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Veröffentlicht am 21.09.2020

Kalmann, ein ganz spezieller, liebenswerter Typ

Kalmann
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Kalmann hat sich selber , Dank des Sheriffssterns seines Vater aus Amerika; zum Sheriff von Raufahöfn auf Island erklärt. Er ist der letztverbliebene Haifischer des Dorfes und stellt daraus ...

Kalmann hat sich selber , Dank des Sheriffssterns seines Vater aus Amerika; zum Sheriff von Raufahöfn auf Island erklärt. Er ist der letztverbliebene Haifischer des Dorfes und stellt daraus den berühmten Gammelhai her. Alles, was er über die Jagd und die Fischerei weiss, das hat ihm sein Großvater beigebracht, der mittlerweile ihm Heim lebt. Kalmann selber ist zwar ein toller Jäger und Fischer, aber hat andere Einschränkungen, die ein eigenständiges Leben alleine schwierig machen.

Als in dem kleinen Küstenort ein Mann verschwindet und Kalmann eine Blutlache findet, da gerät das beschauliche Leben des aussterbenden Ortes aus dem Takt. Die Polizei stellt Untersuchungen an.

Ich konnte mir Kalmann als spezielle Figur und seine Umgebung - die Menschen, die Tiere und die Natur von Island sehr gut vorstellen. Mir gefiel der Schreibstil, in dem Kalmann selber seine Gedanken, teilweise überraschend klar dann wiederherum teenagermäßig offenbart.

Der Roman, der erst zeigt, wie es als Behinderter - die namentlich nie erwähnt wird - .ist in einer kleinen Gemeinschaft groß zu werden, gemobbt zu werden und vom liebenden Großvater auf dessen höchst eigene Art gefördert zu werden. Der Großvater hat Kalmann versucht das Wichtigste für sein Leben beizubringen. Seine Sätze und Erklärungen hat Kalmann immer noch im Ohr. Außerdem war dem Großvater wichtig, dass Kalmann gut jagen, fischen , das Boot bedienen sowie pflegen und die Herstellung des Gammelhais lernte.

Der Roman schildert scheinbar nebenbei die Probleme die Island u. a. mit dem Fischfang hat sowie die Folgen desselbigen für kleine Fischerorte. Die Geschichte entwickelt sich unvermittelt fast zum Krimi und wurde von Seite zu Seite immer spannender bis zum Showdown. Besonders gut hat mir gefallen, dass manches unbeantwortet blieb, wo ich mir meine eigenen Gedanken zu mache bzw. auf einen zweiten Teil hoffe

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Ein Roman über eine Frau, der viele Facetten von Schwangerschaft, Elternsein und Frausein auf unterhaltsame Weise, jedoch mit Tiefgang, aufzeigt

Wie geht denn nun glücklich
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Linda ist Studentin, kurz vor dem Abschluss ihrer Masterarbeit, als sie und ihr Freund Holger - liebevoll von ihr Holy genannt- beschließen mit der Familienplanung zu beginnen - sprich Verhütungsmittel ...

Linda ist Studentin, kurz vor dem Abschluss ihrer Masterarbeit, als sie und ihr Freund Holger - liebevoll von ihr Holy genannt- beschließen mit der Familienplanung zu beginnen - sprich Verhütungsmittel wegzulassen.

Schneller als sie denkt ist Linda dann schwanger und befindet sich im emotionalen Ausnahmezustand, aber auch die Einflüsse ihrer Umgebung - Uni, Familie, Freunde insbesondere die Eltern oder die Schwiegermutter setzen ihr zu.

Der Roman schildert welche Gefühle und Gedanken in Linda hochkommen, welchen Erwartungsdruck sie sich ausgesetzt sieht und wie ein wirklicher Alltag mit Baby aussieht. Linda fühlt sich von allem und auch insbesondere ihren Erwartungen an sich selber „überfordert“ und in ihr herrscht ein Gefühlschaos. Der „Mama Planlos Blog“, den Linda schreibt, unterstreicht dies.

Die Autorin unterhaltsam, ehrlich und empathisch wie Linda mit den Situationen – Partnerschaft, Schwangerschaft, Muttersein und das eigene „Selbst“ nicht vergessen – umgeht. Mich als Mutter hat dieser Roman „beruhigt“, denn endlich mal keine Frau, die schreibt, dass alles völlig easy ist, sie alles im Griff hat und natürlich glücklich ist.

Doch wer nun denkt, dies ist nur ein „Katastrophenroman über eine Mutter“ist, der irrt gewaltig, denn Linda findet zu sich selbst und ist am Ende des Romans glücklich.

Selten habe ich so einen offenen, ehrlichen, humorvollen, gleichzeitig kritischen Roman mit Tiefgang über die Zeit in der ein Paar beschließt schwanger zu werden und über die Anfangsphase als Eltern und als Paar, gelesen.

Fünf Sterne für diesen Roman, der mir noch mal aufgezeigt hat, jede Mutter muss schauen, wie sie selbst glücklich wird und dies kann ganz unterschiedlich aussehen. Macht euch frei von den Meinungen anderer!

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Veröffentlicht am 18.09.2020

Misslungene Attentate und ihre Folgen

Bis wir uns wiedersehen
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In ihrem Buch "Bis wir uns wiedersehen" von Catherine Bailey erzählt diese die Geschichte von Fey von Hassell, Tochter von Ulrich von Hassell, der genauso wie Feys Mann sich dem Widerstand angeschlossen ...

