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Veröffentlicht am 05.09.2017

Leseempfehlung!

Inspector Swanson und das Schwarze Museum
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Chief Inspektor Donald Swanson fährt mit seiner Familie endlich in den Urlaub. Noch im Zug muss Swanson seine Familie alleine weiter reisen lassen, denn ein Mord vereitelt seine Urlaubspläne.Der Tote gehörte ...

Chief Inspektor Donald Swanson fährt mit seiner Familie endlich in den Urlaub. Noch im Zug muss Swanson seine Familie alleine weiter reisen lassen, denn ein Mord vereitelt seine Urlaubspläne.Der Tote gehörte ebenso wie Swanson den Freimaurern an. Swanson muss in den eigenen Reihen, bei seinen Logenbrüdern ,ermitteln und dies stellt ihn vor viele Herausforderungen.

Ich habe mich lange auf einen neuen Fall mit einem meiner Lieblingsermittlern gefreut. Ich mag Swansons trockene und witzige Sprüche, die clevere Ermittlungsarbeit und seinen augenzwinkernde Umgang mit seinen Untergebenen. Die Dialoge zwischen Swanson und seinem Team sind genial und haben mich so manches mal schmunzeln lassen.

Dies ist der vierte Band rund um Swanson,doch die Bücher können unbedenklich einzeln gelesen werden. Ab und zu ,doch sehr zurückhaltend , wird ein früherer Fall angesprochen. Jedoch immer so, dass auch Neuleser sich nicht benachteiligt fühlen und problemlos mitkommen.

Neben den Figuren, die alle ausgezeichnet charakterisiert sind, ist ein grosses Plus in diesem Buch die Recherche der Zeit um 1894. DNA und Zahnabgleich gab es damals natürlich noch nicht. Der Autor hat eine zeitgemässe und überaus logische Methode gefunden um eine Person zu intentifizieren. Doch nicht nur die Ermittlungsmethoden , auch die Ausdrücke wie "Matrone" oder "auf den Kontinent reisen " wurden angepasst und zeigt,dass der Autor als Kriminalhistoriker weiss wovon er schreibt.

Die Geschichte entwickelt von Beginn weg einen unheimlich starken Sog und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen…wollte ich doch möglichst schnell wissen wer denn der Mörder ist.Wenn ich 20 Seiten vor Schluss noch im Trüben fische Punkto Täterfrage und die Auflösung eine gewaltige Überraschung und doch schlüssig ist, dann hat der Autor alles richtig gemacht. Und das war (wieder mal ) der Fall bei diesem Swansonfall. Ab und zu habe ich mich auch herausgefordert , fast überfordert ,gefühlt, all die verschiedenen Personen auseinander halten zu können. Als ich zu Ende gelesen hatte , habe ich ein Personen und Begriffe Glossar entdeckt. Leider erst am Schluss und ich frage mich, wann die Verlage endlich beginnen diese am Anfang der Bücher einzuschieben ,damit man sie vor dem Lesen und nicht erst danach sieht?

Veröffentlicht am 02.09.2017

Debut ,das sich sehen und lesen lassen kann.

Die Mädchen von der Englandfähre
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Nora Sand, Korrespondentin beim Wochenblatt "Globalt" kauft in einem Laden einen alten Koffer. Als sie ihn öffnet, findet sie darin Fotos , auf denen Mädchen zu sehen sind. Nora ist neugierig und geht ...

Nora Sand, Korrespondentin beim Wochenblatt "Globalt" kauft in einem Laden einen alten Koffer. Als sie ihn öffnet, findet sie darin Fotos , auf denen Mädchen zu sehen sind. Nora ist neugierig und geht dem nach.Als sie erfährt, dass die abgebildeten Mädchen in den 80er Jahren auf einer Fähre zwischen Dänemark und England spurlos verschwunden sind ist ihr Jagdinstinkt geweckt. Noch mehr, als Nora Verbindungen zu dem inhaftierten Serienmörder Bill Hix findet. Sie fährt nach Dänemark,wo die Mädchen in einem Heim aufwuchsen.

Sehr rasch und ohne Einführung in die Hauptperson Nora Sand , ist man in der Geschichte drin. Nach und nach erfährt man jedoch Wichtiges zu ihrer Person,und mir hat sehr gefallen, dass dies schrittweise geschah. Es war, wie wenn ich eine Person im realen Leben kennen lerne. Da erfährt man auch nicht in den ersten 5 Minuten alles über diese Person. Bei der Einführung der folgenden Figuren hat Lone Theils diese jeweils mit ein paar prägnanten Details getan.

