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Veröffentlicht am 10.07.2017

Höllisch spannendes und lustiges Kinderbuch

Luzifer junior (Band 1) - Zu gut für die Hölle
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Inhalt:
Luzifer junior lebt als Sohn des Teufels in der Hölle und soll den „Laden“ einmal übernehmen. Pech nur, dass sein Papa findet, Luzie sei für den Job noch viel zu lieb. Prompt schickt er ihn zum ...

Inhalt:
Luzifer junior lebt als Sohn des Teufels in der Hölle und soll den „Laden“ einmal übernehmen. Pech nur, dass sein Papa findet, Luzie sei für den Job noch viel zu lieb. Prompt schickt er ihn zum Praktikum auf die Erde. Denn wo bitte schön kann man das Bösesein besser lernen, als bei den Menschen? So landet Luzie im Sankt-Fidibus-Institut für Knaben. Da soll er sich bei Torben und seiner Bande abgucken, wie man so richtig fies und gemein sein kann. Die Frage ist nur, ob Luzie das überhaupt will!

Meinung:
Nachdem Luzifer zum wiederholten Mal zu viel Gutes in der Hölle getan hat, schickt sein Vater, der Teufel höchstpersönlich, Luzie in ein Internat auf die Erde. Hier soll er lernen böse zu sein. Schließlich soll er in 300-400 Jahren die Hölle leiten und bei diesem Job ist Nettigkeit nicht erwünscht.

Aufgrund des interessant klingenden Klappentextes musste ich dieses Buch einfach lesen und was soll ich sagen: es hat mich von der ersten bis zur letzten Seite restlos überzeugt. Die Idee rund um Luzifer und sein Leben in der Hölle steckt voller Einfallsreichtum und Witz. Der Vater hat von Technik keine Ahnung, das Haustier kann sich in die verschiedensten Tiere verwandeln und Luzifer ist viel zu nett für die Hölle. Toll fand ich auch, wie die Höllenbewohner bestraft werden. Die Heavy Metall Liebhaber werden z.B. mit Volksmusik bestraft und die Grundlos-Stehenbleiber haben einen brennenden Holzboden in ihrer Abteilung.

Zudem hat der Autor ganz wundervolle Wortkreationen erschaffen, da Luzifers Haustier noch nicht ganz so gut Deutsch sprechen kann. Da wird aus Schokolade Schlotzolade oder aus Unfug Unflug.
Mit viel Wortwitz und Humor schafft der Autor es den Leser zum Lachen und Schmunzeln zu bringen.

Jungen Lesern werden die Themen Freundschaft sowie Gut und Böse näher gebracht. Sie regen zum Nachdenken an. Ich fand das Buch für junge Leser durchaus anspruchsvoll, da wahnsinnig viel passiert und keine Zeit für Langeweile aufkommt.

Luzifer ist der Sohn des Teufels, passt allerdings so gar nicht in die Hölle. Er ist viel zu nett und dazu noch Vegetarier. Jochen Till hat hier einen tollen Protagonisten erschaffen. Besonders lustig wird es, als Luzifer auf die Erde kommt und hier mit einigen Gepflogenheiten total überfordert ist. Warum kann man sich nicht mit Klamotten duschen oder was ist Schokolade?
Auf dem Internat lernt Luzifer dann jede Menge neue Schüler kennen. Die "Guten" wie Aaron, Lilly und Gustav und die eher "Bösen" wie Torben und seine Freunde.
Das Ende macht Lust auf den nächsten Band, der zum Glück schon im September erscheint.

Fazit:
Auf humorvolle Art und Weise bringt Jochen Till uns das Leben in der Hölle näher. Ich fühlte mich zu jeder Zeit wahnsinnig gut unterhalten, daher ist das Buch nicht nur für junge Leser (ab 10 Jahren) ein wahres Leseerlebnis, denn langeweile kommt hier zu keiner Sekunde auf.
Höllisch gute 5 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 02.07.2017

Sehr komplexe aber absolut geniale Story

Throne of Glass – Erbin des Feuers
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Inhalt:
Von den Salzminen Endoviers über das gläserne Schloss in Rifthold bis nach Wendlyn – ganz gleich, wohin Celaenas Weg führt, sie muss sich ihrer Vergangenheit stellen und dem Geheimnis ihrer Herkunft. ...

Inhalt:
Von den Salzminen Endoviers über das gläserne Schloss in Rifthold bis nach Wendlyn – ganz gleich, wohin Celaenas Weg führt, sie muss sich ihrer Vergangenheit stellen und dem Geheimnis ihrer Herkunft. Einem Geheimnis, das alles – ihre Gegenwart und ihre Zukunft – für immer verändern wird.

