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Veröffentlicht am 11.08.2023

Magisches, rasantes Comicabenteuer mit besonderem Held

Animal Jack - Der verwunschene Berg
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Jack macht sich Sorgen. Seine Mutter ist seit drei Monaten arbeitslos und wird mit jeder weiteren Absage nach einem Bewerbungsgespräch frustrierter. Jack beschließt, seiner Mutter zu helfen. Er weiß, dass ...

Jack macht sich Sorgen. Seine Mutter ist seit drei Monaten arbeitslos und wird mit jeder weiteren Absage nach einem Bewerbungsgespräch frustrierter. Jack beschließt, seiner Mutter zu helfen. Er weiß, dass unter dem Berg in der Nähe ein verwunschener Schatz versteckt ist. Mit seiner Freundin Gladys macht sich Jack auf den Weg, den Schatz zu finden. Der Weg dorthin ist ziemlich unheimlich und gefährlich, doch seine Fähigkeit, sich in jedes beliebige Tier verwandeln zu können, rettet Jack mehrmals. Aber schafft er es auch, seinen gefährlichen Verfolger abzuschütteln und den Schatz wirklich zu bergen?

Die Geschichte ist ein Comic mit vielen bunten, lebendigen Bildern, auf denen zahlreiche Details zu sehen sind. Manche Bilder umfassen eine ganze Doppelseite, andere sind deutlich kleiner, dann sind pro Seite manchmal bis zu sieben Bilder abgedruckt. Die gefälligen Illustrationen sprechen Kinder sicher an. Während Jack und die Tiere recht drollig aussehen, finde ich die Erwachsenen wie die Mutter etwas zu glatt und barbiemäßig dargestellt. Hauptsächlich wird hier über die Bilder (oft auch über Jacks aussagekräftige, witzige Gesichtsausdrücke) erzählt. Teilweise wird die Handlung auch durch Unterhaltungen in Sprechblasen vorangebracht. Die Sprechblasen sind einfach, kindgemäß und klar verständlich formuliert.
Das Buch richtet sich an unerschrockene Kinder ab acht Jahren.

Jack ist kein normales Kind: Er ist stumm und hat ein Geheimnis. Er kann sich in alle Tiere verwandeln und hat daher viele Gesichter und Gestalten. Jack ist ein besonderer Held der natürlich auch besondere Abenteuer erlebt und besondere Freunde hat, so z.B. ein sprechendes Glühwürmchen und Gladys, die ihm mutig zur Seite steht. Doch aufgrund seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten lebt Jack auch gefährlich. Denn er kann vielen Leuten, leider auch Bösewichten nützlich sein.

„Animal Jack- Der verwunschene Berg“ ist ein rasantes, spannendes, turbulentes, gefährliches, unglaubliches Abenteuer für alle, die Comics, Action und Tiere mögen. Der Schatz, den Jack für seine Eltern sucht, erweist sich schließlich als völlig anders als Jack erwartet. Eine schöne Botschaft, dass nicht nur Geld Reichtum bedeutet.
Auch wenn der Band in sich abgeschlossen ist und ohne Kenntnis des Vorgängers zu verstehen ist, hätte ich mir am Anfang eine Vorstellung der Figuren gewünscht. Etwas Hintergrundwissen wäre an manchen Stellen sicher nützlich gewesen. Dennoch insgesamt ein bunter, kurzweiliger, packender und motivierender Comic auch für Kinder, die nicht so gerne lesen.

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Veröffentlicht am 11.08.2023

Wissen zum Thema Müll - kindgemäß, übersichtlich gegliedert und motivierend aufbereitet

Wieso? Weshalb? Warum? Rund um den Müll
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Im Buch „Rund um den Müll“ erfahren Kinder alles Wissenswerte zum Thema „Müll“: „Wie entsteht unser Müll?“, „Warum trennen wir unseren Müll?“, „Was ist Biomüll?“, „Wie kann ich Lebensmittel retten?“, „Wie ...

