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Hortensia13

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2019

Einfach zuviel

Ein neues Blau
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Der Klappentext ist sehr verheissungsvoll. Ich freute mich auf einen historischen Roman und auf die Welt des Porzellans. Doch nach dem Lesen des Buches fällt mir eine Zusammenfassung des Inhalts sehr schwer. ...

Der Klappentext ist sehr verheissungsvoll. Ich freute mich auf einen historischen Roman und auf die Welt des Porzellans. Doch nach dem Lesen des Buches fällt mir eine Zusammenfassung des Inhalts sehr schwer. Was sich so toll anpries, entpuppte sich als chaotische, schwer zu folgende Geschichte.

Vor allem liegt es am Schreibstil. Der Autor setzt so viele Absätze, man bekommt dadurch den Eindruck quasi von einem Hotspot zum nächsten zu springen. Es entsteht kein richtiges Gefühl des Leseflusses. Deshalb wirkt die Erzählung zäh und holprig. Dazu hat der Autor alles reinpacken wollen, was ihm unter die Schreibfeder kam. Familiengeschichte, japanische Traditionen, Weltgeschichte, psychische Erkrankungen, Religion und die Porzellanherstellung. Das sind nur einige Punkte, die alle angesprochen wurden. Für mich war es zu viel. Dafür gibt es von mir 2 Punkte.

Veröffentlicht am 24.11.2019

Eine Frau geht ihren Weg

Ich bin Circe
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Seit Circe als älteste Tochter des mächtigen Sonnengottes Helios und der Nymphe Perse auf die Welt kam, sehnt sie sich nach Anerkennung und einem Platz in der griechischen Götterwelt. Doch mit ihrem dünnen ...

Seit Circe als älteste Tochter des mächtigen Sonnengottes Helios und der Nymphe Perse auf die Welt kam, sehnt sie sich nach Anerkennung und einem Platz in der griechischen Götterwelt. Doch mit ihrem dünnen Stimmchen und ihren Eigensinn trifft sie viel auf Ablehnung, wodurch sie sich immer mehr den Sterblichen zuwendet. Als sie verbannt wird, lernt sie den Umgang mit Kräutern und Magie, was sie auf Wege führt, die sie nie erwartet hätte.

Die Figur der Circe wird vor allem dank Homers Odyssee bekannt. Eine Zauberin, welche die Gefährten des Odysseus zuerst in Schweine verwandelt, was zu einer Beziehung zum ihm führt. Auch begegnet sie Daidalos, dem Minotauros, dem Ungeheuer Scylla und der tragischen Medea.

Obwohl die griechische Mythologie sehr komplex und verworrenen ist, ist die Geschichte von Circe sehr flüssig zu lesen. Mir gefiel sehr gut, dass die Autorin Circe von ihrem Leben erzählen lässt. Die Zusammenhänge bleiben dadurch sehr ersichtlich. Vielleicht braucht es den einen oder anderen Hintergrundfact, den man sich ergoogeln sollte. Aber das dient mehr zur Ergänzung der Geschichte

Auf jeden Fall eine tolle und verständliche Romanumsetzung einer interessanten Figur aus der griechischen Mythologie. Empfehlenswert.

Veröffentlicht am 17.11.2019

Hinter Masken

Die maskierte Stadt
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Als Irene in ihrer Funktion als Agentin der unsichtbaren Bibliothek ein seltenes Buch von Bram Stoker ersteigert, werden sie und ihr Lehrling Kai überfallen. Als Kai bei einem weiteren Angriff entführt, ...

Als Irene in ihrer Funktion als Agentin der unsichtbaren Bibliothek ein seltenes Buch von Bram Stoker ersteigert, werden sie und ihr Lehrling Kai überfallen. Als Kai bei einem weiteren Angriff entführt, merkt Irene, dass es gar nicht um das Buch geht. Doch wieso soll jemand Kai entführen? Was bezweckt er damit? Und vor allem wer ist der Entführer? Irene geht auf die Suche und entdeckt mit Schrecken, dass die Antworten schlimmer ausfallen, als man je gedacht hätte.

