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Veröffentlicht am 15.07.2021

Teufelstisch, Hexenhut, drei Riesen und ein echter Kriminalfall: eine sehr aufregende und ziemlich witzige Wandertour

4 Kinder, 1 Hund und die coolste Oma der Welt
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Matteo hat furchtbare Angst vor Hexen. Seine Oma Hildi möchte ihn unbedingt von seiner Angst kurieren und plant daher mit ihren vier Enkeln Matteo, Mia, Jana und Lenny am Wochenende eine abenteuerliche ...

Matteo hat furchtbare Angst vor Hexen. Seine Oma Hildi möchte ihn unbedingt von seiner Angst kurieren und plant daher mit ihren vier Enkeln Matteo, Mia, Jana und Lenny am Wochenende eine abenteuerliche Wandertour durch den Wald. Es soll zunächst zum Teufelstisch und dann über den Hexenhut zu den drei Riesen gehen. Und weil die lange Strecke an einem Tag nicht zu schaffen ist, muss die ganze Truppe auch noch im Zelt übernachten. Der Wald alleine ist schon ziemlich unheimlich, doch dann wird es noch nervenaufreibender. Unterwegs entdecken die Abenteurer nämlich immer wieder verdächtige frische Reifenspuren. Irgendwas geht da im Wald ganz und gar nicht mit rechten Dingen zu…

Anu und Friedbert Stohner erzählen lebendig, locker-leicht und kindgemäß im angenehmen Plauderton. Die Geschichte lässt sich meist flüssig vorlesen, mitunter geriet ich beim Vortrag allerdings angesichts bestimmter Ausdrücke wie „Kratzekätzchen“ oder der Aneinanderreihung sehr vieler Nebensätze ins Stocken. Auch wenn die Leser nicht direkt angesprochen werden, hatten meine Mitleser und ich beinahe das Gefühl, selbst mitten in der Handlung zu stecken.
Elli Bruder hat zur Geschichte treffende Illustrationen gestaltet. Vor jedem Kapitel findet sich ein kleines Bild, das thematisch zum Abschnitt passt. Neben der Seitenzahl unten lässt sich anhand eines keinen Motivs erkennen, wo sich die Hauptfiguren gerade befinden: zu Hause, am Parkplatz, in der Nähe von Teufelstisch, Hexenhut oder den Drei Riesen. Immer wieder gibt es auch bunte, größere Bilder zu bestaunen, die Szenen aus der Geschichte unterhaltsam darstellen. Insgesamt wirken die Bilder sehr dynamisch.
Das Buch eignet sich zum Vorlesen für Kinder ab fünf, sechs Jahren und für Selberleser ab acht.

Viel Spaß machen die originellen Figuren: Matteo, der sich selber am meisten über seine Hexenphobie ärgert, aber nichts dagegen tun kann, seine jüngere, etwas zu selbstbewusste Schwester „Kratzekätzchen“ Mia, die keine Gelegenheit auslässt, um Matteo aufzuziehen, Jana mit ihrer außergewöhnlich beeindruckenden Beobachtungs- und Kombinationsgabe, Opa in seinen unvermeidlichen gestreiften Pullovern, der dickköpfige Hund Herr Enquist und natürlich die unerschrockene Oma Hildi, die manchmal ganz schön schusselig, aber trotzdem obercool ist. Dass es zwischen den Geschwistern immer wieder zu Reibereien kommt und sich bestimmte „Unarten“ der Figuren wiederholt zeigen, wird realistisch und authentisch dargestellt. Die Figurenkonstellation ist definitiv gelungen und macht den besonderen Charme der Geschichte aus.

