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Veröffentlicht am 05.01.2021

Ruhiger Thriller!

Perfect Secret – Hier ist Dein Geheimnis sicher
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Avery Greer veranstaltet mit ihren Freunden eine Party zum Saisonabschluss. In Littleport, Maine, verbringen viele Sommergäste ihren Urlaub und am letzten Wochenende der Saison wird nochmal richtig Party ...

Avery Greer veranstaltet mit ihren Freunden eine Party zum Saisonabschluss. In Littleport, Maine, verbringen viele Sommergäste ihren Urlaub und am letzten Wochenende der Saison wird nochmal richtig Party gemacht. Nur Averys beste Freundin Sadie Lomann fehlt. Sie wird wenig später tot am Breacher Beach gefunden. Die Polizei geht von einem Selbstmord aus, doch Avery ist davon nicht überzeugt. Am Jahrestag des Todes ihrer Freundin glaubt sie Beweise zu haben, dass Sadie ermordet wurde …





Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen geführt. Im Sommer 2018 ist man mittendrin, als Sadie erst vermisst und dann tot aufgefunden wurde. Ein Jahr später dann die Zeit rund um Sadies Gedenkfeier. In der Vergangenheit hat mich sofort die Frage mitgetragen, was mit Sadie geschah? Wurde sie ermordet? War ihr Tod ein Unfall? Oder hat sie sich selbst getötet, indem sie von den Klippen ins Meer gesprungen ist? Ich empfand das als sehr spannend! Hier werden nach und nach auch immer mehr Details über das Kennenlernen und die familiäre Vergangenheit von Avery und Sadie eingeflochten. Nach und nach blickt man als Leser bis auf den Grund der freundschaftlichen Beziehung, was ich als fesselnd empfand.



In der Gegenwart leidet man mit Avery mit, die nicht nur ohne ihre beste Freundin weiterleben muss, sondern dabei immer wieder Geister aus der Vergangenheit heraufbeschwört. So ist Avery fest mit der Familie Lomann verbunden, da sie in der Familie arbeitet, die eine Ferienhausvermittlung betreibt. Avery erlebt sonderbare Dinge, die sie darin bekräftigen, nicht an einen Selbstmord zu glauben. Und genau hier ist mein Kritikpunkt. Für einen Psychothriller war mir die Geschichte zu lahm und zu wenig dramatisch ausgebaut. Hier hätte man ein paar Szenen ordentlich mit Gänsehaut aufmotzen dürfen. Andererseits lässt der Aufbau der Geschichte viel Platz für Spekulationen. Das Ende und damit die Auflösung habe ich so nicht kommen sehen und hat mich sehr überrascht.



Den Schreibstil der Autorin empfand ich als umschreibend. Statt die Handlung und die Dinge direkt und unverblümt zu beschreiben, greift sie zu Metaphern, wie zum Beispiel „Wir hatten den Anker verloren, waren kleine Boote im Ozean …. Eine orientierungslose Dunkelheit ohne Bezugsrahmen ( Seite 19)'' um zu beschreiben, wie sie die Freunde nach dem Tod von Sadie fühlen. Dieser Stil hat mir zwar nicht schlecht gefallen, ich musste jedoch oft die Sätze ein zweites Mal lesen, um ihren Sinn ganz zu begreifen.

Alles in allem ist "Perfect Secret" ein ruhiges Buch, das erst gegen Schluss in Fahrt kommt. Davor war es für einen Thriller leider zu ruhig und hat mich zwar gefesselt, doch die grossen Gänsehautmomente bleiben aus.

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Mit realem Bezug!

Teatime mit Lilibet
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Als Marion Crawford ihre Ausbildung zur Lehrerin absolviert, ahnt sie nicht, wo sie schlussendlich landen wird. Sie, die eigentlich die Kinder der Londoner Slums unterrichten wollte, bekommt 1932 durch ...

Als Marion Crawford ihre Ausbildung zur Lehrerin absolviert, ahnt sie nicht, wo sie schlussendlich landen wird. Sie, die eigentlich die Kinder der Londoner Slums unterrichten wollte, bekommt 1932 durch einen glücklichen Zufall die Stelle als Gouvernante in der königlichen Familie in Windsor angeboten. Dort kümmert sich Marion um die Prinzessinnen Lilibeth und Margaret. Lilibeth wird die spätere Königin Elisabeth von England und wächst sehr weltfremd und behütet auf. Marion sieht es als ihre Aufgabe, der zukünftigen Königin die Realität, ein Stück wahres Leben, zu zeigen.



