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Veröffentlicht am 18.04.2020

Welchen Weg wählst du aus dem Labyrinth?

Das Dämonen-Labyrinth
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Henna und Gregor, zauberbegeisterte Zwillinge, werden bei der Zaubershow des großen Magiers Anthro P. Phagus ausgewählt, und sollen auf der Bühne fortgezaubert werden. Allerdings enden sie nicht, wie vermutet, ...

Henna und Gregor, zauberbegeisterte Zwillinge, werden bei der Zaubershow des großen Magiers Anthro P. Phagus ausgewählt, und sollen auf der Bühne fortgezaubert werden. Allerdings enden sie nicht, wie vermutet, im doppelten Boden der Holzkiste, sondern in einem Dämonenlabyrinth! Nun ist der Leser gefragt: Wirst du Henna und Gregor unbeschadet befreien können und die richtigen Entscheidungen treffen?

„Das Dämonen-Labyrinth“ ist ein kurzweiliger Lese- und Ratespaß für Kinder (und Erwachsene), die einen kleinen Gruselfaktor nicht scheuen. Das Buch kann mehrfach gelesen werden, denn durch die Auswahl unterschiedlicher Antworten gelangt man zu immer neuen Möglichkeiten, wie die Geschichte verlaufen kann. Meist stehen mehrere Optionen zur Wahl, oft verstecken sich jedoch kleine Hinweise im Text, die die Entscheidung vereinfacht. Aber ab und an gelangt man auch auf Umwegen ans Ziel, besonders dann, wenn der eigene Ideenreichtum gefragt ist.

Ich hätte mir allerdings etwas mehr Story gewünscht, besonders innerhalb des Dämonenlabyrinths. Ich war beim ersten Lesedurchgang recht schnell am Ziel angelangt, allerdings bin ich ja auch nicht unbedingt die Ziellesergruppe. Und angesichts der geringeren Seitenzahl war vermutlich auch kaum mehr möglich, mal von der Komplexität des Schreibens einer solchen Geschichte ganz abgesehen.

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Veröffentlicht am 13.04.2020

Wie eine kleine Hexe die Welt rettet

Der Zauber von Immerda 1 – Die Suche nach dem verschwundenen Dienstag
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Anemona Moss ist das schwarze Schaf ihrer Familie: Sie hat weder die imposante Erscheinung ihrer Mutter Regena geerbt, noch besitzt sie so außergewöhnliche magische Fähigkeiten wie ihre Schwestern – die ...

Anemona Moss ist das schwarze Schaf ihrer Familie: Sie hat weder die imposante Erscheinung ihrer Mutter Regena geerbt, noch besitzt sie so außergewöhnliche magische Fähigkeiten wie ihre Schwestern – die eine kann Explosionen erzwingen, die andere Dinge schweben lassen. Anemonas magisches Talent ist es, verlorene Sachen wiederzufinden – nicht gerade spektakulär, wie sie findet. Dann jedoch steht eines Tages die bekannteste Hexe von ganz Immerda, Moreg Vaine, vor ihrer Tür und bittet ausgerechnet sie um Hilfe. Denn Moreg hat herausgefunden, dass sich plötzlich niemand mehr an das erinnern kann, was am Dienstag geschehen ist... Gemeinsam mit Oswald, dem Kobold-Katzen-Monster von unter dem Bett, der zu explosiven Wutausbrüchen neigt, machen sie sich auf den Weg, um das Rätsel um den vergessenen Wochentag zu lösen. Doch diese Reise birgt nicht nur Abenteuer, sondern auch große Gefahren und Anemona muss sich mehr als einmal ihren Ängsten stellen, um herauszufinden, wer sie ist...

Dominique Valente ist mit dieser Geschichte um die kleine Hexe Anemona Moss ein herzerwärmendes Kinderbuchdebüt gelungen. Sie hat eine eigene Welt erschaffen, in der jede Figur authentisch und liebenswert ist, alle aber auf ihre eigene Art und Weise ‚problembehaftet‘ sind. Dadurch stellt sich aber die Thematik dieses Kinderbuches sehr schnell recht deutlich heraus: Es ist eine Geschichte über Wahrheit und Lüge, über Authentizität oder ein Sich-Verstellen, über Ausgrenzung und Akzeptanz (und dabei auch ganz wichtig: Selbstakzeptanz!), über Einzigartigkeit, für die man sich nicht schämen muss und sollte, über das Vergessen und Erinnern und ganz besonders auch über Freundschaft.

