Profilbild von Inasbuecherregal

Inasbuecherregal

Lesejury Profi
offline

Inasbuecherregal ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Inasbuecherregal über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2021

konnte mich leider nicht überzeugen

Todessamen
0

"Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder fallen und sterben, oder – nein, genaugenommen bleibt nur diese Option. Direkt vor ihr erstreckt sich ein Seil ,kaum breiter als ihr großer Zeh. Es scheint ins Nichts ...

"Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder fallen und sterben, oder – nein, genaugenommen bleibt nur diese Option. Direkt vor ihr erstreckt sich ein Seil ,kaum breiter als ihr großer Zeh. Es scheint ins Nichts zu führen…"

(AUSZUG AUS DEM BUCH)
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Ehrlich gesagt, wurde ich nicht warm mit dem Buch. Die Geschichte wird einmal mit Blick auf Jessie und dann mit Blick auf dem Gegenüber erzählt. Die übergeordnete Erzählform und Jessies Monologe im Wechsel und auch gerne mal zwischendrin machten es mir nicht leicht, ins Buch zu kommen.

Immerhin konnte ich mir aufgrund der Schilderungen schnell ein Bild von Jessie und den anderen Charakteren machen. Schnell wird klar, Jessie hat ein Problem, oder gar mehrere. Nach und nach bekommt man immer mehr Einblicke in ihr Gefühlsleben und auf ihre Fixierung auf ein Buch, in dem sie Halt findet – Alice im Wunderland. Warum das Buch so eine starke Bedeutung für sie hat, wird gut erklärt und ist nachvollziehbar.

Immer wieder träumt Jessie, seltsame und verstörende Träume. Oft ist nicht klar, was Traum und was Wirklichkeit ist, oder vielleicht sogar Einbildung? Diese Art der Erzählweise wirkt auf mich leider ziemlich konfus. Ich mag Bücher die mich beim lesen verwirren und auf falsche Fährten führen, mich im unklaren lassen. Dennoch sollte eine Struktur erkennbar sein, dies konnte ich hier leider nicht erkennen. Ich vermute das diese Art der Erzählung Jessies Gemütszustand deutlich machen soll, dies gelingt der Autorin zumindest hervorragend.

Ich konnte mich nicht in die Geschichte einfinden, eine Beziehung zu Jessie oder anderen Figuren konnte ich nicht aufbauen. Die Dialoge wirken oft abgehackt und gekünstelt, mir fehlte da einfach die Tiefe. Die Wendung des Buches brachte etwas Spannung, leider konnte die nicht lange gehalten werden. Alles in allem leider kein Buch das mich überzeugen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.02.2021

Ein gelungener Abschluss der London Crimes Reihe um Rick London

Tödlicher als Hass
0

"Mit verspannten Schultern hielt Stefano Moretti still, während seine Mutter ihm den Kopf rasierte. Nach all den Jahren, in denen er die wöchentliche Demütigung über sich hatte ergehen lassen müssen, litt ...

"Mit verspannten Schultern hielt Stefano Moretti still, während seine Mutter ihm den Kopf rasierte. Nach all den Jahren, in denen er die wöchentliche Demütigung über sich hatte ergehen lassen müssen, litt er immer noch seelische Qualen. Er hasste das Kratzen der Klinge, er verabscheute die Wärme des Schaums, der seine Schläfen hinunterrann. Mit gesenktem Blick saß er auf dem wackeligen Hocker vor dem Waschbecken und erduldete Mamas unvermeidlichen Monolog, der seine Abscheulichkeit erbarmungsloser reflektierte als der Badezimmerspiegel…"

AUSZUG AUS DEM BUCH
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Die Autorin beginnt die Geschichte mit einem Rückblick, um dann in das London 15 Jahre später zu schweifen. Schon bei den ersten Sätzen wird klar, das dies eine Schlüsselszene sein muss. Wie und warum wird allerdings erst nach und nach klar und nimmt dem Buch keineswegs die Spannung.

