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Veröffentlicht am 20.08.2021

Bedrückend, skurril und auch irgendwie sehr großartig !

Liebe Rock
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"Liebe Rock" ist ein Roman, den man nach dem Lesen erst ein paar Stunden sacken lassen muss. Und obwohl ich dies getan habe, fällt es mir noch immer schwer die passenden Worte dafür zu finden.

Denn Tom ...

"Liebe Rock" ist ein Roman, den man nach dem Lesen erst ein paar Stunden sacken lassen muss. Und obwohl ich dies getan habe, fällt es mir noch immer schwer die passenden Worte dafür zu finden.

Denn Tom Zürcher hat mit seinem jungen Protagonisten eine wirklich tragische Figur mit sehr dramatischer Geschichte geschaffen, die er in einem sehr unkonventionellen Stil und in rücklaufenden Kapiteln erzählt. Diese Art des Erzählens fand ich sehr erfrischend und die Geschichte ansich konnte mich, nicht zuletzt durch ebenjene Schreibe, mitreißen, so dass ich förmlich durch die Seiten gerauscht bin.

Aber auch inhaltlich hat es mich einfach gepackt, unterhalten, erschüttert, aufgewühlt, innehalten lassen. Timm ist ein junger Mann, der die Schule hinschmeißt und fest davon überzeugt ist, dass er einen Bestseller schreiben muss und kann. Hinzu kommt, dass er sich Hals über Kopf in Kneipenbedienung Rock verknallt hat und in deren WG er zieht. Dort trifft er auf Kontrahent Marc, der seinerseits um Rocks Gunst buhlt und es bleibt somit nicht aus, dass die beiden Männer immer wieder aneinander geraten.

Timm strickt sich von Anfang an ein perfides Konstrukt aus Lügen und Manipulation zusammen, klaut Marcs Dissertation und verwurstet sie zu einem Cut Up Roman, der sehr erfolglos startet. Timm sieht sich mit einer Verletzung des eigenen Egos konfrontiert, fantasiert sich Stimmen in seinem Kopf zusammen, die seinem Ego nochmals einen herben Schlag verpassen. Erst als die Situation schließlich eskaliert wird Timm plötzlich für kurze Zeit berühmt. Doch auch die Folgen des "Ruhms" können verheerend sein.

Es ist eine wirklich sehr skurrile Geschichte, die im Verlauf eine immer ernstere und tiefgreifendere Note annimmt. Timm hat psychische Probleme, eine Persönlichkeitsstörung in meinen Augen, ausgelöst schon in seiner Kindheit, wo er mit der Geburt des jüngeren Bruders und später durch einen Unfall auf den 2. Platz in der Rangliste seiner Mutter rutscht. Timm möchte glänzen, er möchte gesehen werden und beweisen, dass er etwas kann. Und dabei würde er fast über Leichen gehen.

Ich fand seine Geschichte sehr sehr tragisch und obwohl man ihn aufgrund all seiner Lügen und Grausamkeiten, die er anderen antut, oft nicht wirklich verstehen oder gar leiden kann, tat er mir leid.

Einen Punkt Abzug gibt es für die Szenen mit der Katze. Wer das Buch liest, wird verstehen, was ich meine. Ich finde es gibt Grenzen des guten Geschmacks und egal, wie kaputt man einen Charakter zeichnet, sowas muss wirklich nicht sein.

Ansonsten: Absoluter Geheimtipp.

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Veröffentlicht am 18.08.2021

Ein spannender und würdiger Abschluss !

Bestickt mit den Tränen des Mondes (Ein Kleid aus Seide und Sternen 2)
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Im zweiten und finalen Band von Elizabeth Lim's Dilogie muss sich die Schneiderin Maia Tamarin mit guten und bösen Mächten auseinandersetzen um A'landi zu befreien.

Ich möchte hier, um Spoiler zu vermeiden, ...

Im zweiten und finalen Band von Elizabeth Lim's Dilogie muss sich die Schneiderin Maia Tamarin mit guten und bösen Mächten auseinandersetzen um A'landi zu befreien.