Marion Crawford macht eine beträchtliche Karriere. Von der Lehrerin, die sich bei den Armen engagiert bis zur Gouvernante der königlichen Familie. Die Figur Marion Crawford hat authentische Wurzeln, denn die Gouvernante der heutigen Queen, gab es wirklich und war 16 Jahre lang die Erzieherin von Elisabeth und Margaret.

Vieles dreht sich im Buch um das Leben in Windsor und später im Buckingham Palast. Hier plätscherte die Handlung etwas und lange hatte ich das Gefühl, sie tritt auf der Stelle. Man spürt das Engagement der Gouvernante und sie bemüht sich, ihren Schutzbefohlenen einen kleinen Einblick des realen Lebens ausserhalb des goldenen Käfigs zu zeigen. Die Eltern der beiden, die zu Beginn als Herzog und Herzogin von York leben, sind teilweise leicht überzeichnet beschrieben. Die Herzogin hat Tendenz zusammenhanglose Gespräche zu führen und beiden haftet eine leichte Albernheit im Umgang mit ihren Töchtern an. So sammelt sie gebrauchte Paketschnur und entwirrt und rollt diese beim Bewerbungsgespräch von Marion.



Marion Craword wird als emanzipierte Frau, die unter anderem die Monarchie infrage stellt, beschrieben. So sagt sie klar schon in der Ausbildung, dass sie lieber einen Beruf als einen Ring am Finger möchte. Sie setzt sich nicht nur für unterprivilegierte Kinder in den Slums ein, sondern ist zur damaligen Zeit regelrecht fortschrittlich in Bezug auf pädagogische Erkenntnisse. Eine starke Figur, der ich nur ab und zu ihr Streben nicht abgenommen habe. Marion will eigentlich in den Slums unterrichten, lässt sich aber immer wieder überreden, bei der königlichen Familie in Stellung zu bleiben. Ob das nicht einfach aus Eigennützigkeit geschah? Denn die guten Vorsätze Armen zu helfen, lösen sich schnell in Luft auf. Leider reitet die Autorin immer wieder auf diesen Vorsätzen herum, statt sie ruhen zu lassen, was realistischer gewesen wäre.



Geschichtliche Details, die nicht direkt die königliche Familie betreffen, werden oberflächlich gestreift, jedoch nicht vertieft. So wird der Krieg thematisiert und auch Deutschlands Führung zur damaligen Zeit wird erwähnt. Da das für das Leben im Palast eine untergeordnete Rolle spielt, bleibt es jedoch bei der Erwähnung. Dafür wird die Möblierung und die Kleidung der Familie und ihrem Umgang oft detailliert beschrieben.

Die Geschichte hat einige Längen und ich hätte mir vertiefte Details der damaligen Zeit rund, um den Palast gewünscht, um mehr Schwung in die Geschichte zu kriegen.

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Veröffentlicht am 31.12.2020

Was geschah?

Hinter diesen Türen
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Rowan Craine ist verzweifelt, denn sie sitzt unter Mordverdacht im Gefängnis. Sie soll ein Kind der Familie Elincourt getötet haben. Seit kurzem ist Rowan die Nanny in der sechsköpfigen Familie. Dabei ...

Rowan Craine ist verzweifelt, denn sie sitzt unter Mordverdacht im Gefängnis. Sie soll ein Kind der Familie Elincourt getötet haben. Seit kurzem ist Rowan die Nanny in der sechsköpfigen Familie. Dabei hatte sie sich so auf die neue Arbeitsstelle auf Heatherbrea House im schottischen Hochland gefreut und dafür ihren Job in London an den Nagel gehängt.





Mich hat dieser Thriller, der gemächlich beginnt betreffend Gänsehaut, fasziniert. Denn durch den Klappentext und den Einstieg ins Buch weiss man als Leser, dass eines der Kinder, auf die Rowan aufpasst, stirbt. Mit diesem Wissen im Rücken fesselt das Buch noch mal mehr. Durchgehend wabert das Grauen mit und man wartet förmlich darauf, dass der Mord geschieht. Das erzeugt eine tolle Spannung und entwickelt einen unheimlichen Sog.


Der Start ins Buch beginnt mit einem Brief, den Rowan an einen Anwalt schreibt. Genau hier hatte mich die Autorin schon am Wickel und ich war gespannt auf die Geschichte. So habe ich mich schon nach diesem Brief gefragt, ob Rowan den Mord, für den sie in Untersuchungshaft ist, begangen hat oder nicht. Ruth Ware hat hier geschickt Pro und Contras eingestreut.