Im Buch „Rund um den Müll“ erfahren Kinder alles Wissenswerte zum Thema „Müll“: „Wie entsteht unser Müll?“, „Warum trennen wir unseren Müll?“, „Was ist Biomüll?“, „Wie kann ich Lebensmittel retten?“, „Wie kann ich Papier sparen?“, „Was entsteht aus Altpapier?“, „Warum gibt es so viel Plastik?“, „Was passiert mit dem Plastikmüll?“, „Warum sortieren wir Glas?“, „Woraus bestehen andere Verpackungen?“, „Was ist Restmüll?“, „Wohin mit alten Möbeln und Geräten?“, „Welchen Müll gibt es in der Natur?“, „ Wie kommt unser Müll in die Gewässer?“, „Wie kann ich Müll vermeiden?“, „Was ist zu schade für den Müll?“. Diese Fragen werden auf den sechzehn vielfältigen Seiten des Buchs ausführlich beantwortet.

Wie gewohnt widmet sich jede Seite einer besonderen Fragestellung innerhalb des Themenkomplexes. Ein längerer Sachtext erklärt dabei zunächst Grundsätzliches, in kleineren Texten werden speziellere Aspekte des Themas in ein, zwei kurzen Sätzen erläutert. Die Texte sind kindgemäß und gut verständlich formuliert, nicht zu knapp aber auch nicht ausufernd. Auf den Seiten finden sich viele kleine Klappen und Verwandelseiten, so lesen nicht nur die Augen, sondern auch die Hände mit. Die bunten, hübsch gezeichneten Bilder sprechen Kinder garantiert an. Auf den ganzseitigen, detaillierten Illustrationen gibt es immer wieder Neues und durch die Verwandelklappen auch Überraschendes zu entdecken. Eine witzige, gezeichnete Klorollenfigur kommentiert die Themen mit passenden, unterhaltsamen Sprechblasen. Die Pappseiten sind wie bei allen Büchern der Reihe aus dickerem Papier und wirken recht stabil.
Das Buch richtet sich an Kinder ab vier bis sieben Jahren.

Das Thema Müll und Müllvermeidung wird in „Rund um den Müll“ sehr ansprechend und anregend aufbereitet. Die Kinder werden sachlich auf das Problem der Ressourcenverschwendung und der stetig wachsenden Müllberge hingewiesen, die eine Bedrohung für Tiere und Natur darstellen.
Es wird erklärt, wie Mülltrennung funktioniert und welche Maschinen dazu notwendig sind. So kommen auch technikinteressierte Kinder auf ihre Kosten,
Gleichzeitig werden auch viele praktischen Tipps zur Müllvermeidung und zur Wiederverwertung gegeben. Es findet sich z.B. eine Anleitung, wie man ein altes T-Shirt in eine praktische Tasche verwandelt.
Insgesamt ein rundum gelungenes, interessantes, motivierendes Sachbuch, das vielfältige Aspekte des Themas beleuchtet, auf wichtige Probleme hinweist und praktische Tipps und Anregungen gibt.

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Veröffentlicht am 03.08.2023

Hübsch gestaltetes Erstlesebuch für Mädchen

Emily Meermädchen - Das große Geheimnis (ein Meerjungfrauen-Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren)
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Emily sehnt sich danach, im Meer zu spielen, doch ihre Mutter macht sich große Sorgen, dass etwas passieren könnte und lässt Emily daher nicht ins Wasser. Bei einer überraschenden Schwimmstunde in der ...

Emily sehnt sich danach, im Meer zu spielen, doch ihre Mutter macht sich große Sorgen, dass etwas passieren könnte und lässt Emily daher nicht ins Wasser. Bei einer überraschenden Schwimmstunde in der Schule geschieht dann etwas Merkwürdiges: Emilys Beine beginnen zu kribbeln und fühlen sich an, als seien sie zusammengeklebt. Emily kann das Gefühl nicht vergessen und schleicht sich heimlich nachts ans Meer. Dort macht sie eine ganz erstaunliche Entdeckung….

Die Geschichte ist in einfachen, kurzen, gut verständlichen Sätzen formuliert. Wörtliche Rede gestaltet die Sprache lebendig. Das eigens kreierte Wort „fischtastisch“ sorgt z.B. für Abwechslung. Die Schrift ist in Großdruck und daher für Leseanfänger leicht zu lesen, zumal die Zeilenabstände etwas größer sind.
Zur Geschichte hat Joanie Stone passende, bunte, ansprechende Bilder gezeichnet. Diese motivieren und machen Lust, die Handlung weiter zu verfolgen. Das Cover mit den auffallenden Glitzereffekten ist besonders gelungen und sticht positiv heraus.
Das Buch richtet sich vornehmlich an Mädchen ab sechs Jahren, die die erste Klasse besuchen und schon recht sicher, aber noch nicht ganz flüssig lesen können.

