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Veröffentlicht am 05.02.2023

Is There A Highway To Hell?

Wer die Hölle kennt
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Alex Stern verlor vor einem Jahr ihren Vergil Darlington an die Hölle. Sie hat sich seitdem geschworen, ihn von dort zurückzuholen. Wie aber gelangt man in die Hölle? Dank ihres Occulus Pamela Dawes und ...

Alex Stern verlor vor einem Jahr ihren Vergil Darlington an die Hölle. Sie hat sich seitdem geschworen, ihn von dort zurückzuholen. Wie aber gelangt man in die Hölle? Dank ihres Occulus Pamela Dawes und der umfangreichen Bibliothek im Il Bastone gelingt es den beiden verbliebenen Mitgliedern der Studentenverbindung Lethe, einen Höllenpfad auf dem Campus der Universität von Yale ausfindig zu machen, Allerdings werden für den Abstieg vier Mörder benötigt… Und selbst wenn es gelingt: Wie viel von Daniel Arlingtons Seele hat das Martyrium der Hölle überlebt?
Lange mussten wir auf Band 2 der Reihe um Lethe und Alex Stern warten. Ich hatte große Erwartungen nach einem grandiosen ersten Teil. Und wurde leider enttäuscht. Mehrfach habe ich mich gefragt, warum sich die Lektüre zeitlich so hinzog. Mein Ergebnis: Es hat mich einfach nicht mitgerissen. Aber warum?
Die Story an sich war sehr überschaubar: Darlington aus der Hölle befreien. So weit, so gut. Aber es fehlte an rätselhaften Abzweigungen nach links und rechts, wie sie im ersten Band zu finden waren und die mich mit einem großen „Aaaaahaaa!“ bei der Auflösung haben begeistern können. Die hier eingebauten Morde waren mir zu schnell abgetan und erschienen wie kleinere, ‚notwendige‘ Kollateralschäden. Ein großer, weitverzweigter Plan fehlt hier, es geht eher dämonisch-chaotisch und unberechenbar zu – was vom Prinzip her in Ordnung ist, ich war vom ersten Band allerdings anderes gewohnt und hatte andere Erwartungen.
Was mich außerdem gestört hat, waren die ständigen Hinweise auf Alex‘ Vergangenheit. Diese wurde im ersten Band hinreichend dargestellt, sodass die häufigen Referenzen hier für mich zu viel waren. Ja, natürlich ist Hellie ein wichtiger und unauslöschlicher Bestandteil von Alex‘ tragischer Vergangenheit, aber dass sich ein so rationaler und unerschrockener Mensch wie Alex immer wieder von einem Dämon mit Hellies Gesicht aus dem Konzept bringen lässt, erschien mir zu viel des Guten. Insgesamt befinden sich in dieser Geschichte zu viele Wiederholungen.
Die Vorbereitungen auf das Befreiungsunterfangen waren für meinen Geschmack zu naiv, zu wenig durchdacht und so gar nicht Dawes-mäßig. Wie ist die Hölle aufgebaut, wer regiert sie, auf was werde sie bei dem Befreiungsversuch höchstwahrscheinlich treffen? Man kann doch nicht einfach die Hölle betreten und davon ausgehen, dass es keine Konsequenzen nach sich zieht und dass man dort nicht auf Widerstand trifft… Die Dämonenthematik hätte für meinen Geschmack besser erklärt werden können bzw. müssen. Das fehlte mir ebenso wie die stückweise Aufdeckung des Rätsels um die Wanderin des Rades. Ich hoffe jetzt auf Band 3, dass dieser wenigstens in dieser Hinsicht Aufklärung bringt.
Es war eine nette Lektüre mit einigen Schwächen. Vielleicht kann der dritte Band mich wieder mehr abholen. Die Idee dieser Reihe gefällt mir nämlich sehr gut!

