Nummer 2 rund um Lewis Boyle!
Sarajevo DiscoLewis Boyle, der Leiter der Mordkommission Hamburg, steckt in der Zwickmühle. Sein ehemaliger Jugendfreund, Teddy Amin, ist als Bandenboss in Kämpfe der Strassengangs verstrickt. Bandenmitglieder, die ...
Lewis Boyle, der Leiter der Mordkommission Hamburg, steckt in der Zwickmühle. Sein ehemaliger Jugendfreund, Teddy Amin, ist als Bandenboss in Kämpfe der Strassengangs verstrickt. Bandenmitglieder, die mit Masken getarnt sind, verticken Pillen mit einer Überdosis auf der Strasse. Mehrere Menschen sterben oder kämpfen um das Überleben. Boyle möchte, dass der Bürgermeister eine Warnung heraus gibt, denn er erhofft sich davon, dass die Menschen auf der Strasse dann diese Pillen meiden und es so weniger Tote gibt. Der Bürgermeister und die Gesundheitssenatorin winken ab.Da entschliesst sich Boyle zum Alleingang. Kommissarin Jale Arslan kämpft mit Boyle an vorderster Front und sie geraten mitten in die Kämpfe der Banden.
Dies ist nach "Kanakenblues" der zweite Band rund um Lewis Boyle. Neu hat er nun die türkischdeutsche Ermittlerin Jale Arslan zur Seite.
Sehr gut haben mir die Figuren gefallen. Beide Ermittler, die im Zentrum stehen, sind unkonventionell. Boyle ist auch wie im ersten Buch immer sehr nah an der Grenze zur Illegalität. Gerade seine Verbindung und Freundschaft zu dem Bandenboss Teddy Amin, sollte an und für sich Grund sein, die Ermittlungen jemand anderem zu überlassen. Doch Boyle richtet es sogar so ein, dass er Amin alleine vernehmen kann.
Jale Arslan mogelt sich durchs Leben, das hat ihr zu Beginn, von mir ein paar Antipathiepunkte eingebracht. Doch sie wächst mit den Aufgaben und schlussendlich hat sie mir immer besser gefallen. Jale sitzt nicht auf ihren Mund, wehrt sich und weiss sich in der harten Welt rund um den Hamburger Kiez zu behaupten.
Nun zu der Handlung: Die ist ohne weiteres temporeich und spannend. Auch wenn ich mittendrin mal einige Zeit den Faden verloren hatte. Das war weniger der rasanten Handlung geschuldet , sondern dem meiner Meinung nach Minuspunkt der Story. Es hat einfach zu viele Nebenfiguren!Etwas, was ich schon in"Kanakenblues" in meiner Rezension als negativ eingestuft hatte. Meiner Meinung nach überschüttet der Autor den Leser regelrecht mit Nebenfiguren.
Der Geschichte zu folgen ist dadurch meiner Meinung nach mehr als anspruchsvoll.Die vielen Figuren, die verschiedenen Zeitebenen gerade zu Beginn und die Perspektivwechsel machen es dem Leser nicht einfach.Gerade in den Nebenfiguren wäre weniger mehr gewesen.
Gegen Mitte Buch hatte ich so doch einen ziemlichen Hänger und eine gewisse Müdigkeit machte sich breit. Zudem waren einzelne Szenen meiner Meinung nach zu sehr in die Länge gezogen,auch hier hätte abgespeckt werden können(Gespräch Teddy und Boyle ab Seite 330).
Die Sprache ist der Situation, oder besser gesagt, den Figuren angepasst. Gossensprache,die vor sexistischen Aeusserungen nicht halt macht. Ich empfand die als sehr authentisch.