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Veröffentlicht am 21.05.2023

Blutig und spannend!

Cry
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Das Grauen nimmt seinen Lauf als Eve Renner in den Sümpfen von Luisana mit einem Freund aus ihrer Kindheit abgemacht hat. Eve findet nicht nur ihren Freund tot auf, sie wird zudem angeschossen.

Doch der ...

Das Grauen nimmt seinen Lauf als Eve Renner in den Sümpfen von Luisana mit einem Freund aus ihrer Kindheit abgemacht hat. Eve findet nicht nur ihren Freund tot auf, sie wird zudem angeschossen.

Doch der Täter belässt es nicht bei dieser Straftat. Nach und nach bringt er Menschen um, die eine Gemeinsamkeit haben.

Sie alle standen oder stehen in Verbindung mit dem Kloster Our Ladys of Virtues, das vor zwanzig Jahren eine psychiatrische Klinik beherbergte. In dieser Klinik war Terrence Renner, Eves Vater, leitender Arzt.


"Cry" ist ja der vierte Band von der Bentz und Montoya Reihe. Ich lese jedoch diese Reihe kunterbunt durcheinander und komme damit gut klar. Ich habe ganz und gar nicht den Eindruck, dass mir Vorwissen fehlt oder ich gespoilert werde. Der Grund dafür ist sicher auch, da Lisa Jackson immer wieder andere Bereiche der beiden Ermittler in den Mittelpunkt stellt. In diesem Band wird eine Geschichte rund um die Vergangenheit von Reuben Montoyas Verlobte Abby erzählt. Detective Rick Bentz, der in anderen Büchern im Mittelpunkt steht, mischt hier mit, ist jedoch eher eine Nebenfigur.

Lisa Jackson ist Lisa Jackson und ihr Schreibstil sehr detailliert, oft fast ausufernd. Es wird oft blutig und auch brutal. Letzteres vor allem die Passagen, in denen der Serienkiller in Ich Perspektive seine Sicht auf seine Taten erzählt. Eine äusserst kranke Sicht, unter uns gesagt und unter dem Deckmantel der Religion.

Was mir an den Büchern von der Autorin gefällt, bestätigt sich auch hier wieder. Sie kann noch so abschweifend und ausufernd erzählen, ich verliere nie den Faden. Der Grund dafür ist, dass sie immer wieder zur Hauptgeschichte zurückkehrt und diese nicht aus den Augen verliert.

Die Figuren in den Geschichten der Autorin ähneln sich oft. Die weibliche Hauptfigur ist zum Beispiel oft eine Frau, die so attraktiv ist, dass Männer ihr reihenweise verfallen. Immer zur Hand ist ein attraktiver Kerl, der sie liebt und beschützt, jedoch geheimnisumwittert charakterisiert ist. Damit kommen auch etliche Bettszenen ins Spiel, bei denen ich oft Protagonistin Eve nicht ganz nachvollziehen und verstehen konnte. Sie misstraut ihrem Liebhaber über weite Teile des Buches, denkt sogar, dass er sie töten wollte und landet mehrere Male mit ihm im Bett. Das ist wohl dann die berüchtigte und oben angesprochene körperliche Anziehungskraft der Figuren, ohne die es bei der Autorin nicht geht.

Die Morde, die religiös motiviert sind, sind wie gesagt äusserst brutal und nichts für sensible Leser. Die Spannung rund um die Identität des Killers ist jedoch sehr hoch und ich habe bis zum Schluss gerätselt und dabei die verschiedensten Figuren verdächtigt, die Rolle des Mörders innezuhaben.

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Veröffentlicht am 12.05.2023

Mord in Island?

30 Tage Dunkelheit
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Auf der Buchmesse gerät die Autorin Hannah Krause - Bendix mit ihrem Rivalen, dem gekrönten Krimiautoren Jorn Jensen in einen Streit. Sie behauptet, dass jeder einen erfolgreichen Krimi in einem Monat ...

Auf der Buchmesse gerät die Autorin Hannah Krause - Bendix mit ihrem Rivalen, dem gekrönten Krimiautoren Jorn Jensen in einen Streit. Sie behauptet, dass jeder einen erfolgreichen Krimi in einem Monat schreiben kann. Die Autorin, die bisher nicht sehr erfolgreich Prosa veröffentlicht hat, ist in Bedrängnis, da sie keine Ahnung von dem Genre "Krimi" hat.