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Veröffentlicht am 18.12.2022

Eine Fantasygeschichte der leisen, tiefgründigen Töne

The Lost Crown, Band 1: Wer die Nacht malt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Die Schmiedin Kaya aus Amisa wird schon ihr Leben lang von allen gemieden, denn sie scheint etwas an sich zu haben, dass die Bewohner ihres Dorfes abschreckt. Nur ihre Eltern und ihr bester Freund Nevan, ...

Die Schmiedin Kaya aus Amisa wird schon ihr Leben lang von allen gemieden, denn sie scheint etwas an sich zu haben, dass die Bewohner ihres Dorfes abschreckt. Nur ihre Eltern und ihr bester Freund Nevan, der Pferdeheiler, wissen, dass Kaya mit Hilfe von Runen und Farben Magie ausüben kann. Als ihr Vater verletzt wird, muss sie seinen Platz in dem Tross einnehmen, der eine Reliquie ins Nachbarkönigreich bringen soll. Doch kaum in Eshrian angekommen, wird die Gruppe von seltsamen Mischwesen aus Mensch und Monster überfallen. Kaya und Nevan werden gefangen genommen und sollen Mirulay, den Anführer der Rebellen, heilen, der schwer verwundet wurde. An seinem Überleben hängt auch das der beiden Gefangenen. Doch schon bald offenbart Mirulay Kaya einige Wahrheiten, die ihre Welt und ihre Gefühle völlig auf den Kopf stellen…

Für mich war es der erste Ausflug in die Fantasywelt von Jennifer Benkau. Beide Bänder der „One True Queen“-Reihe liegen zwar schon seit ein paar Wochen auf dem SuB, denn sie wurden mir wärmstens empfohlen, aber es fand sich noch nicht die richtige Gelegenheit dafür. Dass ich nun doch mit „The Lost Crown“ angefangen habe, lag schlicht und ergreifend daran, dass es oben auf dem Stapel thronte und ich in einer Rezension zufällig gelesen hatte, dass man es auch ohne Vorkenntnisse der anderen Benkau-Bücher lesen kann. Und was soll ich sagen? Es stimmte und war eine gute Entscheidung!

Es war leicht und faszinierend zugleich, in die Welt rund um Eshrian und Amisa eintauchen zu können. Der Weltenaufbau ist klar, strukturiert, gut durchdacht und durch die Autorin in einer wirklich angenehmen Erzählweise dargestellt. Es herrscht eine ruhige Erzählatmosphäre vor, die mir hier für diese Geschichte sehr gut gefiel, denn sie passt zu den Protagonisten. Für Kaya konnte ich daher sehr schnell Sympathien aufbauen, ebenso für Mirulay, auch wenn er zunächst eher der harte Anführer vorgibt zu sein. Beide sind nicht kopflos, sondern ruhig, vernünftig, besonnen und loyal. Ich mochte die leisen Töne zwischen den beiden wirklich sehr. Ich vermute, in diesem Band stand die Figuren- und Beziehungsentwicklung zwischen Kaya und Mirulay im Besonderen, und allen anderen im Allgemeinen im Vordergrund, daher hält sich das Spannungslevel dieser Erzählung doch etwas im Rahmen. Was aber für mich absolut akzeptabel ist, denn ich habe so eine Ahnung, dass der zweite Band etwas actionreicher aussehen wird…

Die Cover haben großen Wiedererkennungswert, wobei dieses hier das schönste von allen ist. Es sticht durch sein kühles Blau und die haptisch hervorgehobene goldene Krone aus allen Covern heraus. Dass das Motiv vom Buchdeckel auf dem Rücken wieder aufgegriffen wurde, finde ich besonders schön. Denn so sieht man die Illustration ebenfalls, auch wenn das Buch im Regal steht.

Die Wartezeit auf Band zwei werde ich mit den One True Queen Büchern überbrücken, auf die ich jetzt noch gespannter bin!

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Veröffentlicht am 27.11.2022

„Aus großer Macht folgt große Verantwortung“, trifft auf Sophie zu, wie auf niemanden sonst…

Keeper of the Lost Cities – Das Vermächtnis (Keeper of the Lost Cities 8)
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Sophie Foster weiß nicht, wo ihr der Kopf steht: Neben der Suche nach ihren biologischen Eltern und dem Verschwinden von Alvar aus dem Trollhort, ihren Aufgaben als Mondlerche und ihr Dasein als die feste ...