Ich möchte hier, um Spoiler zu vermeiden, ungern genauer auf den Inhalt eingehen, aber es erwartet die Leser:innen ein großartiges, gewaltiges und sehr atmosphärisches Finale, dass sowohl reichlich Spannung, als auch Action, Liebe und ganz viel Magie bietet.

Maia muss sich den Dämonen des Shansen, aber auch denen von Lapzur, die Besitz von ihr genommen haben und in ihrem Inneren um die Oberhand kämpfen, stellen.

Der erste Band hat mich im letzten Jahr völlig überrumpelt und sich schnell zu einem Jahreshighlight für mich entwickelt und auch mit diesem Abschluss konnte die Autorin durchaus punkten, auch wenn es mir persönlich zu viele Kämpfe und zu viel Krieg gab. Ich hab da lieber immer ein bisschen mehr Romantik, als Angriffsstrategien und Co., aber das ist natürlich Geschmackssache. Auf meine Kosten kam ich ja trotzdem, denn die Geschichte bietet einfach so viele Facetten und besticht vor allem durch das detaillierte, fernöstlich anmutende Worldbuilding und die Magie von Amana.

Alles in allem also ein sehr würdiger Abschluss, den ich gerne gelesen habe.

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Gutes Thema, aber mittelmäßige Umsetzung.

Liebe sich, wer kann
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"Liebe sich, wer kann", ist anders als der Titel vermuten lässt, keine zuckersüße Liebesgeschichte, sondern in erster Linie ein Jugendroman zum Thema Mental Health.

Und leider muss ich sagen, dass mir ...

"Liebe sich, wer kann", ist anders als der Titel vermuten lässt, keine zuckersüße Liebesgeschichte, sondern in erster Linie ein Jugendroman zum Thema Mental Health.

Und leider muss ich sagen, dass mir die Umsetzung nur so semigut gefallen hat.

Jakob ist ein absoluter Außenseiter, sowohl in der Schule, als auch in der eigenen Familie. Für seinen Vater ist er ein Schlappschwanz, für seine Brüder immer ein passendes Opfer. Nur zur Mutter hat er ein sehr gutes und enges Verhältnis. Lotti dagegen scheint bei all ihren Mitschüler:innen und vor allem bei den Jungs beliebt zu sein und wirkt auf den ersten Blick wie das genaue Gegenteil von Jakob.

Der ist also völlig überrascht, als ausgerechnet Lotti auf ihn zukommt und ihn bittet, mit ihr auf eine Wanderung zu gehen. Jakob ist zunächst hin- und hergerissen, dreht und wendet sämtliche Situationen in seinem Kopf, bevor er schließlich zusagt.

Doch diese Wanderung zu einem Château, um das Lotti ein absolutes Geheimnis macht, wird anders als erwartet, denn beide werden hier mit ihren psychischen Problemen konfrontiert.

Ansich fand ich die Idee wirklich schön, doch die Umsetzung hatte für meinen persönlichen Geschmack einige Lücken. Annette Mierswa schickt ihre beiden Protagonisten auf eine Reise, die sie vor allem psychisch fordern wird, aber bei der sie auch auf jede Menge interessante und manchmal durchgeknallte Figuren treffen. Außerdem vermittelt sie ihren Leser:innen die Botschaft, dass Niemand perfekt sein muss und dass das Perfekte oftmals im Unperfekten liegt.

Das kam gut rüber und wird bei den Leser:innen auch sicher ankommen. Mir war das aber etwas zu wenig für ein solches Thema, denn besonders Jakobs Panikattacken und seine Angststörung verlaufen irgendwie so nebenher. Ja, er wächst durchaus über sich hinaus, aber seine Probleme packt er nicht an der Wurzel. Stattdessen werden sie nur angerissen oder äußern sich eben in seinen Gedankenspiralen.

Lotti ist ihm da schon einen deutlichen Schritt voraus, weil sie ihre Probleme klar benennen kann und versucht sie anzugehen. Aber auch hier wars mir ein bisschen zu wenig. Hier hätte ich mir eine bessere Ausarbeitung des Themas gewünscht und vor allem für Jakob gute Lösungsansätze. Stattdessen hätte ich lieber auf Themen wie den Klimaschutz, auch wenn ich da eine absolute Befürworterin bin, verzichtet. Nach nem Selbstversorgercamp gabs direkt noch ne Begegnung mit Strickrebellen, die sich in Bäumen verschanzen. Coole Idee, aber ich hätte mehr Fokus auf Mental Health begrüßt.