„4 Kinder, 1 Hund und die coolste Oma der Welt“ ist nicht nur spannend und aufregend mit kniffligem Detektivrätsel, es ist vor allem auch wirklich witzig. Hier reiht sich eine herrlich komische Szene an die nächste: auf kollektives Familienhinfallen folgt beispielsweise Omas lustiger Auftritt, bei dem sie sich spontan fliegenden Käse als zweites Frühstück schmecken lässt.
Von der turbulenten, einfallsreichen Geschichte wurden wir durchgehend hervorragend unterhalten. Besonders überrascht und gefallen hat uns das amüsante Ende.
Das Buch empfehlen wir allen Abenteurern, leidenschaftlichen Wanderern, Hexenfreunden oder -feinden, Naturliebhabern und Krimifans. Oma Hildi und Co heben garantiert die Stimmung.

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Veröffentlicht am 14.07.2021

Wenn ein plötzliches Ereignis alles verändert - emotional mitreißende Dreiecksgeschichte

Zwischen zwei Herzschlägen
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„Niemand küsst schlecht, wenn er den richtigen Menschen küsst.“

Kerry und Tim sind beste Freunde und planen, nach der Schule Medizin zu studieren. Kerry ist schon länger heimlich in Joel, den Star der ...

„Niemand küsst schlecht, wenn er den richtigen Menschen küsst.“

Kerry und Tim sind beste Freunde und planen, nach der Schule Medizin zu studieren. Kerry ist schon länger heimlich in Joel, den Star der Schulfußballmannschaft verliebt, der Profifußballer werden will. Tim hingegen möchte von Kerry mehr als nur ihre Freundschaft. In der Silvesternacht zur Jahrtausendwende werden die drei auf schicksalhafte Weise für immer verbunden: Joel erleidet einen Herzstillstand. Kerry ergreift die Initiative und schafft es mit Beatmung und Herz-Lungen-Massage, ihn wiederzubeleben. Tim kann zunächst nur geschockt daneben stehen.
Zunächst erfüllen sich die Träume der drei Figuren nicht und sie müssen sich neu orientieren: Kerry wird die ersehnte Zulassung zum Studium verweigert, Tim quälen permanent Versagensängste und Joels Herzproblem macht eine Profikarriere als Fußballer unmöglich. Und es gibt ein weiteres Problem: Die drei schaffen es nicht, einander und die Nacht, die alles veränderte, aus dem Kopf zu kriegen.

Autorin Eva Carter schreibt flüssig und klar in der ersten Person Singular, nimmt dabei abwechselnd die Perspektive der Hauptfiguren Kerry, Joel und Tim ein. Die Handlung wird chronologisch erzählt, vom 31. Dezember 1999 bis zum 1. Januar 2018. Der Roman beginnt nicht mit der eigentlichen Geschichte sondern mit einem Abschnitt, der mit „Die Überlebenskette: Teil eins“ betitelt ist. Hier werden die Leser direkt angesprochen und es wird erklärt, wie wichtig es ist, einen Notruf abzusetzen, wenn jemand einen Herzstillstand erleidet. Im Verlauf der Geschichte werden noch drei weitere Texte zur „Überlebenskette“ eingeschoben.

