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Veröffentlicht am 13.03.2018

Ruhig, Authentisch und Emotional !

Die Stille meiner Worte
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Hannah hat ihre Schwester Izzy verloren, und mit Izzy gingen auch Hannahs Worte. In ihren Gedanken da kreisen sie unaufhörlich und es gibt so vieles das sie sagen möchte, die Worte sind niemals still, ...

Hannah hat ihre Schwester Izzy verloren, und mit Izzy gingen auch Hannahs Worte. In ihren Gedanken da kreisen sie unaufhörlich und es gibt so vieles das sie sagen möchte, die Worte sind niemals still, doch aussprechen kann sie sich nicht.
Das belastet nicht nur Hannah selbst, sondern auch ihre Eltern, die sich scheinbar nicht mehr anders zu helfen wissen und Hannah nach Sankt Anna schicken, eine therapeutische Einrichtung, wo man ihr helfen soll, ihre Sprache wiederzufinden.

Das erste Jahr in Sankt Anna beginnt mit einem Sommercamp am See und dort trifft Hannah auf Levi, der selbst schlimme Dinge durchgemacht hat und weiß wie es ist, wenn man Probleme hat und sich ihnen stellen muss. Er ist fasziniert von Hannah, die sich nachts aus ihrem Zelt schleicht und seinen persönlichen Platz am See in Beschlag nimmt und er möchte unbedingt herausfinden was in Hannah vorgeht, wer sie wirklich ist und will ihr helfen ihre Worte wiederzufinden....

Meinung:
"Die Stille meiner Worte" ist und war tatsächlich mein allererstes Buch von Ava Reed und ich muss sagen, das es nicht das Letzte bleiben wird.

Ava hat einen absolut großartigen Schreibstil, ihre Worte bringen eine emotionale Tiefe mit, auch wenn sie Gedankengänge und Empfindungen ihrer Protagonisten nicht immer komplett ausführt. Ich mochte das sehr, denn es macht besonders Hannah sehr authentisch. Sie hat so viele Worte in sich drin und kann sie doch nicht aussprechen, das heißt das ihre Gedanken permanent kreisen und manchmal einfach viel zu viel sind und sich deshalb ineinander verheddern. Ich finde das hat die Autorin unglaublich gut dargestellt.

Hannah ist eine tolle und liebenswerte Protagonistin, die ein schlimmes Trauma erlitten hat. Sie hat ihre Zwillingsschwester verloren und dabei auch sich selbst. Sich in einer solchen Situation einen Weg zurück ins Leben und vor allem zu sich selbst zu erkämpfen ist ein langwieriger und aufreibender Prozess.
Zum Verlust hinzu kommen noch Schuld, das Gefühl nicht mehr zu einer Familie zu gehören, der Gedanke, das die Eltern einen nicht mehr lieben, der Hass und die Wut auf sich selbst, die Trauer.
Hannahs Päckchen wiegt schwer.

Und damit ist sie nicht allein, denn in Sankt Anna hat jeder Schüler/Patient sein Päckchen zu tragen, das erfährt Hannah schon am ersten Tag des Sommercamps, als sie mit Sarah in einem Zelt untergebracht wird. Sarah, die immer Rollkragenpullover trägt, obwohl es draußen über 30 Grad warm ist, Sarah die sich im Dunkeln fürchtet und in der Nacht von schlimmen Albträumen heimgesucht wird.

Oder Levi, für den es der letzte Ausflug zum See sein wird, weil er für Sankt Anna zu erwachsen geworden ist. Levi, der immer diese hässliche Cap trägt und der offen auf Hannah zugeht und verstehen will, warum sie keine Worte mehr hat.

Hannah und Levi stehen hier eindeutig im Fokus der Geschichte und doch ist es Ava Reed gelungen, auch den Nebencharakteren eine wichtige Stimme zu verleihen, ohne sie zu aufgesetzt oder zu blass erscheinen zu lassen.