Emily erkennt, dass sie eine besondere Fähigkeit hat: Im Wasser wird sie zum Meermädchen. Sicherlich würden manche Kinder gerne mit ihr tauschen und ebenso spannende Abenteuer unter Wasser erleben. Diese besondere Protagonistin spricht die Leserinnen bestimmt an und macht neugierig.

Im Wasser gibt es allerhand zu entdecken. Mit Emily können Kinder in ein interessantes, magisches Geschichtenabenteuer tauchen. Die Geschichte birgt allerhand Potential für weitere Entwicklungen. Vielleicht ergibt sich in folgenden Bänden auch eine etwas komplexere Handlung. Der ersten Band „Emily Meermädchen- das große Geheimnis“ konzentriert sich nämlich zunächst auf die Vorstellung der Hauptfigur, der Spannungsfaktor ist hier noch nicht ganz so ausgeprägt. Und gerade, als es aufregend wird, hört die recht kurze Geschichte auch schon auf. Dennoch ein insgesamt gelungenes, hübsch gestaltetes Erstlesebuch, das Leseanfängerinnen bestimmt zum Lesen motiviert.

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Veröffentlicht am 03.08.2023

Origineller, wimmeliger Detektivrätselsuchspaß

Detektiv Samson
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Hundedetektiv Samson ist ziemlich gut in seinem Job. Kein Wunder, dass er sich vor Klienten kaum retten kann. Seine aktuellen Aufträge: Er soll zehn verschwundene Blumen, Kätzchen, Eier, Stiefel, Maschinenteile ...

Hundedetektiv Samson ist ziemlich gut in seinem Job. Kein Wunder, dass er sich vor Klienten kaum retten kann. Seine aktuellen Aufträge: Er soll zehn verschwundene Blumen, Kätzchen, Eier, Stiefel, Maschinenteile und Schmuckstücke wiederfinden. Ob Samson mit Hilfe der kleinen Leser alle Fälle lösen kann?

Auf der ersten Doppelseite werden alle Kunden und ihre Aufträge vorgestellt. Die zweite Doppelseite gibt einen genauen Überblick, welche Gegenstände auf den folgenden zehn Doppelseiten konkret gesucht werden müssen. Außerdem gibt es auf Samsons Weg meist noch auf jeder Seite weitere ergänzende Anfragen und Aufträge, die zusätzlich für Abwechslung sorgen. Samson ermittelt in der Stadt, unter der Erde, in der Tropfsteinhöhle, unter Wasser, am Strand, im Wald, auf dem Campingplatz, in den Bergen, in unterirdische Höhlen und zuletzt wieder in der Stadt, wo sein Abenteuer auch begonnen hat. Nachdem alle Klienten wieder mit den gesuchten Gegenständen und Figuren vereint sind, werden auf der nächsten Seite noch weitere Zusatzaufgaben gegeben. So lässt sich der Suchspaß noch einmal verlängern. Am Ende sind alle Entdeckerseiten verkleinert und in schwarz-weiß mit den entsprechenden Lösungen aller Suchaufträge abgedruckt.

Die Illustrationen sind recht ungewöhnlich und individuell, nicht quietschbunt, dennoch vielfarbig, aber eher in gedeckten Farben. Nicht alle Bilder wirken durchgängig fröhlich, teilweise empfand ich sie passend zum Thema der Seiten sogar als etwas unheimlich, aber meist schwingt auch etwas Komisches mit. Die meisten Figuren sehen witzig und nett aus, lediglich manche Gestalten wie der Jeti oder die Schafe sind nicht ganz so liebenswert-niedlich anzusehen. Die Zeichnungen enthalten viele originelle, einfallsreiche Details. Es gibt auf den Seiten immer wieder etwas Neues zu entdecken.
Die äußere Gestaltung hat meinem fünfjährigen Sohn und mir insgesamt gut gefallen. Das lustige Cover mit Loch, durch das Samson guckt, spricht sofort an. Das Buch ist etwas breiter als DIN-A4 -Format, hat normal dicke Seiten, ist also kein robustes Pappbilderbuch. Es richtet sich an Kinder ab vier, fünf Jahren.

