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Veröffentlicht am 07.10.2021

Passender Titel!

Böse
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Ein Neubeginn soll der Umzug nach Hussfeld für Katharina Bosch und ihre 17-jährige Tochter Fenja werden. Nach der Trennung von ihrem Mann hält Katharina nichts mehr in Coburg. Hussfeld ist idyllisch in ...

Ein Neubeginn soll der Umzug nach Hussfeld für Katharina Bosch und ihre 17-jährige Tochter Fenja werden. Nach der Trennung von ihrem Mann hält Katharina nichts mehr in Coburg. Hussfeld ist idyllisch in der Nähe von Chemnitz gelegen und das Städtchen ist mit 2000 Einwohnern überschaubar. "Langweilig" findet Fenja und Katharina ist froh, als Fenja sich mit dem etwas älteren John anfreundet. Mit ihm ist sie auch abends unterwegs, als sie verschwindet. Fenja ist und bleibt unauffindbar und die Polizei geht davon aus, dass der Teenager abgetaucht ist. Denn Hussfeld gilt als sehr sicher und Kriminalität gibt es bei ihnen nicht, wie der Bürgermeister, die Polizei und der Pfarrer unisono erklären.





Der Titel „Böse“ ist nicht nur überaus passend, sondern ist auch Programm. Das Böse kehrt ein in das kleine und idyllische Städtchen Hussfeld und viele verschließen die Augen, um den guten Ruf zu wahren.

Mittendrin ist Katharina, die um ihre Tochter bangt und niemand will ihr helfen. Denn ein fast volljähriges Mädchen, das verschwindet, kann nur ausgerissen sein. Oder? Dieser Teil der Story hat meine Emotionen ganz schön geweckt. Man spürt förmlich die Verzweiflung von Katharina und ich hätte einige dieser Obrigkeiten und Beamten schütteln können. Inkompetenz der Polizei und der Feuerwehr wird hier geboten.

Die Verurteilungen beginnen schon nach dem Umzug von Mutter und Tochter. Von der Vermieterin bis zum Ladenbesitzer werden die „Neuen“ schräg angeschaut, ihre Einkäufe regelrecht seziert. Eine Frau, getrennt vom Vater der Tochter, die schleppt sicher jeden Abend einen Neuen ab? Wie schnell ein Neuzuzüger verurteilt wird, erlebt man hier hautnah. Ekelhaft dieser Klatsch und Tratsch.

Der erste Teil der Geschichte ist geprägt von dieser kranken Idylle und ich habe regelrecht darauf gewartet, dass der große Knall eintrifft. Das Warten darauf empfand ist sehr spannend. Als dieser große Knall, das Verschwinden von Fenja, zur Tatsache wird, habe ich überall potenzielle Täter gesehen. Der Autor hat hier aus dem Vollen geschöpft und etliche Figuren wären möglich gewesen, etwas mit der Entführung zu tun zu haben. Denn, dass Fenja entführt wurde, weiß man durch die kurzen Passagen in abweichendem Schriftbild, in denen das Opfer denkt und handelt. Die sind sehr eindrücklich, obwohl ihre Qual nur angedeutet wird.


Die cleveren Perspektivwechsel, in denen immer wieder in fließendem Übergang eine andere Figur in den Mittelpunkt gerückt wird, machen die Story sehr lebendig und abwechslungsreich. Die Figuren agieren und handeln genau so, wie es auch im realen Leben möglich wäre. Das ist sehr realistisch beschrieben.


Da man die Polizei von Hussfeld echt vergessen kann, wird der Part der Ermittlungen von zwei Frauen übernommen. Da ist erstmal Katharina, die auf eigene Faust ermittelt und dann von der Reporterin Elena Krakowiski Hilfe bekommt. Vor allem Letztere hebt das Verbrechen durch ihre Informationen noch mal auf ein besonderes Level! Gegen Schluss empfand ich die Story als so mitreißend und spannend, dass ich wortwörtlich atemlos gelesen habe.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

" Du sollst es mal besser haben."

Wenn ich wiederkomme
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Daniela arbeitet als Pflegekraft bei dem unter Demenz leidenden Giovanni in Mailand. Dafür hat sie in Rumänien ihren Mann und Kinder allein gelassen. Vor allem dem achtjährigen Manuel fällt der Abschied ...

Daniela arbeitet als Pflegekraft bei dem unter Demenz leidenden Giovanni in Mailand. Dafür hat sie in Rumänien ihren Mann und Kinder allein gelassen. Vor allem dem achtjährigen Manuel fällt der Abschied von seiner Mutter schwer. Er hat plötzlich Probleme in der Schule und gerät in falsche Kreise. Dabei hat Daniela die Familie verlassen, damit es ihre Kinder einmal besser haben. Durch ihren Lohn sollen Angelica und Manuel ein sorgenfreies Leben haben und eine gute Ausbildung machen.