Überhaupt konnte sie mich mit dem Gesamtpaket absolut überzeugen, vor allem deshalb weil sich die Geschichte und die Heilungsprozesse der einzelnen Charaktere absolut nachvollziehbar und echt entwickelt haben. In der Aufarbeitung da war sie manchmal schon fast sachlich kühl und genau das ist es, was mir bei Romanen, die sich mit Traumata, Trauer, Verlust, psychischen Problemen, so häufig fehlt. Meist werden sie zu verkitscht und enden in einer Wunderheilung durch Liebe. Sowas ist nett zu lesen, aber es ist unrealistisch. Und genau das ist hier nicht der Fall und das wiederum hat dieses Buch für mich zu etwas Besonderem gemacht, mit dem ich mich identifizieren kann.

Trotzdem gibt es auch hier eine ganz ganz zarte Liebesgeschichte, bei der ich noch nicht mal weiß ob ich sie als solche bezeichnen möchte, denn zwischen Hannah und Levi da entwickelt sich so viel mehr als nur eine Verliebtheit. Es ist eine tiefe Verbundenheit die vor allem auf gegenseitigem Vertrauen basiert, das sie erst lernen müssen zu entwickeln. Es gibt keine verstohlen gestohlenen Küsse, keine offensichtlichen Liebesbekundungen. Es geschieht eher so am Rande, unterschwellig, wie es im Leben auch manchmal so läuft. Ich weiß nicht, wie ich es besser erklären kann und soll.

Die Geschichte entwickelt sich leise und emotional und doch auch irgendwie laut, weil man beim Lesen von so vielen Gefühlen überwältigt wird, die aber nicht immer offensichtlich sind, sondern eher hinter den Worten lauern.
Kurzum, ich mochte dieses Buch unglaublich gerne und bin froh, das es mir vergönnt war, es lesen zu dürfen.

Zum Schluß möchte ich noch kurz dieses traumhaft schöne Cover loben, das nicht nur durch die blaue Aquarelloptik besonders ins Auge sticht, sondern das vor allem auch einen ganz ganz wichtigen Teil der Geschichte widerspiegelt. Ihr werdet beim Lesen schnell feststellen, was es mit der Katze, pardon, dem Kater, auf sich hat. ;)

Fazit:
"Die Stille meiner Worte" ist ein Roman über das Loslassen. Wie schwer es auch einem fallen mag, manchmal muss man erst lernen Menschen, Gefühle, Angewohnheiten und Dinge gehen zu lassen, um ganz zu sich selbst zu finden.

Ein großartiges, emotional prall gefülltes und authentisches Buch, das ich Euch dringend ans Herz legen möchte !

Veröffentlicht am 04.03.2018

Leider nicht mein Fall :(

Fanatic
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Ah no, not my cup of tea !!!

Leider muss ich wohl endlich und endgültig einmal einsehen, das diese Geschichten in denen es um Fangirls, Fanfiction und Co. geht einfach nicht mein Ding sind. Vielleicht ...

Ah no, not my cup of tea !!!

Leider muss ich wohl endlich und endgültig einmal einsehen, das diese Geschichten in denen es um Fangirls, Fanfiction und Co. geht einfach nicht mein Ding sind. Vielleicht bin ich zu alt oder einfach nicht modern genug, um sowas noch gut finden zu können, was nicht heißt, das ich nicht auch hin und wieder zu einem Fangirl mutiere, aber eben nicht so krass und ausschweifend wie die Protagonistinnen in Büchern. Oder, um es explizit auszudrücken: Wie Violet.

Die ist nämlich ein riesengroßer Fan der Buch- und Filmreihe GALGENTANZ. Ein so großer Fan, das sie diese Reihe vehement und verbissen verteidigt, wann immer jemand etwas anderes behaupten will, als das "Galgentanz" großartig ist.
Womit allerdings auch Violet niemals gerechnet hatte, ist, das sie irgendwann vielleicht einmal selbst Teil dieser Reihe sein würde.

Als sie mit ihren Freunden eine Convention besucht, da geschieht plötzlich etwas ganz Merkwürdiges. Plötzlich befindet sie ich IN Galgentanz und muss in die Fußstapfen ihrer Heldin Rose treten, um die Geschichte zu retten, aber auch sich selbst und ihre Freunde.