Sie reist auf den Rat ihres Lektors nach Island, um sich ganz ihrem Schreibprojekt zu widmen. Kaum dort angekommen, wird der 18-jährige Neffe ihrer Gastgeberin Ella ertrunken aufgefunden. Hannah wittert einen Mord und ermittelt inkognito.


Jenny Lund Madsen schreibt als Ratschlag von Autor zu Autorin in der Geschichte, dass in einem Krimi die Hauptfigur nicht sympathisch sein soll. Kein Leser möge eine sympathische Hauptfigur! Tatsächlich hat sie die Hauptfigur Hannah nicht sehr anziehend charakterisiert. Hannah ist von sich und ihrem Können überzeugt, obwohl sich ihre Bücher mehr schlecht als recht verkaufen. Zeitweise grenzt ihr Verhalten an grosser Arroganz und ich habe mich oft schwergetan mit ihrer schnippischen und rechthaberischen Art. Hannah stolpert in eine Sache rein, den Tod eines jungen Mannes, bei dem ich mich über weite Teile der Geschichte gefragt habe, ob es ein Mord oder ein Unfall war. Keineswegs zurückhaltend und ganz und gar nicht subtil dreht Hannah einen Stein nach dem anderen um, in der Hoffnung, dass der junge Mann gewaltsam den Tod gefunden hat. Diese Hoffnung hegt sie, weil sie über diesen Fall ihren Krimi schreiben möchte. Weit hergeholt finde ich das nicht, auch wenn einige Zufälle ihr in die Finger spielen.

Zu Beginn plätschert die Geschichte leicht vor sich hin und es kommt erst Spannung auf, als Hannah in Island angekommen ist. Mir gefallen grundsätzlich Krimis, in denen keine klassischen Ermittler versuchen, die Taten aufzuklären. Hier in diesem Buch also eine Autorin, die Hand in Hand mit der Polizei arbeitet. Etwas, was ich noch nie so gelesen habe in einem Krimi und mir gefallen hat.

Sehr gefallen hat mir auch das Setting, das kleine Dorf Hüsafjordir in Island. Jenny Lund Madsen hat Eigenheiten, wie zum Beispiel, dass in Islands Supermärkten kein Schnaps und Wein verkauft werden darf, wirkungsvoll in die Story integriert. Das Lektorat hat einmal gepfuscht, als Hannah den Nachnamen Velktorin angedichtet bekommen hat. Leider sind immer wieder mal isländische Sätze oder Bemerkungen eingeflochten, die ich, da ich kein Wort isländisch spreche, nicht verstanden habe. Hier wären Uebersetzungen nett gewesen.

Für mich waren für die Auszeichnung "bester dänischer Kriminalroman 2021" doch zu wenig spannende Elemente vorhanden, da bin ich anderes gewohnt.

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Veröffentlicht am 10.05.2023

Eindrücklich!

Institut für gute Mütter
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Frida macht einen verhängnisvollen Fehler, als sie ihre 18 Monate alte Tochter Harriet 2.5 Stunden alleine lässt. Die alleinerziehende Mutter, die sich das Sorgerecht mit Harriets Vater Gust teilt, ist ...

Frida macht einen verhängnisvollen Fehler, als sie ihre 18 Monate alte Tochter Harriet 2.5 Stunden alleine lässt. Die alleinerziehende Mutter, die sich das Sorgerecht mit Harriets Vater Gust teilt, ist nach einer schlaflosen Nacht mit dem schreienden Kind am Ende mit ihren Nerven.

Ein Nachbar alarmiert die Polizei! Harriet kommt zu ihrem Vater und Frida muss ein Jahr lang in einer Besserungsanstalt beweisen, dass sie fähig ist, Harriet gut zu erziehen. Dort werden den eingewiesenen Eltern mithilfe von menschenähnlichen Puppen Fürsorge für ihre Kinder antrainiert. Wird sie Harriet jemals zurückbekommen?


Vergangenheit oder eher Zukunft? Was in dieser Geschichte beschrieben wird, tönt wie Vergangenes, als Müttern und Vätern ihre Kinder entzogen wurden. Ich denke da an das dunkle Kapitel "Verdingkinder in der Schweiz", als bis in die 60er Jahre Kinder von ihren Eltern getrennt wurden.

