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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2020

Grandios erzählte Geschichte, spannend und beklemmend zugleich

Kein Teil der Welt
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"Kein Teil der Welt" von Stefanie de Velasco erzählt die Geschichte von Esther, mittlerweile 15 Jahre alt, deren Eltern Zeugen Jehovas sind. . Esther wechselt bei ihren Erzählungen zwischen ihrer Kindheit ...

"Kein Teil der Welt" von Stefanie de Velasco erzählt die Geschichte von Esther, mittlerweile 15 Jahre alt, deren Eltern Zeugen Jehovas sind. . Esther wechselt bei ihren Erzählungen zwischen ihrer Kindheit und dem Heranwachsen sowie dem Heute hin und her. Ich erfahre viel über ihren Alltag, ihre Schulzeit und insbesondere darüber, wie sie ihre Freundin Sulamith kennengelernt hat und mit ihr aufgewachsen ist. Wenn die Autorin Esther aus der Gegenwart erzählen lässt, wird schnell klar, dass sich etwas Grundlegendes geändert hat, denn Sulamith ist nicht mehr an Esthers Seite und sie vermisst sie.

Die Autorin hat in meinen Augen einen großartigen Roman geschrieben, denn sie lässt mich in die Welt der Zeugen Jehovas tief eintauchen, während sie neutral Esther erzählen lässt. Einiges z. B. das die Zeugen Jehovas keine Geburtstage feiern, keine Blutspenden annehmen, .... war mir schon bekannt. Unbekannt war mir, dass sie in DDR verboten waren, dass sie eine Tasche für den Weltuntergang vorbereitet haben, dass Männer das Sagen haben, das sie sich als Gruppe von denen aus der anderen Welt isolieren, etc.

Was mir überhaupt nicht klar war, wieviel Zeit die Zeugen damit verbringen "müssen", andere Menschen von ihrem Glauben zu überzeugen, insbesondere, dass sie darüber Buch führen bei wem sie geklingelt und wie das Gespräch verlaufen ist.

Auch habe ich einiges über die Hierachien, die bei den Zeugen herrschen gelernt und das sie quasi ein "eigenes" Gericht innerhalb ihrer Gemeinschaft haben. Kinder haben in dem Fall von Esther quasi nur innerhalb der Gruppe Kontakt und Freizeitaktiviäten mit Kindern/Jugendlichen, die nicht der Gemeinschaft angehören, werden nicht gern gesehen, was noch milde ausgedrückt ist. Die Gemeinschaft hat im wahrsten Sinne jeden im Auge.

Es wird jedoch auch klar, dass jeder den Glauben ein wenig anders auslegt, was sich zum Beispiel daran zeigt, welche Fernsehsendungen erlaubt sind.


Wie wird man Mitglied bin den Zeugen Jehovas? Was passiert, wenn man gegen die Regeln verstößt und beginnt alles zu hinterfragen? Diese Rolle übernimmt in dieser Geschichte Sulamith....

Der Roman ist kein Sachbuch, obwohl er sehr viel Wissen vermittelt. Die Autorin schafft Sätze, in denen sie Szenen mit ihren Worten und Beschreibungen, den Vergleichen mich nachfühlen lässt, meist ohne sie zu bewerten. Gleichzeitig hat der Roman krimihafte Züge, denn ich will erfahren, was mit Sulamith passiert ist.Nie hätte ich gedacht, dass dieser Roman mich so aufgewühlt und teilweise auch fassungslos zurücklässt. Ich kann mich in Esther, Sulamith aber auch in andere Figuren gut hineindenken.

Der Roman hat mich sehr nachdenklich gestimmt und mich nicht nur über "Die Zeugen Jehovas" ins Grübeln gebracht, sondern über Religionen allgemein. Worin besteht die Anziehungskraft von Religion?

Eine absolute Leseempfehlung!


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.04.2020

Sehr spannende Geschichte mit magischen Abenteuern

Arthur und der schreckliche Scheuch
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Die Geschwister Rose und Arthur verbringen ihre Ferien beim Opa und helfen ihm den Dachboden zu entrümpeln. Früher habeen sich die Zwillinge super gut verstanden, aber mittlerweile schwimmen sie nicht ...

Die Geschwister Rose und Arthur verbringen ihre Ferien beim Opa und helfen ihm den Dachboden zu entrümpeln. Früher habeen sich die Zwillinge super gut verstanden, aber mittlerweile schwimmen sie nicht mehr auf der gleichen Wellenlänge. Rose will kein KInd mehr sein und schirmt sich von Arthur ab. Früher haben sie gemeinsam Reisen in ihr Fantasieland Arro unternommen. Als Opa anregt, dass sie noch einmal dort hin reisen sollen, wird der Opa von dem Vogelscheuchenmann Scheuch aus Arro entführt.

