Traumatische Auswirkungen einer Adoption
Eines Tages für immerDieser Roman schildert auf zwei Zeitebenen, wobei 2000 die Gegenwart und 1972 die Vergangenheit darstellt, abwechselnd die Geschichte zweier junger Paare. In der Gegenwart sind es Luke und Hannah mit ihrem ...
Dieser Roman schildert auf zwei Zeitebenen, wobei 2000 die Gegenwart und 1972 die Vergangenheit darstellt, abwechselnd die Geschichte zweier junger Paare. In der Gegenwart sind es Luke und Hannah mit ihrem kleinen Baby Samuel und in der Vergangenheit Jacob und Alice. In der Gegenwart trifft Luke zum ersten Mal nach einer längeren Suche seine leibliche Mutter Alice, die ihn damals zur Adoption freigegeben hat. Hannah findet Alice sofort so sympathisch, dass sie sie als Tagesmutter für Samuel engagiert. Luke erhofft sich eine Annäherung an seine Mutter und erzählt seiner Adoptivmutter Christina nicht, wer das neue Kindermädchen ist. Alles scheint sich gut zu entwickeln....Nach und nach erzählt der Roman, was damals alles geschehen ist und wie es mit der Gegenwart zusammenhängt.
Zunächst einmal möchte ich sagen, dass mir keine der Figuren wirklich sehr nahe kommt, was vielleicht daran liegen kann, dass ich manchmal ihr Handeln nicht verstehen kann und auch emotional bleibe ich auf Distanz. Auch wenn ich einiges in der Geschichte geahnt habe, so entwickelte sich doch eine starke Wirkung, die mich in ihren Bann zog. Insgesamt hat mir die Story in der Vergangenheit von der Intensität des Erzählens besser gefallen, denn ich spürte dort eine tiefe Zuneigung des Paares und verstand auch die Schwierigkeiten, die sie hatten. Luke und Hanna, obwohl älter als Alice damals, und beide behütet aufgewachsen, fand ich teilweise als Paar weniger authentisch und als Personen realtiv naiv. Was mir äußerst gut gefallen hat, waren Auszüge aus einem Buch, was sich mit dem Traumata von Adoptivkindern beschäftigte und die stets am Anfang, wenn aus Lukes Sicht geschildert wird, des Kapitels standen. Hierdurch bekam ich eine Ahnung, was die Adoption und das Kennenlernen der leiblichen Mutter für Folgen haben kann auch bezüglich Luke. Das Buch ist im Gegensatz zum Cover, das auf mich fröhlich wirkt, keine leichte Kost bezüglich des Inhalts.
Vier Sterne