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Veröffentlicht am 28.06.2024

2. Teil!

VANITAS - Grau wie Asche
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In Wien auf dem Zentralfriedhof geschieht ein Verbrechen. Ein Sarg wird ausgegraben und der Tote, der darin begraben wurde, wird zur Schau gestellt. Caroline Weber, die im Blumenladen des Friedhofs als ...

In Wien auf dem Zentralfriedhof geschieht ein Verbrechen. Ein Sarg wird ausgegraben und der Tote, der darin begraben wurde, wird zur Schau gestellt. Caroline Weber, die im Blumenladen des Friedhofs als Blumenhändlerin arbeitet, ist überzeugt davon, dass diese Tat im Grunde genommen eines bedeutet: Die Leute, vor denen sie geflüchtet ist, haben sie aufgespürt.

Da Caroline inkognito in Wien lebt, kommt ihr die polizeiliche Präsenz so nahe an ihrer Arbeitsstelle alles andere als gelegen.




Nach "Vanitas. Schwarz wie Erde" ist "Grau wie Asche" der zweite Teil der Trilogie. Obwohl ich den ersten Teil nicht gelesen habe, hatte ich fast keine Verständigungsprobleme. Wichtiges wird in groben Zügen erklärt und der Fall der Grabschändung ist sowieso in sich abgeschlossen. Obwohl ich gestehe, dass das eine oder andere Detail noch wirkungsvoller gewesen wäre, wenn ich den ersten Teil gekannt hätte. Wie zum Beispiel die Tatsache, dass Caroline, die unter falscher Identität in Wien lebt, panische Angst davor hat, dass bestimmte Leute sie aufspüren.

Caroline wirkt dadurch oft fahrig und sie wiederholt ständig ihre Befürchtungen. Etwas, was zeitweise leicht langatmig war und ich dadurch gewünscht hätte, dass nicht das ganze Buch in Ich Perspektive aus der Sicht von ihr geschrieben wäre. Einerseits ist sie ängstlich und vorsichtig, andererseits macht sie Dinge, die ungeheuer viel Mut benötigen. Dadurch wirkte die Figur auf mich oft unausgeglichen und unausgegoren. Am besten an einem Beispiel zu erklären: Einmal entdeckt sie einen Toten auf dem Friedhof, flüchtet schnellstens, damit sie als erste Zeugin nicht von der Polizei befragt wird. Ein paar Kapitel danach lauert sie nachts einigen verdächtigen Gestalten auf dem Friedhof auf, um zu erfahren, wer hinter der Grabschändung steckt. Das wirkte auf mich nicht sehr glaubwürdig.

Sehr spannend ist das letzte Drittel der Geschichte. Ein Rückblick in die Vergangenheit zeigt nicht nur Grauenhaftes, sondern auch den Ursprung der Handlung in der Gegenwart. Hier hat es mich oft schaudern lassen, ob soviel Kriminalität.

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Trainieren und üben darf auch Spass machen!

Das dicke Quatsch-Rätselbuch
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Alles Quatsch oder was?

Mit 150 Rätseln entdecken Kinder ab vier Jahren Formen, Rechnungen, Zahlen und Buchstaben.

Immer garantiert ist ein Lachen oder Schmunzeln, denn das dicke Quatsch-Rätselbuch enthält ...

Alles Quatsch oder was?

Mit 150 Rätseln entdecken Kinder ab vier Jahren Formen, Rechnungen, Zahlen und Buchstaben.

Immer garantiert ist ein Lachen oder Schmunzeln, denn das dicke Quatsch-Rätselbuch enthält auch viel Witz.

Quatsch inklusive!






Mit Spass, Freude und Lachen spielerisch rechnen, lesen und knobeln! Mit dem dicken Quatsch - Rätselbuch merken Kinder ab 4 Jahren gar nicht, dass sie schulisch gefördert werden. Mit Suchbildern, Labyrinthen, Zahlenrätseln und vielem mehr. Ein Lösungsteil ganz hinten im Buch hilft weiter, wenn etwas nicht ganz klar ist.

