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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.12.2023

Wem kann man trauen

The Beautiful Fall - Die vollkommen irritierende Kettenreaktion der Liebe
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In "The Beautiful Fall" geht es um Robert, der alle 179 Tage sein Gedächtnis verliert - also jedes halbe Jahr. Danach kann er sich an nichts erinnern und sein "vorheriges" Ich schreibt ihm deshalb Briefe. ...

In "The Beautiful Fall" geht es um Robert, der alle 179 Tage sein Gedächtnis verliert - also jedes halbe Jahr. Danach kann er sich an nichts erinnern und sein "vorheriges" Ich schreibt ihm deshalb Briefe. Doch wem kann er wirklich trauen und was hat Julie mit allem zu tun, die so kurz vor dem nächsten "Vergessen" in sein Leben stolpert?
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Ich muss zugeben, anfangs habe ich etwas erwartet, das in die Richtung von "50 erste Dates". Das Buch beschäftigt sich jedoch nicht (oder nur sehr rudimentär) mit verschiedenen "Erinnerungsphasen" sondern hauptsächlich mit den letzten 12 Tagen des aktuellen Zyklus. Robert hat sich mit seinem Leben abgefunden und hält sich penibel an das, was sein vorheriges Ich geschrieben hat. Was ich persönlich ziemlich komisch finde - er hat kein Handy, kein Fernseher, hat sich komplett abgeschottet. Aber ja, wenn man nur den Brief seines vorherigen Ichs hat, wem sollte man glauben, wenn nicht sich selbst. Julie zieht ihn dann ausgerechnet in den letzten 12 Tagen nach draußen und bringt alles durcheinander und das richtig. Denn eigentlich müsste er Julie kennen. Zusammen bauen sie in Roberts Wohnung Dominosteine auf, aber nicht für einen Rekord, wie er denkt, sondern als Schlüssel zu seiner Vergangenheit.
Robert und der Leser werden im Text auf falsche Fährten gelockt und erfahren einiges aus der Vergangenheit. Manches kam mir dabei ziemlich komisch vor, aber ich kenne mich mit der Rechtsprechung in Australien auch nicht aus. Die Entscheidungen der beiden Hauptfiguren sind für mich auch nicht immer nachvollziehbar, aber schlüssig. Sie sind nett, aber wirklich warm bin ich mit beiden nicht geworden. Beide pochen auf die Wahrheit, verschweigen aber viel - wofür Robert jetzt erst mal nichts kann, aber selbst wenn man zurückgezogen lebt hat man in der heutigen Zeit Internet und versucht wenigstens herauszufinden, wo der Schlüssel in seinem Besitz hingehört. Beides hat Robert nicht und das fand ich ziemlich eigenartig.
Für mich ist es ein gutes Buch mit ein paar Schwächen, aber durchaus lesenswert - 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 19.06.2023

Teeniegeschichte

Everlove – Bis übers Ende dieser Welt hinaus
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Ash ist ein normaler Teenager in London und auf der Suche nach der großen Liebe. Durch Zufall begegnet sie Poppy und ihr Leben wird auf den Kopf gestellt, bis es auch schon vorbei ist - also das Leben. ...

Ash ist ein normaler Teenager in London und auf der Suche nach der großen Liebe. Durch Zufall begegnet sie Poppy und ihr Leben wird auf den Kopf gestellt, bis es auch schon vorbei ist - also das Leben. Doch es geht noch weiter, obwohl die beiden quasi Welten trennen, finden sie wieder zueinander.

