Gebührendes Ende, das einen nicht mehr loslässt
How to kill a Happy EndingHow to kill a Happy Ending...
Nachdem ich den ersten Band gelesen habe und dieser wohl jetzt zu einem meiner Lieblingsbücher aller Zeiten gehört, bin ich sofort los, um mir den zweiten zu holen und habe ...
How to kill a Happy Ending...
Nachdem ich den ersten Band gelesen habe und dieser wohl jetzt zu einem meiner Lieblingsbücher aller Zeiten gehört, bin ich sofort los, um mir den zweiten zu holen und habe diesen an einem Tag verschlungen...
Was soll ich sagen?
War die Geschichte bis zu letzten Seite spannend - ja
Waren die Charaktere (wie im ersten Teil) unfassbar gut geschrieben - ja
War es ein super world-building - ja
Hat es mir mein Herz gebrochen - ganz klar ja
Ab den ersten Seiten aus Landons Perspektive wusste ich, dass ich stark sein musste, da mich das ganze "Ich-erinner-mich-nicht-an-meine-wahre-Liebe-und-versuche-ein-Leben-mit-Eve-zu-führen" doch sehr mitnahm.
Doch ich hätte nie gedacht, dass ich doch so sehr leiden würde.
Das Vorwort von Ivory war Programm: wir würden bei ihrem Untergang zusehen.
Es war immer wieder spannend zu sehen, wer nun auf welcher Seite stand und für welches Ziel kämpfte - bei Landon ziehe ich aber die Grenze
So toll ich die beiden im ersten Buch fand, umso unzufriedener bin ich mit dem Ende.
Kann mir wirklich jemand sagen, dass Landon das ganze Buch versuchte Ivory von seiner bedingungslosen und unsterblichen Liebe zu ihr zu überzeugen, um sie dann zu verraten?
Unabhängig von seinem Ziel seinen Bruder zu retten, konnte ich nicht fassen, dass er sie so sehr leiden ließ und mit ihrem Trauma spielte, das sie ihm als Seelenlicht anvertraut hatte.
Endgültig brach ich zusammen, als Ivory realisierte, dass sie von jedem nur als notwendiges Opfer benutzt wurde und doch niemand die Welt für sie opfern würde. Dass selbst ihr Animarum - wenn auch für seinen kleinen Bruder - sie auf, unfassbar schmerzhafte Weise, opfern würde.
Ja er rettete sie - aber das wusste er auch nicht bis zu dem Zeitpunkt, als die unfassbar zerstörte Ivory kurz vor dem Brechen ihres Herzens vor ihm saß. Auch wenn er Ivory und seinen Bruder retten wollte und deshalb mit Eve zusammenarbeitete - er hatte sie trotzdem diesen Alptraum durchleben lassen.
Das 68. Kapitel war eben auch deshalb mein Lieblingskapitel, denn ich hatte das Gefühl, dass Ivory das erste Mal wieder zu sich selbst fand, an sich dachte und ihren Wert schätzte - und das ganz ohne Landon
Kurz gesagt: zum Ende des Buches hin schwand meine Empathie für Landon doch immer mehr.
Ivory sollte ein gutes Ende bekommen, das sie alleine bestimmt und sich selbst retten - ich weiß unrealistisch, aber sie hätte es verdient.
Ich wollte Ivory als unabhängige Fee enden sehen, die von niemanden gerettet werden muss. Sie und Ligna allein gegen den Rest der Welt.
So süß ich auch ein Happy End für das Protagonistenpaar finde - hier hätte ich es nicht gebraucht.
Dennoch fand ich das Buch unfassbar gut gelungen und komplett undurchschaubar bis zum bitteren Ende. Das Ende mit Elouise kam zwar wirklich aus dem nichts, hatte aber irgendwie seinen Charme.
Anny Thorn du hast mir zwar das Herz mehr als nur einmal gebrochen, aber mich in ein unverwechselbares Abenteuer einer Fee entführt, die sich selbst lieben lernte und definitiv nicht der Bösewicht aller Märchen ist - danke