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Veröffentlicht am 13.05.2018

Kein schlechter, aber auch kein überragend guter Auftakt ! Gena Showalter kann es besser !

Immerwelt - Der Anfang
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Was habe ich mich lange lange Zeit auf dieses Buch gefreut. Seit gefühlt EWIG gucke ich es mir bereits im englischen Original an. Allerdings habe ich das Problem, das ich mir mit englischsprachigen Fantasyromanen ...

Was habe ich mich lange lange Zeit auf dieses Buch gefreut. Seit gefühlt EWIG gucke ich es mir bereits im englischen Original an. Allerdings habe ich das Problem, das ich mir mit englischsprachigen Fantasyromanen so richtig schwer tue. Das erklärt vermutlich auch warum ich hin und weg war, als ich herausfand, das das Buch nun endlich auch ins Deutsche übersetzt werden soll.

Naja, das, und die Tatsache, das ich Gena Showalter einfach unglaublich großartig finde. Ich bin ein großer Fan ihrer Alice im Zombieland - Reihe und liebe nicht nur ihre genialen Ideen und ihr rasantes Erzähltempo, sondern ganz besonders ihren unglaublich tollen, frechen Humor, der schon recht oft ins sarkastische geht und wirklich knochentrocken daher kommt.

So beginnt auch Immerwelt. Der "Prolog" ist eine Aneinanderreihung von Emails, in der sich zwei Personen einen amüsanten Schlagabtausch liefern, was mir die Geschichte direkt schmackhaft gemacht hat, auch wenn man natürlich zunächst den Inhalt noch nicht erfassen kann.

Gena Showalter weiß aber zu fesseln und das ist ihr auch hier ziemlich schnell gelungen.

Mit Ten präsentiert sie mir eine taffe Protagonistin, die von ihren Eltern in eine, nennen wir es mal "Besserungsanstalt" eingewiesen wurde, wo man sie "bearbeitet", damit sie einen Vertrag mit Myriad unterschreibt, wo sie, wenn es nach ihren Eltern geht, ihr Zweitleben leben soll.

Kurz zur Erklärung. Das Setting ist ein Abklatsch unserer Welt, allerdings regieren hier auch höhere Mächte. Denn es gibt ein Erstleben und ein Zweitleben, das quasi dann beginnt, wenn man auf der Erde stirbt. Damit man zu Lebzeiten schon die richtige Entscheidung trifft, wo man sein Zweitleben verbringen möchte, stellen einem sowohl Troika ( Hell ) und Myriad ( Dunkel ) Agenten an die Seite, die versuchen dich ein Leben lang davon zu überzeugen, das du auf deren Seite gehörst. Sie kämpfen quasi um jeden Menschen. Mit Worten.

Im Fall von Ten müssen es allerdings härtere Bandagen sein, denn in Ten sehen beide Fraktionen etwas Besonderes. Deshalb schicken beide auch ihre besten Agenten um Ten zu überzeugen. Die zieht allerdings ein Zweitleben in EWIG LEBEN vor. Ein unbestimmter Raum, von dem keiner so genau weiß, was einen dort erwartet. Da man Ten aber schon ihr Leben lang versucht zu beeinflussen, scheint dies für sie die einzige Alternative zu sein, denn sie will ein unabhängiges Leben und verdammt nochmal eine eigene Wahl haben.

Das versucht sie auch den Agenten Archer und Killian klar zu machen, die plötzlich in der Anstalt auftauchen, sich an ihre Seite heften und sie versuchen von ihren Welten zu überzeugen....

Gena Showalter hatte mit Immerwelt keine neue Idee, denn Kämpfe zwischen Gut und Böse, Himmel und Hölle, Licht und Dunkel, die gab und gibt es immer wieder mal. Trotzdem hätte sie das Talent aus Immerwelt etwas Großes und Besonderes zu machen, worauf ich im Vorfeld auch sehr gehofft hatte.
Doch ausgeschöpft hat sie ihr Potenzial dieses Mal überhaupt nicht.

Die Geschichte fing amüsant, spannend und wirklich stark an und flachte dann mit jeder Seite immer weiter ab, so das ich mich stellenweise zum Weiterlesen zwingen musste. Ich habe lange überlegt wie ich das Buch bewerten soll, denn die Geschichte ist nicht schlecht, sie ist aber auch nicht wirklich gut.

