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Veröffentlicht am 26.07.2023

Der Traum vom eigenen Roboter - solides, wenig einfallsreiches Erstlesebuch

Die Robot-Kids: Rettung von Moto-5
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Alex und sein Freund Milo sind achteinhalb oder „halb neun Jahre alt“, wie Alex Mutter es nennt. Gerade genießen sie ihre Sommerferien, doch bisher haben sie nicht viel mehr erlebt, als lange aufzubleiben ...

Alex und sein Freund Milo sind achteinhalb oder „halb neun Jahre alt“, wie Alex Mutter es nennt. Gerade genießen sie ihre Sommerferien, doch bisher haben sie nicht viel mehr erlebt, als lange aufzubleiben und lange auszuschlafen. Das muss sich ändern, findet Alex. Die Jungs treffen ihre Freundin Lea, die die Idee hat, Alex Tante Jana zu besuchen, die als Roboter-Expertin in einem Roboter-Labor arbeitet. Mit Leas Schwester Sam im Schlepptau setzen sie ihren Plan in die Tat um. In einer Abstellkammer des Roboterlabors entdecken sie den kaputten Roboter Moto-5. Alex träumt davon, ihn zu besitzen. Tante Jana schlägt ihm einen Deal vor: Wenn es den Kindern gelingt, den Roboter zu reparieren, dürfen sie ihn behalten. Ob die Freunde das schaffen?

Die Geschichte ist in sehr einfachen, kurzen Sätzen verfasst. Die Sätze sind problemlos für Kinder verständlich. Ich finde die Formulierungen aber fast zu simpel, sprachlich wenig anspruchsvoll und abwechslungsreich. Timo Grubings hat zur Handlung passende bunte, klare Bilder gezeichnet. Insgesamt sind die Bilder gelungen und ansprechend, manche Gesichtsausdrücke der Figuren sind allerdings nicht ganz treffend. Alex wirkt dann z.B. eher fies als voller Tatendrang. Oft sind die Bilder auch als Comics gestaltet, die Figuren unterhalten sich dann über Sprechblasen und so wird die Handlung weiter entwickelt. Die Comicelemente motivieren die Leserinnen und Leser sicher zusätzlich Das Buch richtet sich an Kinder ab sieben Jahren.

Mit den Hauptfiguren können sich Kinder sicher problemlos identifizieren. Sie selbst kennen bestimmt das Problem der Langeweile. Alex, Milo, Lena und Sam finden eine ungewöhnliche Lösung für ihr Problem.. Welches Kind hätte zu Hause nicht gerne eigenen Roboter? Eine Tante, die im Roboterlabor arbeitet, ist natürlich auch eine ziemlich ungewöhnliche und interessante Figur.

Werden die Kinder Moto-5 wieder reparieren können?
Eine recht spannende Grundidee wird hier in sehr einfacher Sprache ohne Raffinesse erzählt. Natürlich darf man bei einem Erstlesebuch keine komplexe Geschichte erwarten, aber insgesamt läuft in „ Die Robot- Kids 1- Rettung von Motto-5“ doch alles sehr glatt und reibungslos. Ein paar Hindernisse und Verwicklungen, eine etwas lebendigere Sprache hätten dem Buch sicher nicht geschadet. Solide, aber nicht herausragend.

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Veröffentlicht am 24.07.2023

Liest sich schnell weg - leichte, etwas derbe Liebeslesekomödie

Sieben Männer später
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Esther ist 29 Jahre jung, arbeitet als Eventmanagerin und hat den Einen noch nicht gefunden. Während eines Trinkgelages mit ihren Freundinnen in einer Kneipe stößt sie auf einen alten Cosmour- Artikel, ...

Esther ist 29 Jahre jung, arbeitet als Eventmanagerin und hat den Einen noch nicht gefunden. Während eines Trinkgelages mit ihren Freundinnen in einer Kneipe stößt sie auf einen alten Cosmour- Artikel, in dem beschrieben wird, dass jede Frau sieben verschiedene Arten von Beziehungen führt. Aber nur einer der Sieben sei der Richtige. Esther beschließt, die sieben Männer aus ihrer Vergangenheit wiederzutreffen, um ihr Match zu finden. Doch braucht sie wirklich einen Mann?

