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Veröffentlicht am 08.11.2023

Wie hängen drei Todesfälle zusammen? Gelungener Reihenauftakt mit interessanten Figuren

Glutspur
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Liv sieht sich gezwungen die Polizei in Aarlborg zu verlassen. Ihren Wunsch, bei der Mordkommission zu arbeiten, gibt sie aber nicht auf. Sie zieht nach Kopenhagen, mietet eine Wohnung und ermittelt im ...

Liv sieht sich gezwungen die Polizei in Aarlborg zu verlassen. Ihren Wunsch, bei der Mordkommission zu arbeiten, gibt sie aber nicht auf. Sie zieht nach Kopenhagen, mietet eine Wohnung und ermittelt im Auftrag von ihrem Freund Kommissar Petter Bohm in einem Cold Case. Sie soll herausfinden, wer Journalist Gert Linde ermordete. Liv stürzt sich mit großem Eifer in die Ermittlungen, hofft sie doch bei Erfolg, eine Stelle bei der Polizei in Kopenhagen zu erhalten. Livs Vermieterin Hanna Leon plagen derweil andere Probleme. Sie kann nicht verstehen, warum sich ihr Bruder Daniel, der wegen Mordes im Gefängnis saß, umgebracht hat. Auch wenn er psychisch krank war, passt das für Hanna nicht ins Bild, zumal Daniel kurz vor seinem Tod noch eine mysteriöse Botschaft hinterlassen hat. Hanna versucht herauszufinden, was ihren Bruder umtrieb. Währenddessen steckt Automechaniker Nima Ansari, auf den sowohl Hanna als auch Liz kurz treffen, in der Klemme. Er wird verdächtigt, seine ehemalige Affäre Marianne ermordet zu haben. Noch ahnt niemand, dass die drei Todesfälle miteinander zusammenhängen.

Die Geschichte besteht aus vier Erzählsträngen: Livs Ermittlungen, Hannas Nachforschungen, Nimas aktuelle Situation und Rückblenden ins Jahr 1943, als Ebba Leon erfährt, dass sie ein Kind erwartet. Die einzelnen Handlungen sind lange Zeit unabhängig voneinander, erst zum Schluss werden sie zusammengeführt. Der Sprachstil liest sich leicht und flüssig. Immer wieder finden sich schöne, bildhaft formulierte Sätze wie: „Die Nacht ist ein unbarmherziger Feind, aber ein gnädiger Freund.“

Was Liv genau in Aarlborg widerfahren ist und weswegen sie die Polizei dort verlassen muss, bleibt ein Geheimnis. Doch sie gibt nicht auf, riskiert viel, setzt frech und forsch ihre Interessen durch, um wieder bei der Polizei arbeiten zu können.
Hanna, die eigentlich als Krisenpsychologin arbeitet, befindet sich durch den Tod ihres Bruders nun selbst in der Krise. Durch ihre Recherchen versucht sie Klarheit zu erlangen, doch das scheint nicht allen zu gefallen…
Nima Ansari hat in der Vergangenheit Schlimmes erlebt, musste er doch als Kind aus dem Iran fliehen. Dass er nun Verdächtiger in einem Mordfall ist, wühlt ihn verständlicherweise sehr auf. Alle drei Figuren werden interessant dargestellt, ich habe ihre Geschichten gerne verfolgt. Die Charaktere haben für mich großes Potential.

Katrine Engberg erzählt eine packende Geschichten von Geheimnissen, Schuld, Lügen und Flucht. Dass die einzelnen Teile der Handlung sich erst sehr spät zusammenfügen, hat mich teilweise verunsichert. Die Auflösung kommt dementsprechend recht abrupt, ist nicht sehr naheliegend, aber überraschend stimmig. Auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass die Entwicklungen und die Verknüpfung der einzelnen Aspekte miteinander etwas kontinuierlicher erfolgen, ist „Glutspur“ ein durchaus gelungener Reihenauftakt. Die Hauptfiguren haben viel zu erzählen und definitiv das Zeug für weitere spannende Fälle. Vielleicht agieren sie dann auch mehr miteinander und werden gar ein Team. Ich bin jedenfalls neugierig.