Es wird viel gefaselt, es gibt viele unlogische Handlungen, Dinge die zu schnell oder zu unübersichtlich passieren. Es gibt voraussehbare Zufälle und natürlich muss sich Ten auch in einen ihrer beiden Agenten verknallen, was ich völlig unnötig und vor allem ziemlich emotionslos geschrieben fand. Ich konnte ihr diese Verliebtheit nur sehr schwer abkaufen. Überhaupt sind auch die Figuren nach längerem Überlegen recht blass, da hätte deutlich mehr Charakter zutage treten dürfen.

Andererseits ist dieser Band natürlich auch erst der Auftakt einer Reihe, was bedeutet, das es noch mindestens ( aktuell ) zwei Folgebände geben wird. Von daher kann man also noch hoffen, das die Geschichte, die zum Ende von Band 1 tatsächlich doch noch Fahrt aufnimmt, sich in den nächsten Bänden also entfaltet und die vielen Fragezeichen ausmerzt, die man nach Band 1 so im Kopf hat.

Weiterlesen und der Reihe somit eine zweite Chance geben, werde ich definitiv, denn ich weiß das Gena Showalter geniale Geschichten schreiben kann und nach diesem gemeinen Ende muss ich außerdem schon auch wissen, wie es denn jetzt weitergeht.

Man darf also gespannt sein und einfach mal das Beste hoffen. Bis dahin gibt es erstmal nur 3 von 5 Cupcakes

Veröffentlicht am 08.05.2018

Ein solider Reihenauftakt, aber leider kein Highlight !

Falling - Ich kann dich nicht vergessen
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Kenzie und Jaden hätten das absolute Traumpaar abgeben können, wenn da nicht diese schreckliche Sache passiert wäre, die Jadens Welt aus den Fugen hob und Kenzie dazu veranlasste, auf ihrem Weg die falsche ...

Kenzie und Jaden hätten das absolute Traumpaar abgeben können, wenn da nicht diese schreckliche Sache passiert wäre, die Jadens Welt aus den Fugen hob und Kenzie dazu veranlasste, auf ihrem Weg die falsche Richtung einzuschlagen und sich von Jaden abzuwenden, statt auf ihn zuzugehen.
Ein Jahr ist das nun her, ein Jahr, in dem Kenzies Herz nicht aufgehört hat, für Jaden zu schlagen.
Als Jaden dann plötzlich außerhalb der Schule vor ihr steht und sie bei einer wirklich dummen Sache erwischt, da beginnt sie, sich zu fragen, warum sie sich eigentlich so zurückgezogen hat und überlegt wie sie die Sache wieder richten kann. Schließlich hat sie mit ihrem Verhalten nicht nur Jaden verloren, sondern auch seine Zwillingsschwester Dani, mit der sie immer eng befreundet war.
Alles scheint sich nach und nach einzurenken, doch dann erfährt Kenzie ein Geheimnis. Eines, das alles erneut zerstören könnte....

Meinung:
Schon seit dem letzten Herbst stand dieser neue Reihenauftakt von Estelle Maskame, die mich mit ihrer Dark Love Reihe bereits gut um den Finger wickeln konnte, auf meiner Wunschliste und ich war sehr gespannt was hinter der Geschichte von Kenzie und Jaden steckt.

Deshalb hab ich mir das Buch auch direkt geschnappt, als es hier ankam und ich würde gerne behaupten, das es mich ähnlich fesseln konnte, wie Dark Love, aber leider kann ichs nicht, denn der Start in die Geschichte gestaltete sich für mich ein wenig zäh. Zwar war die Storyline ganz interessant und die Charaktere fand ich wirklich toll, auch der Schreibstil war leicht und flüssig zu lesen und trotzdem hatte ich das Gefühl, das die Geschichte nicht so wirklich aus dem Trott kam.

Zum Glück blieb das nicht auf Dauer so, irgendwann nimmt die Geschichte dann nämlich doch Fahrt auf und ich hatte meine Freude am Buch.

Kenzie ist eine wirklich tolle Protagonistin, die ihre eigenen Dämonen und familiären Probleme zu bekämpfen hat, was auch einer der Gründe ist, warum sie sich so plötzlich von Jaden und Dani distanziert hat, nachdem es das Schicksal mit den beiden alles andere als gut meinte. Sie ist mit der Situation überfordert und entscheidet sich dann auf die falsche Art und Weise, damit umzugehen. Das macht sie absolut menschlich und authentisch, denn wir alle treffen doch im Laufe unseres Lebens mal die ein oder andere falsche Entscheidung. Sie ist außerdem nicht zu stolz um ihren Fehler einzuräumen und wieder gut zu machen was sie verbockt hat.

