Blick über Tellerrand!
Der WeihnachtstauschSie hat es wieder getan! Juliet Taylor ist wütend auf ihre jüngere Schwester Gemma. Obwohl sie ihr fest versprochen hat sich in diesem Jahr an den Weihnachtsvorbereitungen für die Familie zu beteiligen, ...
Sie hat es wieder getan! Juliet Taylor ist wütend auf ihre jüngere Schwester Gemma. Obwohl sie ihr fest versprochen hat sich in diesem Jahr an den Weihnachtsvorbereitungen für die Familie zu beteiligen, bucht diese kurzentschlossen einen Urlaub in einem luxuriösen Resort in der Karibik. Gemma sieht nicht ein, weshalb Juliet so einen Aufstand um Weihnachten macht und schlägt ihr vor zwecks Stressbewältigung zu tauschen. Juliet fliegt in die Karibik und Gemma kümmert sich um Juliets vier Kinder, die demente Tante und Juliets alleinstehendem Nachbarn Will. Ein Klacks, wie Gemma denkt.
Der Einstieg in die Geschichte ist tragisch. Weihnachten 1981: zwei kleinere Kinder mit einer depressiven Mutter und einem überforderten Vater. Hier wird der Grundstein gelegt für die Weihnachtsfeste als Erwachsene. Die Kinder von 1981 sind nun die Erwachsenen in der Erzählung in der Gegenwart. Juliet, die ältere der Schwestern, ist durch und durch organisiert und möchte ihren vier Kindern Weihnachtsfeste, wie sie früher erlebt hat, ersparen. Juliet ist steif, korrekt und immer bemüht, es allen recht zu machen. Spannend, wie sie in der Karibik lernt sich einmal nur um sich und ihre Bedürfnisse zu kümmern.
Ihre jüngere Schwester Gemma arbeitet als Regieassistentin beim Film.
Sie ist es sich gewohnt zu organisieren und alles im Griff zu haben. Gemma muss jedoch einsehen, dass eine Familie mit Zwillingen von 6 Jahren, einer 12 und einer 15-Jährigen nicht so einfach zu managen ist. Gemma blickt über den Tellerrand und sieht, dass ihre Schwester tagaus tagein viel leistet und sie vieles am Juliet vorverurteilt hat.
Die beiden Stränge der Handlung, wie das Cover so schön zeigt, sind komplett unterschiedlich und dadurch ist die Story auch vielseitig.
Einerseits Juliet auf St.Lucia in der Karibik mit Sonne, Segeltörns, Strand und einem Flirt mit einem attraktiven Italiener.
Andererseits Gemma im weihnachtlichen Tunbridge Wells mit Schlittschuhlaufen, Weihnachtsdeko, Besuchen im Pflegeheim bei der dementen Tante und dem netten Nachbarn Will.
"Der Weihnachtstausch" ist locker, leicht und ist für einmal ein etwas anderer Weihnachtsroman. Ab und zu fällt Fiona Harper ins kitschige Gefilde ab, dies vor allem gegen Schluss. Gefallen hat mir der Aspekt, wie wichtig es ist, über den eigenen Tellerrand zu blicken und dabei zu entdecken, dass man nicht urteilen sollte, ohne wirklich zu wissen, wie der andere seinen Alltag erlebt.