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Veröffentlicht am 06.10.2020

Ein erfrischender Regionalkrimi, der mich gut unterhalten hat.

Klingeltod und Kaiserschmarrn
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"Medina roch den Angstschweiß, der aus jeder ihrer Poren nach außen drang. Sie konnte ihre Lippen kaum mehr bewegen. Immer wieder versuchte sie es. Sie wollte schreien. So kräftig. Gedanklich schrie und ...

"Medina roch den Angstschweiß, der aus jeder ihrer Poren nach außen drang. Sie konnte ihre Lippen kaum mehr bewegen. Immer wieder versuchte sie es. Sie wollte schreien. So kräftig. Gedanklich schrie und kreischte sie um ihr Leben…"
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Ich habe bereits „Todesfall und Topfenstrudel“ von Kate Delore gelesen und mich dabei köstlich amüsiert. Darum war ich auf ihr neuestes Buch „Klingeltod und Kaiserschmarrn“ sehr gespannt. Auch wenn das Buch hier als Alpenkrimi deklariert ist, hat es durchaus humoristische Züge.

Die Protagonistin Emma, früher ein Partygirl in Berlin, lebt nun zurückgezogen auf einem Bauernhof. Schon auf den ersten Seiten ist ersichtlich, welchen Ballast sie mit sich herum schleppt. Sie benötigt nun etwas Ruhe, um mit ihren Ängsten fertig zu werden, es soll ein räumlicher und seelischer Neuanfang werden. Emmas seelische Anspannung war zum Teil fast greifbar, dennoch konnte ich mich nicht richtig mir ihr anfreunden. Ihr Bruder Valentin ist bei der örtlichen Polizei, wird dort vom wurstsemmelliebenden Kollegen liebevoll Burli genannt. Besonders gefallen hat mir der Bauer Toni, ich konnte ihn mir direkt vorstellen, wie er da auf seinem Traktor sitzt und reihenweise Mädels abschleppt 😉

Der lockere und erfrischende Schreibstil führt den Leser zügig durch das Geschehen, die Besonderheiten der bayerischen Dorfbewohner sind klasse dargestellt, kurze und klare Sätze runden das Ganze ab. Der Schürzenjäger, die Klatschbase, der unsympathische reiche Nachbar und der schusselige Dorfpolizist, jedes Klischee wird erfüllt. Die Autorin schildert die Umgebung ebenso detailverliebt wie auch die einzelnen Persönlichkeiten der Charaktere.

Lange tappte ich im Dunkel, eine Verbindung der einzelnen Vorkommnisse konnte ich nicht miteinander in Verbindung bringen. Eine Aufregung jagt die nächste, Emma kommt kaum zur Ruhe. Der Spannungsbogen baut sich erst nach und nach auf, um dann zum Ende hin nochmals Fahrt aufzunehmen. Fazit: Ein erfrischender Regionalkrimi, der mich gut unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 04.10.2020

unterhaltsame und spannende Fortsetzung

Madeiraschweigen
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"Fassungslos starrte er auf den Gegenstand, den er eben heraus geholt hatte: eine Hand mit abgeplatztem Nagellack. An der Stelle, an der einmal ein weiblicher Arm gewesen war, war nur noch ein ausgefranster ...

"Fassungslos starrte er auf den Gegenstand, den er eben heraus geholt hatte: eine Hand mit abgeplatztem Nagellack. An der Stelle, an der einmal ein weiblicher Arm gewesen war, war nur noch ein ausgefranster Stummel….."
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Dies ist der dritte Teil um Comissário Avila, den sympathischen Ermittler auf Madeira. Allerdings ist dieser Band auch für Neu-Einsteiger geeignet, am Anfang findet man nämlich eine Auflistung der Personen und ihrer Funktion.

Avilas Frau Leticia und ihre Freundin Ines, die auch noch die Frau von Avilas Chef ist, haben eine kleine Auszeit nötig und möchten sich auf einer Schönheitsfarm entspannen und verwöhnen lassen. Avila derweil kümmert sich um das gemeinsame Kind, den Hund und den Haushalt. Zu all dem wird auch noch eine abgetrennte Frauenhand gefunden, um die sich Avila kümmern muss.

