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Veröffentlicht am 18.07.2021

Bewegende Geschichte eines Staates

Der letzte Palast von Prag
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Der jüdische Industrielle Otto Petschek hatte Anfang des 20. Jahrhunderts eine Vision und wollte einen Palast in Prag bauen. Doch er konnte nicht ahnen, das dieses Gebäude die Weltgeschichte durchleben ...

Der jüdische Industrielle Otto Petschek hatte Anfang des 20. Jahrhunderts eine Vision und wollte einen Palast in Prag bauen. Doch er konnte nicht ahnen, das dieses Gebäude die Weltgeschichte durchleben wird. Düstere politische Zeiten mit den darin lebenden Menschen. Ein Jahrhundert später bezieht der neue US-Botschafter in Prag Norman Eisen das Haus, das als letzten Palast in Prag berühmt war. Von Neugier gepackt verfasste er dessen Geschichte und spiegelt darin die Geschichte dieser einzigartigen Stadt und ganz Europas im 20. Jahrhundert wider.

Vom Erbauer Otto Petschek, über unterschiedliche US-Botschafter bis zu der ehemaligen Schauspielerin Shirley Temple. Viele bewohnten das Palais und trugen zur Geschichte der Tschechoslovakai bei. Dem Autor Norman Eisen ist es gelungen Weltgeschichte auf eine menschliche Weise darzustellen, auch durch die Geschichte seiner eigenen Mutter, die ein Konzentrationslager überlebte.

Die Erzählung umfasst die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg bis zur Spaltung der Tschechischen Republik und Slowakei 1993. Mir wurde bewusst, wie das junge Land durch viel Unheil gehen musste und dennoch sich allem stellte. Besonders, neben der Zeit des Zweiten Weltkrieges, ging mir die Invasion der Russen 1968 sehr nahe, da meine Familie diese miterlebt hatte.

Mein Fazit: Ein sehr tiefgehendes Buch über die Geschichte der Tschechoslovakei, die kompakt alle Geschehnisse der Weltgeschichte erzählt. Sehr empfehlenswert. 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.07.2021

Die Frage nach dem Namen

Der Gefangene des Himmels
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Als eines Tages ein mysteriöser Fremder in der Buchhandlung Sempere Fermín aufsucht, holt ihn die Vergangenheit ein. Sie bedroht sogar nun sein Lebensglück. Er erinnert sich an sein Leben während der Zeit ...

Als eines Tages ein mysteriöser Fremder in der Buchhandlung Sempere Fermín aufsucht, holt ihn die Vergangenheit ein. Sie bedroht sogar nun sein Lebensglück. Er erinnert sich an sein Leben während der Zeit des Spanischen Bürgerkriegs und muss sich nun den Folgen stellen. Doch kann er zulassen, dass seine Freunde für ihn büssen müssen?

Mir gefiel dieser dritter Band von Carlos Ruiz Zafóns Bestseller-Reihe "Der Friedhof der vergessenen Bücher" sehr. Im Vergleich zum Vorgänger war die Geschichte realitätsnaher, nicht so stark mit mystischen Elementen verwoben und man kam den Lieblingscharakteren Vater und Sohn Sempere und Fermín sehr nahe. Dieses Buch schlägt einen tollen Bogen zu Band 1 und 2 und rundet alles ab. Ich bin nun gespannt auf die Fortsetzung, ob sie sich in allem gut einfügt und wie alles sich weiterentwickeln wird.

Mein Fazit: Bislang mein Lieblingsbuch der Reihe. Wortgewandt wird man ins vergangene Barcelona versetzt und Band 1 und 2 erhälten eine Brücke. 5 Sterne mit Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Lieber Augustin

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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1893, frisch nach Wien versetzt, versucht der junge Inspektor Leopold von Herzfeldt sich einzuleben. Doch der Fall, mit dem er betraut wird, führt in geradewegs auf den Zentralfriedhof und in die Arme ...

1893, frisch nach Wien versetzt, versucht der junge Inspektor Leopold von Herzfeldt sich einzuleben. Doch der Fall, mit dem er betraut wird, führt in geradewegs auf den Zentralfriedhof und in die Arme des Totengräbers Augustin Rothmayer. Der eigenartige Zeitgenosse entwickelt sich zu Qual, wobei beide schnell merken, dass sie gemeinsam mehr erreichen. Können sie dem Serienmörder, der schon mehrere Dienstmädge gepfählt hat, zuvor kommen?