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Ich muss gestehen, es war mein zweiter Anlauf das Buch zu lesen - beim ersten Mal hab ich nach dem Prolog abgebrochen und auch dieses Mal fiel es mir schwer. Der Prolog hat mich so überhaupt nicht gecatcht (wie man auf neudeutsch sagt). Doch das Weiterlesen hat sich gelohnt - es wurde besser. Der Schreibstil lässt sich super lesen, wobei ich manchmal, wenn mehr als 2 Protas geredet haben, Probleme hatte zu unterscheiden, wer gerade redet. Ansonsten ist der Text sehr Jugendlich (was an den Protas liegt), ist aber nicht schlimm, da wenig "Jugendslang" vorkommt. Der erste Teil ist eine süße Liebesgeschichte - ich bin nicht queer und es war alles super - es hatte leider nur so seine Längen, weshalb es sich gegen Ende des 1. Teils sehr zog. Dann kam der Cut und mit Teil 2 ging es weiter. Auch hier gleiches Spiel - hat sich super gelesen, aber es zog sich an manchen Stellen sehr - man wartet eigentlich drauf, dass was passiert und wenn dann was passiert, ist es so subtil, dass man es nicht erkennt (oder erst spät).
Die Figuren sind durch die Bank weg sympathisch, wenn auch Poppy ziemlich sicher nicht meine Freundin geworden wäre, aber immerhin hat sie Ecken und Kanten, was die anderen kaum aufweisen.

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Für mich ist das Buch eine süße Teenie-Geschichte, die wichtige Botschaften in sich trägt (die auch alle auf einer Seite zusammengefasst sind), aber mehr nicht. Sie ist an vielen Stellen zu seicht und hat mich nicht fesseln können. Ein toller Ansatz und Geschichte, aber eben nicht fesselnd.

Alles in allem konnte man es lesen, muss ich aber nicht noch mal - ein okay, mehr nicht.

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Guter Serienauftakt

Im Bann der Elemente (Bd. 1)
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Das Buch ist mit dem Cover ein echter Hingucker, zwar etwas düster, aber wenn man weiß, dass die Handlung meist unterirdisch spielt, kein Wunder. Es wird aber durch glitzernde grüne Elemente ...

Das Buch ist mit dem Cover ein echter Hingucker, zwar etwas düster, aber wenn man weiß, dass die Handlung meist unterirdisch spielt, kein Wunder. Es wird aber durch glitzernde grüne Elemente unterstrichen und die sind toll.
Auf dem Cover Ist Jacob mit seinen Freunden zu sehen. An seinem 10. Geburtstag erfährt Jacob nämlich, dass er ein Elementarwesen ist und direkt die Welt retten darf. Also macht er sich zusammen mit seinen Freunden und seiner Schwester auf den Weg unter die Erde. Dabei treffen sie auf viele seltsame Wesen und müssen einige Abenteuer bestehen, bis sie wieder in ihre eigene Welt zurückkehren können.

Die Geschichte rund um Jacob ist spannend geschrieben. Man fiebert ordentlich mit und hält auch mal die Luft an. Was mir, genauso wie den Hauptfiguren fehlt, sind Informationen rund um die Elementarwesen. Das hat es in der Mitte des Buches schon schwer gemacht, es werden viele Fragen gestellt, aber nur wenige beantwortet (klar, bei einer Serie kann ja nicht alles gleich verraten). Sei treffen auf ihrer Reise auch viele fantastische Wesen, bei denen mir an machen Stellen die Beschreibung nicht gereicht hätte, um sie mir vorzustellen. Zum Glück gibt es die tollen Illustrationen. Auch manche Eigenheiten gehen einem mit der Zeit auf die Nerven (gerade, wenn man wie mein Sohn noch kein extrem guter Leser ist) - das Irrlicht, welches statt s nur f sagt, ist schon anstrengend auf Dauer.
Ansonsten haben wir aber ein fantastisches Buch gelesen, das wir gern weiter empfehlen und hoffe, dass die nächsten Bände genauso toll sind und nicht wie bei einigen anderen dann deutlich verlieren.

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Veröffentlicht am 14.06.2024

Mittsommerfest mit Folgen

Mittsommerlügen
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Nach einer Mittsommerfeier verschwindet eine Junge Frau spurlos und ihre kleine Tochter (3) bleibt zurück.

Soviel zur Zusammenfassung der Ereignisse. Klingt erst mal spannend, ist es aber am Anfang gar ...

Nach einer Mittsommerfeier verschwindet eine Junge Frau spurlos und ihre kleine Tochter (3) bleibt zurück.