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Vom Erwachsenwerden und der Suche nach dem Ich

Irgendwo wartet das Leben
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„Als Orchid Mason die Klasse betrat, dachte Dorothy: Sie ist das Mädchen aus dem Märchen, das über eine Wiese schwebt und am Ende einen Prinzen findet. Oder eine Spindel.“

In der Middle School des Städtchens ...

„Als Orchid Mason die Klasse betrat, dachte Dorothy: Sie ist das Mädchen aus dem Märchen, das über eine Wiese schwebt und am Ende einen Prinzen findet. Oder eine Spindel.“

In der Middle School des Städtchens Fawn Creek passiert normalerweise nie etwas Unvorhergesehenes. Doch dann betritt eines Tages überraschend eine neue Mitschülerin, Orchid Mason, die Schule. Orchid ist nett und anders. Sie bringt frischen Wind in die Klasse und freundet sich mit den Außenseitern Dorothy und Greyson an. Das wird nicht von allen gern gesehen und so ist Orchid, die so unbeschwert wirkt, manchen Bewohnern der Stadt ein echter Dorn im Auge….

Erin Entrada Kelly erzählt klar, flüssig und gut verständlich aus verschiedenen Perspektiven. Sie nimmt z.B. Greysons oder Dorothys Sichtweise ein. Dank des unkomplizierten, persönlichen Schreibstils fiel es mir leicht, mich in die Geschichte und einige Figuren hineinzuversetzen. Das Buch richtet sich an Kinder ab elf, zwölf Jahren.

Greyson ist kreativ, es macht ihm Spaß, Outfits zu entwerfen. Doch nicht nur sein älterer Bruder macht sich über ihn lustig. So traut Greyson sich nicht, das zu tun, was ihm Freude bereitet. Seine beste Freundin Dorothy hält sich ebenso im Hintergrund, versteckt sich hinter ihren Haaren und möchte bloß nicht auffallen. Orchid, die eine Blume im Haar trägt und schon in Paris gewohnt hat, fasziniert Dorothy und Greyson auf Anhieb. Sie regt die beiden sachte an, zu zeigen, was noch in ihnen steckt. Doch ist bei Orchid selbst wirklich alles so leicht, wie es scheint?

„Irgendwo wartet das Leben“ erzählt von einer typischen Klasse in einer typischen Kleinstadt. Hier herrschen zunächst feste Strukturen, doch mit Orchids Auftauchen beginnen diese zu bröckeln. Erin Entrada Kelly befasst sich in ihrem Roman mit Tonangebern, Außenseitern, Mobbing, der Suche nach Identität und dem Mut, auszubrechen und sich und etwas zu verändern. Aktuelle Probleme von Heranwachsenden werden dabei einfühlsam, authentisch und gut nachvollziehbar geschildert. Es ist nämlich alles andere als leicht, in der heutigen Zeit erwachsen zu werden und sich in der Vielfältigkeit selbst zu finden und zu mögen. Das stellt der Roman auf leise, emphatische und angenehm unaufdringliche Weise dar. Orchid bringt Hoffnung, bewegt etwas in den Menschen des Orts. Am Ende stehen einige Fragezeichen und viele Möglichkeiten offen, aber vor allem ist da auch die Zuversicht, dass es den Kinder gelingen wird, ihrem Ich und ihrem persönlichen Glück ein Stückchen näher zu kommen. Der Anstoß ist jedenfalls gegeben. Insgesamt eine wirklich lesenswerte, tiefgründige, leise und berührende Geschichte zum Nachdenken für alle, die manchmal jemand anderer sein möchten.

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Schleppender Beginn, temporeiches Finale

Die letzte Nacht
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Ärztin Sara Linton kümmert sich in der Notaufnahme um die schwerverletzte Patientin Dani Cooper. Leider überlebt Dani, die überfallen und vergewaltigt wurde, nicht. Will Trent und seine Kollegen von der ...