In ihrem Buch "Bis wir uns wiedersehen" von Catherine Bailey erzählt diese die Geschichte von Fey von Hassell, Tochter von Ulrich von Hassell, der genauso wie Feys Mann sich dem Widerstand angeschlossen hat. Auch wenn es so scheint, denn auf dem Cover ist Fey mit ihren beiden Kindern zu sehen, dass sich alles um Fey dreht, so ist Fey quasi der rote Faden , aber eigentlich ist es ein Stück umfassendes Zeitgeschichte über die politische Situation, das Verhalten der Anhänger und insbesondere der Menschen, die Widerstand geleistet haben sowie deren nicht direkt beteiligten Angehörigen, die in Sippenhaft genommen wurde.


Dieses Buch hat mich sehr gefordert und ich habe unheimlich viel über den Widerstand aus Deutschland und Itlalien bzw. auch über die ganzen politischen Verbindungen erfahren. Die Widerstandskämpfer mussten so viele Misserfolge einstecken..... kaum zu begreifen, das es es so viele misslungene Attentate gab...Was für mutige Männer...... die dies mit dem Tod bezahlen mussten..... Ich bin auf einige bekannte Namen gestoßen, die lange Zeit noch eine wichtige Rolle in der Politik gespielt haben.....ich habe schon einiges gegoogelt und bin jetzt gerade bei von Weizsäcker doch schockiert...und weiß gar nicht, was ich davon halten soll....

Die Situation in den verschiedenen KZs und sonstigen Einrichtungen, in denen Fee mit den anderen in Sippenhaft genommenen untergebracht worden ist, unterscheidet sich für ihre Gruppe, doch das volle Ausmaß des Grauens wird durch andere Gefangene oder Beobachtungen transportiert. Ich habe eine Menge neues an Informationen bekommen.

Meine Erwartungshaltung, dass ich sehr viel über Fey und ihre Jungen erfahren würde, wurde enttäuscht, da Feys Geschichte für mich an vielen Stellen unterging unter der Flut an historischen Informationen......... es war ein sehr informatives wahnsinnig gut recherchiertes Buch mit Sachbuchcharakter...... An einigen Stellen kommt Fey durch, in dem sie über die Liebe zu Alex erzählt, von ihren Kindern aber insbesondere auch als sie das Treffen mit ihrem Denunzianten schildert. Vielleicht ist dies aber genauso gewollt..... von der Autorin, von den Hinterbliebenen auch der anderen Familien, wo die Autorin penibel Informationen gesammelt hat....

Es ist ein Roman mit Sachbuchcharakter, der mich mitgenommen hat, in ein oft in den Hintergrund gedrängtes Stück Zeitgeschichte, was nie in Vergessenheit geraten darf und viel mehr in unser Bewusstsein gerückt werden müsste.

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Veröffentlicht am 15.09.2020

Franzi und ihr eigenständig sprechendes sowie handelndes Handy

Hilfe, mein Handy ist ein Superschurke!
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Franzi bekommt nach langen Bitten und Betteln von ihren Eltern doch endlich ein Handy. Franzi war in ihrer alten Klasse eine Außenseiterin und auch auf der neuen Schule beginnt es ähnlich .... ...

Franzi bekommt nach langen Bitten und Betteln von ihren Eltern doch endlich ein Handy. Franzi war in ihrer alten Klasse eine Außenseiterin und auch auf der neuen Schule beginnt es ähnlich .... Mobbing. Während Franzi denkt, dass sie nun mit Handy dazugehöen wird, zeigt das Handy ein fast menschliches Eigenleben und bringt Franzi in viele - teilweise verzwickte - Situationen.

Mich hat das Buch zwiegespalten zurückgelassen, denn ich bin mir nicht sicher, was der Autor bzw. das Buch für eine Intention hat. Viele Themen wie Armut, Einsamkeit, Mobbing werden kurz erwähnt und dann wiederherum nicht weiter ausgeführt, sondern der Schwerpunkt auf das Handy gelegt, was kriminelle Energien hat und irgendwie Franzis einziger Freund ist. Teilweise musste ich lachen, wenn das Handy sich in andere Handys hineinhackte und Franzi also ich erfuhr, welche Nachrichten und Lügen andere verschicken. Aber insgesamt waren das Cover und die Comics, mit denen der Text bereichert wurde, zwar toll, aber inhaltlich hat es mich nicht überzeugt.
Leider nur drei Sterne!

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Veröffentlicht am 14.09.2020

Wie Marin sich behauptet...

Rules For Being A Girl
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Marin befolgt an ihrer Schule ausgesprochene und unausgesprochene Regeln, was den Verhaltenkodex und das Aussehen von Mädchen angeht. Ihr selbst wird dies erst klar, als zu einem sehr unangenehmen ...

Marin befolgt an ihrer Schule ausgesprochene und unausgesprochene Regeln, was den Verhaltenkodex und das Aussehen von Mädchen angeht. Ihr selbst wird dies erst klar, als zu einem sehr unangenehmen Vorfall mit einem Lehrer kommt, sie darüber nachdenkt und sich zunächst auf einmal ausgegrenzt fühlt. Marin handelt, erhält Unterstützung von Seiten, von denen sie es nicht erwartet hätte bzw. diese gar nicht wahrgenommen hat.
Mir hat dieses Buch außerordentlich gut gefallen und gezeigt, das Mädchen gemeinsam stark sind und durchaus auch Jungen die Benachteiligung oder die Behandlung, die Mädchen häufig widerfährt, wahrnehmen, sich auf die Seite der Mädchen stellen bzw. sich anders verhalten.
Ich konnte mich gut in Marin bzw. auch die anderen Figuren hineinversetzen und ich kann diese "mutmachende" Geschichte, die zeigt das man für seine Rechte bzw. die Meinung, die man vertritt, einstehen soll.
Toll! Fünf Sterne!

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