Anemona ist eine unglaublich liebenswürdige Protagonistin, die auf der Suche nach ihrer Persönlichkeit und ihrem Platz in der Welt ist. Ihre Entwicklung vollzieht sich eher leise und wird ihr selbst erst am Ende bewusst, aber ein aufmerksamer (auch kindlicher) Leser kann den stetigen Zuwachs ihres Mutes erkennen. Aber was wäre eine so wagemutige Heldin ohne ihren treuen Begleiter? Oswald bringt mit seiner ganz eigenen Sprache viel Humor und Komik in diese Geschichte, wenn er sich aus der Zottelfelltasche zu Wort meldet.

Abgerundet wird diese herausragende Geschichte durch wunderschöne und stimmige Illustrationen von Sarah Warburton, der es gelingt, den Figuren ein Gesicht zu geben und trotzdem genug Freiraum für die eigene Fantasie zu lassen.

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Veröffentlicht am 06.04.2020

Der Sprung in den Vortex lohnt sich, lieber Leser!

Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss
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Im Jahr 2020 überzieht eine große Katastrophe die Erde: Der sogenannte Urvortex, ein großer Energiewirbel, bildet sich und vermengt Lebewesen, Landschaften und die Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde ...

Im Jahr 2020 überzieht eine große Katastrophe die Erde: Der sogenannte Urvortex, ein großer Energiewirbel, bildet sich und vermengt Lebewesen, Landschaften und die Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde miteinander. Daraus entstehen die „Vermengten“, oder auch „Splits“ genannt. Wüsten werden plötzlich zu tropischen Gefilden, Menschen ähneln mehr Bäumen oder brennenden Fackeln als Humanoiden und ganze Städte müssen wieder aufgebaut werden. Was folgt, ist unvermeidlich: Rassismus, Angst und Kriege. Die Vermengten werden in Zonen gesperrt, vermengte Tiere werden gejagt und ausgerottet und die Menschen schotten sich in Mega-Citys ab. Bei der Jagd auf die Split-Wesen machen sich die Menschen die kleineren Vortexe zu Nutze, die nun überall auf der Erde entstehen, und die wie Portale zwischen zwei Orten verwendbar sind. Sie bilden sogenannte Läufer aus, die durch die Vortexe springen und Vermengte in die für sie eingerichteten Zonen bringen.
Elaine Collins arbeitet seit ihrem 12. Lebensjahr daraufhin, eine Vortex-Läuferin zu werden. Seit ihre Mutter von einer Gruppe Zündern (mit Feuer vermengte Menschen) angegriffen und getötet wurde, steht für sie fest, dass sie die Welt vor den Splits beschützen muss. Doch fünf Jahre später, am Tag des großen Vortex-Rennens, bei dem die ersten zehn Anwärter als Läufer aufgenommen werden, geschieht etwas Seltsames mit einem der Vortexe und Elaine begreift, dass ihnen das Kuratorium in der Ausbildung nicht die ganze Wahrheit über die Vortexenergie offenbart hat...

Mit „Vortex. Der Tag, an dem die Welt zerriss“ ist Anna Benning ein großartiger Auftakt zu einer sehr verheißungsvollen Dystopie-Trilogie gelungen! Für mich ist diese Reihe jetzt schon besser als die „Hunger Games“ von Suzanne Collins. Der Leser trifft auf eine faszinierende und gut durchdachte Story, die ständig aufs Neue Überraschungen und spannende Wendungen parat hält, und die lauter kleine, versteckte Hinweise beinhaltet, die den aufmerksamen Leser auf Fährten und eigene Spekulationen führt. Ich persönlich liebe so etwas ja!

Der Schreibstil ist unglaublich flüssig, leicht verständlich und trotz einer Zeitreisethematik nie kompliziert und stets nachvollziehbar. Ich musste das Buch zwischenzeitlich einmal ein paar Tage aus der Hand legen, konnte aber nahtlos wieder an das Gelesene anschließen, ohne den Faden verloren zu haben. Das mag auch dem Umstand geschuldet sein, dass der Einstieg in die Geschichte bereits unglaublich rasant von Statten geht. Das Spannungsniveau ist ab der ersten Seite bereits so hoch, dass ich völlig gebannt in Hinblick auf die Ereignisse gelesen habe. Erst mit der Ankunft Elaines in Sanktum, im zweiten Buchabschnitt, verlangsamt sich das Erzähltempo und der Leser erhält die Möglichkeit, die Protagonisten endlich etwas näher kennenzulernen. Und was sich dann offenbart, sind großartige, sehr charakterstarke Figuren. Wir lernen gemeinsam mit Elaine die Welt der Vermengten kennen und vollziehen mit ihr eine Entwicklung ihrer Innenwelt, die ich als sehr authentisch und nachvollziehbar empfinde. Balian bleibt bis zum Schluss geheimnisvoll, unberechenbar und ein wenig mundfaul. Das macht ihn aber nicht minder sympathisch, eher im Gegenteil...

