Die Liebesgeschichte zerstört für mich einiges
MeeresflüsternInhalt:
Wie ein Geschöpf aus dem Meer taucht Gordian eines Tages vor Elodie auf. Geheimnisvoll. Magisch. Betörend. Seitdem kann sie nicht aufhören, an ihn zu denken, an seinen türkisgrünen Blick, seine ...
Inhalt:
Wie ein Geschöpf aus dem Meer taucht Gordian eines Tages vor Elodie auf. Geheimnisvoll. Magisch. Betörend. Seitdem kann sie nicht aufhören, an ihn zu denken, an seinen türkisgrünen Blick, seine Hände, die sie neugierig berühren. Und sie beginnt zu ahnen, welche Geheimnisse der Ozean tatsächlich verbirgt und wie sehr ihr eigenes Schicksal mit den dunklen Legenden der Kanalinseln verknüpft ist ...
Meinung:
Vor sechs Wochen ist Elodies Vater bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Seitdem ist für sie nichts mehr wie es war. Um einen Tapetenwechsel und Abstand zu ihrem alten Leben zu bekommen, entschließt sich Elodie die nächsten Monate bei ihrer Großtante auf der Kanalinsel Guernsey zu verbringen. Hier will sie versuchen den Tod ihres Vaters zu verarbeiten und das wo sie doch eine schreckliche Phobie vor Wasser hat. Kaum ist Elodie auf der Insel angekommen wird ein Mädchen ermordet.
Das Cover ist wirklich ein echter Hingucker und zählt zu einem der Schönsten die ich bisher gesehen habe. Die Farbkombination passt perfekt zum Thema Meer und wird noch unterstrichen von den Salzkristallen im Gesicht des Mädchens.
Die erste Hälfte des Buches hat mir wahnsinnig gut gefallen. Die Spannung ist immer vorhanden, da auf Guernsey so einige mysteriöse Vorfälle passieren. Zudem gibt es den ein oder anderen geheimnisvollen Charakter über den man rätseln kann. Als Leser ahnt man zwar in welche Richtung die ganze Geschichte gehen wird, dennoch sieht man lange Zeit die Zusammenhänge nicht.
Auch die Nebencharaktere konnten mich wirklich begeistern und überzeugen. Sei es die quirlige und aufgeweckte Ruby, die Elodie quasi gleich an ihrem ersten Tag in die Arme fällt und zu einer sehr guten Freundin mit einem riesigen Beschützerinstinkt wird. Oder aber Rubys Freund Ashton, der unter dem Tourette-Syndrom leidet und daher in der restlichen Clique keinen einfachen Stand hat. Man muss Ashton jedoch einfach lieben, da er das Herz absolut am rechten Fleck hat. Auch der geheimnisvolle Cyril hatte es mir angetan. Man weiß bei ihm einfach nicht woran man ist, dennoch mochte ich ihn sehr. Und dann wäre da noch Gordy, ein Junge der aus dem Meer zu kommen scheint.
Leider gefiel mir die Geschichte ab dem Punkt nicht mehr an dem Gordy auftaucht. Es ist als hätte jemand bei Elodie einen Schalter umgelegt. Sie mutiert vom vernünftigen Mädchen zu einem total verliebten Girlie, was schon nach dem ersten Blickkontakt von der großen Liebe spricht. Aber damit nicht genug. Nein, auch Gordy ist sofort hin und weg von Elodie. Den beiden wird überhaupt gar keine Zeit eingeräumt sich näher kennenzulernen, sondern es ist sofort die einzig wahre Liebe. Für mich war dies total unrealistisch und kitschig. Wahrscheinlich konnte ich daher auch überhaupt keine Bindung zu Gordy aufbauen.
Fazit:
„Meeresflüstern“ war auf einem guten Weg die Höchstpunktzahl von mir zu bekommen. Die mysteriösen Vorfälle auf der Insel und die interessanten Charaktere konnten mich überzeugen und begeistern. Dann jedoch taucht die Liebesgeschichte mit einem gewaltigen Knall aus dem Nichts auf und ließ mich nur verwirrt den Kopf schütteln. Warum muss nach der ersten Begegnung sofort klar sein, dass dies der Mann ist auf den man ein Lebenlang gewartet hat? Warum lässt man sich nicht ein wenig Zeit den anderen näher kennenzulernen? Wer ein Fan von Liebe-auf-den-ersten-Blick ist, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Ich bin leider absolut kein Fan davon und gebe daher knappe 4 von 5 Hörnchen.