Hach ja, es hätte so schön sein können ! Ich war im Vorfeld echt total neugierig auf das Buch, weil sich die Idee ziemlich cool und neu anhörte. Als ich dann zum ersten Mal das Buch in der Hand hatte, hat mich außerdem diese geniale Aufmachung mit dem durchsichtigen Schutzumschlag angesprochen.

Doch als ich dann anfing zu Lesen, da merkte ich schnell, das Violet und ich keine Freunde werden würden. Nicht weil ich sie unsympathisch gefunden hätte, ( zwischendurch hat sie echt genervt, aber es ging ), sondern vielmehr weil ich mich überhaupt nicht in sie hineinversetzen konnte. Und sowas ist ja direkt schon mal ein dicker fetter Minuspunkt, auch wenn es an mir selbst lag.

Die Geschichte ansich war recht spannend gehalten und ich muss sagen, das ich nach wie vor ein großer Fan der Idee bin, die dahintersteckt. Allerdings gab es auch immer wieder einige Längen, die den Lesefluß etwas zäh machten.

Für mich war dieses Buch, trotz hoher Erwartungen, nicht wirklich ein Highlight, sondern eher die Erkenntnis, das ich in Zukunft die Finger von Romanen lasse, in denen es um Fanzeug geht.

Wer sowas jedoch gerne mag, der kommt hier garantiert voll auf seine Kosten und sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren !!!

Veröffentlicht am 01.03.2018

NIcht CoHo's bester Roman, auch nicht der Schlechteste....gutes Mittelmaß würde ich sagen.

Nur noch ein einziges Mal
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Diese Rezension wird wohl ein harter Gang und sicher ein wenig anders, als meine sonstigen Rezensionen, denn geht man nach der breiten Masse, dann darf man im Vorfeld am besten überhaupt nichts über dieses ...

Diese Rezension wird wohl ein harter Gang und sicher ein wenig anders, als meine sonstigen Rezensionen, denn geht man nach der breiten Masse, dann darf man im Vorfeld am besten überhaupt nichts über dieses Buch erzählen, um die Leute, die es noch nicht gelesen haben, nicht unnötig zu spoilern. Überhaupt sollte man vorher auch gar nichts über dieses Buch lesen, da dies dazu führen könnte, das man sich die Geschichte damit ruiniert.

Wisst ihr, ich bin wirklich ein Fan von Colleen Hoovers Romanen ( außer von Hope ), aber dieses Mal verstehe ich den Hype ums Buch nicht. Ich verstehe nicht, warum man so ein Geheimnis aus dem Thema dieses Romans macht und ich verstehe auch nicht, warum das Buch so derart in den Himmel gelobt wird.

Es ist in der Tat ein sehr sehr guter Roman, einer der mir durchaus ans Herz ging und einer der eine wichtige Botschaft vermittelt, keine Frage. Vor allem aber ist es CoHos persönlichster Roman, in dem sie Erlebnisse ihrer Kindheit aufarbeitet. Natürlich tut sie das in ihrer gewohnten Manier, deshalb ist "Nur noch ein einziges Mal" auch ein Roman den ich durchaus empfehlen kann. Es ist einfach CoHo. Wer sie bis hierhin nicht mochte, der wird sie auch weiterhin nicht lesen und wer sie liebt, der kauft sowieso uneingeschränkt jeden Roman.

Mich persönlich hat sie hier aber nur so mittelmäßig überzeugt. Es gab zu viele Zufälle, die Bekanntschaften in dieser Geschichte wirkten auf mich zu konstruiert, das Thema das Colleen Hoover hier aufarbeitet war zwar ungewohnt anders, aber für mich wars jetzt auch nichts Neues, denn ich habe bereits Bücher mit gleichem Thema gelesen, welche wirklich hart an meine Belastungsgrenze gingen. Das Trauma das Lily erlebt, sowohl in ihrer Kindheit, als auch später als Erwachsene wird hier für meinen Geschmack mal wieder viel zu leicht aufgearbeitet. Lily ist stark und ich bewundere wie taff sie sich aus ihrer Situation kämpft und trotzdem erschien mir alles zu inszeniert, zu einfach gelöst.

Was mir wiederum sehr gut gefallen hat, war die Liebesgeschichte die Colleen Hoover hier schafft. Nicht die Geschichte um Ryle und Lily, sondern die um Lily und Atlas. Ich fühlte mich beim Lesen nochmal in meine eigene Jugend versetzt und habe mich dabei an meine erste große Liebe erinnert, die ähnlich intensiv und stark war, wie die von Lily und Atlas. Als die beiden sich nach Jahren wiedersehen, da tat es mir in der Seele und auch schon beinahe körperlich weh, das Lily nicht erkennt, das Atlas immer schon der Richtige für sie gewesen wäre. Ich hätte sie anschreien können, weil sie so blind ist ! Und vielleicht ist das auch so ein Punkt, der dazu beigetragen hat, warum ich von der ganzen Geschichte nur mäßig begeistert war: Es gab zu wenig Atlas und zu viel Ryle. Mit dem ich nichts anfangen konnte, weil er mir von Anfang an zu Karriereorientiert war und ich irgendwie einen sehr distanzierten Blick auf ihn hatte.

Und so im Gesamten ? Da war mir ein ernstes und sehr wichtiges Thema irgendwie doch zu verkitscht ausgearbeitet. Colleen Hoover möchte mit diesem Buch eine Botschaft vermitteln und teilweise wird ihr das vielleicht auch gelingen, gerade in Bezug auf junge Mädchen die das Buch sicher lesen und sich, sollten sie jemals ( hoffentlich nicht ) in eine ähnliche Situation geraten wie Lily, erinnern und aus ihrem Leben ausbrechen. Aber Menschen die so etwas schon erlebt haben, die haben unter Umständen ein echtes Trauma und das arbeitet man leider nicht einfach so auf.

Fazit:
"Nur noch ein einziges Mal" ist nicht CoHos bester Roman für mich, auch nicht der Schlechteste. Er ist gutes Mittelmaß. Er behandelt ein ernstes Thema, welches aber noch besser hätte ausgearbeitet werden können und hat mich nur teilweise berührt.

Wer nach Romanen mit einem ähnlichen Thema sucht, dem empfehle ich den Roman UGLY von der australischen Autorin Margaret McHeyzer ( gibts jedoch nur auf Englisch ).

Veröffentlicht am 27.02.2018

Monatshighlight !

Everless 1. Zeit der Liebe
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Everless und Ich - das war Liebe auf den zweiten Blick !

Als ich das erste Mal etwas von "Everless" hörte, da war meine Reaktion eher verhalten. Zwar fand ich die Idee dahinter ansich total spannend und ...

Everless und Ich - das war Liebe auf den zweiten Blick !

Als ich das erste Mal etwas von "Everless" hörte, da war meine Reaktion eher verhalten. Zwar fand ich die Idee dahinter ansich total spannend und auch das Cover wirklich ziemlich schön, aber trotzdem war da irgendetwas das mich nicht packen konnte.

Ein paar Monate später sollte sich dies jedoch ändern, denn je mehr ich über das Buch ( im Englischen ) gelesen und je häufiger ich es irgendwo gesehen habe, desto neugieriger wurde ich und als der Oetinger Verlag dann noch diese ziemlich coole Online-Aktion zum Buch gestartet hat, bei der man mit einem Spiel Zeitmünzen sammeln musste und kleine Schnipsel und Hinweise zur Geschichte freispielen konnte, da war mein Interesse plötzlich doch ziemlich groß.
Genau deshalb habe ich mich dann auch auf die Leserunde beworben und es hat geklappt. Das Buch und ich wurden vereint und wir mochten uns auf Anhieb sehr.

Jules und ihr Vater lebten einst auf Everless ein weitestgehend sorgenfreies und gutes Leben. Bis zu dem Tag, an dem Jules Zeugin eines Zwischenfalls wird, der die beiden Prinzen Liam und Roan betrifft und der sie, sollte sie je darüber sprechen, das Leben kosten könnte. Ihr Vater wird aus seinem Dienst als Schmied entlassen und die beiden müssen fliehen. Im kleinen Crofton finden sie ein neues Zuhause, doch das Leben dort ist hart und das Geld ist knapp.
Die beiden kamen bislang immer ganz gut über die Runden, doch Jules merkt zunehmend, wie die Lebenszeit ihres Vaters schwindet. Um ihn und sich selbst zu retten und davor zu bewahren, das sie bald auf der Straße sitzen, weil sie sich die Pacht für ihre bescheidene Hütte nicht mehr leisten können, fasst sie einen folgenschweren Entschluss, der ihr ganzes Leben verändern soll:
Sie kehrt zurück nach Everless, um dort als Dienstmädchen für die künftige Braut des Prinzen, Roan, zu arbeiten, den sie schon seit ihrer Kindheit abgöttisch liebt.

Und dann, dann geht die Geschichte erst so richtig los.

Sara Holland hat mit Everless - Zeit der Liebe einen wahnsinnig komplexen und genialen Reihenauftakt hingelegt, der wirklich mal seines Gleichen sucht.

Zeit ist der Bestandteil, der sich hier, angefangen beim Cover, als roter Faden durch die Geschichte zieht, denn in Everless ist Zeit im wahrsten Sinne Geld.
Die Menschen bezahlen mit ihrer Lebenszeit, dem Kostbarsten das ein Mensch eigentlich hat. Die Zeit wird durchs Blut abgezapft und in Münzen gepresst und wie viel man davon hat, entscheidet wie arm oder reich man ist.

Doch nicht nur die Zeit ist das was das Buch und die Story ausmacht, es ist vor allem Jules' Weg und ihre ganz eigene Geschichte, die mich so wahnsinnig an die Seiten fesseln konnten. Eine Geschichte voller mysteriöser Rätsel und Erinnerungen, die es erst zu lösen und zu verstehen gilt.

Außerdem gibt es eine uralte Legende die sich ebenfalls durch die ganze Story zieht, für reichlich Spannung und einen Hauch von Märchen sorgt und natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte, die mich zugegebenermaßen echt Nerven gekostet hat und der einzige Faktor war, den ich an der Geschichte NICHT mochte.

Das liegt hauptsächlich daran, das ich Jules' Gefühle für Roan nicht nachvollziehen konnte. Immer wieder betont sie, wie sehr sie ihn als Kind schon geliebt hat. Zurück auf Everless erhofft sie sich, das er sie erkennt und ihre Liebe erwidert, was total verrückt ist, da er doch heiraten wird. Jules giert förmlich nach seiner Aufmerksamkeit und schmachtet ihn an wann immer es geht und das war mir persönlich einfach viel zu viel, zumal sie sonst eher eine Protagonistin ist, die an Dinge besonnen und überlegt herangeht und deshalb hat diese, sich nach Roans Liebe verzehrende Seite irgendwie nicht so recht zur restlichen Jules gepasst, die ich so unglaublich gerne mochte.

Das ist aber eigentlich schon der einzige Punkt, den ich wirklich kritisieren kann, denn er Rest der Geschichte hat mich, trotz einer kleinen Länge im Mittelteil, wirklich vollkommen überzeugt. Besonders die Rätselei um die vielen Geheimnisse auf Everless haben mich angetrieben immer weiter lesen zu wollen. Permanent war ich am Analysieren und Grübeln wer hinter welcher Aktion steckt, wer ein falsches Spiel treiben könnte und wer vielleicht doch einen ganz anderen Charakter offenbart, als man auf den ersten Blick meinen möchte.

Und soll ich Euch was sagen ? Es ist egal, wie viel du in Situationen rein interpretierst oder wie sehr du am Ende glaubst, des Rätsels Lösung zu kennen: Es kommt alles ganz anders !!!

Bevor ich zum Ende komme, möchte ich noch eben das tolle Setting, das einer mittelalterlichen Kulisse gleicht, und den tollen, leichten Schreibstil der Autorin, den ich als sehr wortgewandt und bildgewaltig empfand, hervorheben.

"Everless - Zeit der Liebe" war für eine absolut positive Überraschung und ich hoffe sehr, das wir nicht wirklich ein ganzes Jahr auf die Fortsetzung warten müssen.

Veröffentlicht am 24.02.2018

Einerseits toll, andererseits nervig. Bin unentschlossen !

Close to you
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Violet lässt ihr Zuhause hinter sich und wagt in Maine einen Neuanfang. Doch der Neustart läuft alles andere als rosig und so kommt es, das sie sich ausgerechnet mit Aiden, dem verrufensten Bad Boy des ...

Violet lässt ihr Zuhause hinter sich und wagt in Maine einen Neuanfang. Doch der Neustart läuft alles andere als rosig und so kommt es, das sie sich ausgerechnet mit Aiden, dem verrufensten Bad Boy des Colleges eine Wohnung teilen muss. Obwohl er ihr von Anfang an die kalte Schulter zeigt, entwickelt sie schon bald Gefühle für ihn. Sie versucht hinter sein Geheimnis zu kommen und zu ergründen, warum er sich so abweisend und distanziert verhält und alle Leute in seinem Umfeld auf Abstand hält. Dabei muss sie sich nicht nur seiner Vergangenheit, sonder vor allem auch ihrer eigenen stellen.
Meinung:
Close to you ist ein Titel, der mir erst auf den zweiten Blick so richtig aufgefallen ist. Zwar wusste ich, das das Buch jetzt irgendwann erscheint, aber ich war immer unschlüssig ob ich es auch wirklich lesen will, weil mich Protagonisten in der Altersgruppe zwischen 16 und 20 in letzter Zeit häufig und schnell aufregen, mit ihrem ewigen Hin und Her. Oft sind sie zickig und unentschlossen und das geht mir ziemlich auf den Keks, vielleicht auch deshalb weil es einfach nicht mehr meine Altersgruppe ist. Aber hey, das ist okay, ich bin trotzdem nach wie vor bereit jedem Buch eine Chance zu geben und meist glückt es den Autoren/Autorinnen dann doch, mich, trotz meiner Vorbehalte, zu überraschen, zu begeistern und von sich und ihren Geschichten zu überzeugen.

Bei Close to you bin ich allerdings wirklich ein wenig hin und hergerissen, wie es mir nun letzten Endes und mit Abstand von ein paar Tagen "Sackenlassen" gefallen hat. Einerseits mochte ich die Geschichte, andererseits war genau das von mir bemängelte Verhalten der Protagonisten in New/Young Adult Romanen so extrem, das ich an manch einer Stelle hätte schreien und das Buch beiseite legen wollen.

Das ist nicht mal so sehr Violets Schuld, denn sie tut gar nichts Unrechtes und weckt eher meinen Beschützenden Mutterinstinkt. Sondern es lag hauptsächlich an Aiden, der sich einfach mal null im Griff hat.

Schon als er Violet das erste Mal begegnet, da verhält er sich ihr gegenüber alles andere als nett und das ändert sich auch im Verlauf des Buches nicht wirklich. Er hat ein offensichtliches Aggressionsproblem, das man zunächst überhaupt nicht nachvollziehen und begreifen kann.
Er geht Violet immer wieder verbal an und das ziemlich heftig, naja und nicht nur Violet.

Später erfährt man den Grund für sein Verhalten und es tut einem fast schon wieder leid, das man ihn eingangs so gar nicht leiden konnte. Aber bis man an diesen Punkt kommt dauert es und so lange fand ich seine Handlungen einfach völlig irrational, weil eben nicht verständlich. Im einen Moment da ist er ganz verletzlich und fast schon nett, doch schon im nächsten Augenblick da rastet er komplett aus.

Das das Buch nur aus Sicht von Violet erzählt wird, hilft dabei leider auch nicht besonders gut. Ich hätte mir hin und wieder ein Kapitel aus Aidens Sicht gewünscht, einfach nur um ihn und seine Ausbrüche besser greifen und verstehen zu können.

Der Schreibstil war an und für sich recht locker und einfach gehalten, manchmal aber auch etwas holprig, so das der ein oder andere Dialog oder die ein oder andere Wendung etwas erzwungen und aufgesetzt erschienen.

Alles in allem war es wiederum aber auch ein Buch, das mich für einige Stunden gut unterhalten hat und das ich, trotz der Kritikpunkte auch irgendwie mochte und deshalb vergebe ich 3 von 5 Cupcakes.