Autorin Lucy Vine schreibt flüssig, einfach, direkt und teilweise recht flapsig aus Esthers Sicht in der Gegenwart. Der Stil ist unkompliziert zu lesen, aber manchmal etwas zu anschaulich, so war es für mich z.B. recht unangenehm zu verfolgen, wie sich Esther in ein Auto übergibt und wonach das Erbrochene riecht. Teilweise wird chronologisch erzählt, doch immer wieder werden auch Rückblenden eingeschoben. Dann geht es um Szenen, in denen Esther ihre sieben Beziehungen früher traf.

Leider war mir keine der Figuren richtig sympathisch. Hauptfigur Esther ist alles andere als feinfühlig. Sie wirkt ziemlich egozentrisch, tut sich oft selber leid und kümmert sich kaum um die Gefühle anderer. Es fiel mir schwer, mich in sie hineinzuversetzen und ihr Liebesglück zu wünschen. Auch mit den sieben verschiedenen Beziehungen oder Esthers besten Freundinnen wurde ich nicht richtig warm.

Ob Esther den Einen findet? Oder ist es nicht viel wichtiger, zunächst mit sich selbst im Reinen zu sein? Esthers turbulenter Date-Marathon führt sie nach einigen Alkoholexzessen auch zu sich selbst und sie erkennt, wie wichtig Selbstliebe ist. Für mich war das Ende vorhersehbar, dennoch hat mich die leichte, teils recht derbe Liebeslesekomödie ganz gut unterhalten und ich habe sie schnell weggelesen. Die Geschichte hinterlässt sicher keinen bleibenden Eindruck, ist aber kurzweilige, harmlose Unterhaltung für Zwischendurch.

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Veröffentlicht am 07.07.2023

Turbulentes, magisches Abenteuer mit chaotisch-liebenswerten Hauptfiguren

Cosmo Zauberkater (Bd. 1)
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Cosmo hält sich für nichts Besonderes. Der Straßenkater mit Höhenangst haust im Hinterhof der Zauberhutfabrik. Doch dann erhält er eine unerwartete Nachricht. Er wurde von der magischen Spiegelkugel zum ...

Cosmo hält sich für nichts Besonderes. Der Straßenkater mit Höhenangst haust im Hinterhof der Zauberhutfabrik. Doch dann erhält er eine unerwartete Nachricht. Er wurde von der magischen Spiegelkugel zum Tiergefährten für einen Nachwuchszauberer bestimmt. Doch schon die Vorbereitung auf sein neues Leben läuft alles andere als glatt: Beim Besenreiten wird ihm schlecht, beim Kräutererschnüffeln unterläuft ihm ein schlimmer Fauxpas und dann wird ihm auch noch mit Aywa eine Zauberschülerin zugeteilt, die offensichtlich gravierende Probleme mit dem Zaubern hat. Außerdem fühlt sich Cosmo in letzter Zeit merkwürdig, nimmt Schatten wahr und seine weiße Pfote zuckt. Was das wohl zu bedeuten hat?

Die Geschichte wird abwechselnd aus Cosmos und Aywas Sicht in der dritten Person Vergangenheit erzählt. Die Sprache ist kindgemäß und flüssig, viel wörtliche Rede gestaltet den Text lebendig. Dorothee Mahnkopfs individuelle, klare und witzige Schwarzweiß-Zeichnungen illustrieren die Geschichte sehr passend und motivieren. Das ansprechende farbige Cover mit Glitzereffekten macht sehr neugierig.
Das Buch richtet sich an Mädchen und Jungen ab acht Jahren.

Für einen echten strahlenden Helden ist Cosmo schon äußerlich zu ramponiert. Durch die Straßenkämpfe wurde sein linkes Ohr zerrissen. Auch seine Höhenangst macht ihn verwundbar. Seine neue Gefährtin Aywa hat es auch nicht leicht, obwohl sie aus einer traditionellen, hochangesehenen Zaubererfamilie kommt. Wenn Aywa zaubert, geht garantiert etwas schief. Sie ist ziemlich temperamentvoll, aber manchmal auch ängstlich. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, bringt sie es auch zu Ende und beweist erstaunlichen Mut und große Ausdauer. Auch wenn sie auf den ersten Blick nicht besonders gut zusammenzupassen scheinen, nicht die perfekten Helden sind, entwickeln sich Aywa und Cosmo zu einem guten Team, das gemeinsam wahre Wunder vollbringen kann.
Neben Cosmo machen die weiteren vielfältigen Tiergefährten die Figurenkonstellation bunt und lebendig,

