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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Authentisch und berührend

Vom Ende der Einsamkeit
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Jules Moreau ist 11 Jahre alt, als er und seine Geschwister zu Waisen werden. Nach dem Unfalltod der Eltern kommen Jules, Marty und Liz in eine Internat und versuchen , jeder auf seine eigene Art und Weise ...

Jules Moreau ist 11 Jahre alt, als er und seine Geschwister zu Waisen werden. Nach dem Unfalltod der Eltern kommen Jules, Marty und Liz in eine Internat und versuchen , jeder auf seine eigene Art und Weise mit dem grossen Verlust fertig zu werden. Jules freundet sich mit Alva, eine Mitschülerin an, und verliebt sich unsterblich in sie. Doch der Kontakt bricht ab und erst Jahre später treffen sie sich wieder.

Die Geschichte um die drei Kinder, die ihre Eltern verlieren, hat mich erst mal tief in meinem Innersten berührt. Ich konnte nicht anders, als Mitleid zu empfinden.

Der Autor hat es mir durch seinen prägnanten fesselnden Schreibstil sehr schnell ermöglicht, ein Beziehung zu Jules aufzubauen. Authentisch und echt ist der kleine Junge skizziert worden.Sein riesengrosser Verlust, die spätere Trennung von seinen Geschwistern, machen betroffen und sprachlos.
In erster Linie handelt die Geschichte von Tod , Einsamkeit und Abschied nehmen...für mich wurde vor allem im vorgerückten Alter von Jules etwas zu stark auf Unfall-Krankheit-Schiksalsschlag der verschiedensten Protagonisten herumgeritten um glaubwürdig zu sein. Hier wäre eine Krankheit ,ein Unfall weniger glaubhafter gewesen.
In zweiter Linie ist die Story aber auch eine Liebesgeschichte..mit dem ganz normalen auf und ab einer Beziehung.
Die Frage, zu der mich Benedict Wells ,nachzudenken animiert hat ist: wie beeinflusst eine schwierige Kindheit unser Leben?Wie geht ein Kind mit dem Verlust der Eltern um...kann es diesen Verlust überhaupt jemals überwinden?
Als Leser begleitet man Jules fast über 30 Jahre seines Lebens.Und man kann hautnah beobachten, wie die beiden Fragen aus Jules Perspektive beantwortet werden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Okay...jedoch nicht mehr!

Fuchskind
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Gesine Cordes arbeitet als Friedhofsgärtnerin . Eines Morgens hört sie Babygeschrei...ein kleiner junge wurde bei der Friedhofskappelle ausgesetzt.Kurz darauf wird bei der Bushaltestelle beim Friedhof ...

Gesine Cordes arbeitet als Friedhofsgärtnerin . Eines Morgens hört sie Babygeschrei...ein kleiner junge wurde bei der Friedhofskappelle ausgesetzt.Kurz darauf wird bei der Bushaltestelle beim Friedhof eine Leiche gefunden. Marina Olbert von der Mordkommission ermittelt und auch Gesine kann die Finger nicht von dem Fall lassen. Sie fühlt sich vor allem zu dem kleinen Jungen hingezogen, kam doch ihr Sohn vor 10 Jahren bei einer Vergiftung ums Leben.

In diesem Buch dreht sich vieles um Giftpflanzen und Vergiftungen.So wurden immer wieder Seiten mit der Beschreibung von giftigen Pflanzen eingeschoben.Etwas, das ich ,ehrlich gesagt, oberflächlich überlesen habe. 6 Seiten im Detail beschriebene Giftpflanzen war mir zu viel .
In dieser Geschichte herrscht Frauenpower!Die Ermittlerin und die Hauptprotagonistin sind weiblich und beide sehr gut gezeichnet.
Und das ist auch das grosse Plus :Die gut beschriebenen Charakter. Denn dieser Krimi hat mich ansonsten nicht vom Hocker gehauen.Die Handlung plätschert etwas, durch Zufälle kommt die Ermittlerin zu Ergebnissen. Spannende Situationen sind rar....nach dem sehr guten ersten Band über Gesine und Co bin ich hier doch etwas enttäuscht. Ist okay, jedoch nicht mehr!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Interessante Idee...gut umgesetzt!