Marco Balzano arbeitet ein Thema auf, das auch im realen Leben an Brisanz einiges bietet. Frauen, die aus Osteuropa stammen und als Pflegekräfte überall in der westlichen Welt alte Menschen betreuen. Dies meist ohne festen Vertrag und damit ohne Krankenversicherung oder Erwerbsersatz. Harte Arbeit für einen Lohn, für die keine einheimische Pflegekraft gefunden werden könnte. Meist sind diese Frauen 6 Tage die Woche, Tag und Nacht für den Patienten verantwortlich und leben auch direkt mit ihm zusammen. Von Ausbeutung zu sprechen, liegt hier nahe. Dieser Aspekt nimmt einen großen Teil der Geschichte ein und hat mich schockiert. Vor allem, weil bekannt ist, dass viele osteuropäische Frauen genau so arbeiten. Zwar hat der Autor darauf verzichtet, detailliert die harte Arbeit zu schildern. Als Leser kann man sich jedoch zusammenreimen, wie belastend die Arbeit und vor allem die Isolation für die Frauen ist.

Weniger hat mir der Einstieg in die Geschichte gefallen. Dort steht Manuel im Mittelpunkt, mit dem ich meine liebe Mühe hatte. Denn Manuel ist verwöhnt, fordert unentwegt, gerät in falsche Kreise, experimentiert mit Drogen und will das Gymnasium abbrechen. Dies klischeehaft unter dem Deckmäntelchen „verlassenes Kind“. Es kommt, wie es kommen muss. Manuel geschieht etwas, was seine Mutter zurück nach Rumänien fahren lässt. Von da an begleitet sie ihr schlechtes Gewissen, ihre Kinder im Stich gelassen zu haben. Was ihr auch Tochter Angelica konstant unter die Nase reibt. Mir hat Daniela unendlich leidgetan. Da verlässt sie ihr gewohntes Leben, arbeitet unter fast unmenschlichen Bedingungen, setzt ihre Ehe aufs Spiel, um ihren Kindern ein Studium zu ermöglichen. Die Kinder jedoch honorieren dies überhaupt nicht, sondern verurteilen ihre Mutter und benehmen sich wie verzogene Gören.


Der Autor hat die Geschichte als Erzählung gestaltet, die direkte Rede wurde sehr rar eingesetzt. Dadurch wirkte die Geschichte auf mich emotionslos. Zwar spürt man zwischen den Zeilen, was eine Figur fühlt und wie es ihr geht. Ab und zu hätte ich mir jedoch eine tiefer gehende Regung oder einen emotional geführten Dialog gewünscht. Der Schreibstil ist einfach gehalten und ausdrucksstark.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert. In je einem Teil erfährt man die Sicht von Manuel, Daniela und Angelica, was die Geschichte einerseits vielseitig macht und andererseits zeigt, wie unterschiedlich die einzelnen Figuren mit dem großen Einschnitt im Familienleben umgehen.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Krieg und Familiengeheimnisse!

Das Geheimnis des Schärengartens
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Mona Frühwirt, frisch getrennt von ihrem langjährigen Freund Adrian und von einem Tag auf den anderen ihre Stelle los, sieht sich mit einem zusätzlichen Schicksalsschlag konfrontiert. Ihre Oma Frida, bei ...

Mona Frühwirt, frisch getrennt von ihrem langjährigen Freund Adrian und von einem Tag auf den anderen ihre Stelle los, sieht sich mit einem zusätzlichen Schicksalsschlag konfrontiert. Ihre Oma Frida, bei der sie aufgewachsen ist, stirbt. Mona muss das erstmal alles verdauen und reist von München nach Stockholm, wo ihre Oma ein Häuschen besessen hat. Frida wusste nichts von dem Haus in Sandham, im östlichen Teil des Stockholmer Schärengartens und ist erstaunt, als sie dort Spuren aus Fridas Vergangenheit entdeckt.



Zu weiten Teilen handelt die Geschichte in der Kriegszeit um 1943, als Hitler die Macht in Deutschland innehatte. Die Autorin erzählt sehr eindrücklich, anhand der Protagonistin Frida, wie schwer das Leben für ein junges Mädchen in der Kriegszeit war. Hier spürt man die sehr guten Recherchen der Autorin.

So machen viele Beschreibungen der Lebensumstände der Menschen während und nach dem Krieg das Buch authentisch. Frida macht mit Begeisterung beim BDM mit und dort werden die jungen Mädchen mit Lagerfeuern, Sportwettkämpfen und Gesellschaftsspielen gefügig gemacht und auf den nahenden Krieg vorbereitet. Schön beschrieben wird hier die Freundschaft zwischen Frida und Gisela, die durch dick und dünn gehen. Aber auch das Thema Rassismus und Rassentrennung in Amerika wird anhand der Figur Henry, eines amerikanischen Soldaten, eingeflochten. Sehr schnell bekommt die Story sehr viel Tiefe durch diese eindrücklichen Details der Kriegswirren. Die Hoffnungslosigkeit, das Grauen, der Hunger und die Gewaltbereitschaft drücken richtig durch und so hat mich dieser Teil der Geschichte berührt und beschäftigt.

