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Hornita

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2023

Lebt von den sympathischen Figuren

Mord & Croissants
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Richard Ainsworth, ein Engländer in Frankreich, stolpert in einen Vermissten- bzw. Kriminalfall hinein. Die Sprache ist ganz angenehm zu lesen, aber inhaltlich ist das Buch zu Beginn hart an der Grenze ...

Richard Ainsworth, ein Engländer in Frankreich, stolpert in einen Vermissten- bzw. Kriminalfall hinein. Die Sprache ist ganz angenehm zu lesen, aber inhaltlich ist das Buch zu Beginn hart an der Grenze zum Klamauk oder wohlwollen formuliert sehr „cosy“. Das bessert sich im Laufe des Buches und es gibt den ein oder anderen sehr unterhaltsamen Satz oder Gedanken Richards. Man lernt die sympathischen Personen lieben, vor allem die Französinnen sind eine unterhaltsame Herausforderung für Richard. Leider ist die Handlung etwas unübersichtlich und chaotisch. Das Thema Culture Clash zwischen England und Frankreich kommt in Ansätzen vor, hätte aber durchaus noch mehr Potenzial gehabt. Der Story liegt eine gute Idee zugrunde, die noch etwas strukturierter ausgearbeitet hätte werden können, da sie nicht ganz rund ist. Ein Cosy Crime Roman, der von mir 3,5 Sterne bekommt.

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Veröffentlicht am 24.07.2023

Ausbaufähig

Was wir verbergen
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Für mich war es das erste Buch von Arttu Tuominen, es ist bereits der zweite Band mit diesem Ermittlerteam der Kriminalpolizei aus Pori. Man kann den Krimi problemlos lesen, ohne den ersten Fall zu kennen. ...

Für mich war es das erste Buch von Arttu Tuominen, es ist bereits der zweite Band mit diesem Ermittlerteam der Kriminalpolizei aus Pori. Man kann den Krimi problemlos lesen, ohne den ersten Fall zu kennen. Das Ermittlerteam um Jari Paloviita et Henrik Oksman ist sehr kompetent und sympathisch. Den Start ins Buch fand ich vielversprechend, der Fall und die Verwicklung Henrik Oksmans interessant. Die Charaktere sind gut beschrieben, ihr Privatleben hat aber für meinen Geschmack zu viel Raum eingenommen, auch wenn es in Oksmans Fall Bezüge zum Kriminalfall gab. Der Schreibstil ist angenehm, aber die Handlung ist relativ simpel und vorhersehbar und lässt nach dem guten Start deutlich nach. Das Buch hat einige Längen, manche Gespräche und Aktivitäten werden einfach zu ausführlich geschildert. Eine Kürzung dieser Stellen zugunsten eines raffinierteren Plots hätten dem Krimi gut getan. Trotzdem hat die Reihe dank der guten Ermittler Potenzial und ich würde einem dritten Fall auch eine Chance geben.

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Veröffentlicht am 21.07.2023

Dramatische Familiengeschichte

Die Geschichte der Baltimores
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Für mich war es das erste Buch von Joel Dicker und der Schreibstil und Erzählaufbau erinnerten mich ein bisschen an John Irving oder Paul Auster. Der Erzähler Marcus bezieht sich oft auf eine Katastrophe, ...

Für mich war es das erste Buch von Joel Dicker und der Schreibstil und Erzählaufbau erinnerten mich ein bisschen an John Irving oder Paul Auster. Der Erzähler Marcus bezieht sich oft auf eine Katastrophe, von der man sehr lange nicht weiß, um was es sich eigentlich handelt. Aus seiner Sicht werden seine Zusammentreffen mit seinen Cousins und deren Umfeld in Baltimore und die Gegenwart geschildert. Übergeordnete Rückblenden werden neutral beschrieben. Die Geschichte der „Baltimores“ ist interessant, glaubhaft und nachvollziehbar, zieht sich aber auch etwas hin. Die Personen fand ich alle gut getroffen und jede ist auf ihre Art liebenswert und sympathisch. Das Buch hat mich gut unterhalten, aber es wäre wohl auch mit hundert Seiten weniger ausgekommen. Ich würde auch wieder etwas von Joel Dicker lesen, sofern es sich um ein anderes Thema handelt.

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Veröffentlicht am 18.07.2023

Intensiv und kraftvoll

Die Stadt der Lebenden
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Da sich das Buch mit einem echten Kriminalfall beschäftigt, war von Anfang an klar, wie es ausgehen wird. Dennoch ist das Buch unheimlich spannend, weil man verstehen will, wie es dazu kommen konnte. Es ...

Da sich das Buch mit einem echten Kriminalfall beschäftigt, war von Anfang an klar, wie es ausgehen wird. Dennoch ist das Buch unheimlich spannend, weil man verstehen will, wie es dazu kommen konnte. Es ist aber auch bedrückend, kraftvoll, dicht, atmosphärisch, beeindruckend, furchteinflössend und kein bisschen voyeuristisch. Die neutrale Rekonstruktion steht in krassem Gegensatz zur unfassbaren, sich langsam anbahnenden Tat. Ich konnte nicht aufhören zu lesen, der ungewöhnliche Stil hat mich gefangen genommen. Tatsachenberichte, Interviews, wechselnde Stile mit offener Struktur – immer unklar und überraschend, was als Nächstes kommt, aber immer passend und niveauvoll. Die vielen verschiedenen Blickwinkel und die umfangreiche, tiefe Recherche sind wirklich beeindruckend und bedrückend zugleich. Man erlebt die Überforderung der Menschen, die sich plötzlich in unfassbaren Situationen wiederfinden. Dazwischen Schnipsel an Informationen über den Zustand Roms zwischen Dekadenz und Verfall. Ein intensives, wirklich extrem gelungenes Buch.

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Veröffentlicht am 18.07.2023

Wieder ein außergewöhnlicher Fall

Mord auf der Insel Gokumon
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Dies ist der zweite der über 70 Fälle des Privatdetektivs Kosuke Kindaichi und für mich bereits der dritte Band. Diese Art Krimi ist irgendwie zeitlos und doch typisch für die Zeit, klassisch und doch ...

Dies ist der zweite der über 70 Fälle des Privatdetektivs Kosuke Kindaichi und für mich bereits der dritte Band. Diese Art Krimi ist irgendwie zeitlos und doch typisch für die Zeit, klassisch und doch sehr japanisch. Kosuke Kindaichi ist in diesem Fall sehr präsent und mittendrin. Durch das Inselsetting handelt es sich um einen Locked-Room-Krimi und die Personenübersicht zu Beginn des Buches beinhaltet nur 22 Personen, inclusive Ermittler und Mordopfer. Die Verdächtigen sind also überschaubar und trotzdem ist der Plot schön spannend, verschachtelt und bietet ein überraschendes, aber plausibles Ende. Die Atmosphäre im Buch ist eigenwillig, mystisch, authentisch und man lernt ganz nebenbei einiges über die japanische Kultur. Mir hat dies sehr gut gefallen und ich fand auch kleine historische Anspielungen interessant ebenso wie z. B. Den Einbau der Haikus (japanische Kurzgedichte) in die Handlung, die für die Aufklärung dieses Falles wichtig waren. Das Glossar am Ende ist überschaubar und bietet doch alles, was man braucht. Ein sehr schöner, stimmungsvoller Krimi, der so nur in Japan spielen kann.

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