Bewegende Geschichte eines Staates
Der jüdische Industrielle Otto Petschek hatte Anfang des 20. Jahrhunderts eine Vision und wollte einen Palast in Prag bauen. Doch er konnte nicht ahnen, das dieses Gebäude die Weltgeschichte durchleben ...
Der jüdische Industrielle Otto Petschek hatte Anfang des 20. Jahrhunderts eine Vision und wollte einen Palast in Prag bauen. Doch er konnte nicht ahnen, das dieses Gebäude die Weltgeschichte durchleben wird. Düstere politische Zeiten mit den darin lebenden Menschen. Ein Jahrhundert später bezieht der neue US-Botschafter in Prag Norman Eisen das Haus, das als letzten Palast in Prag berühmt war. Von Neugier gepackt verfasste er dessen Geschichte und spiegelt darin die Geschichte dieser einzigartigen Stadt und ganz Europas im 20. Jahrhundert wider.
Vom Erbauer Otto Petschek, über unterschiedliche US-Botschafter bis zu der ehemaligen Schauspielerin Shirley Temple. Viele bewohnten das Palais und trugen zur Geschichte der Tschechoslovakai bei. Dem Autor Norman Eisen ist es gelungen Weltgeschichte auf eine menschliche Weise darzustellen, auch durch die Geschichte seiner eigenen Mutter, die ein Konzentrationslager überlebte.
Die Erzählung umfasst die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg bis zur Spaltung der Tschechischen Republik und Slowakei 1993. Mir wurde bewusst, wie das junge Land durch viel Unheil gehen musste und dennoch sich allem stellte. Besonders, neben der Zeit des Zweiten Weltkrieges, ging mir die Invasion der Russen 1968 sehr nahe, da meine Familie diese miterlebt hatte.
Mein Fazit: Ein sehr tiefgehendes Buch über die Geschichte der Tschechoslovakei, die kompakt alle Geschehnisse der Weltgeschichte erzählt. Sehr empfehlenswert. 5 Sterne.