Ich gestehe, dass ich zu Beginn sehr voreingenommen war. Frida, die ihre kleine Tochter in ihrem Babyaktivcenter anschnallt und dann 2.5 Stunden alleine lässt, handelt meiner Meinung nach nicht verantwortlich. Dass ihr dadurch vorübergehend das Sorgerecht entzogen wird, kann ich ein Stück weit nachvollziehen. Was aber ab da geschieht, gehört eindeutig in die Rubrik "futuristisches Szenario". Mir hat Frida leid getan, denn unter dem Deckmäntelchen "Schulung" wird Psychoterror verübt in dem Institut des Horrors. Ab ihrer Ankunft in dem Institut liest sich das Buch wie ein Psychoroman, denn systematisch werden die Mütter in dem Institut erniedrigt. Etwas, was sich " Training der mütterlichen Fertigkeiten" nennt. Interessanterweise werden Mütter und Väter ungleich behandelt, obwohl ihre sogenannten Vergehen oft ähnlich sind. Die Passage, die in diesem Institut handelt, nimmt den grössten Teil der Seiten ein und ich empfand mittendrin doch ein Gefühl der Langatmigkeit. Aber auch ein Gefühl der Ungerechtigkeit und Mitleid mit den Müttern, die in diesem Besserungsprogramm stecken. Denn oft wird willkürlich entschieden, ob sie zum Beispiel mit ihren Kindern telefonieren dürfen oder nicht.

Auch wenn ich immer wieder mal denke, dass einige Eltern, die ich kenne oder beobachte, einen Kurs belegen könnten ... ein Szenario wie in "Institut für gute Mütter" ist jenseits von Gut und Böse. Unmenschlich, abartig und entwürdigend!

Das Debüt von Jessamine Chan hat es in sich und hat bei mir eine ganze Reihe von Gefühlen ausgelöst. Tief blickt man in die Psyche von Frida und mich hat die skandalöse Totalüberwachung, der Frida ausgeliefert ist, ebenso schockiert, wie zu lesen, wie sie sich völlig verbiegt, um Kontakt zu Harriet haben zu dürfen. Der Schreibstil der Autorin ist klar, mit einfachen Sätzen und trotzdem eindrücklich.

Dieses Buch stand laut Info im Buch auf der zu lesen Liste von Barack Obama. Was ich gut verstehen kann, denn gerade in Amerika ist ja der Polizeistaat noch mehr gegeben als in Europa.

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Veröffentlicht am 07.05.2023

Autorin sollte zu Hause bleiben!

Reisen mit Mama
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Eine Reise nach Italien hat sich Jane Christmas vorgenommen. Und zwar mit ihrer Mutter Valeria, die einmal noch Italien sehen will. Von ihrem Wohnort in Kanada reisen die beiden in italienische Gefilde ...

Eine Reise nach Italien hat sich Jane Christmas vorgenommen. Und zwar mit ihrer Mutter Valeria, die einmal noch Italien sehen will. Von ihrem Wohnort in Kanada reisen die beiden in italienische Gefilde und sehr schnell ist Jane ernüchtert.

Denn ihre Mutter, die bis unmittelbar vor der Reise behauptet hat, kerngesund zu sein, ist gebrechlicher als gedacht. Jane lernt auf dieser Reise nicht nur ihre Mutter von einer anderen Seite kennen, sondern erkennt auch, wie ein fortgeschrittenes Alter das Leben beeinflusst.




Valeria, die ihrer Tochter Jane das Versprechen abgenommen hat, ihr Alter nicht zu verraten, ist gesundheitlich stark angeschlagen. Diabetes, Schwerhörigkeit, Arthrose und eine Blasenschwäche kommt zum Rest von Beschwerden aufgrund ihres Alters dazu. Dabei habe ich mich doch gefragt, wo Tochter Jane in letzter Zeit war, um so falsch zu liegen betreffend gesundheitlichen Zustand der alten Dame. Immer wieder ist Jane nämlich auf der Reise überrascht und genervt von der Gebrechlichkeit ihrer Mutter. Aber auch Mutter Valeria spielt nicht mit offenen Karten, da sie bis zur Reise ihre Tochter im Unklaren lässt.

Die beiden Damen waren mir nicht immer sympathisch und oft habe ich gedacht, dass sie einander verdient haben. Jane Christmas, die ja über die eigenen Erlebnisse schreibt, macht ihre genervte und oft egoistische Art mit ihrem gut zu lesenden Schreibstil wett. Humorvoll erzählt sie über etliche Pannen auf ihrer Reise und Irrfahrten, da diese Reise vor GPS und Handy stattfand. Ein Handy haben manche Menschen schon, doch die Autorin meidet dieses Gerät des Teufels und arbeitet mit Internetcafés und Strassenkarten.