Die bildhafte Sprache der Autorin sorgt für vergnügliche Lesestunden. Oft ertappte ich mich beim leisen Lachen, einfach herrlich wie sie Avilas Probleme in Alltagssituationen schildert. Die Gegend konnte ich mir wieder sehr gut vorstellen, Urlaubsfeeling machte sich breit. Trotz aller Leichtigkeit handelt es sich dennoch um einen Krimi. Die Ermittlungsarbeit ist manchmal etwas unkonventionell, aber schlussendlich zielführend.

Sehr schön fand ich die kurzen Passagen über den Besuch von Kaiserin Elisabeth von Österreich. Die Kaiserin war gerne auf Madeira, und die Anekdote zu diesem Besuch Ende des 19. Jahrhunderts gefiel mir sehr gut, auch wenn diese Begebenheit historisch nicht korrekt ist.

Ein unterhaltsamer und spannender Krimi mit einem liebenswerten Kommissar und seinem sympathischen Team, die außer knifflige Fälle lösen auch noch ihr Privatleben entwirren müssen.

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Veröffentlicht am 28.09.2020

spannender Schwabenkrimi

Schoofseggl
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"Wenn du dich nicht bald meldest, geht es dir wie der blöden Russenschlampe,,,"
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Franz Walzer, ein ehemaliger Rechtsanwalt, Kneller, ein Puffbesitzer, ...

"Wenn du dich nicht bald meldest, geht es dir wie der blöden Russenschlampe,,,"
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Franz Walzer, ein ehemaliger Rechtsanwalt, Kneller, ein Puffbesitzer, alle haben ihr Vermögen auf einer Bank vermeintlich sicher untergebracht. Blöd nur, das das Finanzamt eine sogenannte Steuer-CD hat. Und diese bringt die feinen Herren in arge Bedrängnis…

Ich habe mich beim lesen köstlich amüsiert. Nicht weil der Krimi eine Komödie ist, sondern weil der Autor mit Wortwitz und viel schwäbischem Humor schreibt. Diesen Humor muss man mögen, ich liebe ihn da ich in der Gegend wohne, in dem der Krimi spielt. Der Schwabe und seine Eigenheiten sind so toll getroffen, einfach herrlich.

Jeder kennt hier irgendwie jeden, doppelte Geschäfte sind keine Seltenheit. Interessant, dass bei allen kriminellen Aktivitäten die feinen Herren sich keiner Schuld bewusst sind. Die anderen sind Verbrecher, sie nicht. Ist ja schließlich ihr sauer verdientes Geld, Schwarzgeld, dass sie heimlich über die Grenzen schmuggeln. Geld, für das so mancher über Leichen geht. Hier zeigt sich ganz deutlich, nicht jeder der feine Kleidung trägt, ist ein feiner Kerl. Eher so „außen hui, innen pfui“.

Trotz dem vermeintlich eher trockenen Thema liest sich das Buch flüssig, der direkte Schreibstil sorgt für kurzweiliges Lesevergnügen. Spannend zu lesen, wie jeder versucht, seine Schäfchen ins trockene zu bringen, da wird zu außergewöhnlichen Methoden gegriffen, zu Drohnen und Darth Vader-Masken. Ich habe mich beömmelt bei der Szene. Das ganze noch gekrönt mit einem Ende ganz nach meinen Geschmack. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 25.09.2020

ein weiterer spannender Fall für Oliver Hell und sein Team

Oliver Hell / Oliver Hell - Ohne Gnade
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"Der Motor heulte auf. Das Hinterrad der Harley-Davidson drehte durch, Erde und Dreck wurden ihr uns Gesicht geschleudert. Schon fast komplett benommen hörte sie einen lauten Knall. Dann fiel ein Schatten ...

"Der Motor heulte auf. Das Hinterrad der Harley-Davidson drehte durch, Erde und Dreck wurden ihr uns Gesicht geschleudert. Schon fast komplett benommen hörte sie einen lauten Knall. Dann fiel ein Schatten über sie…."
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Lea und Sebastian machen Urlaub in Belgien. Sie wollen Abstand zum harten Polizei-Alltag, doch die Vergangenheit holt sie ein. Und halten damit auch ihre Kollegen zu Hause auf Trab. Oliver Hell muss sich derweilen mit einigen Mordfällen herum schlagen und bekommt dann auch noch eine neue Kollegin vor die Nase gesetzt.

Die Emotionen kochen hoch in diesem Buch. Diese werden vom Autor gut rüber gebracht, der kurze und klare Sätze treiben den Leser fast schon durchs Buch. Michael Wagner überzeugt mit einem flüssigem und bildhaften Schreibstil, ohne sich in Nebensächlichkeiten zu verlieren.