Das Buch ist der Auftakt einer Reihe. Cosmo und Aywa finden zusammen und müssen gemeinsam ein spannendes, gefährliches und magisches Abenteuer überstehen, bei dem sie zeigen, was unterschätzte Underdogs so drauf haben. Außerdem wird ein Geheimnis gelüftet und Aywa und Cosmo bekommen es mit einem gewaltigen Gegner zu tun. „Cosmo Zauberkater - Der Fluch der magischen Pfote“ ist für alle zu empfehlen, die gerne aufregende Geschichten über Zauberei, Tiere, Freundschaft, Außenseiter und besondere Schulen mögen und für die wahre Helden nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen sind.

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Veröffentlicht am 27.06.2023

Spannend erzählter Pageturner

Erinnere dich!
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„Aus Liebe tun Menschen manchmal die schrecklichsten Dinge.“

Als Dozent Arno Seitz die Einladung zur 20-jährigen Abiturfeier erreicht, kommen schreckliche Erinnerungen wieder hoch. Vor 20 Jahren verschwand ...

„Aus Liebe tun Menschen manchmal die schrecklichsten Dinge.“

Als Dozent Arno Seitz die Einladung zur 20-jährigen Abiturfeier erreicht, kommen schreckliche Erinnerungen wieder hoch. Vor 20 Jahren verschwand seine Freundin Maja auf einer Wanderung spurlos. Arno erhält zudem ein mysteriöses Päckchen, Inhalt: Ein Wergwerfhandy, über das ein Unbekannter Arno Nachrichten wiederholt schickt und ihn auffordert, sich zu erinnern. Was geschah damals wirklich?

Autor Andreas Götz als Max Reiter erzählt flüssig in klar verständlicher Sprache in der ersten Person aus Arnos Sicht. Er schildert das Geschehen chronologisch, allerdings blitzen zwischendurch immer wieder Erinnerungen Arnos an Maja auf, die in den Text eingefügt werden.

Arno Seitz hat sich auch nach zwanzig Jahren immer noch nicht mit Majas Verschwinden abgefunden. Die Beschäftigung mit der Vergangenheit wühlt ihn auf. Zunehmend beginnt er sich selbst und seinen Erinnerungen zu misstrauen. Dass er aus einem zerrütteten Elternhaus stammt, mit einem Alkoholiker als Vater aufwuchs, macht die Sache nicht einfacher. Auch alle Personen, die mit Maja im Zusammenhang stehen, wirken etwas undurchsichtig. Da ist Arnos ehemals bester Freund Lukas, der Maja vielleicht doch besser kannte als er zugibt. Lukas Exfreundin Ulrike arbeitet nun bei der Kriminalpolizei und scheint Arno gegenüber Vorbehalte zu haben. Außerdem sucht Lehrer Claus Amann, der ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu seinen Schülern pflegte, den Kontakt zu Arno. Und dann taucht noch Majas jüngere Schwester Anja auf, die Maja zum Verwechseln ähnlich sieht. Ganz unverdächtig scheint hier niemand.

Hat Arno etwas mit Majas Verschwinden zu tun? Und kann er seinen eigenen Erinnerungen trauen? Die Geschichte wird mitreißend erzählt, die Handlung spitzt sich immer mehr zu. Bis zum Schluss ist nicht klar, wer wirklich für Majas Verschwinden verantwortlich ist.
„Erinnere dich!“ ist ein raffiniert konstruierter, fesselnder, wendungsreicher Pageturner für alle, die viel Spannung, Nervenkitzel und Überraschungen mögen.

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Veröffentlicht am 27.06.2023

Eine starke Schwesternbeziehung - leise, unaufgeregt und auf ganz eigene Art erzählt

22 Bahnen
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„Aber ich möchte das Einschlafen so lange wie möglich hinauszögern, weil das hier mit die besten Momente des Tages sind, die ich nicht weggeben möchte. Diese Momente, die nur mir gehören, in denen ich ...