Abgewechselt werden diese Passagen von der Handlung in der Gegenwart, als Mona nach und nach erfährt, was für ein Leben ihre Oma früher geführt hat. Hier schimmert immer wieder durch, dass nicht alles so war, wie gedacht. Genau die richtige Dosis Familiengeheimnis trieb mich dazu, schnellstens weiterzulesen.

Das grosse Familiengeheimnis wird erst fast am Schluss gelüftet und hat mich überrascht. Kaum zu glauben, zu was für Deals Menschen gezwungen waren, weil der Krieg oder die Moralvorstellungen anderer das nötig machten.

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Sie hat es geschafft sehr eindrücklich ein Bild der Kriegszeit zu zeichnen. Gegen Schluss hätte ich persönlich auf ein paar Verwandte von Mona verzichten können, das war mir eindeutig zu viel Stoff für die letzten Seiten. Dadurch wirkte die Handlung eher hektisch und überladen.

"Das Geheimnis des Schärengartens" beinhaltet zu grossen Teilen eine Story mitten im Krieg, sehr dezent ein, zwei Liebesgeschichten und Familiengeheimnisse, die mich gefesselt haben.

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Veröffentlicht am 30.09.2021

Packend, fesselnd...einfach spannend!

Todesschmerz
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In Oslo wurde die Botschafterin und ihr Sicherheitsberater ermordet. Maarten S. Snijder soll nach Norwegen fliegen und den Fall übernehmen. Er ist ganz und gar nicht begeistert, denn im BKA Wiesbaden ist ...

In Oslo wurde die Botschafterin und ihr Sicherheitsberater ermordet. Maarten S. Snijder soll nach Norwegen fliegen und den Fall übernehmen. Er ist ganz und gar nicht begeistert, denn im BKA Wiesbaden ist er einem Maulwurf auf der Spur. Sein Vorgesetzter Dirk van Nistelrooy besteht auf die Reise und so fliegen Maarten S. Snijder und Sabine Nemez umgehend nach Oslo. Unterstützung bekommen die beiden von einem sorgfältig ausgesuchten Team, denen sie nicht nur vertrauen, sondern die auch die besten ihres Faches sind. Doch kaum in Oslo angekommen, geht schief, was nur schiefgehen kann und Snijder sieht Gefahr für sich und sein Team.



Dies ist also der sechste Streich von Andreas Gruber in der Reihe mit Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez. Ein äußerst gelungener Streich, wie ich gleich vorneweg bemerken darf.

Ich gestehe, dass ich ein großer Fan der Ermittler bin. Ich wusste gar nicht, wie sehr ich die beiden Protagonisten vermisst habe, bis ich hier Wiedersehen mit ihnen feiern durfte. Maarten S. Sneijder ist brillant in seinem Job. Er ermittelt wie kein Zweiter, stellt unbequeme Fragen und Zusammenhänge her, während andere rund um ihn noch immer überlegen. Doch Mister Topermittler ist kein einfacher Mensch. Er ist gnadenlos ehrlich, was teilweise sensible Gemüter beleidigend finden können. Er arbeitet effizient und schart nur die besten Ermittler um sich. Oft ist Sneijder verstockt, hasst Smalltalk und liefert sich knallharte Dialoge mit der einzigen Person, die ihm ebenbürtig ist und die Stange hält: Sabine Nemez.

Die Ermittlerin hat mich oft schmunzeln lassen. Ihre kursiv geschriebenen Gedanken zu ihrem Boss Sneijder sind sehr witzig. Dialoge, zwischen den beiden, haben mich schon mal laut lachen lassen. Nemez schafft es, als einzige, Tröpfchen privater Details aus Sneijder zu pressen. Dies so spärlich, dass das Private keine große Rolle spielt. In diesem Buch geht es um die Arbeit des sechsköpfigen Teams des BKA Wiesbaden. Und diese Arbeit hat es in sich. Ein Datenleck im BKA und ein Doppelmord in der Botschaft hält die Ermittler auf Trab. Oft liest man Passagen, die es in sich haben und nicht nur blutig, sondern auch eindrücklich beschrieben wurden.

Der Autor hat auch in diesem Buch wieder etliche Handlungsstränge eine Zeitlang laufen lassen, um sie dann schlüssig zu verstricken.

