die Charaktere sind durchaus sehr interessant, verblassen aber auf Grund der trockenen Erzählweise. Zudem kommt die Magie viel zu kurz. Hier und da erhält man einen kurzen Einblick in die Gaben der Geschwister, aber die gesamte Story ist durchweg überladen mit Herzensangelegenheiten und einer unterschwellig traurigen Atmosphäre, dass man stellenweise bezweifelt, ob es sich überhaupt um einen Fantasyroman handelt oder doch eher um einen Teenager-Heartbreak-Liebesroman. Selbst dann ist die Geschichte nicht fesselnd genug. Abschnitte, die mehr Tiefe und Detail benötigt hätten, werden viel zu kurz abgehandelt, während andere eher unwichtige Handlungen ziemlich in die Länge gezogen werden und es stellenweise zu langatmig wurde. Mit ca. 360 Seiten ist das Buch nicht sonderlich dick. Eine solche Familiengeschichte, wie angekündigt, hätte durchaus ein Schmöker werden können, wenn die Autorin das Potenzial voll ausgeschöpft hätte. Leider wirkt das gesamte Buch, als wäre es lieblos in einer Woche herunter geschrieben.

Meiner Meinung nach wäre es eine Zeitverschwendung, das Buch zu lesen. Da kann man sich auch gleich die Neuverfilmung anschauen und auf dieses Buch gänzlich verzichten. Ich musste mich da leider durchquälen und kann daher keine Leseempfehlung aussprechen.

Fazit:
"The Rules of Magic" ist eine emotionslose Geschichte über Beziehungen, der es entgegen jeglicher Erwartung an Magie, Zauberei und Fantasyelementen fehlt. Der bisher schlechteste Hexenroman, den ich je lesen durfte!

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