Noch nicht erholt von seinem letzten Fall, der ihm immer noch ziemlich nahe geht, wird Rick zu einem Mordfall gerufen. Eine Opernsängerin wird von ihrem Mann tot aufgefunden, doch das warum gibt Rätsel auf. Mit sich selbst kämpfend, muss er nun auch noch seine Nichte Cece beschützen, vor der Litanei ihrer Mutter Jean und ihrem Vater Brian, für den nur seine Meinung von Anstand und Rechtschaffenheit zählt. Auch wenn dessen Meinung mich zu dauerhaftem Kopfschütteln bringt. Das Rick sich endlich seiner Vergangenheit stellt, gefällt mir sehr gut und war schon lange überfällig. Wie er das macht, ist bewundernswert, ich hätte seine Selbstbeherrschung wohl nicht gehabt.

Kris B. besticht wieder mit einem schnörkellosen und klaren Schreibstil, ausdrucksstark und knackig. Die Figuren sind wie gewohnt gut ausgearbeitet und authentisch, auch wenn mir die zwischenmenschlichen Beziehungen manchmal etwas „too much“ waren. Allerdings sorgen diese Verwicklungen für das gewisse Etwas in Kris Bs Büchern. Spannende Wortgefechte runden das Ganze ab. Der Schluß des Buches ist dazu noch das I-Tüpfelchen, ich liebe ihn.

Ein Buch das nachdenklich macht. Waren die bisher getroffenen Entscheidungen richtig? Wo würde man stehen, wenn man sich anders entschieden hätte? Eines macht das Buch jedoch deutlich: es ist nie zu spät für Veränderungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.02.2021

spannende Ermittlungen mit einem eigenwilligen Detektiv

Die Engelsmühle
0

"Bestimmt hatte Garek die Karten von einem Tatort mitgehen lassen, zum Beispiel aus einer wackligen Kommodenschublade in der Altbauwohnung einer Rentnerin, die von ihrem Sohn erstochen worden war – oder ...

"Bestimmt hatte Garek die Karten von einem Tatort mitgehen lassen, zum Beispiel aus einer wackligen Kommodenschublade in der Altbauwohnung einer Rentnerin, die von ihrem Sohn erstochen worden war – oder so etwas in der Art. Gewiss hatten sie den Fall gelöst, und die Karten würde niemand vermissen…"

AUSZUG AUS DEM BUCH
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Die Peter Hogart -Reihe stammt aus der Anfangszeit von Andreas Grubers Schriftsteller-Karriere. Dies merkt man der Reihe auch an. Die Fälle sind nicht ganz so aufsehenerregend und ungewöhnlich wie seine späteren Werke. Dennoch lese ich die Reihe sehr gern, da ich seinen Schreibstil einfach mag. Gruber schreibt flüssig, bildhaft und detailverliebt so dass man sich gut ein Bild von den Figuren und der Umgebung machen kann. Manchmal hat sich die Story allerdings etwas gezogen, da wäre etwas weniger mehr gewesen.

Die Figuren sind wieder gut ausgearbeitet, nahezu jede Charaktereigenschaft ist vorhanden. Die Polizei agiert recht träge (zumindest hier im Buch), so dass Hogart ihnen immer einen Schritt voraus ist. Dies ist allerdings nicht immer zu seinem Vorteil.

Teilweise überrascht der Autor mit Wendungen und Erkenntnissen die nicht immer vorhersehbar waren, manchmal leider schon. So ist auch das Ende nicht ganz so überraschend, zumindest war es das für mich nicht.

Trotz allem eine lesenswerte Reihe, die den nachfolgenden Werken zwar nicht das Wasser reichen kann, sich aber auch nicht hinter ihr verstecken muss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.02.2021

fesselnde und faszinierendes Buch über eine starke Frau

Celeste - Gott und der König
0

Ich durfte den historischen Roman bereits während der Entstehung lesen und war wirklich fasziniert von Madame Bulkeley, die als Anführerin von sogenannten Bauernsoldaten im Bruderkrieg während der französischen ...

Ich durfte den historischen Roman bereits während der Entstehung lesen und war wirklich fasziniert von Madame Bulkeley, die als Anführerin von sogenannten Bauernsoldaten im Bruderkrieg während der französischen Revolution ihren Mann stehen muss.

Die junge Aurore soll im Jahr 1831 eine Reportage für eine renommierte Tageszeitung über das Leben Madame Bulkeleys schreiben. Schnell ist sie fasziniert von der betagten Dame und in ihren Erzählungen gefangen. Das Buch ist in der Ich-Form aus der Sicht Celestes geschrieben, angefangen von ihrer Kindheit, über ihre Ehe und die Schlachten bis zu ihrer Gefangenschaft.