Das Buch ist toll aus mehreren Gründen. Erstens gelingt es dem Autor Oliver Pötzsch eine Atmosphäre von Wien zur Jahrhundertwende zu erschaffen, in dem man glaubt selbst auf den Gassen unterwegs zu sein. Zweitens sind die Charaktere eigen, aber doch sympathisch. Besonders Herzfeldt und Augustin drückt man die Daumen. Dann ist der Kriminalfall verzwickt und man spürt, dass langsam ein Umbruch in der Verbrechersuche passiert (z.B. durch Tatortfotos). Ein kleiner Tipp am Rande: Das Hörbuch ist durch den Sprecher Hans Jürgen Stockerl teils in Dialekt vertont. Dadurch macht der Wiener Charme die Geschichte richtig lebendig.

Mein Fazit: Ein spannender historischer Krimi mit kauzigen Charakteren und Wiener Schmäh. Leseempfehlung mit voller Sternenanzahl. 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.07.2021

Auf der Suche

Mädchen aus dem Moor
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Inmitten des Dartmoor leben Kath und Adam in einem alten Steinhaus. Beide lieben das Moor, aber ihre neunjährige Tochter Lyla hat eine ganz besondere Beziehung dazu. Ihre familiäre Idylle zerbricht, als ...

Inmitten des Dartmoor leben Kath und Adam in einem alten Steinhaus. Beide lieben das Moor, aber ihre neunjährige Tochter Lyla hat eine ganz besondere Beziehung dazu. Ihre familiäre Idylle zerbricht, als Kate nach einem schweren Unfall aus dem Koma erwacht. Sie kann sich an nichts erinnern, aber alle verhalten sich abweisend zu ihr. Was ist geschehen? Kate macht sich auf die Suche nach ihrer Erinnerung und gerät ihn einen gefährlichen Strudel, der sie psychisch an ihre Grenzen bringt.

Dieser Thriller zeichnet sich vor allem durch seine ausführliche Beschreibungen des Moores und seinen Besonderheiten aus. Durch diese einzigartige Atmosphäre dehnt sich aber das Geschehen so aus, dass die Spannung sich nicht richtig aufbauen mag. Kate und Adam konnten mich auch nicht richtig überzeugen, wobei ihre Tochter, als nicht diagnostizierte Autistin, mit ihrem Blick und Erleben der Welt schnell das Herz des Lesers gewinnen kann.

Mein Fazit: Ein Thriller mit einer einzigartigen Atmosphäre durch das Setting in einem weitläufigen Moor. Die Geschichte selbst konnte mich nicht gänzlich überzeugen. 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.07.2021

Willst du spielen?

Psychospiel
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Die Polizistin Emma Mendel glaubt sich verhört zu haben, als inmitten einer Geiselnahme der Täter sie anruft und fragt: "Emma, willst du ein Spiel spielen?" Er stellt sie vor die Wahl, wer überleben soll. ...

Die Polizistin Emma Mendel glaubt sich verhört zu haben, als inmitten einer Geiselnahme der Täter sie anruft und fragt: "Emma, willst du ein Spiel spielen?" Er stellt sie vor die Wahl, wer überleben soll. Für Emma ist klar, sie muss ihn mit allen Mitteln fassen. Auch wenn es bedeutet wieder mit ihrem Noch-Ehemann Ben zusammenarbeiten zu müssen. Doch beide ahnen nicht, dass die Regeln des Spiels tödlicher sind als sie je erwartet hätten.

Der Krimi fängt actionreich an und hält bis zu Schluss das Tempo. Mir gefielen die Hauptcharaktere Emma und Ben, die mit ihrer erschütterten Ehe und kurz vor der Scheidung zusammen als ein Team handeln mussten. Nicht so mein Fall war der Nebenerzählstrang und das Ende. Beides konnte mich nicht überzeugen. Besonders den Schluss empfand ich fast ins Splatterhafte abrutschen und die Auflösung des Falls zu konstruiert.

Mein Fazit: Ein spannender Krimi mit einem ungewöhnlicher, in Scheidung lebenden Ermittlerpaar. Gegen Ende mit etwas zuviel des Guten. 3 Sterne.

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