„Aber ich möchte das Einschlafen so lange wie möglich hinauszögern, weil das hier mit die besten Momente des Tages sind, die ich nicht weggeben möchte. Diese Momente, die nur mir gehören, in denen ich nichts tun, nichts denken muss, in denen ich einfach nur liegen und die abgekühlte Sommernachtsbrise durch die weit geöffneten Fenster auf mich fallen lassen darf.“

Tilda studiert Mathematik, arbeitet im Supermarkt, schwimmt nach der Arbeit im Schwimmbad 22 Bahnen und kümmert sich rührend um ihre zehnjährige Schwester Ida. Schließlich ist auf die alkoholabhängige Mutter kein Verlass, präsente Väter gibt es keine. Pflichtbewusst lebt die junge Frau ihr Leben, hofft aber, dass sich irgendwann ein Neuanfang ergeben könnte. Möglicherweise ist das Angebot eines Promotionsstudiums der Ausweg? Aber kann Tilda Ida wirklich alleine lassen?
Im Schwimmbad trifft Tilda auf Viktor, den Bruder ihres früheren Freundes Ivans. Er schwimmt genau wie sie stets 22 Bahnen. Viktor interessiert Tilda, er gibt sich aber zunächst distanziert. Doch dann ist er da, als es darauf ankommt.

Caroline Wahl schreibt direkt, klar, ungeschönt, schonungslos und mit feinem Humor in der ersten Person Präsens aus Tildas Sicht. Teilweise wird auch in Rückblenden erzählt. Der ungewöhnliche, dichte und atmosphärische Sprachstil katapultiert die Leser direkt in Tildas manchmal trostloses und eintöniges Leben hinein, das aber durchaus auch seine Lichtblicke hat. Einige Gespräche werden als Dialoge wie bei einem Theaterstück abgedruckt. Nicht nur das macht die Sprache so besonders und abwechslungsreich. Dass Tilda beim Kassieren zunächst nicht auf den Kunden, sondern nur auf die Einkäufe achtet, alle Waren akribisch aufzählt und und hinterher Preis und - meist erst nach einer kurzen Ratephase- den Käufer nennt, finde ich sehr originell. Bestimmte Lebensmittel und Einkäufe haben für Tilda und ihre Schwester eine individuelle Bedeutung, vermitteln bestimmte Gefühle. Zwischen den Zeilen wird im Roman oft mehr erzählt als das Offensichtliche.

Tilda träumt von einem anderen Leben, was immer wieder sehr deutlich geschildert wird: „Und ich weiß, dass ich diese Illusion der Freiheit genießen muss, und ich weiß, dass dieser Gedanke eigentlich schon zu viel ist. Ich will alle Gedanken ausschalten.“
Aber die Realität sieht anders aus. Auch Tilda selbst steht ihren Träumen im Weg, denn sie ist sehr verantwortungsbewusst. Sie ist nach dem Abitur zu Hause geblieben, fühlt sie sich doch ihrer Schwester Ida gegenüber verpflichtet. Ida ist nämlich wenig selbstbewusst, zurückhaltend und sehr sensibel, sie wirkt oft verloren, schutzbedürftig und verletzlich. Ida verarbeitet viele Empfindungen und Erlebnisse auf kreative Weise beim Malen. Das Mädchen entwickelt sich im Laufe der Handlung weiter, fasst Mut und Selbstvertrauen, packt Dinge an. Eine sehr tragische Figur ist die alkoholkranke Mutter, die eigentlich nie zurechnungsfähig scheint und nicht immer menschlich, manchmal sogar als Monster beschrieben wird. Und dann ist da noch Viktor, der zwar nicht viel spricht, aber für einige Überraschungen sorgt.

Auch wenn vieles in Tildas Leben eintönig, trist, ja stellenweise sogar aussichtslos scheint, Tilda damit hadert, immer noch in der Kleinstadt gefangen zu sein und sich die Situation zwischenzeitlich sogar noch verschlimmert, keimt nach und nach auch Hoffnung auf. Ida verlässt langsam ihr Schneckenhaus, Tilda bekommt eine berufliche Chance und gleichzeitig betritt auch noch Viktor mit sachten Schritten Tildas Bühne. Besonders gerührt hat mich die enge Bindung zwischen den Schwestern Tilda und Ida. Ein leiser, atmosphärischer, authentischer Coming of Age- Roman nicht nur für Jugendliche und junge Erwachsene. Ich habe den starken Roman mit großem Genuss gelesen und hoffe, dass die Autorin diesem gelungenen Debüt noch mehr folgen lässt.

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