Eva Carter hat sehr besondere Figuren gezeichnet. Ihre Besonderheit liegt darin, dass sie durch ein extrem dramatisches Ereignis stark geprägt werden. Danach müssen sich die drei erst wiederfinden.
Für die ehrgeizige Kerry steht nach Joels Herzinfarkt umso mehr fest, dass sie erst recht als Ärztin arbeiten möchte. Doch ihr Traum rückt zunehmend in weite Ferne.
Tim hingegen beginnt zu zweifeln. Immer wieder kreisen seine Gedanken darum, nicht gut genug zu sein und nicht mehr als ein ahnungsloser Medizinstudent zu sein. Er gesteht: „„Ich weiß nicht, ob ich jemals gut genug sein werde, um als Arzt zu praktizieren.“ Meine tiefste Angst in einem Satz.“ Tim kann Kerry nicht glauben, wenn sie ihm antwortet: „Du wirst dich nicht immer so ahnungslos fühlen, Tim. Und in gewisser Weise ist es sogar besser, sich seiner selbst nicht immer ganz so sicher zu sein. Dann macht man weniger Fehler.“
Joel trifft es am härtesten. Seine Krankheit wirft ihn vollkommen aus der Bahn, zerstört all seine Pläne. Er hielt sich vorher für unverwundbar und muss nun mit seiner körperlichen Schwäche umzugehen lernen. Kerry erklärt er: „Ich bin ein Verlierer, Kerry. Sieh mich doch an. Rausgeputzt, um auf der Party von jemand anderem Drinks auszuschenken. Mehr wird aus mir nicht werden.“
Die interessante Figurenkonstellation ist nicht hauptsächlich durch die Eigenschaften der Personen, ihre Charakterisierung, definiert, sondern durch ihre Beziehung untereinander, die ständig präsent ist, auch wenn sich die Figuren nicht sehen. Das macht sie sehr reizvoll. Joel hat Probleme mit Tim: „Aber wir sind nicht befreundet. Ihn zu treffen, ist immer, als streue jemand Salz in meine Wunde.“ Mit Kerry, die für ihn sehr wichtig ist, ist es für Joel kaum leichter, wie dieser Satz beweist: „Kerry blinzelt. Ich habe sie wieder verletzt, weil das das Einzige ist, was ich kann.“

Die packende Dreiecksbeziehung bestimmt den Roman. Wer ist der Richtige für Kerry? Tim oder Joel? Und was werden die drei letztendlich aus ihrem Leben machen?
Eva Carter gelingt es, sehr eindrücklich zu zeigen, wie es ihren Figuren wirklich geht und was sie bewegt. Man leidet dabei zwangsläufig mit. Insgeheim war mir als Leserin längst klar, welchen Ausgang ich mir für die Figuren erhoffte und wer für Kerry der Richtige ist. Bis zum Ende macht es die Autorin aber mehr als spannend. Für mich war das ewige Hin und Her zwischen den Figuren ein bisschen zu viel der Verwirrung, dadurch wurde es mitunter fast langatmig und ich hätte mir an der ein oder anderen Stelle eine Straffung des Plots gewünscht.
Der Roman sensibilisiert für ein ernstes und wichtiges Thema: plötzliche Herzinfarkte, die jederzeit auftreten können. Es wird sehr deutlich, wie überlebenswichtig es ist, dass Ersthelfer sofort aktiv werden.
Auch das Thema Drogen spielt in der Geschichte eine wichtige Rolle. Einmal mehr wird der Teufelskreis der Drogensucht einsichtig und mit all seinen Schrecken dargestellt.

Trotz kleiner Schwächen im Plot hat mich die Geschichte um Kerry, Tim und Joel emotional gepackt und dabei ganz schön gefordert. Eva Carter zeigt, wie sehr Träume unser Sein bestimmen. Ihre drei Figuren demonstrieren, dass es manchmal richtig sein kann, daran festzuhalten und man manchmal aber auch akzeptieren muss, dass Träume unerreichbar sind, es aber durchaus Alternativen gibt.
Für mich hat „Zwischen zwei Herzschlägen“ nicht ganz die Qualität und Kraft von „Zwei an einem Tag“, aber es ist dennoch ein lesenswerter Roman voller Gefühle, der mir nicht so schnell aus dem Kopf gehen wird.

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Veröffentlicht am 08.07.2021

Ein Haus voller Freunde und Abenteuer: witzige und warmherzige Vorlesegeschichten mit liebenswerten Figuren

Die Ringelsocken-Strolche: Freundschaftsgeschichten zum Vorlesen ab 5 Jahren
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Karli und seine Schwester Ava müssen ein bisschen zusammenrücken, weil Omimi nun zu ihnen in die Wohnung ziehen wird. Karli freut sich einerseits, denn Omimi kann tolle Gute-Nacht-Geschichten erzählen, ...

