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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2021

Das erste Jahreshighlight 2021 ist da!

Matching Night, Band 1: Küsst du den Feind? (Gewinner des Lovelybooks-Leserpreises 2021)
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Caras Start am College von Whitefield ist eher holprig: Die Wohnung, die sie beziehen sollte, gammelt vor sich hin und ist unbewohnbar, in den Wohnheimen ist nichts mehr frei und zu allem Überfluss verhält ...

Caras Start am College von Whitefield ist eher holprig: Die Wohnung, die sie beziehen sollte, gammelt vor sich hin und ist unbewohnbar, in den Wohnheimen ist nichts mehr frei und zu allem Überfluss verhält sich ihre beste Freundin Hannah auch noch sehr merkwürdig und macht ein großes Geheimnis um ihre aktuelle Recherche zu dem vor einem Jahr plötzlich vom College verschwundenen Mädchen Beverly. Als Hannah dann auch noch erfährt, dass Cara sich mit dem Sunnyboy Taylor Walsh angefreundet hat – rein platonisch natürlich! -, herrscht Funkstille. Taylor jedoch verhilft Cara zu einem Platz im Wohnheim der Ravens, einer Studentinnenverbindung, die noch Anwärterinnen sucht. Cara sieht in der Aufnahme die Chance, ein sorgloses Studium absolvieren zu können. Allerdings sind die Privilegien mit gewissen Verpflichtungen verbunden: Die Anwärterinnen müssen gemeinsam mit ihrem Match, einem Anwärter der Verbindung der Lions, Aufgaben erfüllen. Nur das beste Team wird vollwertiges Mitglied der Häuser. Und Cara erwischt ausgerechnet den schnöseligen Sohn der amerikanischen Präsidentin...

Wow! Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Spannung, geheimnisvolle Protagonisten, die sich kaum in die Karten sehen lassen, pompöse Bälle, College-Zicken, besorgte beste Freundinnen, schlagfertige Typen, flirty Sunnyboys – es ist von allem etwas dabei. Dabei aber nie klischeehaft, langweilig oder ausgelutscht. Ganz im Gegenteil! Stefanie Hasse schafft es, die Leser*innen in ihre Collegewelt zu entführen und gemeinsam mit Cara in ein absolutes Gefühlschaos zu stürzen. Diese Reihe hat absolutes Suchtpotenzial, dem ich an einem Wochenende komplett erlegen bin.

Ich danke dem Verlag und der Autorin für die gemeinsame Veröffentlichung beider Bände – alles andere hätte mich in den Nervenzusammenbruch getrieben bei dem Cliffhanger! Eine absolute Leseempfehlung von mir für alle Liebhaber von spannungsgeladenen Collegeromanzen, die einen auch mal vor Schock mit offenem Mund die Buchseite umblättern lassen! Ich habe mit Cara geweint, gelacht, mich empört und die Luft angehalten. Genau so stelle ich mir ein Jahreshighlight vor. Danke dafür, Stefanie Hasse!

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Mit Spannung erwartet, mit Enttäuschung gelesen...

Shadowscent - Die Krone des Lichts
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Rakel und ihre Gefährten fliehen gemeinsam mit dem Ersten Prinzen Nisai aus dem Kaiserreich Aramtesch, in dem sich ein Putschversuch anbahnt. Und sie flieht vor den Erinnerungen an Ash und an das Massaker, ...

Rakel und ihre Gefährten fliehen gemeinsam mit dem Ersten Prinzen Nisai aus dem Kaiserreich Aramtesch, in dem sich ein Putschversuch anbahnt. Und sie flieht vor den Erinnerungen an Ash und an das Massaker, das sein Schatten angerichtet hat. Gemeinsam reisen sie zum Orden des Asmudtag, um endlich Antworten auf die vielen Fragen zu erhalten, die sich in den letzten Monaten ihrer Reise mit Ash gestellt haben. Gibt es ein Heilmittel für die Fäulnis? Und für die Schattenkinder des verlorenen Gottes Doskai? Rakel will endlich hinter den Schleier der vielen Geheimnisse ihres Lebens blicken und ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Zeitgleich braut sich auf der politischen Bühne des Kaiserreichs aber ein Krieg zusammen, in dem der machthungrige Leibarzt des Kaisers Zostar die Fäden zieht. Er plant dabei, die Schattenkrieger für seine Zwecke einzusetzen... Steht Aramtesch erneut vor der Auslöschung?