Vor ihren Augen
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Caroline Cashion, 37, unterrichtet an der Uni Literatur und Linguistik.Als Single ist sie glücklich und sehr verbunden mit ihren Eltern France und Thomas. Als Caroline wegen eines schmerzenden Handgelenks ...

Caroline Cashion, 37, unterrichtet an der Uni Literatur und Linguistik.Als Single ist sie glücklich und sehr verbunden mit ihren Eltern France und Thomas. Als Caroline wegen eines schmerzenden Handgelenks zum Arzt geht, wird eine Röntgenaufnahme gemacht. Und dabei festgestellt, dass sie mit einer Kugel in ihrem Nacken lebt. Nach langem hin und her rücken ihre Eltern mit der Wahrheit heraus:Caroline wurde im Alter von 3 Jahren von ihnen adoptiert.Sie wurde Waise, als ihre leiblichen Eltern bei einem Überfall getötet worden.Caroline war der einzige Zeuge und auch auf sie wurde geschossen. Der Täter wurde nie gefunden.Doch damit gibt sie sich nicht zufrieden.Kurzerhand fliegt sie nach Atlanta um der Sache auf die Spur zu gehen.

Interessante Idee...und sehr gut umgesetzt! Was ich allerdings zu Beginn etwas vermisst habe, waren spannungsgeladene Situationen. Der Thriller beginnt eigentlich als eine Familiengeschichte,und zwar als eine tragische. Caroline erfährt von heute auf morgen, dass sie adoptiert ist und ihre Eltern und Brüder nicht die leiblichen sind.Doch damit nicht genug, muss sie auch erkennen, dass sie beim Mord an ihren leiblichen Eltern vor 34 Jahren anwesend war.
In der ersten Hälfte, die zwar sehr ereignisreich ist, plätschert die Spannung ziemlich . Dieser Kritikpunkt erübrigt sich in der zweiten Hälfte...denn da gibt es spannende Passagen, Nervenkitzel und die Neugier, wie ,wer und warum die Eltern damals ermordet hat, hat mich durch das Buch jagen lassen.
Etwas ,das der Autorin sehr gut gelungen ist, ist die Charakterisierung der Protagonistin Caroline. Sie überzeugt, so dass ich mit ihr mitgelitten habe. Zudem "spricht" sie immer wieder die Leser persönlich an,was mir sehr gefallen hat.
Die Kapitel sind als eine Art Tagebuch gestaltet. Jeder Tag ist einzeln und chronologisch aufgeführt.Einmal ein Thriller, in dem nicht ständig in die Vergangenheit und zurück gesprungen wird!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wohltuend anders...

Ihr tötet mich nicht
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Lisa Yiland ist 16, hochschwanger und wird auf dem Weg zur Schule entführt. Doch da haben sich die Entführer die falsche ausgesucht...denn Lisa ist hochbegabt, tüftelt an mathematischen Problemen herum ...

Lisa Yiland ist 16, hochschwanger und wird auf dem Weg zur Schule entführt. Doch da haben sich die Entführer die falsche ausgesucht...denn Lisa ist hochbegabt, tüftelt an mathematischen Problemen herum und hat eine besondere Begabung:sie kann ihre Gefühle, ihre Angst komplett ausblenden. Ein Genie! Kann sie sich aus der Gefangenschaft befreien?