Abgerundet wird diese fantastische Geschichte durch ein so wunderbares Layout, das dieses Buch zu einem wahren Schatz im Bücherregal macht! Der Buchschnitt ist lila, diese Farbe wird auf dem Cover noch etwas aufgegriffen und geht dort dann über dunkelblau ins Türkise über – wie in einem Vortex werden die Farben verwirbelt. Hier passt einfach alles zusammen!

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Veröffentlicht am 18.03.2020

Ein bild- und wortgewaltiger Fantasy-Thriller!

Das neunte Haus
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Eine zweite Chance – als das empfindet Alex Stern die Möglichkeit, auf das Elite College Yale gehen zu dürfen. Doch sie hat sich die Aufnahme dort nicht durch herausragende Noten oder finanzkräftige Eltern ...

Eine zweite Chance – als das empfindet Alex Stern die Möglichkeit, auf das Elite College Yale gehen zu dürfen. Doch sie hat sich die Aufnahme dort nicht durch herausragende Noten oder finanzkräftige Eltern verdient, sondern durch ihre einzigartige Gabe: Sie kann Geister, sogenannte „Graue“, sehen. Damit ist sie ein wertvolles Mitglied für „Lethe“ – das neunte Haus der mächtigen Studentenverbindungen, die durch den Einsatz von magischen Ritualen Vorteile für sich und ihre Alumni erwirken. Haus Lethe und somit auch Alex sind dafür zuständig, diese Rituale zu überwachen und Böses abzuwehren. Als ihr Mentor Daniel Arlington jedoch plötzlich verschwindet, muss Alex allein in Yale die magischen Vorgänge im Auge behalten. Doch dann passiert ein Mord auf dem Campus und Alex bemerkt schnell, dass es sich hier nicht nur um die Beseitigung einer unibekannten Drogendealerin handelt, sondern dass dahinter ein viel tieferreichendes Komplott steckt...

Bereits das Cover ist haptisch ein Erlebnis: Die abgebildete Schlange hebt sich vom Buchdeckel ab und ist unglaublich detailliert gestaltet - nahezu jede Schuppe lässt sich ertasten.

Dies war mein erstes Buch von Leigh Bardugo – aber garantiert nicht das Letzte! Nach anfänglichen Startschwierigkeiten bei der Eingewöhnung in den Erzählstil war ich geradezu fasziniert von der Vielschichtigkeit der Ebenen, sowohl in Bezug auf die Geschichten der Figuren als auch der Erzählchronologie. Dass die Autorin bei dieser Komplexität nicht selbst den Überblick verlor, zeugt von wirklich gutem Plotting und Vorarbeiten. Denn nicht nur die verschiedenen Zeitebenen und Figurenvergangenheiten sind sehr durchdacht und an den richtigen Abschnitten im Buch in Szene gesetzt, nein, auch die Architektur des Campus von Yale ist bis ins kleinste Detail beschrieben, um dem Leser eine möglichst bildliche Darstellung der Szenerie zu geben. Ja, diese häufigen Abschweifungen und das geradezu Sichverlieren im Detailreichtum ist Gewöhnungssache, aber schon nach ca. 150 Seiten ist man absolut gebannt von dieser Erzählung.

Die Protagonistin Alex gewinnt von Kapitel zu Kapitel, von Rückblick zu Rückblick an Schärfe und der trübe Schleier um ihre tragische Vergangenheit und die damit verbundenen Geheimnisse lichtet sich stückweise. Dies macht sie ungemein interessant und gleichzeitig habe ich als Leserin mehr als einmal gestaunt über diese tiefgründige und komplexe Figur.