Ich hatte Band zwei mit großer Freude erwartet, nachdem mich „Die Blume des Finsternis“ so verzaubern konnte. Leider scheint der Zauber in „Die Krone des Lichts“ verflogen zu sein... Dieser Band wird dominiert von einem politischen Gefüge, das teilweise zu undurchschaubar erschien und so eine unnötige Langatmigkeit erzeugte, die der Geschichte die Spannung nahm. Auch fehlte es mir an Informationslage und Aufklärung, zum Beispiel im Hinblick auf den Orden des Asmudtag und seiner Geheimnisse. Oder wenn es darum ging, wie Zostar die Schatten kontrollieren konnte.

Zudem wurde hier mit Luz‘ Erzählperspektive ein weiterer Erzählfokus eingeführt, den es meiner Ansicht nach nicht gebraucht hätte. Sie wirkt wie der verzweifelte Versuch, einen Erzähler für die politischen Geschehnisse zu haben, der den Leser über all das informiert, von dem Ash und Rakel nichts verstehen. Diese Durchbrechung des Erzählmusters führt allerdings dazu, dass die zwei Hauptfiguren zu blass und geradezu gefühllos bleiben. Es fehlt die Tiefe aus Band aus, sowohl in der Erzählatmosphäre als auch zwischen den Protagonisten. Ich empfinde das als sehr schade und die Geschichte wirkt mir daher zu kalt, zu politisch, zu farblos.

Die Story hatte definitiv ihre Momente, zum Beispiel als Rakel und Ash allein in der Orangenplantage waren, aber sie waren nicht so zahlreich wie im ersten Band. Dem Weltensetting mit seinen unverkennbaren Geruchsflüchen ist die Autorin auf jeden Fall treu geblieben. Einen weiteren Pluspunkt gibt es für das erneut wunderbare Cover. Ich bin gespannt, ob P. M. Freestone uns irgendwann einmal wieder nach Aramtesch entführen wird...

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Eine Kreuzfahrt zum Ich

Das Knistern der Sterne
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Stella hat eine richtige Pechsträhne: Mann weg, Wohnung weg, Job weg, Intuition verloren... Versunken in Selbstmitleid und von Zweifeln geplagt trifft Stella auf Balthasar, einen etwas komischen älteren ...

Stella hat eine richtige Pechsträhne: Mann weg, Wohnung weg, Job weg, Intuition verloren... Versunken in Selbstmitleid und von Zweifeln geplagt trifft Stella auf Balthasar, einen etwas komischen älteren Herren, der sie bereits länger beobachtet und ihr ein Angebot macht: Sie soll ihn auf einer Kreuzfahrt begleiten und dort wieder zu sich selbst finden. Die einzige Bedingung ist, ihn nicht nach persönlichen Dingen und auf gar keinen Fall nach der Vergangenheit zu fragen. Stella willigt ein – zwar etwas skeptisch, aber was hat sie schon zu verlieren? Für sie wird diese Kreuzfahrt eine Reise zum Ich. Doch sie bemerkt recht schnell, dass auch Balthasar von Altlasten gepeinigt wird...

Claire Hoffmann hat hier eine kurzweilige Geschichte für Zwischendurch geschaffen. Aber wer hier eine klassische „Traumschiff“-Atmosphäre erwartet, sollte das Buch besser wieder weglegen. Zwar treffen wir auch hier auf Drama, Liebe, Freundschaft und Landgang, aber Stella und Balthasar haben das Ruder bei weitem nicht in so fester Hand wie ein Florian Silbereisen... Die Botschaft der Reise wird auch nicht bei Captain’s Dinner zusammengefasst, die muss sich der Leser schon selbst erarbeiten.