Sophie Foster weiß nicht, wo ihr der Kopf steht: Neben der Suche nach ihren biologischen Eltern und dem Verschwinden von Alvar aus dem Trollhort, ihren Aufgaben als Mondlerche und ihr Dasein als die feste Freundin von Mr Schönling Fitz Vacker, soll sie nun auch noch Anführerin einer neuen Gruppe von Elfen werden, die dem Hohen Rat dienen soll. Grund ist die Annahme, dass die Neverseen als nächste intelligente Spezies die Zwerge rund um König Enki ins Visier nehmen werden. Kann Sophie ihre privaten Probleme in den Hintergrund stellen, um ihrer ihr aufgebürdeten Aufgabe gerecht zu werden? Und: Will sie es überhaupt?
Band 8 präsentiert uns eine gereiftere, ja geradezu zur Rebellion neigende Sophie Foster. Und mir gefällt das wirklich gut! Sie war in den vorherigen Bänden für meinen Geschmack abschnittsweise zu naiv. Aber da es ihr nun zusehends an die eigene Persönlichkeit geht, begehrt sie nicht nur gegen Black Swan, sondern auch gegen Fitz auf. Sie bietet damit ein gutes Vorbild für junge Mädchen (und Jungen, wie ich hoffe!), eine eigene Meinung zu haben und sie auch zu vertreten. Und, was mich hier am meisten begeistern konnte: Auf sein Bauchgefühl zu hören ist niemals verkehrt!
„Das Vermächtnis“ weist endlich wieder ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Geschehen und persönlicher Geschichte auf. Im letzten Band überwog letzteres und hat die Handlung etwas ausgebremst.
Apropos Vermächtnis: Niemals hätte ich im ersten Band damit gerechnet, dass Keefe Sencen eine so tragende Figur dieser Geschichte wird. Und dass er meine Lieblingsperson werden würde! Noch liebenswerter macht ihn nur noch seine Leibwächterin Ro(mhilda). Sie deutet an, was Keefe nicht aussprechen kann und will. Dafür liebe ich sie, denn ihre Sticheleien sind eine solche Wohltat für die Story!
Mich fasziniert an dieser Reihe der Umstand, dass ich auch nach acht Bänden noch immer nicht vorhersehen kann, wo und wie die Reise enden wird. Es wird nicht langweilig, nicht langatmig und bisher kann ich mich einfach nicht sattlesen! Wie ich jetzt allerdings die Wartezeit bis zum nächsten Band überbrücken soll, ist mir ein Rätsel…

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Veröffentlicht am 19.11.2022

Die frechste Zofe Londons mischt wieder die Upper Class auf!

#London Whisper – Teil 2: Als Zofe tanzt man selten (aus der Reihe)
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Zoe und Hayden, ungewollte Zeitreisende aus dem 21. Jahrhundert, jagen im London der Regency Zeit Dieben nach, die aus dem Haus der Arlingtons einen Spiegel mit einem Mondscheinsplitter entwendet haben ...

Zoe und Hayden, ungewollte Zeitreisende aus dem 21. Jahrhundert, jagen im London der Regency Zeit Dieben nach, die aus dem Haus der Arlingtons einen Spiegel mit einem Mondscheinsplitter entwendet haben – denn dieser ist ihre einzige Möglichkeit, das Rätsel um ihre Zeitreise zu lösen. Die Diebe führen sie ins Geheimversteck der Verborgenen Gesellschaft und dort enthüllt sich das Motiv dieser Gruppe: Sie wollen die Vergangenheit zu ihren Gunsten verändern. Zoe und Hayden müssen handeln! Denn plötzlich taucht eine weitere Partei im Kampf um den Mondscheinspiegel auf: Eine ägyptische Hohepriesterin will für ihren Herren alle Splitter aus der Zukunft zurück ins Alte Ägypten bringen, und so die Taten ihres Herrschers verbergen. Den beiden gelingt es, den Splitter an sich zu nehmen, als etwas passiert, mit dem niemand gerechnet hat: Die Scherbe reagiert auf Zoes Berührung und schickt sie und Hayden wenige Stunden zurück in die Vergangenheit, sodass sie den Raub des Spiegels bei den Arlingtons verhindern können. Ist Zoe also doch nicht nur zufällig in diese Geschichte geraten, weil sie ein Faible für die Mode der Regency Zeit hat? Denn das kann sie nun voll und ganz ausleben, da der berühmtberüchtigte Winterball ansteht und die Upper Class Londons und damit Zoes Freundinnen ganz schön in Aufruhr versetzt…