Sprache - Rechnen - Lesen - Motorik - Schreiben

In der sprachlichen Förderung wird zum Beispiel geknobelt, was sich auf "Hose" reimt. Ist es "Rose" oder doch lieber "Wurm" oder "Maus"?

Rechnen für Anfänger kann geübt werden, indem Dinge gezählt werden. Welches Pferd hat denn die meisten Aepfel gegessen?

Zum Lesen werden die Kinder animiert, indem die Aufgaben auf jeder Seite sehr einfach und kindgerecht gehalten sind.

Die Motorik wird trainiert, indem Dinge fertig gezeichnet oder zugehörige Sachen miteinander verbunden werden müssen.

Zu einem Wort müssen die entsprechenden Buchstaben gesucht und zusammengesetzt werden. Schreiben ist gar nicht so schwer!

So können Kinder ganz nach ihren Interessen aussuchen, womit sie sich beschäftigen. Oder ihre Stärken vertieft oder ihre Schwächen spielerisch geübt werden. Der Spass ist ja immer mit von der Partie. Vor allem, wenn Schafe Lockenwickler tragen, eine Maus einen Lastwagen fährt oder ein Krokodil in der Küche wohnt, wie in diesem Buch.

Damit (fast) niemand merkt, dass dieses Buch eigentlich pure Arbeit ist, wurde es sehr ansprechend gestaltet. Die bunten Bilder, sowie die schönen Illustrationen verleiten dazu, die Aufgaben zu lösen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Rätselbuch mit in die Ferien fährt oder einzelne Seiten Schulklassen in den Einsteigerklassen in ihrem jeweiligen Fach unterstützt. Meine Tochter, die als Lehrerin arbeitet, wird das Rätselbuch in ihrem Unterricht aufnehmen.

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Na ja...

Das letzte Ritual
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Die Universität in Reykjavik ist einer der grössten Bildungsstätten in Island. Viele Studenten und eine grosse Anzahl an Dozenten und Mitarbeitern machen es schwierig den Tod eines Studenten zu untersuchen.

Die ...

Die Universität in Reykjavik ist einer der grössten Bildungsstätten in Island. Viele Studenten und eine grosse Anzahl an Dozenten und Mitarbeitern machen es schwierig den Tod eines Studenten zu untersuchen.

Die Leiche von Harald Guntlieb wird vom Fakultätsleiter in einem Druckerkabuff entdeckt. Schnell wird der Täter überführt und verhaftet.

Die Familie des Ermordeten ist skeptisch, dass der wahre Täter einsitzt und sie engagieren Rechtsanwältin Dora Gudmundsdottir, um den Fall neu aufzurollen.




"Das letzte Ritual" ist der Auftakt in die Reihe rund um die taffe Rechtsanwältin Dora Gudmunsdottir. Dora hat mich überzeugt, sie ermittelt wie eine gestandene Polizeibeamtin und hat auch etliche Hilfsmittel wie herkömmliche Ermittler zur Hand. Ich fand es etwas seltsam, dass die Autorin ihre Protagonistin mit dem Beruf Rechtsanwältin bedacht hat. Denn dieser spielt, ausser in Gestalt ihrer überaus nervigen Anwaltssekretärin, keine Rolle. Es gibt also keine Szenen bei Gericht oder in Verhandlungen.

Dora ist ausserdem alleinerziehende Mutter eines 16-jährigen Sohnes und einer 6-jährigen Tochter und dabei konstant gefordert. Sohn Gylfi scheint Probleme zu haben und ist, laut Dora, auffallend komisch und verstockt. Doch statt sich mit ihm hinzusetzen und zu sprechen, benimmt sich Dora bemüht fröhlich und geht darüber hinweg. Wenn sie denn mal Zeit hat und nicht per Telefon ihren Kindern Anweisungen erteilt. Die privaten Belange der Rechtsanwältin empfand ich als erfrischend unterhaltsam.