Etwas naiv fand ich, sich nicht besser vorzubereiten und die Reise zu planen. Vor allem, da man mit einer älteren Dame unterwegs ist. Leider entpuppt sich die Autorin als eine dieser Reisenden, die am besuchten Land kein gutes Haar lassen. Das Essen ist durchwegs schlecht, die Hotels oft auch, die Italiener haben keine guten Manieren und die vielen Touristen nerven. Leise meldete sich eine Stimme in mir zu Wort, die sich gefragt hat, weshalb die gute Frau nicht zu Hause geblieben ist.

Das Beste am Buch waren die authentischen Beschreibungen über die Gebiete, die sie bereisen. Apulien, Kalabrien, Sizilien ... sie lassen weder Venedig noch Rom aus. Man bekommt beim Lesen allerlei Informationen, wie zum Beispiel Wissenswertes über die traditionellen Trulli, die zum Unesco - Welterbe gehören. Lesenswert und informativ sind auch die Beschreibungen zu dem Städtchen Matera oder die Sehenswürdigkeiten in Siena. Diese Seite des Buches hat mir gut gefallen, denn die Autorin zeigt keine Tendenz das Ganze zu einem Reiseführer werden zu lassen und trotzdem ist ein Hauch Geschichte und Kultur eingewoben worden.

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Veröffentlicht am 03.05.2023

Klassischer Krimi!

Der Sünde Sold
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Nach dem Unfalltod ihres Mannes Rainer und der gemeinsamen kleinen Tochter Yvonne kauft sich die Grafikerin Agnes Gaudera eine alte Jugendstilvilla am Kirchsee. In Mariaseeon will sie zur Ruhe kommen und ...

Nach dem Unfalltod ihres Mannes Rainer und der gemeinsamen kleinen Tochter Yvonne kauft sich die Grafikerin Agnes Gaudera eine alte Jugendstilvilla am Kirchsee. In Mariaseeon will sie zur Ruhe kommen und ihre Zukunft planen. Ihre traurige Gedanken vertreibt sie mit Jogging und Radfahren. Bei einer ihrer exzessiven Sporteinheiten findet sie den fünfjährigen Jakob, der kurz zuvor entführt wurde. Jakob lebt, ist jedoch tief traumatisiert. Kriminalhauptkommissar Konstantin Dühnfort von der Kripo München versucht herauszufinden, wo Jakob sich aufgehalten hat und wer dafür verantwortlich ist.


"Der Sünde Sold" ist der erste Teil der Konstantin Dühnfort Reihe und ein klassischer Krimi, der in den eng gesteckten Grenzen eines kleinen Dorfes handelt. Rasch macht sich Angst unter der Dorfbevölkerung breit, denn Jakob verschwindet spurlos. Verdächtigungen sind, ganz klassisch, an der Tagesordnung und es wird rasch verurteilt. Durch das Thema Kindesentführung werden vor allem Männer argwöhnisch beobachtet. Pädophile Anzeichen werden zugeschrieben und eine Hexenjagd betrieben. Die Dynamik, die diese Seite der Geschichte aufnimmt, ist typisch Mensch und leider nur zu authentisch.

Bald stellt sich heraus: Das Motiv der Entführung des kleinen Jungen ist religiös motiviert und immer wieder werden die teilweise abstrusen Gedankengänge des Täters eingeblendet. Diese Zeilen sind, wie der Täter selbst, teilweise sehr wirr und ich musste sehr konzentriert lesen, um diese Gedanken erfassen und einordnen zu können. Ich hatte nicht einmal den Hauch einer Ahnung, wer hinter dem Verbrechen steht.

Kommissar Dühnfort, an dessen Seite die etwas verschrobene Gina Angelucci arbeitet, ist ein Ermittler, der gradlinig seinen Weg geht. Er lässt sich weder einlullen, noch scheut er sich Dinge anzusprechen, die die Menschen am liebsten unter den Teppich kehren. Sehr eindrücklich empfand ich die Figur Agnes, die nach dem tragischen Verlust ihrer Familie versucht, neu anzufangen und dabei vom Regen in die Traufe gerät. Ihre Gefühle, aber auch unterdrückte Dinge aus der Vergangenheit, kommen ans Tageslicht und sind berührend. Ich konnte mich so gut in sie hineinversetzen und empfand sie als überzeugende Figur.

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