Auch Jaden hat mir als Charakter sehr gut gefallen, denn er hat sich trotz seines schweren Schicksals unglaublich viel Lebensmut und Fröhlichkeit bewahrt. Er versucht das Leben und dessen Wendungen stets positiv zu sehen und das macht ihn zu einer bemerkenswerten Figur.

Nebenfiguren wie Will, einer von Kenzies besten Freunden, den ich wirklich sehr mochte, weil er trotz seines Reichtums ein so besonnener und bodenständiger Typ ist, der seine Schulzeit genießt, der gerne liest und mit Freunden abhängt, kamen für meinen Geschmack ein wenig zu kurz. Bei Will ist der Autorin zwar die Greifbarkeit, wie man so schön sagt, gelungen, andere Charaktere wie Holden und Dani blieben mir persönlich zu blass.

Gut gefallen hat mir, neben der, sich recht zögerlich und zart entwickelnden Liebesgeschichte, das Estelle Maskame auch ernste Themen und Töne wie Trauer und Verlust anschlägt. Diese wirken sich in der Geschichte komplett unterschiedlich auf die Figuren aus und zeigen wie verschieden Menschen damit umgehen.

Obwohl der Start ein wenig schwierig war, kam das Ende dann doch viel zu schnell und leider auch nicht so wirklich rund. Denn am Ende da haut Estelle Maskame es wirklich nochmal raus und lässt mich als Leserin mit vielen Fragen und einen offenen Ausgang zurück, der dafür sorgt, das ich dem zweiten Band jetzt absolut entgegenfiebere. Wann dieser in Deutschland erscheint ist allerdings noch nicht bekannt und so muss ich mich wohl oder übel in Geduld üben.

Fazit:
Mit "FALLING: Ich kann dich nicht vergessen" ist Estelle Maskame ein guter, neuer Reihenauftakt gelungen, der für meinen Geschmack allerdings nicht ganz rund war. Der Geschichte fehlte es zuweilen an Tempo und Nebencharaktere blieben zu blass. Erst gegen Ende nimmt die Geschichte an Fahrt auf und es gibt die ein oder andere Wendung, so das mich das Buch als Gesamtes gut unterhalten hat und ich durchaus sagen kann, das ich mich auf die Fortsetzung sehr freue.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Ein ganz besonderes und wichtiges Buch !

Nicu & Jess
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Sarah Crossan ist bekannt dafür, das sie mit wenigen Worten ganz viel ausdrücken kann. Überhaupt sind ihre Bücher immer sehr tiefgründig und vor allem sehr einprägsam. Auch Brian Conaghan war mir vor dem ...

Sarah Crossan ist bekannt dafür, das sie mit wenigen Worten ganz viel ausdrücken kann. Überhaupt sind ihre Bücher immer sehr tiefgründig und vor allem sehr einprägsam. Auch Brian Conaghan war mir vor dem Lesen von Nicu & Jess bereits ein Begriff, habe ich doch vor zwei Jahren seinen Roman "Jetzt spricht Dylan Mint und Mr. Dog hält die Klappe" gelesen, der mir besonders durch seinen originellen Erzählstil im Gedächtnis geblieben ist.

Gemeinsam haben die beiden nun mit wenigen Worten, aber extrem viel Emotionen, eine aufwühlende und brandaktuelle Geschichte geschaffen die ihresgleichen sucht und die mich sehr bewegt hat.

Jess und Nicu werden aus Gründen zu Sozialstunden verdonnert, in denen sie gemeinsam mit anderen Kerbholzkids in ihrer Freizeit Müll aufsammeln müssen. Dort lernen sich die beiden kennen.
Auf den ersten Blick haben sie nicht viel gemein. Jess die in einer, wie wir es nennen würden, sozial schwachen Familie aufwächst, in der Gewalt eine tragende Rolle spielt und Nicu, der als Migrant aus Rumänien nach England kommt und sich hier mit jeder Menge Problemen konfrontiert sieht.

Ihre Gemeinsamkeit ist die Hoffnung auf ein anderes, besseres Leben. Jess will irgendwann raus aus ihrer Hölle und Nicu will nicht zurück nach Rumänien, wo ihn seine Eltern mit einem unbekannten Mädchen verheiraten wollen. Doch ist Bleiben eine bessere Option, wenn man die Sprache nicht richtig beherrscht, wenn man schon aufgrund seines Äußeren abgestempelt wird ?

