Viele Arten von Einsamkeit
Seht mich anDieses Buch ist bereits vor über 40 Jahren erschienen, aber es ist (bis auf kleine Details) zeitlos und zeitlich kaum zu verorten. Es ist aus der Sicht von Francis, genannt Fanny, geschrieben, die in ihrem ...
Dieses Buch ist bereits vor über 40 Jahren erschienen, aber es ist (bis auf kleine Details) zeitlos und zeitlich kaum zu verorten. Es ist aus der Sicht von Francis, genannt Fanny, geschrieben, die in ihrem Leben zwischen Langeweile und Einsamkeit schwankt und von vielen einsamen Menschen umgeben ist. Als sie ein exzentrisches, egozentrisches, oberflächliches Paar näher kennenlernt, hat man direkt Angst, dass sie ihren neuen Bekannten nicht gewachsen ist. Sie ist in das Leben anderer, charismatischer Menschen verliebt und passt sich vollkommen an bis zur Selbstaufgabe. Obwohl wohlhabend, gönnt sie sich selber nichts. Ihre Verzweiflung und Sprachlosigkeit ob des Nicht-Gesehen-Werdens wird glaubhaft und nachvollziehbar geschildert. Das Buch ist mit feiner Psychologie und toller Beobachtungsgabe geschrieben. Es ist eine Analyse menschlicher Beziehungen und die Personen und Charaktere werden toll getroffen. Die Sprache ist gehoben mit sehr langen Sätzen und für die heutige Zeit etwas gewöhnungsbedürftig. Sehr gelungen fand ich das Nachwort, da es mir aus der Seele spricht und das Werk sehr gut analysiert und einordnet.