Der szenischer Erzählstil war für mich an einigen Stellen gewöhnungsbedürftig, ebenso wie die Protagonistin Stella. Den Dialogepisoden mangelte es durch fehlende „Regieanweisungen“ an Tiefe, der Dialog glich mehr einem Tischtennis-Match, bei dem man sich Fragen entgegen schleudert, als einem Gespräch. Zudem war – wenn man einmal den Faden verlor – nicht ersichtlich, wer gerade spricht. Einmal rausgekommen musste der komplette Dialog von vorn begonnen werden. Erst gegen Ende wurde die Geschichte durch das Herausnehmen des Erzähltempos ruhiger und angenehmer verfolgbar, weniger episodenhaft.

Die Protagonistin Stella ist recht undurchsichtig konzeptualisiert, sie erschien mir als instabile, zweigesichtige Figur, die sich gern selbst belügt und deren Selbstmitleid sie zu ertränken droht. Gleichzeitig versucht sie, ihre Mitreisenden zu ‚bekehren‘ bzw. sie auf den richtigen Weg zu schubsen. Bei ihr selbst gelingt dies aber nicht. Ständig fällt sie zurück in alte Muster, von denen man nur ein paar Seiten vorher dachte, sie habe sie endlich überwunden. So ganz mein Fall war Stella nicht. Aber auch Balthasar blieb schleierhaft. Auf der Reise selbst kam er fast ausschließlich während der Abendessen zu Wort, und auch dann beschränkte er sich auf das Stellen von Fragen, sodass er kaum etwas von sich selbst preisgab. Seine Motivation blieb mir bis zum Schluss verborgen, ebenso mehr Hintergrundwissen zu seiner Vergangenheit, was ich sehr schade finde.

Das Ende wiederum hat mich versöhnlich gestimmt und gefiel mir gut. Hier wurden die Themen des Romans noch einmal deutlicher als in den ganzen Abschnitten vorher: Selbstreflexion, Selbstbetrug/Selbsttäuschung, Karma, Reue, Altruismus und schließlich Neuanfänge. Und die Moral von der Geschicht: Dir nützt die schönste Kreuzfahrt zum Ich nichts, wenn du nicht bereit dafür bist!

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Ein vorlautes Mädchen auf Schatzsuche

Malvina Moorwood (Bd. 1)
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Malvina lebt mit ihrer alten Adelsfamilie auf Moorwood Castle. Doch blaues Blut heißt heutzutage nicht automatisch, dass man auch reich ist. Im Gegenteil: Die Moorwoods können ihr Schloss nicht mehr instand ...

Malvina lebt mit ihrer alten Adelsfamilie auf Moorwood Castle. Doch blaues Blut heißt heutzutage nicht automatisch, dass man auch reich ist. Im Gegenteil: Die Moorwoods können ihr Schloss nicht mehr instand halten und haben große Teile des Schlosses bereits wegen Einsturzgefahr abgesperrt. Die scheinbar einzige Lösung: Moorwood Castle muss verkauft werden. Doch das kommt für Malvina nicht in Frage, schließlich liebt sie ihr Zuhause mit den zahlreichen Geheimgängen und der Pferdezucht heiß und innig. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Tom versucht Malvina daher, den Käufer zu verschrecken und stößt dabei auf ein altes Geheimnis des Schlosses: Das Fluchtuch des ersten Lord Moorwood gibt Hinweise auf einen Familienschatz! Können Malvina und Tom den Kauf doch noch verhindern?

Leider hat mich die Protagonistin ein wenig um mein Lesevergnügen gebracht. Malvina war mir auf weiten Strecken einfach viel zu unausstehlich, bockig, frech und geradezu ungerecht, besonders ihrem besten Freund Tom gegenüber. Dieser wiederum ist mit Gold kaum aufzuwiegen, so geduldig ist er mit seiner doch recht anstrengenden und impulsiven Freundin. Die Idee der Geschichte, einen kleinen Abenteuerroman mit Schatzsuche à la Indiana Jones für Kinder auf einem englischen Adelsanwesen spielen zu lassen, finde ich super und wurde auch überzeugend umgesetzt. Aber Malvinas Impulsivität und Aufmüpfigkeit steigerte sich im Verlauf der Suche ins für mich Unerträgliche. Dadurch nahm sie zu viel Raum innerhalb der Geschichte ein und erdrückte die restliche Story für mich gänzlich.