In Jess findet Nicu plötzlich seinen Halt, und Jess findet ihren in Nicu. Doch die Probleme werden nicht weniger, als die beiden mehr Zeit miteinander verbringen. Sie sehen sich mit Vorurteilen und Ausgrenzung konfrontiert. Immer wieder drohen Situationen mit Mitschülern zu eskalieren.
Ganz besonders Jess wächst an diesen Situationen und macht eine starke Entwicklung durch.
Ich empfand beide Charaktere als unglaublich authentisch, ihre Gedanken und Handlungen waren weitestgehend nachvollziehbar.

Was mir hier aber wirklich am meisten gefallen hat, war die Erzählweise. Du musst als Leser ein bisschen zwischen die Zeilen blicken, denn vieles wird nicht ausgesprochen, nur oberflächlich angerissen. Und trotzdem ist die Geschichte so absolut perfekt und echt.

Ein weiterer Punkt den ich mochte, waren die unterschiedlichen Perspektiven, besonders die von Nicu, der seine Seite in gebrochenem Deutsch ( im Original natürlich Englisch ) erzählt. Beim ersten Kapitel da war das noch etwas ungewohnt, aber je weiter man voranschritt, desto mehr hat man sich daran gewöhnt und desto glaubhafter machte es ihn.

Ich könnte über dieses Buch wirklich ewig schreiben und das obwohl es doch so wenig Text enthält. Verrückte Sache, aber es war tatsächlich eine der besten Geschichten die ich in diesem Jahr bisher gelesen habe, weil sie SO VIEL beinhaltet. Auch mahnende Töne, denn es ist zudem doch recht gesellschaftskritisch und das regt wirklich zum Nachdenken an.

Ich komme zum Ende, auch wenn ich das Gefühl habe nicht auf den Punkt gebracht zu haben, wie gut dieses Buch ist und was es beim Lesen und auch danach noch, mit mir gemacht hat.

Wenn ihr auf der Suche nach besonderer Lektüre seid, dann bitte, schaut Euch dieses Buch unbedingt genauer an, denn es ist besonders in jeder Art und Weise !

Veröffentlicht am 30.04.2018

Brillant geschrieben, schnörkellos und tiefgründig !

Foster vergessen
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Der 9-jährige Foster und sein Dad sind ein tolles Team, sie lieben es, sich Spiele und vor allem abenteuerliche Geschichte auszudenken. Doch irgendwann da verändert sich Fosters Dad plötzlich. Er vergisst ...

Der 9-jährige Foster und sein Dad sind ein tolles Team, sie lieben es, sich Spiele und vor allem abenteuerliche Geschichte auszudenken. Doch irgendwann da verändert sich Fosters Dad plötzlich. Er vergisst wichtige Termine oder kann sich nicht daran erinnern das sie einen Hund haben.
Fosters Dad hat Alzheimer und mit jedem Tag der vergeht, vergisst er ein bisschen mehr...

Wer ein Buch von Dianne Touchell liest, der sollte sich von Anfang an bewusst sein, das ihn keinesfalls leichte Kost erwartet, denn die Autorin setzt in ihren Romanen stets auf ernste und teilweise auch recht krasse Themen, die aus dem Leser teilweise sehr heftige emotionale Ausbrüche herauskitzeln.

FOSTER VERGESSEN bildet da keine Ausnahme.

Es ist die berührende Geschichte eines kleinen Jungen, der zusehen muss, wie sein Vater mehr und mehr seiner Erinnerungen verliert und wie sich durch diesen Verlust dessen Wesen verändert. Er hat Alzheimer.

Foster kann gar nicht begreifen, was genau eigentlich passiert und zu allem Überfluss lassen die Erwachsenen ihn in den meisten Situationen komplett außen vor. Er kann gar nicht begreifen, warum sich sein Vater so verändert und auch nicht, warum seine Mutter sich ebenfalls komplett gewandelt hat. Sie kocht nur noch selten, hat mittlerweile zwei Jobs, ist ständig überspannt und resigniert und das Schlimmste: Sie behandelt Foster oft wie Luft.

Besonders das Verhalten der Mutter hat mich in diesem Roman häufig sehr wütend gemacht, denn es wirkt oft als würde sie Foster auf ein Abstellgleis stellen. Zeitgleich hatte ich aber auch enormes Mitleid mit ihr, sie ist hilflos, überarbeitet und vor allem überfordert mit der ganzen Situation, die wir hier ausschließlich aus Sicht von Foster erleben.

Ich fand es unglaublich spannend, wie gut es der Autorin gelungen ist, Fosters Perspektive auf mich als Leserin zu transportieren. Kinder spüren und sehen deutlich mehr als wir Erwachsenen glauben und man sollte sie, gerade in solchen Fällen, wie Krankheit oder Verlust, immer unbedingt in alles mit einbeziehen und versuchen ihnen die Situation zu erklären, statt ihnen ein Lügengeflecht oder einfach gar keine Informationen zu servieren.

"Foster vergessen" ist ein starkes und wichtiges Buch, das viele Emotionen auslöst und nachdenklich stimmt. Das i-Tüpfelchen ist Dianne Touchells brillanter Schreibstil, schnörkellos, aber gewichtig, leicht und trotzdem tief.

Ein ganz großartiges Königskind !

Veröffentlicht am 21.04.2018

Rock meets Romance ! Ein toller New Adult Roman !

When it's Real – Wahre Liebe überwindet alles
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Nach "Paper Passion" und Easton Royal hätte ich ja nicht gedacht, das ich irgendwann noch einmal von einem Erin Watt Roman begeistert sein könnte.

Nein, ehrlich, ich war absolut skeptisch nachdem ich ...

Nach "Paper Passion" und Easton Royal hätte ich ja nicht gedacht, das ich irgendwann noch einmal von einem Erin Watt Roman begeistert sein könnte.

Nein, ehrlich, ich war absolut skeptisch nachdem ich Paper Passion einfach nur extrem grottig fand und das Buch letzten Endes sogar abgebrochen hatte. Trotzdem war die Neugier groß, als es hieß, das WHEN IT'S REAL ins Deutsche übersetzt werden soll, denn der Klappentext hat mir eigentlich im Englischen schon zugesagt.

Ich habe es also gewagt und ich wurde dieses Mal nicht enttäuscht. Ganz und gar nicht. Eher das Gegenteil war der Fall, denn das Autorinnenduo beweist hier, das sie auch anders können, als die Harte-Reiche-Jungs-Schiene zu fahren.

Oakley Ford ist ein Rockstar, der schon in jungen Jahren ziemlich erfolgreich war. Seit zwei Jahren allerdings ist irgendwie die Luft raus. Er braucht dringend ein neues Album und vor allem braucht er mal wieder eine Schlagzeile, die dafür sorgt, das die abtrünnig gewordenen Fans zurückkehren. Also schmiedet das Management einen Plan: Oakley soll eine "Normalsterbliche" daten. Ein ganz normales, einfaches, sympathisches Mädchen.
Vaughn verkörpert all das was das Management sich so vorstellt und da sie das Geld, das man ihr für diesen Job, der nicht mehr als ein paar arrangierte Dates und Termine beinhaltet, wirklich dringend brauchen kann, stimmt sie schließlich zu.
Was keiner von beiden ahnt ist das aus dieser ganzen eingefädelten Sache jemals mehr werden könnte, denn eigentlich mögen sie sich gar nicht sonderlich.

Ich fand diese Geschichte absolut herrlich, lustig und süß. Perfekte Lektüre um einfach mal ein paar Stunden abszuschalten.
Erin Watt erfinden mit ihrer Idee vom brillanten Rockstar und der Alibi Freundin zwar kein neues Rad, trotzdem haben sie mich, besonders durch die Charakterisierung ihrer Protagonisten, durch ihren Witz und auch ihren leichten, gefühlvollen Schreibstil absolut überzeugt.

Okaley ist zu meiner Überraschung kein wirklicher Bad Boy, sondern eher ein Kerl, der durch seinen in bereits sehr jungen Jahren erlangten Ruhm, sehr vorsichtig ist, wem er sein Vertrauen und vorallem sein Herz schenkt. Die Musik ist seine Leidenschaft, doch dem Teenie-Image ist er längst entwachsen. Die Frage ist nur, ob die Fans einen reiferen Oak überhaupt akzeptieren.
Ich mochte ihn gerne, weil er trotz seinem Reichtum und seinem Ruhm total normal und sehr bodenständig wirkt. In Vaughn findet er eine richtig gute und enge Freundin, mit der er Ängste, Sorgen und Wünsche teilen kann.

Vaughn geht es ganz genauso, auch wenn sie Oakley zunächst erst einmal gar nicht aufs Fell gucken kann. Doch je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto tiefer kann sie in seine Seele sehen und erkennen wer er wirklich ist.

Ich mochte dieses Buch unfassbar gerne und hatte lange nicht mehr so viel Spaß beim Lesen, weshalb ich wohl auch ratzfatz durch war.

Wenn ihr Lust auf einen schönen, frischen New Adult Roman habt, der auf viel Romantik und wirklich wenig Sex setzt ( was ich absolut begrüßt habe ), dann seid ihr hier wirklich gut bedient und werdet ganz sicher einige tolle Lesestunden haben.