Weniger gut gefallen hat mir der Fall, in dem Dora ermittelt. Der ist, gelinde gesagt, mehrheitlich langweilig. Der Ermordete bewegte sich vor seinem Ableben in der Welt des Okkultismus. Hexenverfolgung, eingeritzte und magische Runen, Opferdarbietungen und ähnliche Details sind wichtige Punkte und werden oft Geschichtsbuch ähnlich eingesetzt. Hexenverfolgung in Island wurde wohl von der Autorin per Google ermittelt und das Thema öfters flächendeckend eingewoben. Ich habe bis zum Schluss durchgehalten, obwohl ich nun im Rückblick, erstaunt darüber bin. Denn die Handlung tritt oft auf der Stelle und alles zieht sich wie Kaugummi und spannend und fesselnd wird es erst auf den letzten 50 Seiten.

Wie immer enthalten Geschichten, die in Island handeln, oft unaussprechliche Namen. Das ist eine Tatsache, mit der ich gerechnet habe. Schwierig fand ich jedoch die Namen, die dann auch noch sehr ähnlich sind. Harald, Halldor und Hugi, um nur ein Beispiel zu nennen.

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Veröffentlicht am 20.06.2024

Achtung: offenes Ende!

Schwesterherz
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Anwalt Martin Brenner leitet in Stockholm eine Kanzlei. Es ist ein regnerischer Nachmittag, als ein Mann ohne Termin in seinem Büro auftaucht. Bobby T. ist der Bruder einer fünffachen Mörderin und bittet ...

Anwalt Martin Brenner leitet in Stockholm eine Kanzlei. Es ist ein regnerischer Nachmittag, als ein Mann ohne Termin in seinem Büro auftaucht. Bobby T. ist der Bruder einer fünffachen Mörderin und bittet Brenner den Fall neu aufzurollen. Dies, obwohl die Täterin, die als Sarah Texas bekannt wurde, tot ist. Nachdem sie verurteilt und inhaftiert wurde, gelang ihr die Flucht und sie hat Selbstmord begangen. Ihr kleiner Sohn ist seither verschwunden. Erst denkt Brenner nicht daran, einen Fall, der so aussichtslos ist, neu aufzurollen. Dann aber zeigt ihm Bobby T. etwas, das vermuten lässt, dass in dem Fall um Sarah Texas nicht alles so ist, wie es damals schien.


Kristina Ohlsson hat eine Geschichte geschaffen, die für einmal ganz anders aufgebaut ist, als klassische Storys in diesem Genre. So erfährt man nicht viel über die Taten, die begangen wurden und die Täterin ist längst gefasst und tot. Vielmehr wird lange Zeit nach diesen Taten recherchiert, ob damals richtig ermittelt wurde und es schlussendlich auch so war, wie damals recherchiert wurde.. Dieser Teil der Geschichte ist sehr gut ausgearbeitet. Wohl auch, da keine klassischen Ermittler im Umkreis der Polizei den Fall neu aufrollen, sondern ein Anwalt und seine Angestellte in Eigenregie den Dingen nachgehen. Ich fand das erfrischend anders.

Ganz und gar nicht warm wurde ich mit der Hauptfigur Martin Brenner. Er ist alleinerziehend und bringt seiner Nichte, die er nach dem Tod seiner Schwester aufzieht, soviel Zeit entgegen, wie wenn man ein Haustier hält. Er betont mir einmal zu oft, dass er die 4-jährige Belle liebt und nicht ohne sie leben kann. Er ist arrogant und ein Egoist durch und durch, was sich nicht nur in der Beziehung zu Belle, sondern auch in der zu seiner Angestellten Lucy zeigt. Brenner hüpft immer wieder mal mit ihr ins Bett, will aber unbedingt seine Freiheit haben. Wenn er mit den Fingern schnippt, soll Lucy springen und bestenfalls noch auf Belle aufpassen. Frauenfeindlich, mit seinen unteren Regionen denkend und unsympathisch.