Meinung:
Celaena ist endlich in Wendlyn angekommen und ist auf der Suche nach der Fae-Königin Maeve, die ihr verraten soll wo sie die drei Wyrdschlüssel finden kann. Doch Maeve will ihr erst Antworten geben, wenn Celaena ihre Fae-Magie beherrscht. So beginnt Celaenas Training mit dem kalten und forschen Fae Rowan.
Währendessen versucht Chaol in Rifthold mehr über Celaenas Cousin Aedion herauszufinden, der anscheinend ein doppeltes Spiel spielt.

Ich muss sagen, dass ich mich ein wenig schwer getan habe, wieder in die Geschichte hineinzufinden. Doch zum Glück baut die Autorin ein paar Erinnerungsfüller in ihre Geschichte ein, so dass ich nach einigen Seiten wieder die Ereignisse aus den vorherigen Bänden im Kopf hatte.
Dennoch wäre es toll gewesen, wenn dieses Buch ein Glossar zu bieten hätte. Außerdem fand ich es furchtbar schade, dass wir zwar eine Karte von Erilea im Buch finden, jedoch nicht von Wendlyn, dem Land in das Celaena reist.

Der Leser verfolgt in diesem Buch nicht nur die Geschichte von Celaena, sondern begleitet auch Dorian und Chaol. Zudem kommen neue Charaktere wie die Heilerin Sorscha, General Aedion, der Fae Rowan oder die Hexe Manon ins Spiel. Durch all diese verschiedenen Sichtweisen gelingt es der Autorin ein sehr komplexes Buch zu erschaffen. Man sollte dieses Buch nicht einfach zwischendurch lesen, denn Sarah J. Maas fordert ihre Leser aufgrund der komplexen Handlung, den verschiedenen Orten und den vielen Charakteren. Bleibt man jedoch am Ball, wird man mit einer grandiosen Geschichte belohnt.
Immer wieder schafft es die Autorin einen zu überraschen, die Spannung ist konstant hoch und das Finale sucht Seinesgleichen - absolut dramatisch und phänomenal gut!

Celaena hat auch in diesem Roman wieder sehr mit sich selbst und ihren dunklen Schatten zu kämpfen. Ich habe selten einen so facettenreichen und innerlich zerrissenen Charakter wie Celaena erlebt. Dennoch war Celaenas Sichtweise für mich die am wenigsten reizvolle, da sehr viel Zeit auf das Training mit Rowan gelegt wird.
Chaol leidet immer noch darunter Celaena nach Wendlyn geschickt zu haben. Doch eigentlich bleibt ihm keine Zeit der Vergangenheit hinterher zu trauern. Viel mehr muss er herausfinden was General Aedion plant.
Auch Dorian hat kein leichtes Los. Er muss seine aufgeflammte Magie vor seinem Vater, dem grausamen König, geheimhalten. Dabei lernt er die Heilerin Sorscha kennen.

Etwas verwirrend fand ich die Verwandtschaftsgrade zwischen den verschiedenen Protagonisten. An einer Stelle wird Aedion als Celaenas Cousin beschrieben, an einer anderen Stelle wird er nur noch als ihr entfernter Verwandter bezeichnet. Ich frage mich, ob die Autorin hier kein klares Konzept hat oder ob bei der Übersetzung einiges verloren gegangen ist?
Auch hätte ich mir teilweise mehr Erläuterungen gewünscht. Gerade das System der Hexen mit ihren verschiedenen Clans und Zirkeln hat mich zu Anfang doch sehr verwirrt.

Fazit:
Trotz leichter Kritikpunkte ist der dritte Band der Throne of Glass Reihe ein geniales Buch. Die komplexe Story konnte mich von der ersten Seite an packen. Die Charaktere sind absolut nicht 0-8-15 und die Spannung ist konstant hoch. Ein wahres Lesevergnügen.
Knappe 5 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 22.06.2017

Das Schicksal schreibt seine ganze eigene Geschichte

Stell dir vor, dass ich dich liebe
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Inhalt:
Jack ist der Coolste, der Schönste, von allen geliebt und begehrt. Doch er hat ein Geheimnis: Er ist gesichtsblind. Auf Partys fällt es ihm schwer, seine Freundin unter all den anderen Frauen zu ...