Gerettet wurde vieles durch die wunderbaren Illustrationen und das herausragende Cover des Bandes. Der Coppenrath-Verlag hat einfach ein Händchen für tolle Illustratorinnen und Grafikerinnen. Einen weiteren Pluspunkt gibt es für die liebenswert-schrullige Familie Moorwood, inklusive Schlosshund Poldi. Dieser bunt zusammengewürfelte Haufen an charmanten Individualisten war immer für einen Lacher gut.

Der Erzählstil ist sehr flüssig und gut verständlich, die Geschichte las sich flott durch. Das Ende sollten etwas jüngere Kinder definitiv nicht allein lesen, schon gar nicht, wenn sie Tiere lieben. Da ist sogar mir kurz das Herz stehen geblieben...

Ich hoffe auf eine charakterliche Weiterentwicklung Malvinas im Folgeband und warte bis dahin gespannt.

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Achtung! Zauberhafter Inhalt! Nur öffnen, wenn du an Magie glaubst!

Das magische Haus auf dem Hügel
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Hedy und ihr kleiner Bruder Spencer müssen für ein paar Wochen zu ihrem Opa John, damit ihre Eltern bei einer Ausgrabung helfen können. Aber Opa John hat eine strikte Regel: NICHTS ANFASSEN! Er war ein ...

Hedy und ihr kleiner Bruder Spencer müssen für ein paar Wochen zu ihrem Opa John, damit ihre Eltern bei einer Ausgrabung helfen können. Aber Opa John hat eine strikte Regel: NICHTS ANFASSEN! Er war ein berühmter Zauberer, doch vor vielen Jahren verschwand Oma Rose plötzlich bei einem seiner Kunststücke und wird seitdem vermisst. Seither sammelt er magische Gegenstände in seinem Haus, um die Welt vor ihnen zu beschützen. Aber diese Nichts-Anfassen-Regel ist ganz schön herausfordernd, wenn man acht und elf Jahre alt ist und in jedem Raum dieses großen Hauses geheimnisvolle Gegenstände aufbewahrt werden... Und wer schreibt eigentlich „Findet mich!“ mit Magneten an die Kühlschranktür? Spukt es etwa im magischen Haus auf dem Hügel?
Diese Geschichte hat mich absolut positiv überrascht! Es war eine spannende, abenteuerliche und durchweg magische Weihnachtslektüre, deren Idee und Umsetzung mich sehr fasziniert hat. Der Klappentext gibt nicht mal ansatzweise einen Hinweis darauf, was den Leser wirklich zwischen den Seiten dieses Buches erwartet. Ich kann hier auch nicht zu viel verraten, das würde den Zauber des Buches nehmen. Aber wer Geschichten mit neugierigen, mutigen Kindern und geheimnisvoll-magischen Gegenständen mag, wird im magischen Haus auf dem Hügel viel Freude finden!
Im Grunde besteht die Erzählung aus mehreren Erzählsträngen, die am Ende alle zusammentreffen und ein rundes Ende erzeugen. Die Geschwister Hedy und Spencer sind hier das verbindende Element der einzelnen Episoden. Wie Detektive decken sie die Geheimnisse rund um Opa John und sein Haus auf, und halten dabei – trotz aller normalen Geschwisterrivalitäten – zusammen wie Pech und Schwefel, denn sie glauben an sich und die Existenz von Magie. Ein weiteres wichtiges Thema dieser Geschichte ist Hoffnung: Erst durch seine Enkel lernt Opa John wieder neue Zuversicht kennen und kann sich auf sie einlassen.
Hedy und Spencer sind mir als Leserin gleich sympathisch gewesen. Sie sind ihrem Alter entsprechend authentisch angelegt, dabei aber nie übertrieben oder anstrengend kindisch. Auch Opa John kann man trotz seiner Grummeligkeit und seiner irgendwie schrulligen Art schnell ins Herz schließen.
Auf Grund des manchmal doch recht hohen Spannungslevels empfehle ich die Lektüre für etwas ältere Kinder ab ca. 10 bzw. 11 Jahren.

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