Der zweite Band schließt nahtlos an das Ende des ersten Bandes an und der Einstieg war daher leicht. Es wird sich nicht lang mit Erklärungen zum vorherigen Geschehen aufgehalten, sondern wir sitzen direkt mit Hayden und Zoe auf dem Hengst der Falcon-Smiths und jagen den Einbrechern nach.

Band 1 konnte mich nicht so ganz überzeugen und ich war mir nicht sicher, ob ich die Reihe weiter verfolgen soll. Es war mir ein wenig zu viel Teenie-Gehabe und so richtig warm konnte ich mit Zoe bis dato auch nicht werden. Da mich die „Lia Sturmgold“ Reihe von Aniela Ley so begeistert hat, war ich hier vielleicht etwas zu übereilt mit meinen Erwartungen. Doch nach Beendigung des Hörbuchs zum zweiten Band weiß ich, was mir gefehlt hat: Dagmar Bittners Interpretation von Hayden und Prickelton! Ich habe so herzhaft gelacht bei diesem Hörbuch, wenn Prickelton Zoe wieder einmal Unverschämtheiten vorgeworfen hat, oder als Hayden mit seinem schönsten gesäuselten französischen Akzent Zoes Knie zum Zittern brachte! Schade, dass ich nicht schon den ersten Band als Hörbuch konsumiert habe… Aber auch im Gesamten gefiel mit Teil 2 besser, denn er war spannender, der Schlagabtausch zwischen Hayden und Zoe hat an Intensität zugenommen und war witziger. Band 3 darf mir auf jeden Fall Dagmar Bittner auch vorlesen, daran führt nun kein Weg mehr vorbei.

Einen Stern muss ich am Ende dann aber doch abziehen, denn die eigentliche Storyline zum Versuch der Rückkehr Haydens und Zoes in ihre Zeitlinie gerät hier sehr ins Stocken. Im Vordergrund stehen die gesellschaftlichen Events der Regency Zeit, auf die Zoe als echtes Fangirl natürlich sehr hinfiebert. Die Auflösung der Fragen rund um ihre ungewollte Zeitreise nimmt dabei einen sehr geringen Anteil ein. Mich können Geschichten à la Jane Austens „Stolz und Vorurteil“ eigentlich so gar nicht begeistern. Der Ton ist mir zu gestelzt, das Drama zu dramatisch… (Vielleicht bin ich da zu emanzipiert.) Aber hier konnten mich Zoes Versuche, die Londoner Upper Class mit ihrem Gegenwarts-Slang etwas aufzumischen, schon erheitern und bisweilen konnte mich auch ihre Schwärmerei für diese Zeit für sich einnehmen.

Die Cover der Reihe sind schlicht und doch so passend. Ich mag den zweifarbigen Stil mit den Silhouetten sehr. Ein schöner, bunter Blickfang im Regal!

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Es ist nicht immer alles Gold, was glänzt…

The School for Good and Evil, Band 1: Es kann nur eine geben. Filmausgabe zur Netflix-Verfilmung
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Alle vier Jahre holt „der Schulmeister“ nachts zwei Kinder aus dem Dorf. Wohin sie verschwinden, ist nur Spekulation. Fest steht: Nach jeder Entführung bekommt der Buchhändler ein neues Märchenbuch geliefert, ...