Aber, und auch das sei angemerkt: Diese Geschichte beinhaltet ungemein brutale, ekelerregende, gruselige und emotional heftige Abschnitte. Es ist schließlich ein Fantasy-Thriller mit magischen Mystery Elementen. Aber eben dieses macht den Roman aus und lässt ihn rund und glaubhaft erscheinen. Das Spannungsniveau ist durchweg hoch, eine Unterbrechung des Lesevorgangs für längere Zeit könnte jedoch dazu führen, dass man den Faden verliert. Der Figurenpool ist recht groß und die Handlungen und Ereignisse sehr komplex. Es ist definitiv keine leichte Lektüre für Zwischendurch, sondern eine Geschichte, die Aufmerksamkeit und Zeit erfordert. Lässt man ihr diese aber zu Teil werden, wird man mit einem wirklich grandiosen Leseerlebnis belohnt!

Einen Stern Abzug erhält das Buch aber, da mir die Auflösung der ganzen Verschwörung dann doch etwas zu unerwartet und zu unvorhersehbar war. Es wurde kein Hinweis innerhalb der Geschichte auf den möglichen Ausgang gelegt, sodass der Leser eventuell eine leise Ahnung haben könnte, wenn er denn aufmerksam gelesen hätte. Das hat mich irgendwie doch ein wenig geärgert. Und es fehlten dann doch zu viele Antworten am Ende. Aber ich hoffe auf eine Fortsetzung, in der dann auch die letzten Fragezeichen noch aufgelöst werden.

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Willkommen bei der wohl tödlichsten Partie Schach

Night of Crowns, Band 1: Spiel um dein Schicksal (TikTok-Trend Dark Academia: epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack)
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Es begann mit einer Party und endet auf dem Schachfeld des Grauens... Alice Salt führt ein normales Highschool-Leben – bis zu jenem Abend, an dem ihre beste Freundin sie mit auf eine Party der beide Elite ...

Es begann mit einer Party und endet auf dem Schachfeld des Grauens... Alice Salt führt ein normales Highschool-Leben – bis zu jenem Abend, an dem ihre beste Freundin sie mit auf eine Party der beide Elite Schulen Chesterfield und St. Burrington nimmt. Denn seitdem sie die Mauern dieser abgeschotteten und geheimnisvollen Internate berührt hat, sieht sie überall schwarze Spinnen, die außer ihr niemand wahrnimmt... Ein halbes Jahr lang versucht sie, den Vorfall und ihre nun ständigen Begleiter zu verdrängen, doch ihre schulischen Leistungen haben so sehr darunter gelitten, dass sie einen Sommerkurs in Chesterfield besuchen muss, um das Schuljahr zu schaffen. Dort bemerkt Alice jedoch schnell, dass ihre Mitschüler ein Geheimnis verbergen. Allerdings ist sie bereits ungewollt Teil dieses Geheimnisses um den schwarzen und weißen König, bei denen es kein Gut und kein Böse zu geben scheint...

Stella Tack hat in diesem unglaublichen Buch eine Geschichte erschaffen, die ich nur als ‚Romantasy-Thiller‘ bezeichnen kann. In einem rasanten Tempo lernen wir gemeinsam mit Alice die Abgründe eines vor Jahrhunderten ausgesprochenen Fluches kennen, der jede Generation aufs Neue ins Unglück stürzt. Die Geschichte kann den Leser ab Seite eins packen und lässt ihn nicht wieder los. Das Buch birgt also Suchtgefahr! Das Spannungslevel ist bis zum Schluss sehr hoch, an Schlaf war bei mir nicht zu denken... Der Schreibstil ist locker (Alice hat immer eine kesse und freche Antwort auf Lager!), humorvoll, aber hat auch ernste und ergreifende Sequenzen.

Die Protagonistin gefällt mir sehr, auch, wenn sie zu Anfang doch etwas zu naiv erscheint. Das ändert sich aber recht schnell. Und mit den zwei Königen Vincent und Jackson hat Alice zwei attraktive und gegensätzliche Bad Boys als Gegenspieler, die ihr das Leben – wie zu erwarten – schwer machen. Und trotz der doch sehr präsenten Hauptfiguren gelingt es der Autorin, auch den anderen Mitspielern Leben und Farbe einzuhauchen und sie in und mit ihrer ganz eigenen Persönlichkeit darzustellen. Ein weiterer Aspekt, der den Leser so an die Geschichte fesselt, finde ich.

Allerdings muss ich die hohe Menge an Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehlern bemängeln! Die erste Auflage sollte dringend noch einmal ins Lektorat, bevor Auflage zwei gedruckt wird...

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