Sehr schnell wird Spannung aufgebaut. Dies, weil sofort klar ist, dass mit den beiden Mädchen auf den Fotos was Schlimmes geschehen ist. Die Frage, was genau passiert ist, hat mich durch das Buch getrieben. Hier weicht mal ein Krimi ab vom Schema :Mord- Ermittlungen durch Polizisten. Erst mal liegt die Tat lange zurück und die Ermittlungen sind dementsprechend eine Herausforderung. Leider kamen Nora Sand bei den Ermittlungen doch ein paar glückliche Zufälle zur Hilfe. Wie , als der Leiter des Kinderheims einen Anruf annimmt und eine brisante Akte auf seinem Schreibtisch liegen lässt. Er geht aus dem Zimmer und Nora , die just in dem Moment im Büro des Direktors weilt, liest die natürlich.

Der zweite Punkt, der mit gut gefallen hat, ist, dass Nora Sand als Journalistin der Sache auf den Grund geht. Sie hat ganz andere Möglichkeiten als ein klassischer Ermittler. Und genau das ist es, was für uns Leser anders und spritziger macht als ein Krimi mit klassischen Ermittlern.

Der Schreibstil hat mir ausserordentlich gut gefallen, er liest sich gut und flüssig. Die Figuren sind gut ausgearbeitet und überzeugen. Ich hätte mir Nora vor allem in der Liebesgeschichte zu Jugendfreund Andreas etwas weniger pubertär gewünscht…das war eigentlich die einzigen Momente, in denen sie mich etwas genervt hat.

Ein Debüt, das sich sehen (und lesen ) lassen kann. Gespannt warte ich auf weitere Bücher von Lone Theils.

Veröffentlicht am 02.09.2017

Buch zum abschalten!

Herzmuscheln
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Kyla O'Kelley kommt nach dem Liebsaus mit ihrem Freund eine geerbte , grössere Geldsumme ihrer Grosstante gerade recht.In Conemara, an der irischen Küste ,kauft sie ein Guesthouse. Als sie dort ankommt ...

Kyla O'Kelley kommt nach dem Liebsaus mit ihrem Freund eine geerbte , grössere Geldsumme ihrer Grosstante gerade recht.In Conemara, an der irischen Küste ,kauft sie ein Guesthouse. Als sie dort ankommt muss sie feststellen, dass sie schon einen Hausgast hat. Der über 70 jährige Rupert Romney hat sich in ihrem Häuschen wohnlich eingerichtet und denkt nicht im Traum daran auszuziehen.Kyla arrangiert sich wohl oder übel mit ihrem Gast und ist sogar froh um ihn,als ein seltsamer Gast für längere Zeit ein Zimmer bucht.

Dieses Buch ist ideal für trübe Regentage in denen man einfach nur abschalten will. Ich stufe diese Geschichte als leichtverdauliche Lesekost ein, bei der man nicht viel denken muss , die jedoch sehr gut unterhält.

Als herausragend empfand ich den Schreibstil,der sich sehr gut liest und lebendig und abwechslungsreich ist. Die witzigen Dialoge zwischen Kyla und dem etwas wunderlichen Rupert haben mich immer wieder schmunzeln lassen. Hier spürt man wie zwei völlig unterschiedliche Welten aufeinander treffen. Da immer wieder nicht nur aus der Perspektive von Kyla, sondern auch aus der Sicht von Rupert geschrieben wurde ,empfand ich die beiden Sichtweisen als reizvoll und interessant.

Die Figuren sind teilweise etwas überspitzt dargestellt. So hat Kyla praktisch nur "spezielle" Gäste.Einen Mister Normalo sucht man vergebens.Mein heimlicher Liebling ist ja Rupert, mit seiner etwas naiven und schnoddrigen Art gibt er zwar Kyla nicht immer Paroli, erreicht jedoch immer was er will und schon von Beginn weg geplant hat.

Die Story ist etwas vorhersehbar…man weiss zum Beispiel als Leser sehr schnell wie Punkto Liebesangelegenheiten das Buch für Kyla enden wird. Zudem ist Etliches doch arg konstruiert,wie beispielsweise eine Scheinverlobung zweier Protagonisten. Eine Geschichte, die das Leben zwar nie und nimmer so schreiben würde,mich jedoch trotzdem gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 31.08.2017

Händi und Fässbock!

Über Topflappen freut sich ja jeder
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Renate Bergmann,82 Jahre alt und fit wie ein Turnschuh will an Weihnachten ihre Tochter Kirsten besuchen. In ihrem Alter ist es wohl weitaus angenehmer zu fliegen als mühselig mit Bus und Bahn zu reisen. ...

Renate Bergmann,82 Jahre alt und fit wie ein Turnschuh will an Weihnachten ihre Tochter Kirsten besuchen. In ihrem Alter ist es wohl weitaus angenehmer zu fliegen als mühselig mit Bus und Bahn zu reisen. Denkt sie! Denkste, denn Renate Bergmann landet nicht im kleinen Dorf im Sauerland sondern irrtümlicherweise in London.

