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Veröffentlicht am 02.04.2017

Selbstbestimmung des Alters

Weit weg ist anders
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Edith Scholz muss nach einem Sturz in einen Kuraufenthalt an die Ostsee. Dort lernt sie unfreiwillig die sensible Christel kennen, die in ziemlich allem das pure Gegenteil ihrer Persönlichkeit ist. Als ...

Edith Scholz muss nach einem Sturz in einen Kuraufenthalt an die Ostsee. Dort lernt sie unfreiwillig die sensible Christel kennen, die in ziemlich allem das pure Gegenteil ihrer Persönlichkeit ist. Als Berlinerin mit ihrer rauen Direktheit und bissigem Humor lässt sich Edith doch noch auf die Handarbeit begeisterte, Yoga praktizierende Christel ein. Aber mit was für Konsequenzen. Schlussendlich unternehmen die beiden ungleichen Frauen eine Reise durch Deutschland, die an beiden nicht unbemerkt vorübergehen wird.
Sehr angenehm waren die beiden Hauptprotagonistinnen, die mit ihren 70 Lenzen, immer noch über ihr Leben selber bestimmen wollten. Der Autor ist eine Geschichte gelungen, die zum Nachdenken über das eigene Altern und den Umgang mit der älteren Generation anregt und neben humorvollen Schmunzeln auch etwas Melancholie hervorruft.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Durch die Zeiten

Aimées geheimer Wunsch
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Maggie ist eine arbeitstätige Mutter und Ehefrau und lebt mit ihrer Familie in London. Als Auktionatorin schätzt sie sehr die Geschichte eines Gegenstandes und gibt alles, um gut in ihrem Job zu sein. ...

Maggie ist eine arbeitstätige Mutter und Ehefrau und lebt mit ihrer Familie in London. Als Auktionatorin schätzt sie sehr die Geschichte eines Gegenstandes und gibt alles, um gut in ihrem Job zu sein. Eines Tages stösst sie auf einen aufwändig gearbeiteten Kragen und ist wie elektrisiert: Wer hat diese Kostbarkeit gefertigt? Was hat dieser Kragen schon alles erlebt?
Die Geschichte führt den Leser zu der Entstehung des Kragens in der Normandie 1891, wo Aimée ihn als Schmuck für ihr Hochzeitskleid anfertigt. Über Paris, Shanghai, Rom und Istanbul gelang das Schmuckstück schlussendlich in die Hände von Maggie in London. Interessant fand ich den Aufbau des Buches, der von jeder Frau erzählt, die etwas mit dem Kragen zu tun hatte. Leider finde ich die Umsetzung nicht so gelungen. Die Geschichte wirkt zeitweise etwas holprig und phasenweise langatmig. Schade.

Veröffentlicht am 25.03.2017

Raue Berge

Monteperdido – Das Dorf der verschwundenen Mädchen
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Monteperdido - ein kleines Dorf in den hohen Bergen der Pyrenäen. Aus diesem Dorf wurden zwei 11jährige Mädchen entführt und jeder versuchte auf seine Weise mit diesem Verlust in der Dorfgemeinschaft umzugehen. ...

Monteperdido - ein kleines Dorf in den hohen Bergen der Pyrenäen. Aus diesem Dorf wurden zwei 11jährige Mädchen entführt und jeder versuchte auf seine Weise mit diesem Verlust in der Dorfgemeinschaft umzugehen. Doch plötzlich taucht eines dieser Mädchen, nun 16jährig, wieder auf. Und alle fragen sich: wo ist das andere?
Dem Autor ist ein sehr atmosphärisches Buch gelungen, dass von einer verschlossenen Gemeinschaft eines Betgdorfes in einer rauhen Gegend erzählt. Zudem kocht jeder sein eigenes Süppchen, wodurch die Ermittlungen und der Verdacht des Täters in unterschiedlichste Richtungen verlaufen. Schade fand ich nur, dass die Zerissenheit der zwei Ermittler nicht genau ausgearbeitet waren und nur am Rande von den Gründen erzählt wurde. Trotzdem ein guter Thriller mit Höhenluftfeeling.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Unerwartet skurill

Kaltes Verlangen
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Kim beobachtet gerne. Sie beobachtet gerne jeden, der ihr interessant erscheint. So folgt sie eines Tages einer hübschen Frau aus dem Zug und ein makaberes Katz- und Mausspiel beginnt. Denn die Frau führt ...

Kim beobachtet gerne. Sie beobachtet gerne jeden, der ihr interessant erscheint. So folgt sie eines Tages einer hübschen Frau aus dem Zug und ein makaberes Katz- und Mausspiel beginnt. Denn die Frau führt Kim direkt in die Arme des Psychologen Max, der schlussendlich nicht wirkt wie er scheint. Kim gerät selbst in grosse Gefahr. Dabei muss sich der Leser oft fragen: Wer ist gefährlicher? Der Beobachter oder der Beobachtete? Wer ist Opfer? Wer ist Täter?
Ehrlich gesagt, gefiel mir der Schreibstil der Autorin sehr. Das Buch war gut und flüssig zu lesen. Wohingegen ich mit dem Geschichteaufbau nicht viel anfangen konnte. Irgendwie war die Autorin sehr bemüht alles mögliche, was ein Thriller bieten muss, einzuarbeiten, wodurch es für mich als Leser zuviel wurde. Die Geschichte enthält somit einfach zuviele Facetten und zu skurill. Schade um die Thematik, denn der Grundgedanke war gut.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Handlung
  • Spannung
Veröffentlicht am 12.03.2017

Zeugnis der Geschichte

Der letzte Überlebende
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Szlamek Pivnik wuchs in einer Städtchen in Polen auf. Seine Kindheit endete als er 13 war und die deutsche Wehrmacht in Polen einmarschierte. Ein Leben in der Hölle beginnt, immer nahe dem Tod. Szlamek, ...

Szlamek Pivnik wuchs in einer Städtchen in Polen auf. Seine Kindheit endete als er 13 war und die deutsche Wehrmacht in Polen einmarschierte. Ein Leben in der Hölle beginnt, immer nahe dem Tod. Szlamek, kurz genannt Sam, überlebte das Ghetto, diverse Selektionen, das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau und vieles mehr.
Sam erzählt seine Erinnerungen an diese Zeit der Unmenschlichkeit, die mit geschichtlichen Fakten unterlegt werden. Das Buch ist ein Zeugnis des zweiten Weltkrieges und ermahnt jeden nachzudenken, was einen Menschen dazu bewegt andere zu demütigen, entwürdigen und zu foltern. Und vor allem die Beweggründe dies nicht zu tun.
Ich empfehle dieses Buch jedem, der sich mit dem Holocaust etwas beschäftigte oder einen Zeitzeugenbericht aus einem fürchterlichen Konzentrationslager lesen will. Auch gut geeignet für die jüngere Generation.