Inhalt:
Jack ist der Coolste, der Schönste, von allen geliebt und begehrt. Doch er hat ein Geheimnis: Er ist gesichtsblind. Auf Partys fällt es ihm schwer, seine Freundin unter all den anderen Frauen zu erkennen. Für ihn sieht ein Gesicht wie das andere aus. Dass er schon mal einer vollkommen Fremden ein »Hey Baby« ins Ohr raunt, halten alle für Coolness. Doch Jacks ganzes Leben besteht aus Strategien und Lügen, um sein Problem zu vertuschen: Immer cool bleiben, auch wenn er mal die Falsche küsst. Jedes Fettnäpfchen eine Showbühne! Und dann kommt Libby, die in den Augen vieler so unperfekt ist, wie man nur sein kann. Denn Libby ist übergewichtig. Keine Strategie der Welt kann das vertuschen. Libby ist die Einzige, die erkennt, was hinter Jacks ewigem Lächeln steckt. Bei ihr kann Jack zum ersten Mal einfach er selbst sein.
Aber hat einer wie Jack den Mut, zu einer wie Libby zu stehen?

Meinung:
Libby und Jack könnten unterschiedlicher nicht sein. Libby wurde jahrelang Zuhause unterrichtet, da sie aufgrund ihres Körpergewichtes das Haus eine zeitlang nicht verlassen konnte. Trotz Gewichtsverlust ist Libby immer noch dick, dennoch möchte sie wieder zur Schule gehen.
Jack ist cool, gutaussehend und ein Charmebolzen. Natürlich ist er mit dem hübschesten Mädchen der Schule zusammen. Jack verbirgt jedoch ein großes Geheimnis. Er ist gesichtsblind. Jedes Mal wenn er seine Eltern oder Freunde ansieht ist es, als würde er einen Fremden anschauen. Dies führt immer häufiger zu Verwechslungen und Problemen.
Und dann treffen Libby und Jack aufeinander.

Das Thema Gesichtsblindheit war mein Hauptgrund um dieses Buch zu lesen. Ich fand die Idee spannend und wollte mehr darüber erfahren. Ich finde die Autorin hat das Thema genial umgesetzt. War mir diese Krankheit bisher nicht bekannt, hat Jennifer Niven es geschafft, dass ich mich in Jack hineinversetzen und mit ihm mitleiden konnte. Verschärft wird die ganze Situation dadurch, dass Jack niemandem von seiner Krankheit erzählt. Dadurch kommt es zu Situationen die Jack grausam und kalt wirken lassen. Dabei ist er ein herzensguter Mensch, für den jedes Gesicht, egal ob Familie oder Freunde, jeden Tag aufs Neue ein fremdes Gesicht ist. Spannend fand ich es hierbei, dass die Autorin in ihrer Familie ebenfalls einen Menschen hat der an Prosopagnosie leidet.

Selten habe ich ein Paar erlebt, was mich so umgehauen hat wie Libby und Jack. Beide haben mit ihren Problemen zu kämpfen. Bei Libby sind sie offensichtlich, bei Jack eher versteckt.
Libby hat sehr unter ihrem hohen Gewicht zu leiden. Dennoch ist sie eine wahnsinnig starke Persönlichkeit, die sich nicht von anderen unterdrücken lässt. Trotzdem sie gemobbt wird, kämpft Libby dagegen an. Außerdem ist sie sehr einfühlsam und kann daher Jacks Situation gut nachempfinden. Auch mochte ich ihren Humor sehr gerne.
Jack ist everybodys Darling und seine Fettnäpfchen, in die er aufgrund seiner Gesichtsblindheit tritt, werden ihm normalerweise schnell verziehen. Tief in seinem Inneren weiß er, dass er so nicht weiterleben kann. Auch mit seinem Freundeskreis und seiner langjährigen Freundin ist er nicht wirklich glücklich.

Dieses Buch hat mich wirklich sehr berührt, da nicht nur ein schwieriges Thema behandelt wird, sondern gleich mehrere Themen im Fokus stehen. Zum einen haben wir hier die Gesichtsblindheit und all die alltäglichen Probleme die dadurch entstehen. Auf der anderen Seite geht es um ein stark übergewichtiges Mädchen was einmal Amerikas fettester Teenager war. Dadurch hat Libby nicht nur mit ihrer Fettleibigkeit sondern auch mit heftigen Mobbingattacken zu leben.

Ich habe mich verliebt in dieses so ungewöhnliche Liebespaar und in ihre Liebesgeschichte. Berührend, herzlich, traurig und lustig ist diese Geschichte zwischen Libby und Jack. Es ist ein Buch für jeden von uns, denn wer ist schon mit seinem Körper komplett zufrieden? Libby gibt einem das Gefühl, dass jeder Mensch etwas ganz Besonderes ist.