Karli und seine Schwester Ava müssen ein bisschen zusammenrücken, weil Omimi nun zu ihnen in die Wohnung ziehen wird. Karli freut sich einerseits, denn Omimi kann tolle Gute-Nacht-Geschichten erzählen, aber andererseits möchte Karli eigentlich nicht mit Ava in einem Zimmer schlafen. Seine Freunde haben sofort einen praktischen Vorschlag parat, wo Karli in Zukunft wohnen könnte. Auch sonst fällt den Kindern aus dem Mehrfamilienhaus immer etwas ein. Gemeinsam mit Jonte, Frederik, Aylin und der kleinen Pinar erleben Ava und Karli, der gerne Ringelsocken trägt, viele Abenteuer. Sie feiern Geburtstag, spielen Theater, gründen einen Club, versuchen sich als Detektiv-Spione, veranstalten einen Flohmarkt, fahren nach Aruba oder fangen Monster.

Cornelia Franz schreibt kindgemäß und gut verständlich aus Karlis Sicht. Das tut sie so lebendig und abwechslungsreich, dass man fast das Gefühl hat, direkt angesprochen zu werden und die Geschichte selbst mitzuerleben. Petra Eimers Bilder illustrieren die Texte wunderbar passend. Ihre niedlichen Figuren sind gutgetroffen und ausdrucksstark, die farbenfrohen Abbildungen machen einfach Spaß.
Insgesamt sind im Buch 19 Geschichten enthalten, die man auch unabhängig voneinander lesen und verstehen kann. Die Vorlesezeit pro Geschichte wird mit ca. acht Minuten angegeben.
Zum Vorlesen eignet sich das Buch für Kinder ab fünf Jahren, Kinder ab acht Jahren dürften sich die Geschichten schon selbstständig erlesen können.

So unterschiedlich die Kinder sind, so perfekt ergänzen sie sich. Einzelkind Frederik wirkt recht unkompliziert, brav und vernünftig, er hat zu seinem eigenen Leidwesen wenig Freizeit, dafür viele Termine. Ava geht schon in die Schule und ergreift gerne die Initiative, Erzähler Karli hat eine lebhafte Phantasie, ist offen und nie um eine Idee verlegen. Viele kreative Einfälle haben die anderen Kinder auch, daher wird es im Haus nie langweilig. Man muss die Truppe einfach mögen. Sicher wird jeder Leser und Zuhörer hier seine Lieblingsfigur zum Mitfiebern und Identifizieren finden. Auch Omimi ist mehr als sympathisch. So eine verständige, entspannte und liebe Uroma wünscht sich wohl jedes Kind.

Die Kinder verbindet eine besondere Freundschaft und die Bewohner des Mehrfamilienhaus präsentieren sich fast wie eine einzige große Familie. Das gefällt uns. Wie selbstverständlich verbringen die Kinder viel Zeit miteinander, geben gut aufeinander acht. Die Geschichten strahlen eine sehr wohlige, gemütliche Atmosphäre aus. Schön auch, dass sich die Geschichten quer durch die Jahreszeiten bewegen. Kinder erleben Jahreszeiten viel bewusster als Erwachsene, das wird hier eindrücklich dargestellt. Ein wenig erinnern die „Ringelsocken-Strolche“ an die „Kinder aus dem Möwenweg“. Nicht ganz so ländlich-idyllisch, aber mit mindestens genausoviel Humor und Zusammenhalt unter den Kindern. Auch hier wäre ich gerne noch einmal Kind und würde jeden Tag als Abenteuer erleben.
Eine bunte, stimmige Zusammenstellung lustiger, turbulenter und warmherziger Geschichten mit netten, drolligen Figuren über einen ziemlich aufregenden Alltag im Mehrfamilienhaus.

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Veröffentlicht am 08.07.2021

Wie Tiere Menschen helfen - interessantes und sehr motivierend gestaltetes Sachbuch

Wieso? Weshalb? Warum? Tiere im Einsatz
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Die Rezension bezieht sich auf das Buch:

Tiere sind unersetzlich für den Menschen. Das Buch „Tiere im Einsatz“ aus der erfolgreichen Ravensburger Reihe „Wieso, weshalb, warum“ stellt anschaulich dar, ...