Das offene Ende finde ich schade, denn meiner Meinung nach sollten Bücher, von denen man weitere Teile lesen muss, damit man ein abschliessendes Ende hat, deklariert werden. Und zwar gekennzeichnet auf dem Cover.

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Veröffentlicht am 17.06.2024

Genial!

So ist das nie passiert
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Laika ist 13 Jahre alt, als sie spurlos verschwindet. Ihre ältere Schwester Willa sucht sie seit 22 Jahren und richtet ihr ganzes Leben nach dieser Suche.

Immer wieder meint sie Laika zufällig zu sehen ...

Laika ist 13 Jahre alt, als sie spurlos verschwindet. Ihre ältere Schwester Willa sucht sie seit 22 Jahren und richtet ihr ganzes Leben nach dieser Suche.

Immer wieder meint sie Laika zufällig zu sehen und der Schmerz ist jedes Mal gross, als dem nicht so ist.

Bei der Dinnerparty ihrer Freundin Robyn bringt deren Bruder Nate eine junge Französin mit. Willa ist wie elektrisiert, denn Claudette könnte ihre Schwester sein. So sehr erinnert Claudette Willa an ihre jüngere Schwester Laika.




Das Bild auf dem Cover zeigt einen wichtigen Teil der Geschichte. Eine Gruppe Menschen trifft sich zu einem Abendessen. Einige der Anwesenden kennen sich von früher, sind miteinander verwandt oder befreundet oder kommen neu durch eine Beziehung dazu. Was nun geschieht, kennen wir wohl alle und haben das vielleicht auch schon so erlebt. Man diskutiert miteinander, erzählt von früher und es geschieht ganz viel auf sozialer Ebene. Nur, dass bei der Runde in dieser Geschichte hochkommt, was schon fest in den Erinnerungen vergraben war. Erinnerungen, an die alle ein wenig anders zurückdenken. Erinnerungen, die teilweise sehr unterschiedlich sind und von der jeweiligen Person so geformt wurden, dass diese erträglich sind und man irgendwie damit leben kann. Einige Erlebnisse werden aus der Sicht unterschiedlicher Personen geschildert, das heisst diese Passagen werden wiederholt. Was langatmig tönt, machte für mich den Reiz dieser Dinnerparty aus. Zu sehen, wie eine andere Figur das Erlebte schildert, was ihr wichtig ist und wie sie traumatische Komponenten erlebt hat. Worauf eine andere Figur das ganz anders im Gedächtnis gespeichert hat. Der Titel " So ist das nie passiert" passt hervorragend!

Willa, eine sehr gute Freundin der Gastgeberinnen Cat und Robyn blickt zurück auf ihre Jugendzeit, die traumatisch war. Denn ihre jüngere Schwester Laika ist als Dreizehnjährige spurlos verschwunden. Das war vor 22 Jahren und seither plagt die Ungewissheit, ob Laika noch lebt oder nicht, Willa. In Ich Perspektive erzählt Willa in eigenen Kapitel ihre Vergangenheit mit ihrer Familie. Einer Familie, die ich nur als destruktiv bezeichnen kann. Was genau abläuft, verrate ich nicht. Nur so viel: immer drängender wird der Verdacht, dass Laika wegen ihrer Familie verschwunden ist. Ob durch ein Verbrechen oder freiwillig, schwebt über weite Teile des Buches im Hinterkopf des Lesers.

Sarah Easter Collins hat ein Debüt abgeliefert, dass ich als genial bewerte. Der Schreibstil ist wunderbar rund und die Figuren lebensecht. Die Autorin beherrscht eines sehr gut: Genau so viel anzudeuten, dass man geschockt, entrüstet und verwundert ist, also mit Willa mitfühlt. Und gleichzeitig so wenig, dass man gefesselt ist und einfach wissen muss, was geschehen ist.

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