Im Gegensatz zu anderen Büchern mit vielen nebeneinander laufenden Strängen, hatte ich hier nie Probleme, mich auf einen Handlungswechsel einzulassen. Ich denke, der Grund ist die hohe Kunst von Andreas Gruber. Der Autor erzählt auf allen Ebenen so packend und fesselnd, dass es einen einfach mitreißt. 592 Seiten und keine einzige ist langweilig oder langatmig: etwas, was nicht viele Autoren schaffen. Noch spannender wird der Schluss, denn als eingefleischter Snijder/Nemez Fan musste ich ordentlich bangen. Der Autor hat sich zum Glück auf der letzten Seite noch in die Karten blicken lassen und so bin ich bereit für den siebten Streich des Ermittlerduos!

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Gute Nachbarschaft?

Liebe deine Nachbarn wie dich selbst
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Man wähnt sich im Paradies am Lowland Way im Süden von London. In dieser Straße leben Nachbarn friedlich nebeneinander. Sonntags werden die Autos weggefahren, damit die Kinder der Siedlung auf der Straße ...

Man wähnt sich im Paradies am Lowland Way im Süden von London. In dieser Straße leben Nachbarn friedlich nebeneinander. Sonntags werden die Autos weggefahren, damit die Kinder der Siedlung auf der Straße spielen können. Doch mit der Ruhe ist es vorbei, als in Haus Nummer 1 Jodie und Darren Booth einziehen. Sie hören Tag und Nacht laut Musik, bauen ihr Haus mit Vorliebe spätabends um und betreiben auf ihrem Grundstück einen Gebrauchtautohandel. Die Nachbarn wehren sich, denn sie wollen ihr friedliches Leben zurück. Die Situation eskaliert, als ein Verbrechen geschieht.



Was für ein Nachbarschaftsleben! Da lobe ich mir meine guten bis oberflächlichen Beziehungen mit meinen Nachbarn.

In der Lowland Way geschieht das, was oft üblich ist unter zerstrittenen Nachbarn. Schlimm ist, wenn man in so einer vergifteten Nachbarschaftsbeziehung leben und bei jedem Gang vor die Haustüre Angst haben muss, seinen größten Feind zu treffen. Man findet keine Basis für einen Dialog und es geschieht oft das, was man „Der Ton macht die Musik“ nennt.

Allerdings muss ich gestehen, dass ich zu Beginn die Booth's, die neu hinzugezogenen Nachbarn, komplett verstanden habe. Statt sich den neuen Nachbarn ordentlich vorzustellen, scheuen sich einige der selbsternannten Sitten und Parkplatzwächter nicht, den „Neuen“ klarzumachen, was sie alles „falsch“ machen. Wie so oft im Leben, hätte man mit einem freundlichen und konstruktiven Gespräch mehr erreicht. Druck erzeugt Trotz, was man in dieser Geschichte hervorragend sieht. Als Leser wird man zu einem Beobachter der Vorkommnisse in der Nachbarschaft und die Anschuldigungen, Verdächtigungen und Pöbeleien schaukeln sich mehr und mehr hoch. Die Autorin zeigt alle Facetten von Nachbarschaftsbeziehungen. Bis zum großen Knall, der eigentlich nur noch eine Frage der Zeit war. Ab da gibt es Ermittlungen und spannende Thrillerszenenin .

Den Schreibstil habe ich zu Beginn als fast zu detailliert empfunden. Man bekommt in einem einzelnen Satz oft viele Informationen, die es zu verarbeiten gilt. Hervorragend empfand ich die Charakterisierung der Figuren. Es mischen viele Figuren in der Nachbarschaft mit und die Perspektiven wechseln in rascher Folge. Das hat gerade zu Beginn doch für einiges zurückblättern und noch mal lesen gesorgt. Hilfreich wäre hier ein Personenglossar und ein Situationsplan der Häuseranordnung gewesen. Sehr gut ausgearbeitet empfand ich die Figur Darren, bei dem ich mit seiner provokativen und übellaunigen Art einige Male den Kopf schütteln musste. Oft kam es mir so vor, dass er es darauf anlegt, die Nachbarschaft aufzumischen.

Die Figur des Leaders, dem selbsternannten Boss der Nachbarschaft, hat Ralph Morgan inne. Ich denke ihn und seine Frau Naomi möchte ich nicht als Nachbarn. Sie haben die Gabe, auf alle leicht hinabzusehen und perfekt zu sein. Mitleid hatte ich mit dem frisch gebackenen Elternpaar, das direkt neben den Krachmachern lebt. Meine Emotionen waren geweckt und ich habe mich oft fremdgeschämt und geärgert.

Mir hat das Buch bis auf einige Abstriche in der Übersichtlichkeit gefallen. Man darf jedoch nicht einen Thriller mit gänsehautauslösenden Szenen erwarten. „Liebe deine Nachbarn wie dich selbst“ ist eher ein gemächlicher Spannungsroman, der auf der psychologischen Ebene einiges bietet.

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