Ich habe mich auf die Fortsetzung der Reihe "Die unsichtbare Bibliothek" gefreut und wurde nicht enttäuscht. Ich fand es schön den Protagonisten aus dem ersten Teil zu begegnen. Der Anfang und das Ende wird zudem durch Einblicke in das Bibliotheksleben aufgelockert. Die Geschichte selbst ist wieder sehr fantasiereich und spannend. Wie beim ersten Teil sind einige Stellen so fantastisch, dass man etwas braucht um es zu verstehen. Aber ich liebe die Serie immer noch und lese sicher noch das nachfolgende Buch. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 14.11.2019

Wir miteinander

Wir gegen euch
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Die Menschen von Björnstadt wollen nur eins: Eishockey spielen. Doch nach den letzten Vorkommnissen scheint der Ort auseinanderzubrechen. Schaffen es die Bewohner wieder zusammenzufinden? Trotz allen Hürden ...

Die Menschen von Björnstadt wollen nur eins: Eishockey spielen. Doch nach den letzten Vorkommnissen scheint der Ort auseinanderzubrechen. Schaffen es die Bewohner wieder zusammenzufinden? Trotz allen Hürden und allem Hass? Gibt es eine Hoffnung, wo viel Wut und Verletzlichkeit regiert?

Die Erzählung schliesst direkt an das erste Buch "Die Stadt der grossen Träume" an. So kann man die weitere Entwicklung der einzelnen Charaktere weiterverfolgen. Deshalb sollte jeder zuerst das erste Buch lesen und alle Verwicklungen nachvollziehen zu können.

Besonders die kleinen Situationen im Alltag der Protagonisten finde ich immer wieder herzerweichend. Zwar hat die Geschichte einen etwas zähen Anfang, aber ich liebe den Erzählstil von Fredrik Backman. Es ist, als ob er aus einem Märchenbuch vorliest und durch eingestreute Bemerkungen, was die Zukunft betrifft, will man immer weiterlesen.

Es war ein schönes Wiedersehen mit Björnstadt. Mit der Weisheit, dass schlussendlich ein "Wir gegen euch" auch mal zu einem "Wir miteinander" werden kann. Vier Sterne von mir.

Veröffentlicht am 11.11.2019

Familienbande

Die im Dunkeln sieht man nicht
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Der Schriftsteller Karl Wieners kehrt 1950 nach vielen Jahren in seine Heimatstadt München zurück, wo er ein Angebot als Journalist zu arbeiten bekommen hat. Der Krieg hat ihm alles genommen, seine Frau, ...

Der Schriftsteller Karl Wieners kehrt 1950 nach vielen Jahren in seine Heimatstadt München zurück, wo er ein Angebot als Journalist zu arbeiten bekommen hat. Der Krieg hat ihm alles genommen, seine Frau, die Kinder, seinen Lebenssinn. In München nimmt ihn seine Nichte Magda wieder in der Familie auf. Mit ihm geht sie auf Suche nach der Wahrheit rund um das Verschwinden von Raubkunst aus dem Führerbau am Ende des Krieges. Die Werke sollen nun verkauft werden. Karl und Magda begeben sich in ein wahres Spinnennetz. Doch wer ist die Spinne?

Ich wurde mit den Protagonisten nicht richtig warm. Besonders die bizzaren Liebesverwicklungen fand ich unglaubhaft und sie mutierten zu einem Eierlauf, so dass die richtige Geschichte rund um die Raubkunst aus dem Fokus geriet. Schlussendlich muss ich sagen, dass ich mehr Spannung von dieser Kriminalgeschichte erwartet habe und diese leider nicht aufkam. Einzig das Setting war interessant und glaubhaft, wie das Leben so in der Nachkriegszeit in München ablief. Deshalb gibt es von mir 3 aufgerundete Sterne.