Und besonders am Ende wäre vielleicht ein Epilog noch ganz schön gewesen, denn Jakob wird zwar mutiger, offener und ein bisschen selbstbewusster, aber als Leser:in erfährt man leider nicht, ob er Lottis Beispiel folgt und seine Ängste auch professionell angeht oder ob es am Ende tatsächlich damit getan ist, dass er einfach mal das Meer sieht.

So what, man kann nicht jedes Buch zu 100% mögen. Jugendlichen Leser:innen wird es aufgrund des Abenteuers und der sich zart anbahnenden Lovestory sicher gefallen.

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Amüsante und kurzweilige Unterhaltung.

Old Love, New Trouble (College Love 4)
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Teagan Hunter hat mit dem ersten Band ihrer Reihe einen echt guten, zwar sehr kurzweiligen, aber amüsanten und unterhaltsamen Start für mich hingelegt. Nach einem ernüchternden Band 2 und einem wirklich ...

Teagan Hunter hat mit dem ersten Band ihrer Reihe einen echt guten, zwar sehr kurzweiligen, aber amüsanten und unterhaltsamen Start für mich hingelegt. Nach einem ernüchternden Band 2 und einem wirklich grausigen Band 3, den ich gar nicht zu Ende lesen konnte, war ich dann aber sehr unsicher, ob ichs mit dem Vierten überhaupt versuchen soll.

Vor allem auch deshalb, weil sich Protagonist Shep schon im ersten Band super unbeliebt gemacht hat. ABER ich hab dem Ganzen dennoch eine Chance gegeben und bin tatsächlich auch froh darüber. Denn Shepley, alles andere als perfekt und Denver haben mich definitiv für die beiden Vorgängerbände entschädigt, auch wenn ihre Geschichte keine Einfache ist.

Die Beiden haben sich in ihrem letzen Highschooljahr kennengelernt und zwar, wie bei dieser Reihe nicht anders zu erwarten, über den Austausch von SMS. Eigentlich kamen sie auch nur in Kontakt, weil sie ihre besten Freunde vor einer jugendlichen Dummheit bewahren wollten, doch der Austausch wurde zunehmen intensiver und die Beiden haben sich verliebt, ohne sich je vorher gesehen zu haben.

Das sollte sich mit dem College ändern und beide konnten es kaum erwarten, bis Shepley plötzlich einen wirklich dummen Fehler gemacht wurde und die junge Liebe in Hass umschlug.

6 Jahre später begegnen sich die Beiden wieder und es sprühen die Funken, die niemals so ganz verglommen sind....

Dieses Buch ist kein literarisches Meisterwerk, aber auf jeden Fall nette und vor allem, besonders durch den permanenten Schlagabtausch zwischen Denver und Shep, sehr witzige Lektüre, die sogar ein bisschen mehr Tiefgang hatte, als die Vorgänger. Ich liebe ja Enemy-to-Lovers Geschichten und hier hab ich sogar eine neue Form bekommen, denn die Beiden waren ein Lovers-to-Enemies-to-Lovers Gespann und lieferten sich herrlich heftige Dialoge.

Beide tragen Gefühle für den jeweils Anderen in sich, die über all die Jahre nie verebbt sind, aber zugeben wollen sie es zunächst nicht. Denver nicht, aus Angst vor erneuter Zurückweisung und Shepley, weil er einfach ein Holzkopf ist, der aus dummen Beweggründen immer wieder Fehler gemacht hat.

Es gibt hier viel Drama, viel Sex und jede Menge Humor, der mir von allem am besten gefallen hat und mich durch die Seiten hat rauschen lassen.

Für mich war das der zweitbeste Band der Reihe, auch wenn Shepley echt lange sehr Ich-bezogen ist und lange braucht, um zu seine Fehlern zu stehen. Was ich sehr mochte, war, dass die Autorin alle bereits bekannten Figuren wunderbar integriert hat.

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Naja....