Die Geschichte ist in Ich Perspektive aus der Sicht von Renate Bergmann geschrieben und gleich zu Beginn und später immer wieder , spricht die Protagonistin die Leser persönlich an. So wird ganz schnell eine Verbindung hergestellt und ich habe Renate Bergmann richtig lieb gewonnen.Zwar hat sie die etwas ermüdende Angewohnheit den Leser mit ihrem Monolog voll zu quatschen und vom Hunderten ins Tausendste zu kommen,doch originell ist sie. Die direkte Rede wurde sehr rar eingesetzt und so hört (liest) man als Leser Renate beim Reden zu. Schnell wird klar, dass die alte Dame eine Frau ist, die sich weder unterkriegen lässt, noch mit ihrer Meinung hinter dem Berg hält.Obwohl…ab und zu packt sie doch Skrupel . Sei es als sie mit viel Fingerspitzengefühl versucht die gegenseitige Überraschung, ein Konzertbesuch, zweier Freundinnen zu retten. Oder als sie an Weihnachten ohne Ersatzunterwäsche in einem fremden Land strandet.

Der Schreibstil ist witzig und erfrischend, wie oben geschrieben, kann der Monolog in Erzählform auch etwas ermüden. Sehr witzig, wie einzelne Wörter so geschrieben sind wie sei ausgesprochen werden (Händi und Fässbock). Immer wieder habe ich geschmunzelt und mich gefragt :Wie kommt man als Autorin auf so was ?

Sehr authentisch beschrieben ist London, wo Renate schlussendlich Weihnachten feiert. Sowie die Details zu der Königsfamilie, die von Renate Bergmann tief verehrt wird.

Ab und zu drücken Erinnerungen an meine Kindheit durch.Wie zum Beispiel der Reiseruf per Radio, der früher gang und gäbe war.

Eine heitere Story, die man auch ohne Vorwissen bedenkenlos lesen kann. Renate Bergmann erklärt gleich zu Beginn des Buches " wer mehr wissen will, kann in den beiden anderen Büchern nachlesen ". Werde ich ,Renate, werde ich !

Veröffentlicht am 29.08.2017

Nun weiss ich Bescheid über....

Was ich getan habe
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David James Forrester ist Anwalt und verliebt sich in die Schriftstellerin Elle Nolan. Die beiden heiraten und leben eine leidenschaftliche Beziehung. Eines Morgens ist Elle tot, umgebracht von David..

Der ...

David James Forrester ist Anwalt und verliebt sich in die Schriftstellerin Elle Nolan. Die beiden heiraten und leben eine leidenschaftliche Beziehung. Eines Morgens ist Elle tot, umgebracht von David..

Der Klappentext hatte es mir angetan, ich war gespannt auf diesen Thriller. An und für sich suggeriert das Wörtchen "Thriller" ja :Spannung , Ermittlungen, Mord oder Psychospielchen.

Normalerweise!

Denn hier bei diesem Buch frage ich mich was das Wort "Thriller" auf dem Cover verloren hat? Wer um Himmels Willen , hat dieses Buch in dieses Genre eingeteilt?

Denn hier bekommt man auf gefühlten 500 Seiten (in Wahrheit war es bis Mitte Buch :) eine Beziehungskiste zu lesen, die dermassen langweilig ist, dass ich mich durch die erste Hälfte gegähnt habe. Nein, seien wir ehrlich…Dank "Was ich getan habe" weiss ich nun genauestens Bescheid über die weibliche Ejakulation. Meiner Meinung nach hätten diese "Ausscheidungen" nicht unbedingt so ins Detail beschrieben werden müssen.Doch es kam noch unappetitlicher. Leider ist man als Leser hautnah dabei, als David auf einer Raststätte einiges von sich gibt. Und dabei meine ich wortwörtlich" von sich" gibt. Erbrechen und andere Ausscheidungen, die ich euch hier erspare inklusive. War eine Abwechslung nach all den "Sahdes of gähn " Geschichtchen zwischen Elle und David in der ersten Hälfte.

Nach der Mitte des Buches wird's plötzlich ….nein, leider nicht spannender…sondern unstrukturiert und chronologisch wirr. Immer wieder wechselt die Autorin von der Zeit als Elle noch lebt zu der Zeit nach dem Mord. Um uns Leser zusätzlich zu verwirren lässt sie die tote Elle auch mal über ihrem leblosen Körper schweben.

Bescheiden ist nicht nur die Spannung, bescheiden ist auch die Anzahl Figuren. Die Autorin schafft es, die ersten 100 Seiten mit zwei Figuren zu bestreiten. David und Elle!Da die beiden diese Zeit meist mit Sex verbringen,ist das auch nicht weiter verwunderlich. Und plötzlich tauchen noch ein paar Figuren auf, die regelrecht in die Story geworfen wurden und dabei flach und oberflächlich blieben.

Ich habe zu Ende gelesen!Bis zum bitteren Ende!Warum eigentlich ?Denn der Mörder ist ja schon seit den ersten Sätzen dieses Buches bekannt!