Da Setting, das abgelegene Haus im schottischen Hochland und die Umgebung sind sehr atmosphärisch beschrieben. Dazu kommt, dass Heatherbrea House, das Zuhause der Familie Elincourt, ein Smart House ist. Praktisch alles, vom Licht über die Musik bis zu den videoüberwachten Zimmern, wird über das Smartphon oder Touchpanels gesteuert. High-Tech vom Feinsten und so beschrieben und erklärt, dass man auch als nicht Technikbegeisterte nicht den Faden verliert. Gruselig so ein Leben in einem gesteuerten und überwachten Haus. Vor allem, wenn dabei noch seltsame Dinge geschehen. Es gab etliche Szenen, die mir Gänsehaut beschert haben beim Lesen.


„Hinter diesen Türen“ war nicht mein erstes Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Mit ihrem tollen und verständlichem Schreibstil und dem unvorhersehbaren Plot konnte sie mich wieder begeistern!

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Veröffentlicht am 29.12.2020

Leseempfehlung!

Blutroter Schatten
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Thomas Rhode sitzt seit neun Jahren im Hochsicherungstrakt der Psychiatrie. Thomas Rhode ist ein kaltblütiger Mörder, er hat 11 Menschen getötet. Der letzte Mord an seiner Reinigungskraft wurde Rhode zum ...

Thomas Rhode sitzt seit neun Jahren im Hochsicherungstrakt der Psychiatrie. Thomas Rhode ist ein kaltblütiger Mörder, er hat 11 Menschen getötet. Der letzte Mord an seiner Reinigungskraft wurde Rhode zum Verhängnis, denn seine 16-jährige Tochter Sam hat ihn dabei beobachtet. Nun, 9 Jahre später, treibt ein Serientäter sein Unwesen. Die Opfer sind mit einem Zettel versehen, auf dem steht „Mit den besten Empfehlungen von Thomas Rhode“. Der einzige Weg, den Serienmörder zu fassen, läuft über den inhaftierten Rhode. Der jedoch stellt Bedingungen, die das mühsam aufgebaute, neue Leben von seiner Tochter Sam über den Haufen werfen.



Genau so soll ein Thriller sein: Schonungslos, brutal, blutig und sehr spannend. Ich bin absolut begeistert über das neue Werk von Patricia Walter. Wie auch bei ihren vorderen Thrillern konnte sie mich fesseln, begeistern und mitreissen. Das ist Thriller pur!!!

In diesem Buch hat man es nicht nur mit einem Serientäter zu tun. Nein, gleich zwei treiben ihre perfiden und blutigen Fantasien auf die Spitze des gerade noch erträglichen. Mir lief es einige Male kalt den Rücken runter. Auf zwei Erzählebenen, in der Gegenwart und „Damals“, setzt sich nach und nach ein Bild zusammen, in dem man erkennt, wie ein Mensch mit der nötigen Veranlagung zum Serientäter heranwächst. Ich konnte mit Grauen zusehen, wie ein Junge mit Aggressionen, diese irgendwann einmal auslebt und immer weiter geht, bis er Menschen regelrecht niedermetzelt.

Doch auch die Angehörigen kommen nicht zu kurz. In der Gestalt von Sam erfährt man, wie traumatisch es ist und wie sehr das ganze Leben durcheinandergewirbelt wird, wenn man das Pech hat mit einem verurteilten Serientäter verwandt zu sein. Ein ganz neuer Ansatz in einem Thriller, der mir sehr gefallen hat. Mir hat Sam unheimlich leidgetan, denn es gab da ein paar Passagen, da habe ich mich gefragt, ob Rhode auch nur ein kleines bisschen Vatergefühle hegt oder einfach nur seine Tochter quälen will? Sind all die Forderungen, die er stellt, nur ein perfides Psychospielchen? Diese Zweifel, die einmal gesät, mich durch das Buch getrieben haben, empfand ich als spannender Nebeneffekt zu den ganzen Morden.

Psychologisch sehr gut ausgearbeitet sind nicht nur die Begegnungen zwischen Vater und Tochter, auch die Verbindung zwischen den beiden Tätern ist sehr gut überlegt und schlüssig.