Trotz der vielen Zahlen, Orte und Namen, die mich zuerst fast erschlagen haben, ist es der Autorin hervorragend gelungen, ein Bild einer starken Frau zu zeichnen, feinfühlig und bildhaft beschreibt sie das Lieben und Leiden der jungen Frau. Die Kapitel sind in einer angenehmen Länge, zum besseren Verständnis findet man in der Fußzeile immer wieder mal Erklärungen diverser Begriffe.

Natürlich kannte ich schon Berichte und Bücher über die französische Revolution, dieses Buch hat mich jedoch einen anderen Blick auf diese Zeit um 1793 werfen lassen. Ein äußerst interessantes Buch, das ich gerne weiterempfehle.

Das Buch ist eine Romanbiographie und beruht auf historischen Elementen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.12.2020

leidenschaftlicher Sex, immer und überall, so lässt sich das Buch ganz gut zusammenfassen

Crossfire. Versuchung
0

"Die Luft zwischen uns schien plötzlich zu vibrieren. er wandte den Blick nicht von mir ab, und dabei schien er sich irgendwie zu verändern, als würde ein Schutzschild von seinen Augen entfernt. Dahinter ...

"Die Luft zwischen uns schien plötzlich zu vibrieren. er wandte den Blick nicht von mir ab, und dabei schien er sich irgendwie zu verändern, als würde ein Schutzschild von seinen Augen entfernt. Dahinter entdeckte ich eine ungeheure Willenskraft, die mir den Atem raubte. Immer stärker fühlte ich mich von ihm angezogen – von seiner fast greifbaren, pulsierenden, gnadenlosen Macht."
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Eva, das Mädchen vom Lande aus reichem Hause, ist neu in New York angekommen. Ein neuer Job hat sie in die Metropole geführt, aufgeregt und etwas unsicher verbringt sie die ersten Tage. Halt gibt ihr ihr Mitbewohner, ein aufstrebendes, gutaussehendes Model mit Vorlieben für beiderlei Geschlechter. Interessanterweise trifft Eva das ganze Buch über nur gutaussehende, heiße Männer, „normalos“ scheint es in New York nicht zu geben.

Gideon ist ein Mann, der beherrschen möchte. Erfolgreich, reich und gutaussehend ist er gewohnt, dass im die Welt zu Füßen liegt. Vor allem die Frauenwelt. Streng trennt er Freundinnen und Sexgespielinnen. Beides in einer Person gibt es für ihn nicht. Bis Eva in sein Leben tritt, an ihr beißt er sich die Zähne aus. Zumindest am Anfang….

Über jeder Seite des Buches schwebt ein knistern, zu Beginn erst ganz leise, doch dann wird es immer lauter um zu einem ohrenbetäubenden Rauschen anzuschwellen, und nicht nur das schwillt an (Ich liebe Wortspiele 😉 )

Eva kämpft nicht nur gegen ihr Verlangen, sich Gideon sofort hinzugeben, später auch gegen Rivalinnen, Verflossene, ihre einengende Mutter und auch mit ihrer Vergangenheit.

Puh, als ausgesprochener Thriller und Krimi Fan begab ich mich mit Crossfire auf fremdes Terrain. Ich war fasziniert von der Entwicklung der Beziehung, das unstillbare Verlangen. Hemmungsloser, leidenschaftlicher Sex ist für die beiden die einzige Art, Streit oder andere zwischenmenschliche Probleme zu lösen. Und das immer und überall, bildhaft beschrieben als ob man daneben sitzen würde. Eva ist allzeit willig, Gideon allzeit bereit, und dies ausdauernd, wie wir detailgetreu lesen dürfen. Manchmal war es mir dann doch etwas too much, aber gut, ich wusste ja worauf ich mich mit diesem Buch einlasse. Und ja, ich gestehe, ich würde zu gern wissen, wie es mit den beiden weitergeht und welche Vergangenheit hinter Gideons Ängsten verborgen ist. Also werde ich den nächsten Teil wohl auch noch lesen müssen 😉

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere