"Ich war das nicht, sondern meine Hormone!"
Morden in der MenopauseDank des hervorragenden, witzigen Schreibstils von Tine Dreyer bin ich nun bestens auf meine Menopause vorbereitet.
Die arme Liv Steinhammer führt uns als Protagonistin durch dieses Buch. Zu Beginn wird ...
Dank des hervorragenden, witzigen Schreibstils von Tine Dreyer bin ich nun bestens auf meine Menopause vorbereitet.
Die arme Liv Steinhammer führt uns als Protagonistin durch dieses Buch. Zu Beginn wird ihr Familie und ihre aktuelle Lebenssituation vorgestellt - soweit so unbedeutend. Allerdings stehen Liv einige Probleme bevor, in die sie vermutlich mit vernünftigem Hormonhaushalt nicht geraten wäre. Das Buch versucht vor jedem Kapitel das Verhalten der Protagonistin hormonell zu erklären, so lernt man ganz nebenbei noch etwas über die Symptome der Menopause. Mit viel Witz und Selbstironie gerät der Leser an der Seite von Liv mit in die abstrusesten Situationen und wartet gespannt, wie sich alles zum Happy End auflöst.
Das Schöne an diesem Buch ist, dass keine Vorurteile bedient werden: Liv ist gegenüber der Straßenarbeiterin nett und nicht urteilend, auch wenn ihr Hilfsangebot doch ganz schön übertrieben und ihr Mitleid groß wirkt. Auch bei den Drogendealern versucht die Protagonistin eine gute Charakterseite zu finden, ohne gleich alle über einen Kamm zu scheren.
Allerdings war mir Liv am Anfang etwas unsympathisch, da sie ständig über ihre Teenie-Kinder herzieht und wie sehr die drei plus ihr Mann ihre ganze Freizeit und Aufmerksamkeit beanspruchen. Dabei sind alle alt genug und sie ist keinesfalls allein für Einkauf, Hausputz und Essenkochen verantwortlich, solche Aufgaben kann man leicht delegieren. Manche der Situationen sind ganz schön überspitzt dargestellt und da musste ich mich hin und wieder fragen, ob das so wirklich passieren könnte (bspw. aufgrund von Hitzewallung in Highheels wegrutschen und beinahe aus dem Fenster stürzen).