Fazit:
Libby und Jack sind für mich das Pärchen des Jahres 2017! Beide auf unterschiedliche Weise vom Schicksal gebeutelt, treffen aufeinander und zeigen dem jeweils anderen wie wichtig und schön das Leben ist. Ein herzergreifendes Buch, welches ich nur schwer aus der Hand legen konnte. Ihr müsst dieses Buch lesen!
5 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 01.06.2017

Auch die vermeintlich Schwachen können Großes erreichen

Lizzy Carbon und der Klub der Verlierer - Band 1
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Inhalt:
Das Leben macht es der dreizehnjährigen Lizzy nicht leicht: ein Körper, der tut, was er will, Eltern, die nichts kapieren, und Klassenkameraden, die abfällig auf sie und ihre beste Freundin Kristine ...

Inhalt:
Das Leben macht es der dreizehnjährigen Lizzy nicht leicht: ein Körper, der tut, was er will, Eltern, die nichts kapieren, und Klassenkameraden, die abfällig auf sie und ihre beste Freundin Kristine herabgucken. Da macht das anstehende Schulfest die Laune nicht besser – denn da darf sie garantiert eh wieder nur die Gläser spülen. Als sie diesen Gedanken im falschen Moment laut ausspricht, hat sie plötzlich ihre eigene Projektgruppe mit allen Außenseitern der Unterstufe am Hacken. Doch schon bald stellt sie fest: Wenn so ein „Klub der Verlierer“ erst mal in Fahrt kommt, ist die Niederlage nicht so vorprogrammiert, wie alle denken …

Meinung:
Lizzy hat es nicht leicht. Ihre Haare führen seit kurzer Zeit ein Eigenleben, sie hat an Gewicht zugelegt, in der Schule sind ihre beste (und einzige) Freundin Kristine und sie die totalen Außenseiter und ihre Eltern kapieren nichts und himmeln Lizzys älteren Bruder Max an. Klar das Lizzys Lust auf das kommende Schulfest gleich Null ist, denn es ist schon vorprogrammiert wer mal wieder die Gläser spülen darf. Doch dann kommt plötzlich alles ganz anders und Lizzy steht in der Verantwortung ihren eigenen Programmpunkt mit dem "Klub der Verlierer" zu planen.

Schon nach den ersten Seiten war ich ganz begeistert von dem Humor und der ironischen Schreibweise des Autors Mario Fesler. Auf diese Weise schafft er es, das eigentlich bedrückende Thema Mobbing und das Leben als Außenseiter auf der Schule auf lustige Weise darzustellen. Das keine bedrückende Stimmung aufkommt liegt allerdings auch ganz stark an der taffen Protagonistin Lizzy.

Lizzy zählt zwar zu den größten Loosern der Schule, was ihr Bruder auch nicht müde wird ihr jeden Tag aufs Brot zu schmieren, dennoch hat sie teilweise eine ziemlich große Klappe. Ich mochte Lizzy wahnsinnig gerne, da sie das Herz am rechten Fleck hat und ihre lockeren Sprüche meine Lachmuskeln ordentlich strapazierten. Gerade ihre Tagebucheintragungen geben der Geschichte noch mal einen ganz besonderen Flair.
Ihre beste Freundin Kristine hat ein Gespür dafür in jedes sich auftuende Fettnäpfchen zu treten und unpassende Kommentare fallen zu lassen. Zudem ist sie durch eine blöde Aktion das momentane Hassobjekt aller Mädchen der Schule.
Natürlich besteht der Klub der Verlierer auch noch aus weiteren Mitgliedern.
Da hätten wir Carsten alias Popelino, welcher gerne einmal den ein oder anderen Popel verzehrt.
Veronika wird aufgrund ihres sehr hohen Körpergewichts von ihren Mitschüler gehänselt und Saras Eltern gehören den Zeugen Jehovas an.
Arif interessiert sich rein gar nicht für Fußball und Theo ist ziemlich introvertiert und kommt nur selten aus seinem Schneckenhaus heraus.

All diese wunderbaren Charaktere mit ihren Ecken und Kanten sorgen für lustige, traurige und emotionale Momente in diesem Buch. Die Botschaft ist klar und deutlich: Auch die vermeintlich Schwachen können Großes erreichen. Auf wunderschöne Weise erzählt Mario Fesler wie eine Gruppe voller Außenseiter Freundschaft schliesst und Mut beweist.
Ich mochte dieses Buch wahnsinnig gerne und besonders das alles andere als klischeehafte Ende konnte mich überzeugen. Schon jetzt fiebere ich dem zweiten Band entgegen.