Die Rezension bezieht sich auf das Buch:

Tiere sind unersetzlich für den Menschen. Das Buch „Tiere im Einsatz“ aus der erfolgreichen Ravensburger Reihe „Wieso, weshalb, warum“ stellt anschaulich dar, auf welch unterschiedliche Arten Tiere Menschen unterstützen. Auf der ersten Doppelseite wird die ganz allgemeine Frage „Wie können uns Tiere helfen“ beantwortet. Auf den Bildern sind dabei Spürhunde in Aktion zu sehen. Die nächsten Seiten erklären, was Hunde bei der Polizei machen und wann Polizisten auf Pferden reitet. Anschließend geht es um Hunde an Land als Lebensretter, die folgende Seite befasst sich mit Hunden und Delfinen, die im Wasser Hilfe leisten. Im Anschluss wird geschildert wie tierische Einsatzkräfte trainieren, dann erläutert ein Text, warum Tiere uns gesund und froh machen. Daraufhin gibt es einen kurzen Überblick, welche Tiere Menschen begleiten. Die nächsten Seiten widmen sich der Frage „Welche Tiere passen besonders gut auf?“. Anschließend erzählt ein Abschnitt von Lasttieren wie Rentieren, Eseln, Yaks, Kamelen oder Lamas. Den Abschluss bilden die Themen „Wo sind Tiere noch im Einsatz“ und „Wann haben tierische Helfer frei?“.

Die Sachtexte hat Autorin Andrea Erne in altersgemäßer, klarer Sprache verfasst. Die kurzen und prägnanten Sätze mit wenigen Fremdwörter sind für die kleinen Leser sicher gut zu verstehen.
Das Buch ist ansprechend gestaltet. Die besonderen, bunten, detaillierten Illustrationen motivieren. Es gibt dabei sehr viele Details zu entdecken. Jede Seite enthält einen etwas längeren Fließtext und kleinere Informationen zu diversen speziellen Bildern. Außerdem finden sich Entdeckerklappen auf jeder Seite oder manchmal etwas größere „Verwandelseiten“ am Falz. Es wird z.B die Schutzausrüstung eines Polizeipferdes gezeigt oder ein Rettungshund in Aktion.
Durch das Buch „führt“ ein drolliges Alpaka, das manchmal mit witzigen Sprechblasen kommentiert, auf jeder Seite versteckt ist und immer andere tierische Begleiter dabei hat.
Kinder ab vier Jahren werden beim gemeinsamen Lesen mit Erwachsenen und beim Betrachten der Bilder viel Spaß haben. Erstleser ab sieben Jahre können sich die kurzen Texte vermutlich schon selbst erschließen, auch wenn die Schrift nicht übermäßig groß gedruckt ist.

Hier lernen nicht nur Kinder Interessantes, auch Erwachsenen erfahren noch viel Neues. Von Datenspürhunden oder Ratten, die Sprengstoff erschnüffeln habe ich beispielsweise vorher noch nie gehört und dass Hunde auch gute Rettungsschwimmer abgeben, war mir ebenfalls nicht genau bewusst. Wirklich beeindruckend, was unsere vierbeinigen Freunde alles leisten, wie beruhigend sie auf uns wirken können und dass sie Gefahren oft intuitiv früher wahrnehmen können als Menschen, die dafür technische Hilfsmittel haben.
Das Buch geht am intensivsten auf Hunde ein, weil diese hierzulande am häufigsten im Einsatz sind. Für unseren Geschmack hätte der Blick in andere Länder und Kulturen durchaus noch etwas ausführlicher ausfallen können. Beim Öffnen der Entdeckerklappen sollten die Leser vorsichtig sein, da die dünnen Pappklappen leicht einreißen können.
Insgesamt ein hochinteressantes, motivierendes, abwechslungsreich gestaltetes und überaus informatives Sachbilderbuch für alle Tierfreunde. Mit dieser Reihe liegt man immer richtig, das beweist auch der Band „Tiere im Einsatz“. So macht Wissensvermittlung Spaß.