Alle vier Jahre holt „der Schulmeister“ nachts zwei Kinder aus dem Dorf. Wohin sie verschwinden, ist nur Spekulation. Fest steht: Nach jeder Entführung bekommt der Buchhändler ein neues Märchenbuch geliefert, in dem einige der Kinder wiederzuerkennen sind. Es geht das Gerücht um, dass der Schulmeister der Leiter der Schule für Gut und Böse ist und dass die Kinder dort trainiert werden, fiese Bösewichte oder schillernde Helden zu werden… So glaubt auch Sophie von sich, auf jeden Fall eine Prinzessin werden zu können. Immerhin hat sie das bezaubernde Aussehen, das dazu nötig ist. Und sie freundet sich dafür sogar extra mit dem unbeliebtesten Mädchen des Dorfes an. Agatha ist die Tochter einer Hexe und lebt auf dem Friedhof ein recht ruhiges und unaufgeregtes Leben. Als Sophie jedoch tatsächlich vom Schulmeister geholt wird, will sie ihre Freundin nicht kampflos hergeben und lässt sich gemeinsam mit ihr verschleppen. Allerdings kommt nichts so, wie Sophie es geplant hat und die Freundschaft der beiden wird auf eine sehr harte Probe gestellt…
Die Bücher liegen schon länger auf meinem SuB, nun habe ich die anstehende Veröffentlichung der Netflix-Verfilmung als Anreiz genutzt, mit Band 1 zu beginnen. Ich war mir nicht ganz sicher, was mich erwarten wird. Ein Märchenremake in Zeiten der Popkultur? Der altbekannte Kampf zwischen Gut und Böse? Fiese Feen und helfende Heinzelmännchen? Disneykitsch aus allen Poren? Tja, was soll ich sagen: Von allem ist etwas dabei. Gut & Böse, schwarz & blond, Prinzessin & Hexe, Held & Bösewicht, Intrige & Selbstlosigkeit, Hass & Freundschaft – Dichotomien, so weit die Seiten reichen. Allerdings wird hier mit ihnen gespielt. Dies wiederum erzeugt ein Spannungsverhältnis, das die Protagonistinnen in die Verzweiflung treibt. Denn in der Schule für Gut und Böse ist kaum etwas, wie es zu sein scheint. Der konstante Kampf, der hier ausgetragen wird, und die Verzweiflung, die ebenjener hervorruft, wird sehr deutlich durch den häufigen und teilweise sogar abschnittsweisen Wechsel der Erzählperspektive noch zusätzlich verstärkt. Als Leser muss man wirklich aufmerksam bleiben beim Lesen, um weiterhin nachzuvollziehen, ob gerade Sophie oder Agatha im Fokus steht. Zu Beginn empfand ich diesen Wechsel als recht anstrengend, doch schon bald wurde mir klar, dass dies ein entscheidender Part im Erzählstil des Autors ist. Denn klar ist: Das Hauptmotiv dieser Geschichte ist das Thema Persönlichkeitsentwicklung, gefolgt von Freundschaft, Glaube, Hoffnung und Treue. Und natürlich bedient sich der Autor hierbei an den Klischees und Stereotypen der Gattung Märchen. Feminismus ist hier fremd, ebenso wie ein Matriarchat. Hier wird die düstere Stimmung der (Grimmschen) Märchen wiedergegeben, die Erzählatmosphäre ist durchgehend düster und auch vor Grausamkeit wird nicht Halt gemacht. Die „wahre Liebe“ entspringt eher einer Tradition und einem Zwang, nicht der freien Entscheidung. Wer die Erzählung unter dem Aspekt liest, dass hier zwei starke(feministische) Protagonistinnen um ihr Happy End kämpfen, der wird enttäuscht werden. Denn Sophie und Agatha kämpfen um ihre Persönlichkeitsentwicklung und ihre Freundschaft – wenn auch über viele Umwege und mit zahlreichen Hindernissen.
Die weiteren Bände liegen bereit, ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Ob ich mir jedoch den Film ansehen werde, muss ich noch entscheiden. Meistens enttäuschen mich Verfilmungen…

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