Cover-Bild Der letzte Palast von Prag
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Propyläen Verlag
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 592
  • Ersterscheinung: 02.11.2020
  • ISBN: 9783549074978
Norman Eisen

Der letzte Palast von Prag

Ein legendäres Haus und die Stürme des 20. Jahrhunderts | Faszinierende Zeitgeschichte im Herzen Europas
Nikolaus de Palézieux (Übersetzer)

Norman Eisen war US-Botschafter in Prag. Und liebte das Palais, das er bewohnen und in dem er arbeiten durfte. Der jüdische Industrielle Otto Petschek ließ sich Anfang des 20. Jahrhunderts ein Palais in Prag bauen – nicht ahnend, welch unterschiedliche Menschen es später noch bewohnen würden. Etwa die mondäne Shirley Temple, die in ihrer zweiten Karriere als Botschafterin in die Tschechoslowakei entsandt wurde. Oder Rudolf Touissant, der als Statthalter von Nazideutschland während des Zweiten Weltkriegs in diesen Mauern mit sich rang, als er die Order erhielt, angesichts der herannahenden Roten Armee die Stadt zu zerstören. Norman Eisen erzählt mit viel Charme die Geschichte dieses Hauses, das den Ersten und Zweiten Weltkrieg ebenso überdauerte wie die Ära des Kommunismus, den Prager Frühling und die Rückkehr der Demokratie – deren Bestand heute wieder gefährdet ist. Die großartige Erzählung eines Gebäudes, in der sich die die Geschichte dieser einzigartigen Stadt und ganz Europas im 20. Jahrhundert spiegelt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2021

Bewegende Geschichte eines Staates

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Der jüdische Industrielle Otto Petschek hatte Anfang des 20. Jahrhunderts eine Vision und wollte einen Palast in Prag bauen. Doch er konnte nicht ahnen, das dieses Gebäude die Weltgeschichte durchleben ...

Der jüdische Industrielle Otto Petschek hatte Anfang des 20. Jahrhunderts eine Vision und wollte einen Palast in Prag bauen. Doch er konnte nicht ahnen, das dieses Gebäude die Weltgeschichte durchleben wird. Düstere politische Zeiten mit den darin lebenden Menschen. Ein Jahrhundert später bezieht der neue US-Botschafter in Prag Norman Eisen das Haus, das als letzten Palast in Prag berühmt war. Von Neugier gepackt verfasste er dessen Geschichte und spiegelt darin die Geschichte dieser einzigartigen Stadt und ganz Europas im 20. Jahrhundert wider.

Vom Erbauer Otto Petschek, über unterschiedliche US-Botschafter bis zu der ehemaligen Schauspielerin Shirley Temple. Viele bewohnten das Palais und trugen zur Geschichte der Tschechoslovakai bei. Dem Autor Norman Eisen ist es gelungen Weltgeschichte auf eine menschliche Weise darzustellen, auch durch die Geschichte seiner eigenen Mutter, die ein Konzentrationslager überlebte.

Die Erzählung umfasst die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg bis zur Spaltung der Tschechischen Republik und Slowakei 1993. Mir wurde bewusst, wie das junge Land durch viel Unheil gehen musste und dennoch sich allem stellte. Besonders, neben der Zeit des Zweiten Weltkrieges, ging mir die Invasion der Russen 1968 sehr nahe, da meine Familie diese miterlebt hatte.

Mein Fazit: Ein sehr tiefgehendes Buch über die Geschichte der Tschechoslovakei, die kompakt alle Geschehnisse der Weltgeschichte erzählt. Sehr empfehlenswert. 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.12.2020

Ein fesselnder Streifzug durch die Geschichte

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Wer Prag besucht, wird auf zahlreiche imposante Gebäude aus verschiedenen Epochen treffen. Eines davon ist das Palais Petschek, das nur wenige Schritte vom Wenzelsplatz und der Staatsoper Prag entfernt ...

Wer Prag besucht, wird auf zahlreiche imposante Gebäude aus verschiedenen Epochen treffen. Eines davon ist das Palais Petschek, das nur wenige Schritte vom Wenzelsplatz und der Staatsoper Prag entfernt ist. Dieses Gebäude ist Mittelpunkt dieses Buches.

Ursprünglich vom Prager Bankier Otto Petschek in den Jahren 1923 bis 1929 errichtete und mehrfach umgebaut, hat das Palais eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Während des Zweiten Weltkriegs diente es der Gestapo im Protektorat Böhmen und Mähren als Verwaltungssitz und Gefängnis und anschließend als Botschaft der USA. Heute ist das Palais im Besitz des tschechischen Staates und auf der Liste der Kulturdenkmäler Tschechiens.

Norman Eisen, der frühere US-Botschafter in Prag beschreibt sehr anschaulich und spannend die Geschichte der Botschaftsresidenz im Stadtteil Bubenec. Durch aufwendige Archivrecherchen und zahlreichen Gesprächen mit Zeitzeugen gelingt es Eisen, die fesselnde Geschichte der Tschechoslowakei im 20. Jahrhundert darzustellen. Dabei ist das Palais im Mittelpunkt der Erzählungen.

Eng verknüpft mit der Geschichte ist das Schicksal nicht nur der Petscheks, die gerade noch rechtzeitig aus der von den Nazis okkupierten Tschechoslowakei fliehen können und der Familie von Norman Eisens Mutter, die nicht so viel Glück hatten.

Sehr spannend finde ich die Schilderung von Shirley Temple, die 1968 während eines Besuchs in Prag, sich plötzlich mitten im „Prager Frühling“ wiederfand und nur unter abenteuerlichen Umständen wieder ausreisen konnten. In den Jahren 1989 bis 1992 ist sie Botschafterin in der USA und wird abermals Augenzeugin eines Aufstandes - der „Samtenen Revolution“.

Fazit:

Ein fesselnder Streifzug durch die Geschichte des 20. Jahrhunderts, der ich gerne 5 Sterne gebe.