Soviel zur Zusammenfassung der Ereignisse. Klingt erst mal spannend, ist es aber am Anfang gar nicht. Es gibt ein riesiges Besäufnis, was für mich schon ein absolutes NoGo ist, wenn Kinder dabei sind. Aber okay, es ist Schweden in den 80ern und dann auch noch auf dem Land.

Dann ist der nächste Morgen und Maria verschwunden. Alle, auch die Polizei gehen nicht von einem Verbrechen aus und lassen die Ermittlungen schnell wieder liegen. Hier zieht es sich sehr in die Länge mit Beschreibungen usw. Erst im letzten Drittel - 15 Jahre später, wird es endlich spannend, so dass das Ende überzeugen konnte.

Nicht überzeugen konnten mich die Figuren. Sie alle haben ihre Geheimnisse und sind hintenrum blöd. Ich hatte selten ein Buch, bei dem ich gar keine Sympathien aufbauen konnte. Das ist hier der Fall, ich bim mit keinem warm geworden und konnte viele Handlungen gar nicht nachvollziehen. Auch die Polizei spielt mit Ermittlungen keine wirklich große Rolle und gäbe es den Zufall nicht, würden wir heute noch im Wald stehen.

Im Nachhinein wars ein gutes Buch mit Startschwierigkeiten. Cover und Klappentext sind super, das innere naja, eben nicht rund und recht träge am Anfang (so ein bisschen wie "The Viilage"). Noch mal werde ich es ziemlich sicher nicht lesen.

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Leben und leben lassen

Was geht, Annegret?
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Der Klappentext hat mich neugierig gemacht und ich war gespannt, wie das alles läuft. Annegret ist 69 und ihr Mann (20 Jahre älter) ist verstorben. Sie muss ihr Haus in Ostfriesland verlassen und kommt ...

Der Klappentext hat mich neugierig gemacht und ich war gespannt, wie das alles läuft. Annegret ist 69 und ihr Mann (20 Jahre älter) ist verstorben. Sie muss ihr Haus in Ostfriesland verlassen und kommt in der WG ihrer Enkelin in Berlin unter. Allein das ist ein Kulturschock, doch es geht noch weiter. Denn die WG lebt vegan, geht containern, hält viel von LGBTQ+ usw. Annegret fuchst sich rein, lernt Leute kennen und lieben, studiert und setzt sich ein. Für Annegret freut es mich wirklich. Sie ist über ihren Schatten gesprungen und hat ihr Weltbild verändert. Denn alles worauf der Roman auf humoristische Art aufmerksam machen möchte, ist wichtig. Jetzt kommt für mich das große ABER, was mir den Roman leider vermiest hat. Die WG in die Änni hineinkommt macht vieles mit erhobenem Zeigefinger und ich hatte mehr als einmal Mitleid mit Annegret. Ich hab von allem schon häufig gehört und bin der Meinung: Leben und leben lassen. Ich bilde mir gern selbst eine Meinung und hole mir dazu auch gern Informationen. Aber die Jugendlichen sahen es direkt als Affront gegen ihren Lebensstil, als Änni einmal Rouladen gemacht hat. Zwischen den Zeilen - sie ist ja blöd, wenn sie das nicht weiß. Sie drücken ihr ihren Lebensstil auf. Die Erklärungen kommen nach und nach, aber ich hatte im ersten sichtlich zu beißen. Dabei ist es nur die WG die mir so gegen den Strich geht, aber das eben richtig. Denn sie sind auch die einzigen die gendern... ähm ja. Ich kenne keinen, der das in der Umgangssprache macht - wirklich nicht. Auch das las sich ziemlich nervig. Alle anderen Figuren sind liebeswert und so schön vielseitig - man hat sie lieb gewonnen.
Leider kann ich dem Buch nur 3 von 5 ⭐geben - Änni ist eine tolle agile Oma und es ist locker und witzig geschrieben, aber das drumherum ist anstrengend und mir einfach too much.

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