Ärztin Sara Linton kümmert sich in der Notaufnahme um die schwerverletzte Patientin Dani Cooper. Leider überlebt Dani, die überfallen und vergewaltigt wurde, nicht. Will Trent und seine Kollegen von der Polizei versuchen aufzuklären, wer Dani misshandelt hat und für ihren Tod verantwortlich ist. Bald wird klar, dass Danis Fall eng mit den traumatischen Erfahrungen zusammenhängt, die Sara selbst erleben musste. Auch sie wurde vor längerer Zeit vergewaltigt. Welche Verbindung besteht zwischen beiden Fällen?

Karin Slaughter schreibt flüssig und gut verständlich in der dritten Person Vergangenheit. Ihre Figuren lässt die Autorin häufig zu Wort kommen, daher verwendet sie viel wörtliche Rede. Die Handlung entwickelt sich dann häufig über Gespräche weiter.

Sara Linton ist erfolgreiche Ärztin und engagiert sich sehr für ihre Patienten. Dass sie vor langer Zeit vergewaltigt wurde, prägt sie natürlich immer noch, obwohl sie tapfer versucht, sich nicht unterkriegen zu lassen. Da zwischen dem Überfall auf ihre Patientin und ihrer eigenen Vergangenheit ein Zusammenhang besteht, möchte Sara unbedingt herausfinden, was genau passiert ist. Sie „beißt“ sich an dem Fall fest, zumal sie von Dani gebeten wurde, den Täter aufzuhalten. Auch Saras Verlobter Will Trent lässt nicht locker, riskiert viel für die Wahrheit und beweist sich sogar als Schauspieler. Will wuchs als Pflegekind auf, was sein Verhalten beeinflusst. Der persönliche Bezug der Hauptfiguren zu dem Verbrechen gestaltet den Fall besonders emotional und interessant. Sara und Will müssen sich mit schrecklichen menschlichen Grausamkeiten auseinandersetzen, treffen auf zahlreiche Personen aus Saras Vergangenheit. Zum Glück werden sie von Menschen wie Wills Kollegin Faith unterstützt, die Will sehr gut kennt und mit ihm ein gutes Team bildet.

Obwohl ich die Protagonisten kenne und schätze und ich die Reihe früher gerne gelesen habe, habe ich diesmal lange gebraucht, um in das Buch zu finden. Über weite Strecken konnte mich die Handlung trotz des rätselhaften, eigentlich spannenden Falls und der Einbeziehung aktueller Themen und Probleme einfach nicht fesseln. Es werden recht viele Figuren- hauptsächlich aus Saras Vergangenheit - gleichzeitig eingeführt, teilweise fiel es mir da schwer, den Überblick zu behalten. Vor allem am Anfang passiert recht wenig. Es wird mehr geredet, als dass sich die Handlung wirklich weiterentwickelt. Gegen Ende zieht das Tempo an und die Geschichte konnte mich dann mehr fesseln. Insgesamt hat mich „Die letzte Nacht“ leider nicht so überzeugt wie die früheren Romane der Serie. Für mich solide Unterhaltung, aber kein Mustread.

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Veröffentlicht am 09.10.2023

Eine Leiche im Schnee und eine verschwundene Frau - mitreißende Fortsetzung mit reizvollen Charakteren

Tief im Schatten
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„Ihr Leben lang hat sie zu hören bekommen, dass sie und die Gemeinde im Tal des Herrn wandern. Dem Platz für die Auserwählten, an dem Gott ihnen das Licht des Lebens gab, das hinausgetragen werden soll ...


„Ihr Leben lang hat sie zu hören bekommen, dass sie und die Gemeinde im Tal des Herrn wandern. Dem Platz für die Auserwählten, an dem Gott ihnen das Licht des Lebens gab, das hinausgetragen werden soll zu den Menschen in der Welt. Aber alles, was ihr begegnet ist, ist Dunkelheit.“

Während im beliebten Skiort Åre Hochbetrieb herrscht, wird in der Umgebung des Orts eine Leiche geborgen. Das brutal misshandelte Opfer ist der ehemalige Weltklasse-Skifahrer Johan Andersson. Gemeinsam mit einem Partner betrieb er zuletzt eine Firma für Sanitärinstallationen und wurde von seinen Mitmenschen stets als freundlicher, liebenswerter Mensch geschätzt. Wer ist für den Tod des Mannes, der angeblich keine Feinde hatte, verantwortlich? Hanna Ahlander und ihr Partner Daniel Lindskog von der Polizei in Åre ermitteln. Auch privat hat Daniel mit Herausforderungen zu kämpfen. Gleichzeitig verschwindet die junge Rebecka, Ehefrau von Ole Nordhammar, einem Pastoren der Freikirchengemeinde „Kirche des Lichts“. Offenbar kannten Johan und Rebecka sich und die Fälle scheinen irgendwie zusammenzuhängen. Die Zeit drängt, Rebecka muss unbedingt rasch gefunden werden, denn sie benötigt dringend medizinische Versorgung.