Das Misstrauen ist nahezu greifbar, betreffen die neuesten Fälle schließlich die Kollegen. Mal als Opfer, aber eventuell auch als Täter?

Verschiedene Schauplätze und Sichtweisen bringen Spannung in die Story, verraten aber nicht zu viel. Im Gegenteil, meiner Meinung nach stiftet das erst recht Verwirrung. Schadet dem Verlauf jedoch nicht, auch wenn ich manchmal kurz überlegen musste, wer denn nun schon wieder wer ist. Zum Teil waren es einfach zu viele Namen. Schade das eine Auflistung der Charaktere erst am Ende des Buches zu finden ist, ich persönlich finde es besser wenn diese gleich vorne im Buch sind.

Je weiter man in der Geschichte fortschreitet, desto intensiver wird das Verwirrspiel, das Misstrauen wächst. Bis am Ende dann alles mit einem Paukenschlag aufgelöst wird.

Ich kenne nicht alle 13 Fälle der Oliver Hell Reihe, jedes Buch war bisher lesenswert. Ebenso auch dieses. Ein kurzweiliger und bis aufs zerreißen spannender Krimi denn ich gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 24.09.2020

tolle und lesenswerte Fortsetzung

Dunkler noch als Schatten
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"Hat das Geländer nicht eben etwas nachgegeben? Und was ist das für ein dröhnendes Geräusch? Es ist ein Zug, der unter deinen Füßen hindurchdonnert. Jeden Augenblick wird die Brücke in sich zusammenfallen ...

"Hat das Geländer nicht eben etwas nachgegeben? Und was ist das für ein dröhnendes Geräusch? Es ist ein Zug, der unter deinen Füßen hindurchdonnert. Jeden Augenblick wird die Brücke in sich zusammenfallen und dein Schrei wird sich mit dem Rattern des Zuges und dem Heulen des Windes vermischen. Ich werde da sein, unsichtbar. Ich werde dafür sorgen, dass du das Gleichgewicht verlierst…."
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Auch hier schreibt Kris B. wieder eines Psycho-Krimi, in dem wie in allen ihren Büchern der London Crime Reihe, eine außergewöhnliche Frau im Zentrum steht. Hier ist es nun die Therapeutin Joy Canova. Spezialisiert auf Angststörungen suchen fast nur hoffnungslose Fälle ihre Praxis auf. Joy versucht allen zu helfen, meiner Meinung nach hat sie allerdings auch einige Defizite. Ihre Fälle sind durchweg interessant, wie sich bald heraus stellt leider nicht nur für die Therapeutin.

Patty mit ihrer Panik vor Schmetterlingen zB ist eine der Patienten von Joy, verheiratet ist sie mit mit Danny. Unweigerlich fragt man sich, warum. Was verbindet sie noch? Liebe ist es wohl kaum. Der Satz „wohin dann mit dem Klavier“ hat es treffend auf den Punkt gebracht: Bequemlichkeit. Und auch die anderen Patienten haben es in sich.

Zu Beginn eines jeden Kapitels gibt es eine Illustration, die jeweiligen Kapitel sind nochmals unterteilt, dadurch findet ein schneller Wechsel zwischen den einzelnen Charakteren und Szenen statt. Dies sorgt für flüssiges Lesen, auch wenn es zwischendurch manchmal etwas langatmig wird. Dies liegt auch an der Verwirrung, die aufgrund der vielen verschiedenen Charaktere auftritt. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich nach und nach der Kreis schließt und vermutlich unwichtiges doch noch eine wichtige Rolle spielt.

Hinter der teilweise biederen Kulisse treten erst nach und nach die Ängste und Probleme der einzelnen Charaktere zu Tage. Ängste und Vorlieben, die man niemandem auf den ersten Blick ansieht und die zum Teil auch besser verborgen geblieben wären. Und mitten drin Rick London, der mal wieder mit Fingerspitzengefühl und Hartnäckigkeit versucht das Rätsel zu lösen.

Auch dieser Teil der London Crimes Reihe hat mir wieder gut gefallen, die Idee dahinter dass in jedem Buch eine andere Frau eine wichtige Rolle spielt, gefällt mir gut. Zumal diese Frauen wirklich außergewöhnlich sind.

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