Ein Thriller, in dem ein Mädchen entführt wird, beinhaltet normalerweise eines: Die Angst ,die Panik des Opfers verursacht Gänsehaut.
Dieser Thriller hier ist wohltuend anders und hebt sich von der Masse solcher Thriller ab. Doch um das verständlich zu machen, muss ich erst die Persönlichkeit und die Person des Opfers erklären. Lisa ist ein Freak....sie ist nicht nur hochbegabt, sondern hat auch einen wachen, nein, messerscharfen (ich muss dieses Wort aus dem Klappentext verwenden, denn es trifft es haargenau ) Verstand! Zudem kann sie ihre Gefühle per "Schalter in ihrem Kopf" total ausblenden. Dadurch kommt sie auf die irrsten Ideen um sich zu befreien. Sie kalkuliert, sie berechnet durch die Schattenmethode sogar das Gewicht des Täters,damit sie eine Chance gegen ihn hat.
Durch ihre emotionalem Art fällt zwar hier das Mitleiden,das Mitfühlen mit dem Opfer weg. Zudem ist die ganze Befreiungsaktion etwas konstruiert. Doch clever und ausserordentlich gut durchdacht hat es der Autor geschafft mich zu verblüffen!
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Aus der Sicht von Lisa und aus der Sicht der Ermittler.Das macht die ganze Story sehr abwechslungsreich, wobei ich die erste Zeit von Lisas Gefangenschaft stellenweise als etwas langatmig empfunden habe.
Der Schreibstil hat mir gefallen...die Gefangenschaft und die Befreiungsaktion ist sehr bildlich beschrieben.
Das Debüt von Shannon Kirk bezirzt durch eine neue Idee...hier ist das Opfer nicht hilflos und ängstlich, sondern überlegen und stark.

Veröffentlicht am 15.09.2016

war nicht mein Buch...

Die Eismacher
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In den Dolomiten, in Venas di Cadore, lebt die Familie Talamini. Als Eismacher verbringen sie die Sommersaison von März bis Oktober in Rotterdam und führen dort ihr Eiscafé. Vater Beppe, der in der dritten ...

In den Dolomiten, in Venas di Cadore, lebt die Familie Talamini. Als Eismacher verbringen sie die Sommersaison von März bis Oktober in Rotterdam und führen dort ihr Eiscafé. Vater Beppe, der in der dritten Generation den Beruf des Eismachers ausführt ,ist sich sicher, dass seine beiden Söhne Giovanni und Luca die Tradition weiter führen.Doch Giovanni macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Er fühlt sich der Lyrik und der Poesie verbunden und entscheidet sich für ein Angelistikstudium in Amsterdam.So muss Luca wohl oder übel ran und das Geschäft führen.

Gespannt habe ich mir das Buch besorgt und ich bin relativ schnell und gut in die Geschichte rein gekommen.Der Autor beginnt in der Vergangenheit mit seiner Erzählung....beim Durchbruch und Bau des Gotthardtunnels um 1880. Langsam kommt er danach in die Gänge und wir erleben wie der Urgrossvater von Giovanni mit primitiven Mitteln sich an der Eisherstellung versucht. Doch statt die Geschichte der Familie Talamini danach voran zu treiben, schweift der Autor immer wieder ab in Unwesentliches und für die Hauptgeschichte nicht relevanten Erzählungen. So hatte ich grosse Mühe mich zu konzentrieren und dran zu bleiben. Die Erzählsprünge in der Handlung haben mich immer wieder herausgerissen aus der Story und haben mir flüssiges Lesen verunmöglicht. Zeitweise habe ich mich auch gefragt wo denn der rote Faden in der Erzählung ist... Sehr langatmig und langweilig die seitenlangen Passagen zu Lyrik und Poesie, die ich grösstenteils überflogen habe
Was mich zu Beginn noch begeistert hat, die Geschichte der Familie Talmini, die Herstellung von Eis, war dann immer nur das selbe Gedöns und die Handlung plätschert vor sich hin.
Vielleicht durch den Schreibstil,der eher einer monotonen Aufzählung ähnelt, waren mir die Figuren zu flach und leblos um mit ihnen mit zu fühlen.
Mich hat dieses Buch nicht vom Hocker gerissen!