Viveca Sten erzählt auf zwei Ebenen. Sie begleitet die Ermittler Hanna, Daniel und ihr Team bei der Aufklärung des Mordes, schildert aber auch chronologisch Rebeckas Geschichte. Im Verlauf wird nach und nach klar, was Rebeckas Verschwinden und Johans Tod verbindet und die beiden Handlungsstränge werden zusammengeführt. Der Roman ist klar, lebendig und ungezwungen formuliert, lässt sich daher flüssig und ohne Anstrengung lesen. Dank der kurzen Kapitel mit den vielen „Minicliffhangern“ am Ende bleibt die Lesemotivation dabei stets hoch.

Viveca Stens Stärke sind ihre authentischen, menschlichen Figuren, die sehr nachvollziehbar und realistisch gezeichnet sind und zu denen ich sofort einen Bezug fand. Die Charaktere weckten aber nicht nur meine Interesse, meine Sympathie und meine Neugier. Es ging sogar noch weiter, ich litt mit einigen der Hauptfiguren emotional besonders mit.
Zum Beispiel mit Hanna, die sich nach einer gescheiterten Beziehung ins Ferienhaus ihrer Schwester zurückzieht, um dort neu anzufangen. Sie gesteht sich ein: „Ihre Mutter liebt Lydia mehr. Das ist eine Wunde, die nie heilen wird.“ Diese traurige Erkenntnis ist vermutlich auch der Grund, warum Hanna sich so gegen Ungerechtigkeiten auflehnt und sich engagiert für unterdrückte Frauen einsetzt.
Auch Daniel, der sich aufgrund seiner unaufschiebbaren beruflichen Verpflichtungen nicht so um seine Familie kümmern kann, wie er möchte und es auch von seiner Partnerin erwartet wird, tat mir sehr leid. Er hat oft Probleme, seine Wut zu kontrollieren, die immer dann auftaucht, wenn er sich hilflos fühlt. Rebeckas Schicksal, die gegen die Übermacht ihres Ehemanns und ihres Umfelds keine Chance hat, berührte mich ebenso wie die Geschichten anderer Nebenfiguren.
Viveca Stens Charaktere, die einen mitfühlen und mitleiden lassen, machen den Roman für mich besonders lebendig und lesenswert.


Ob Hanna und Daniel Johans Mörder und Rebecka finden können? Der Mordfall bildet den Rahmen für die Handlung. Hauptsächlich erzählt aber Viveca Sten davon, was ihre Figuren bewegt und ausmacht. Von der Herausforderung, sich manchmal zwischen Beruf und Familie entscheiden zu müssen und der damit verbundenen Zerrissenheit. Von der Erkenntnis, dass man die Liebe der Mutter nicht erzwingen kann. Von unerwünschten Gefühlen, die zu den ungelegensten Zeiten kommen können. Von Ungerechtigkeiten. Oder von der Machtlosigkeit, wenn die Welt leider nicht so ist, wie sie sein sollte.
Auch wenn sich der Kriminalfall zwar nachvollziehbar und stimmig, aber wenig spektakulär entwickelt und das Buch eigentlich mehr Familiendrama als Krimi ist, hat mich Viveca Sten mit „Tief im Schatten“ erneut restlos überzeugt. Der Roman hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Besonders die letzten Seiten habe ich regelrecht verschlungen und konnte nicht aufhören zu lesen, weil ich unbedingt erfahren wollte, wie es mit all den liebgewonnenen, interessanten Figuren weitergeht. Die Reihe um Hanna Ahlander kann ich allen, die skandinavische Krimis und Ermittler mit eigenen, persönlichen Geschichten mögen, absolut empfehlen.