„Detektiv Samson“ folgt einem ganz eigenem, originellem Konzept, es ist ein „Wimmel-Such-Rätsel-Detektivbuch“. Mit diesem Buch können sich Kinder länger beschäftigen, ohne dass es langweilig wird. Immer wieder finden sie auf den Seiten neue Einzelheiten. Wer das Prinzip der Aufgaben einmal verstanden hat, hat sicher ausdauernd Spaß am Buch. Zwei der Zusatzaufgaben empfand ich als nicht ganz eindeutig und daher recht knifflig, aber durchaus zu bewältigen, zur Not mit Unterstützung von Erwachsenen.
Mit Samson unternehmen die kleinen Leser eine abwechslungsreiche Reise, erleben aufregende Abenteuer und lösen spannende Fälle. Ein motivierendes, vielfältiges, phantasievolles, unterhaltsames Rätsel-Bilder-Buch zum Staunen und immer wieder Anschauen.

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Veröffentlicht am 31.07.2023

Von heimlichen unheimlichen Mitbewohnern und dem Zerfall einer Bilderbuchfamilie

Die Verborgenen
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„Wie Blumen streben wir dem Licht entgegen, während sich ein anderer Teil unseres Wesens nach Dunkelheit sehnt.“

Franziska, Sven und Tabea Hoffmann sind für Außenstehende eine perfekte Familie. Doch dann ...

„Wie Blumen streben wir dem Licht entgegen, während sich ein anderer Teil unseres Wesens nach Dunkelheit sehnt.“

Franziska, Sven und Tabea Hoffmann sind für Außenstehende eine perfekte Familie. Doch dann passieren merkwürdige Zwischenfälle, die vor allem Franziska stark verunsichern. Sie fühlt sich beobachtet, irgendjemand scheint sich heimlich im Haus aufzuhalten. Währenddessen ist Sven, der als Journalist arbeitet, mit dem Verschwinden der jungen Rebecca beschäftigt und auch Tochter Tabea treibt die Frage um, was mit Rebecca wirklich geschehen ist. Langsam beginnt die scheinbar makellose Familienfassade zu bröckeln und Abgründe tun sich auf.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven wie der Svens oder Franziskas erzählt, dies hauptsächlich in der ersten Person Präsens. Nach und nach erhält man dabei immer mehr weiterführende Informationen, bekommt unterschiedliche Blickwinkel und Sichtweisen auf das Geschehen. Der Schreibstil liest sich unkompliziert und flüssig.

Dass die Charaktere alle nicht unbescholten sind und Geheimnisse hüten, gestaltet die Figurenkonstellation interessant und reizvoll. Sympathisch werden die Personen allerdings nicht dargestellt. So konnte ich mich nur schwer mit den Charakteren identifizieren und ging emotional nicht besonders intensiv mit der Geschichte mit, auch wenn durch die Erzählweise aus der ersten Person beim Leser der Eindruck erweckt wird, recht nahe an der Handlung dran zu sein.

Was für eine schreckliche Vorstellung, dass im eigenen Haus ganz unbemerkt noch andere Personen leben, die einen permanent überwachen und beobachten! Linus Geschke widmet sich in seinem Roman „Die Verborgenen“ diesen sogenannten Phroggern. Hinzu kommt noch der Fall eines verschwundenen Mädchens. Hat etwa die Familie Hoffmann damit zu tun? Außerdem zeigt sich, dass die nach außen gewahrte Familienidylle oft trügt, dass der Schein einmal mehr wenig mit dem Sein gemein hat. Insgesamt durchaus spannende Entwicklungen, die es zu verfolgen gilt. Dennoch fehlte mir ein wenig der rote Faden. Es ist für mich nicht ganz eindeutig zuzuordnen, worauf der eigentliche Fokus des Romans liegt. Geht es hauptsächlich um Phrogger? Den Fall Rebecca? Um die Abgründe von Svens und Franziskas Ehe? Um Schein und Sein? Dementsprechend verliert sich die Handlung mitunter in Nebensträngen. Im Mittelteil wurde ich von einer unvorhergesehene Entwicklungen ziemlich überrascht, das Ende war für mich weitestgehend berechenbar. Insgesamt kurzweilige, solide Krimi-Unterhaltung, aber kein Triller- Highlight.

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