Wenn in mir die Glut entflammt
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Okay, wow. Dieses Buch war so cringy, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.

WENN IN MIR DIE GLUT ENTFLAMMT ist die Fortsetzung von Abby Jimenez Roman "Wenn aus Funken Flammen werden" welche ...

Okay, wow. Dieses Buch war so cringy, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.

WENN IN MIR DIE GLUT ENTFLAMMT ist die Fortsetzung von Abby Jimenez Roman "Wenn aus Funken Flammen werden" welche mir bis zur Hälfte echt sehr gefallen hatte, dann aber so unglaubwürdig wurde, dass ichs kritisieren musste.

Und trotzdem war ich nach dem Lesen gespannt auf diesen zweiten Band, in dem es um Sloan geht, die einen schlimmen Verlust erlitten hat und die ich bereits im Vorgängerband sehr mochte.

Die Geschichte startet zwei Jahre später und mit einer sehr gebrochenen Sloan, die durch einen zugelaufenen Hund Jason kennenlernt und durch ihn zurück ins Leben zurückfindet, dass sie jedoch nicht nur glücklich macht, sondern sie vor jede Menge neue Probleme stellt.

Soweit die sehr kurze Kurzfassung.

Der Anfang hat mir wirklich sehr gefallen, der witzige Umstand wie sich Sloan und Jason kennenlernen, der Schlagabtausch den sie am Telefon führen, die ersten Treffen. Dies alles war sehr süß und hat mein Herz ein bisschen höher schlagen lassen. Doch dann, nachdem Sloan herausfindet wer Jason wirklich ist, nahm das Ganze in meinen Augen eine ungesunde Richtung.

Jason ist Musiker und auf dem steilen Weg nach oben, was zwangsläufig Probleme für eine frische Beziehung bedeutet. Nicht nur weil eine große Tour ansteht, die ihn für mehrere Monate quer durch die USA schickt, sondern auch weil "Stars" auch immer Leute anziehen, die in ihrem Leben schnüffeln, die eifersüchtig reagieren oder eben nur das Dollarzeichen hinter einer solchen Person sehen.

Immer wieder kommt also die Frage auf, wie die Beiden, die schon nach 2 Wochen wissen, dass sie sich lieben, damit umgehen sollen, lange voneinander getrennt zu sein. Sloan betont immer wieder, dass sie selbstständig und unabhängig sein will, sie macht ihren Standpunkt deutlich, knickt aber, und das im Verlauf der Geschichte mehrfach, zwei Seiten später direkt ein und richtet sich nach Jasons Plänen und Wünschen. Das hat mich massiv gestört.

Auch gab es immer wieder Situationen in denen sich Jason in meinen Augen toxisch gegenüber Sloan verhält. Er sagt etwas, sie hat eigentlich eine andere Meinung, er nervt ein bisschen rum und prompt knickt sie ein.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Handlung, die so viel unnötiges Drama und Missverständnisse beinhaltet, dass es mir manchmal so vorkam, als würde ich ein Buch lesen, welches mindestens 700 Seiten umfasst. Dabei wars grad mal circa die Hälfte und da gabs neben dem ständigen Hin und Her auch echt so richtig viel Kitsch, der mir persönlich zu viel war. Alles fügt sich so praktisch und einfach und auch wegen Sloans permanenter Ja-Sagerei.

Ihr Verlust, von dem ich ewartet hatte, dass er doch irgendwie ein wenig ausgeführt und auch aufgearbeitet wird, weil er ihr Leben so lange bestimmt hat, spielt im Übrigen auch nur eine untergeordnete Rolle.

Also irgendwie war ich erst total verzückt und wurde dann mit jeder weiteren Seite genervter und auch wütender. Gut gefallen haben mir tatsächlich die Nebencharaktere, wie Kristen und Josh aus Band 1 und auch Jasons Familie, aber der Rest: uff....

Eher sehr durchwachsen. Mein Fazit also: War an manchen Stellen durchaus süß, an anderen Stellen aber auch echt nicht gut, viel zu drüber, überzogen dramatisch und halt auch einfach toxisch. Kann man lesen, muss man aber auch nicht.

Von mir gibts 2.5 Sterne, da man aber imme aufrunden soll also 3.

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