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Veröffentlicht am 09.10.2023

Tierisch buntes, magisches Dschungelabenteuer

Annis wilde Tierabenteuer - Auf in den Dschungel!
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Obwohl die großen Sommerferien anstehen, ist Anni mies gelaunt. Die Ferien soll sie nämlich mit ihren Eltern, die als Tierfilmer arbeiten, im brasilianischen Dschungel verbringen. Anni ist allerdings überhaupt ...

Obwohl die großen Sommerferien anstehen, ist Anni mies gelaunt. Die Ferien soll sie nämlich mit ihren Eltern, die als Tierfilmer arbeiten, im brasilianischen Dschungel verbringen. Anni ist allerdings überhaupt nicht der Typ für aufregende Abenteuer. Die erlebt sie lieber in Büchern als in echt. Doch der Urlaub gestaltet sich für das Mädchen dann doch ganz anders als erwartet. Auf einmal versteht Anni die Sprache der Tiere und kann sich mit allen Tieren im Dschungel unterhalten. Was für eine Überraschung!

Annika Preil - bekannt als Anna aus den verschiedenen TV-Serien „Anna und die Tiere“- hat mit „Annis wilde Tierabenteuer- Auf in den Dschungel“ ihr erstes Kinderbuch geschrieben. Sie erzählt lebendig und abwechslungsreich mit viel wörtlicher Rede von Annis Erlebnissen in der dritten Person Gegenwart. Die Geschichte lässt sich dank des unkomplizierten, meist kindgemäßen Schreibstils flüssig lesen und vorlesen. Phine Wolffs kunterbunte, ansprechende und ausdrucksstarke Bilder passen ganz prima zur Handlung. Die Tiere sehen drollig und individuell, die Menschen meistens sympathisch aus. An den Gesichtern der Figuren lassen sich ihre Gefühle klar ablesen. Im Anhang finden sich ergänzend zur Geschichte Steckbriefe einiger Hauptfiguren, ein motivierendes Kreuzworträtsel mit Rätselfragen zum Inhalt der Geschichte und ein passendes Rezept.
Das Buch richtet sich an Kinder ab acht Jahren.

Anni, eigentlich Animalia, hat mit ihren tierverrückten, umtriebigen, sehr unternehmungslustigen Eltern allerhand zu tun. Sie ist wissbegierig und interessiert sich durchaus für Tiere, hat aber vor der direkten Begegnung mit Lebewesen in der freien Wildbahn Respekt und mag es lieber bequem und sicher als aufregend und gefährlich. Dass sie so anders ist als ihre Eltern, nicht so gesellig und weniger enthusiastisch, dafür eher zurückhaltend und nachdenklich, verursacht gelegentlich Konflikte. Doch als Anni plötzlich die Sprache der Tiere beherrscht, traut sie sich langsam aus ihrem Schneckenhaus, geht auf andere zu und fasst den Mut, eigene Abenteuer zu erleben. Ihr Bücherwissen ist ihr dabei oft nützlich.
Annis neue Freunde sind tierischer Art: eine singende Kakerlake, ein aufgeweckter Hund und ein verspieltes Leopardenjunges. Diese unterschiedlichen Charakteren gestalten die Figurentruppe natürlich besonders vielfältig und bunt.

Anni verbringt im Dschungel einen unvergesslichen Urlaub. Sie selbst hätte damit wohl am allerwenigsten gerechnet. Dass Anni sich weiterentwickelt und nach außen hin nun das zeigt, was eigentlich schon immer in ihr war, sie sich aber dabei trotzdem treu bleibt, hat uns gefallen. Und natürlich geht es im exotischen Dschungel sehr spannend und aufregend zu. Trotz aller modernen Technik ist es aber unmöglich, alles über die Natur zu wissen, manche Dinge bleiben unberechenbar, manche magisch, unerklärlich und ein Rätsel.
Annis erstes wildes Tierabenteuer ist wirklich lesenswert, steckt voller Farben, Überraschungen, Phantasie, Magie und Humor und macht Lust auf mehr Geschichten mit Anni und ihren tierischen Freunden. Ein Buch für alle Abenteurer, Tierfreunde und Leseratten.

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