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Hornita

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2023

Viele Arten von Einsamkeit

Seht mich an
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Dieses Buch ist bereits vor über 40 Jahren erschienen, aber es ist (bis auf kleine Details) zeitlos und zeitlich kaum zu verorten. Es ist aus der Sicht von Francis, genannt Fanny, geschrieben, die in ihrem ...

Dieses Buch ist bereits vor über 40 Jahren erschienen, aber es ist (bis auf kleine Details) zeitlos und zeitlich kaum zu verorten. Es ist aus der Sicht von Francis, genannt Fanny, geschrieben, die in ihrem Leben zwischen Langeweile und Einsamkeit schwankt und von vielen einsamen Menschen umgeben ist. Als sie ein exzentrisches, egozentrisches, oberflächliches Paar näher kennenlernt, hat man direkt Angst, dass sie ihren neuen Bekannten nicht gewachsen ist. Sie ist in das Leben anderer, charismatischer Menschen verliebt und passt sich vollkommen an bis zur Selbstaufgabe. Obwohl wohlhabend, gönnt sie sich selber nichts. Ihre Verzweiflung und Sprachlosigkeit ob des Nicht-Gesehen-Werdens wird glaubhaft und nachvollziehbar geschildert. Das Buch ist mit feiner Psychologie und toller Beobachtungsgabe geschrieben. Es ist eine Analyse menschlicher Beziehungen und die Personen und Charaktere werden toll getroffen. Die Sprache ist gehoben mit sehr langen Sätzen und für die heutige Zeit etwas gewöhnungsbedürftig. Sehr gelungen fand ich das Nachwort, da es mir aus der Seele spricht und das Werk sehr gut analysiert und einordnet.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Ungewöhnlicher Heimatkrimi

Ein Toter im Inn
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Dies ist bereits der 5. Fall aus der Reihe um die Kräuterrosi, eine kräuterkundige Best Agerin, die in Kriminalfälle stolpert. Mir hat gut gefallen, dass die Personen zu Beginn noch einmal ausführlich ...

Dies ist bereits der 5. Fall aus der Reihe um die Kräuterrosi, eine kräuterkundige Best Agerin, die in Kriminalfälle stolpert. Mir hat gut gefallen, dass die Personen zu Beginn noch einmal ausführlich beschrieben und eingeordnet wurden, weil es für mich das erste Buch aus dieser Reihe und dieser Autorin war. Das tolle, witzige Entencover hatte mich neugierig gemacht. Der Schreibstil ist angenehm und gut zu lesen, könnte vielleicht etwas mehr Absätze haben und jedes Kapitel beginnt mit einer Kräuterrezeptur. Die Figuren sind eigenwillig, urig und bodenständig, aber natürlich ziemlich überzeichnet – wie man das von Cosy Crime auch erwartet. Der Fall ist recht wild und ungewöhnlich zwischen Rotlichtmilieu und Tarot-Aberglauben. Die zweite Hälfte des Buches hat deutlich mehr Fahrt aufgenommen und es wurde zuletzt richtig spannend und actionreich. In Summe hat mich das Buch gut unterhalten, ich bin allerdings mit den umtriebigen Rentnern nicht ganz warm geworden, aber das Lokalkolorit wurde überzeugend getroffen.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Realistisch und nachvollziehbar

Wovon wir leben
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Die Motive des Buchs orientieren sich an bekannten, sozialpsychologischen Studien. Dies macht sich bei den gekonnt gezeichneten Charakteren bemerkbar, da ihr Verhalten sehr plausibel und nachvollziehbar ...

Die Motive des Buchs orientieren sich an bekannten, sozialpsychologischen Studien. Dies macht sich bei den gekonnt gezeichneten Charakteren bemerkbar, da ihr Verhalten sehr plausibel und nachvollziehbar ist. Der Schreibstil ist sehr direkt und wirkt etwas spröde, was aber sehr gut zum Charakter der Erzählerin passt, aus deren Perspektive das Buch erzählt wird. Julia, die eher ungern in ihr Elternhaus zurückkehrt, wird dabei mit einem Kampf gegen familiäre Erwartungen und für ein selbstbestimmtes Leben konfrontiert. Die Art und Weise, wie sie mit ihrer Lebenskrise fertig wird, ist wirklich realistisch und mit einem feinen, psychologischen Gespür dargestellt. Ich bin regelrecht durchs Buch geflogen und hätte fünf Sterne gegeben, wenn mir das Ende besser gefallen hätte. Es hat zwar irgendwie in die Geschichte gepasst, war aber für mich mit der Charakterentwicklung von Julias Mutter nicht vereinbar.

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Interessante Konflikte

In blaukalter Tiefe
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Die Geschichte über eine Gruppe Personen auf einem gemeinsamen Bootsausflug und mit der Zeit aufkommenden Spannungen und Anziehungen ist kein neues Motiv, wurde aber spannend und interessant umgesetzt. ...

Die Geschichte über eine Gruppe Personen auf einem gemeinsamen Bootsausflug und mit der Zeit aufkommenden Spannungen und Anziehungen ist kein neues Motiv, wurde aber spannend und interessant umgesetzt. Die Personen und ihre Geheimnisse werden glaubhaft dargestellt und auch die Beziehungen und Spannungen zwischen ihnen entwickeln sich nachvollziehbar. Das Unbehagen steigert sich langsam und es entfaltet sich ein feiner psychologischer Roman. Manche Entscheidungen und Handlungen der Personen, die sich aus diesen Konflikten ergeben, konnte ich nur schwer nachvollziehen, waren aber für die Handlung notwendig. Die Liebe der Autorin zum Segeln lässt sich durchaus erahnen. Für mich als Person ohne Segelerfahrung waren es teilweise ein paar Details zu viel, da ich sie einfach nicht verstanden habe. Dennoch eine unterhaltsame Lektüre, die über Lebensentscheidungen und Neuanfänge nachdenken lässt.

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Intelligent, pointiert, unterhaltsam

Roxy
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Für mich war dieses Buch eine tolle Erfahrung. Es hat meine Jugend in den 1980er Jahren lebendig gemacht, da das Zeitgefühl treffend geschildert wird. Es geht um die Zeit im Leben, in der noch alles möglich ...

Für mich war dieses Buch eine tolle Erfahrung. Es hat meine Jugend in den 1980er Jahren lebendig gemacht, da das Zeitgefühl treffend geschildert wird. Es geht um die Zeit im Leben, in der noch alles möglich scheint und viele Wege denkbar sind. Man spürt zugleich Unbeschwertheit und Weltschmerz. Die verschiedenen Charaktere und ihre persönlichen Entwicklungen sowie die Beziehungen untereinander fand ich sehr zielsicher und passend beschrieben. Freundschaften, die zu einer Zeit lebenswichtig waren, verlieren mit der Zeit an Bedeutung und sind doch Teil der Persönlichkeit. Das wird eindringlich erzählt und mir hat auch der Schreibstil sehr gut gefallen. Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen und hatte nie das Gefühl, dass es Längen gab oder es mit Unwesentlichem gefüllt war. Es ist in fünf große Abschnitte geteilt und beginnt damit, dass Marc auf dem Weg zur Beerdigung seines ehemals besten Freundes in Erinnerungen schwelgt. Da ich viele der Erzählorte zur Erzählzeit kannte, wie zum Beispiel das titelgebende, legendäre Roxy in München Schwabing, hatte ich vielleicht auch einen emotionalen Vorsprung, da das Buch bei mir viele positive Erinnerungen geweckt hat.

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