Ich denke dieser Thriller ist ein Vergnügen für hartgesottene Leser, die blutige und brutale Geschichten mögen. Denn die Story ist gespickt mit Leichen und ist so spannend, dass bei mir die Nacht zum Tag wurde!

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Von allem zu viel!

Aus dem Schatten des Vergessens
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Obwohl es kurz vor Weihnachten ist, hat das Dezernat für Kapitalverbrechen in Montreal viel zu tun. Ein Obdachloser begeht Selbstmord und nach seinem Tod werden zwei Brieftaschen, die in seinem Besitz ...

Obwohl es kurz vor Weihnachten ist, hat das Dezernat für Kapitalverbrechen in Montreal viel zu tun. Ein Obdachloser begeht Selbstmord und nach seinem Tod werden zwei Brieftaschen, die in seinem Besitz waren, gefunden. Eine gehörte der Psychologin Judith Harper, die ermordet wurde. Die andere dem Anwalt Nathan Lawson, der vermisst wird, nachdem er sein Büro hektisch mit Akten aus dem Archiv verlassen hatte. Ermittler Victor Lessard und Jacinthe Taillon suchen mit Hochdruck nach ihm.





Zugegeben, wenn ein Buch 640 Seiten dick ist, muss man fast damit rechnen, dass der Autor ordentlich ins Detail geht. Hier werden nicht nur Nebenfiguren, die einen kurzen Gastauftritt haben, detailliert beschrieben. Hier werden auch die Schauplätze minutiös erklärt. Ehrlich gesagt, ist es mir in einem Thriller egal, wie die vielen Strassen Montreals heissen. Denn um der Handlung folgen zu können, sind diese Nennungen absolut unwichtig. Kapitelweise tauchen völlig neue Figuren in der Handlung auf. So viele, dass mir oft der Kopf geschwirrt hat. Gemeinerweise werden sie zudem einmal beim Vornamen, dann wieder nur beim Nachnamen genannt.



Als ob zwei Mordfälle zu Beginn nicht genug wären, hat Lessard noch private Sorgen mit seinem Sohn Martin. Was, ohne zu viel zu verraten, in anderen Büchern ein ausfüllender Strang wäre. Hier kommt diese geballte Ladung Kriminalität noch zur normalen Arbeit des Ermittlers dazu.

Oft ist in so komplexen Handlungen weniger mehr. Hier leider zu viel. Zu viele Figuren, zu viele Stränge, zu viel Handlung, zu viele Beschreibungen, zu viele Zeitebenen.



Was mich durchwegs durch das Buch und die verschachtelte Handlung getragen hat, waren die unkonventionellen Ermittler. Jacinthe Taillon sagt, was sie denkt, schert sich weder um Konventionen, noch um Hierarchien. Sie futtert sich durch das Buch und ihr Essverhalten wird zu einem Running Gag. Victor Lessard ist nicht der einfachste Arbeitskollege und ich denke, seine dunklen Schatten aus der Vergangenheit, kann nur jemand wie Jacinthe ertragen. Lessard tut alles um seiner jungen Freundin, die auch Polizistin ist, zu gefallen. Er ist eitel und sehr jähzornig. Obwohl beide Ermittler eine unkontrollierte Mischung aus Direktheit und Schlagkraft sind, haben sie ein fast liebevolles Verhältnis zueinander.



Der Schreibstil ist wie schon erwähnt, sehr ausschweifend. Ich habe mich dabei erwischt, dass ich die Augen gerollt habe, als wieder mal ein neues Kapitel begann, indem eine Randfigur bis ins Detail beschrieben wurde. Um 150 Seiten gekürzt, hätte dieser Thriller wohl auch Spannung abgekriegt. Leider kommt noch dazu, dass Ergebnisse und Spuren in der Ermittlungsarbeit per Zufall entdeckt werden. So schlägt Lessard in grosser Wut ein fremdes Badezimmer zu Brei und entdeckt hinter einer Kachel eine verhängnisvolle Spur. Und das nicht nur einmal, sondern gleich zweimal, in zwei unterschiedlichen Nasszellen. Da frage ich mich ernsthaft, ob dem Autor nichts anderes eingefallen ist oder er gehofft hat, dass man das als Leser bei der Länge des Buches in der Zwischenzeit vergisst?


Da dieser Band der erste sein soll, verstehe ich nicht recht, weshalb Bezug genommen wird zu privaten und arbeitstechnischen Details aus der Vergangenheit. So wie diese Details eingesetzt werden, könnte man denken, dass es vordere Bände gibt.

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