Fazit:
Lizzy Carbon führt uns das Leben als Außenseiter auf sehr humorvolle Art und Weise auf. Die Botschaft der Geschichte ist Grund genug das Buch zu kaufen, aber vor allen Dingen Sarkasmus und Humor ließen mich durch die Seiten des Buches rasen. Klare Leseempfehlung für ein zauberhaftes Buch, welches mit einem sehr gelungen Ende aufwarten kann.
5 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 20.05.2017

Zauberhaftes Setting mit unterhaltsamen Charakteren und einer spannenden Geschichte

Emma, der Faun und das vergessene Buch
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Inhalt:
Als Emma beim Aufräumen in der Bibliothek ihres Internats ein altes Notizbuch findet, denkt sie zunächst, es wäre eine Art Chronik der Schule. Aber es ist genau umgekehrt: Alles, was man in dieses ...

Inhalt:
Als Emma beim Aufräumen in der Bibliothek ihres Internats ein altes Notizbuch findet, denkt sie zunächst, es wäre eine Art Chronik der Schule. Aber es ist genau umgekehrt: Alles, was man in dieses Buch hineinschreibt, wird tatsächlich wahr.
Natürlich beginnt Emma sofort damit, den Schulalltag auf Schloss Stolzenburg ein wenig zu „korrigieren“. Doch nichts geschieht so, wie sie es sich gedacht hat. Zumal auch schon früher Chronisten das Buch genutzt haben. Zum Beispiel eine junge Engländerin, die Ende des 18. Jahrhunderts ein Märchen über einen Faun verfasst hat und später eine erfolgreiche Schriftstellerin wurde. Oder Gina, die vor vier Jahren plötzlich verschwand, nachdem sie ihre Geheimnisse der Chronik anvertraut hatte.
Als sich jetzt auch noch Ginas Bruder Darcy einmischt, ist das Chaos perfekt. Denn Emma und Darcy sind einander in herzlicher Abneigung zugetan – zumindest glauben das die beiden.

Meinung:
Emma stößt beim aufräumen der Bibliothek ihres Internates auf ein altes Tagebuch. Fasziniert von den jahrhundertealten Eintragungen fängt sie an in dem Buch zu lesen und zu schreiben. Nach kurzer Zeit muss Emma jedoch feststellen, dass die Eintragungen die sie macht plötzlich auf wundersame Weise in Erfüllung gehen. Sofort ist Emma Feuer und Flamme und beginnt ein paar kleine Korrekturen im Alltag des Schullebens vorzunehmen. Schnell wird jedoch aus der Spielerei bitterer Ernst.

Von Anfang an hat mich bei diesem Buch das Setting begeistert. Ich mochte die alte Burg, die zu einem Internat umgewandelt wurde, mit all ihren Geheimgängen und spannenden Geschichten. Die dadurch erschaffene Stimmung war genau meins. Auch der angrenzende Wald mit der alten Klosterruine konnte mich sofort faszinieren.
Neben dem tollen Setting punktet das Buch mit einem Märchen über einen Faun. Da dieses Fabelwesen bisher noch nicht allzu sehr in anderen Büchern ausgeschlachtet wurde, hat mir auch dieser Aspekt gut gefallen.

Ein weiterer großer Pluspunkt sind die Charaktere. Allen voran Emma, die mit ihrem Tatendrang und der Suche nach des Rätsels Lösung auch mal in das ein oder andere Fettnäpfchen tritt. Als Tochter des Internatdirektors hat sie zudem einen guten Draht zu den Angestellten der Burg.
Darcy erscheint zu Anfang auf den Leser wie der absolute Kotzbrocken. Schnell wird jedoch klar, dass hinter seiner Geschichte mehr steckt als er durchblicken lässt.
Gerade Darcy und seine sich wandelnde Beziehung zu Emma fand ich sehr interessant. Oft ist mir die Wandlung vom Kotzbrocken zum Loveinterest in anderen Büchern etwas zu plump dargestellt, hier wird dies jedoch spielerisch gelöst.

Auch gibt es für den Leser etwas zum miträtseln. Ständig ist man, genau wie Emma, auf der Suche nach der Identität des Fauns. Die am Ende gewählte Auflösung konnte mich absolut überzeugen.
Gut dargestellt ist auch der Humor im Buch. Er ist nie überspitzt und immer gut portioniert.

Fazit:
Ich mag die Bücher von Mechthild Gläser unheimlich gerne. Und so ist es nicht verwunderlich, dass mich auch "Emma, der Faun und das vergessene Buch" wieder von der ersten bis zur letzten Seite begeistern konnte.
Tolle Charaktere, eine Story die zum miträtseln einlädt und ein traumhaftes Setting ließen alles um mich herum in Vergessenheit geraten.
5 von 5 Hörnchen.