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Veröffentlicht am 06.07.2021

Ein unerfahrener Athlet, ein turbulenter Wettkampf und ein unfairer Gegner: sehr witzige und knallbunte Geschichte

Viel Glück für Wally Wombat
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Wombat Wally mag es gemütlich. Beim Sport schaut er lieber zu, als selber aktiv zu werden. Durch Zufall bekommt er die Möglichkeit, ein Paket an seinen Lieblingsathleten Winnie Wombat auszuliefern und ...

Wombat Wally mag es gemütlich. Beim Sport schaut er lieber zu, als selber aktiv zu werden. Durch Zufall bekommt er die Möglichkeit, ein Paket an seinen Lieblingsathleten Winnie Wombat auszuliefern und möchte sich bei der Gelegenheit gleich ein Tatz-o-Gramm holen. Doch dann wird Winnie außer Gefecht gesetzt und alle halten Wally für Winnie. Wally soll nun an Winnies Stelle beim Zehnkampf antreten, obwohl er so etwas noch nie gemacht hat. Und damit nicht genug: Irgendjemand möchte Winnies äh Wallys Sieg mit unlauteren Mitteln verhindern. Wer hat es nur auf den Wombat abgesehen?

Autor Christian Gailus formuliert lebendig, abwechslungsreich und kindgemäß mit viel wörtlicher Rede im Präsens. Sofort wurden wir in die Geschichte hineinkatapultiert und hatten trotz des rasanten Erzähltempos keine Schwierigkeiten, uns zurechtzufinden.
Leonard Erlbruchs Bilder sind perfekt gelungen: knallbunt, aussagekräftig, einfach sehr witzig. Sie sorgen garantiert für gute Laune. Schon die Umschlaginnenseite mit Bildern von Wally, der sich bei verschiedenen Sportarten ins Zeug legt, brachte uns zum Schmunzeln. Das Buch ist zweifellos sehr ansprechend und motivierend gestaltet.
Zum Vorlesen ist die Geschichte für Mädchen und Jungen ab fünf Jahren geeignet. Geübte Leser ab sieben Jahren werden den Text schon selbstständig verstehen und erfassen können.

Wally Wombat ist eine drollig-liebenswerte Hauptfigur. Wally arbeitet als Hängemattentester, mags gern komfortabel und entspannt. Sonst eher behäbig und gemütlich als aktiv, gibt Wally beim Wettkampf ausdauernd alles, um Winnies Chancen auf den Titel weiterhin aufrechtzuerhalten. Er ist rücksichtsvoll, grundehrlich und -anständig und denkt immer an andere. Ein absolut vorbildlicher Charakter. Dass bei ihm nicht immer alles glattläuft, wie z.B. beim Weitsprung, an den er etwas naiv herangeht, macht Wally nur noch sympathischer. Da kann man nicht anders, als total mitzugehen und Wally beim Wettkampf sämtliche verfügbaren Daumen und Zehen zu drücken.
Auch die anderen originellen Figuren wie Makake Nelson oder Stinktier Scusi Stunk machen großen Spaß. Eine phantasievolle, farbenfrohe und vielfältige Figurenkonstellation hat der Autor da zusammengestellt.

Wie wird Wally beim Wettkampf abschneiden? Und wer versucht seine Teilnahme zu boykottieren?
Wally Wombat erlebt einen turbulenten, spannenden und abenteuerlichen Wettkampf, wächst sportlich über sich hinaus und kommt dabei noch einem unfairen Gegenspieler auf die Schliche. Da ist Spannung und gute Unterhaltung bis zum gelungenen Ende garantiert.
„Viel Glück für Wally Wombat“ ist eine knallbunte, temporeiche, toll bebilderte Geschichte mit vielen wunderbar komischen Slapstick-Momenten, einem echten Detektivfall und herrlichen Figuren, die wir allen Sport- und Tierfreunden nur wärmstens empfehlen können.

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