Die Autorin erzählt auf sehr spannende Art die Geschichte, mit einigen Elementen, die mir aus anderen Büchern bekannt vorkommen, aber gibt ihr zusätzlich ein eigenes Gesicht. Viele magische Gestalten tauchen auf und viele verschiedenen Hindernisse sind für die Rettungsaktion des Opas zu überwinden. Eine höchst phantasievolle und spannende Story für Kinder und Erwachsene, die aufzeigt, dass mit Mut und Selbstvertrauen man vieles erreichen kann. Vier Sterne von mir!

Veröffentlicht am 20.04.2020

Ein Roman über eine sehr gestörte Familie

Die Altruisten
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Francine Alter stirbt und lässt ihren Mann Arthur sowie die erwachsenen Kinder zurück.Nach zwei Jahren steht Arthur vor einer Situaton, aus der er hofft, dass seine Kinder ihn aus ihr befreien werden

Angepriesen ...

Francine Alter stirbt und lässt ihren Mann Arthur sowie die erwachsenen Kinder zurück.Nach zwei Jahren steht Arthur vor einer Situaton, aus der er hofft, dass seine Kinder ihn aus ihr befreien werden

Angepriesen wurde der Roman als Sensationsdebut aus den USA eines jungen Ausnahmetalents und ich erwartete einen interessanten vielschichtigen und unterhaltsamen Roman.

Das Cover gefiel mir sehr gut und so startete ich optimistisch und freudig mit dem Lesen des Buches. Was ich bekam, kollidierte völlig mit meiner Erwartungshaltung, Ich stelle mir nun die Frage, was darf ich von dem Buch verraten ohne zuviel zu verraten? Zum einen überraschte mich die Familie als solche, denn keiner von ihinen war wirklich sympathisch bzw. konnte ich ihr jeweiliges Handeln selten nachvollziehen. Arthur, der Vater, hatte so viele "Macken",. dass ich sie schon gar nicht alle zu nennen vermag. Er ist auf jeden Fall kein angenehmer Ehermann und Vater. Die Kinder - mittlerweile erwachsen - leiden heute noch unter den Folgen ihrer Kindheit. Es fehlt bei allen an Empathie.

Der Autor erzählt die Geschichte sprunghaft, d. h. er wechselt ständig die Zeiten und auch die Person, um die es gerade geht. Das gestaltet das Lesen anstrengend, aber durchaus nicht uninteressant. Gefallen haben mir teilweise die sehr eigenwilligen Formulierungen, manchmal die Detaillversessenheit während es mir an anderen Abschnitten eher weniger gefiel.

Mich hat diese Geschichte über eine Familie , die so sehr gestört und zerstört ist, zweifelnd zurückgelassen, denn was möchte der Autor mit der Geschichte erreichen? Mich hat er nicht gut unterhalten oder etwas in mir bewegt, was mich zum Nachdenken bringt etc.

Aber die Geschmäcker sind sehr verschieden und dieses Buch ist sicherlich auf seine Art "außergewöhnlich".

Zwei Sterne**




Veröffentlicht am 20.04.2020

Interessante Frauenporträts

Hamburgs starke Frauen
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Die Autorin Tanja Breukelchen nimmt mich mit auf einer Zeitreise zu Frauen aus vier Jahrhunderten, die in Hamburg gelebt haben und sich dort für engagiert haben, ob beruflich oder privat etwas bewegt haben.

Die ...

Die Autorin Tanja Breukelchen nimmt mich mit auf einer Zeitreise zu Frauen aus vier Jahrhunderten, die in Hamburg gelebt haben und sich dort für engagiert haben, ob beruflich oder privat etwas bewegt haben.

Die Porträts sind kurz und knackig, jedoch informativ und berührend zugleich. Es wurde klar, dass alle diese Frauen sich den Platz in der Gesellschaft "erkämpft" haben, wobei sie je nach dem in welchem Jahrhundert sie gelebt haben, auch Kriege und insbesondere der Nationalsozialismus eine bedeutende Rolle gespielt haben. Es zeigt sich bei allen, dass der Zugang zu Bildung bzw. der Zugang zu selbigen bedeutsam für ihre Entwicklung waren.

Die Berufsbilder und die Situation der Frauen in der Gesellschaft sind sehr unterschiedlich ebenso wird verdeutlicht das Muttersein und Berufstätigkeit immer schon eine mehr oder minder große Herausforderung war.

Mir hat dieses Buch äußerst gut gefallen und ich habe schon durch das Buch inspiriert mir einige Frauen bzw. ihr Leben genauer angeschaut. Was ich persönlich erschreckend finde, dass wir, die Frauen in der Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten keine großen Fortschritte erreicht haben, wenn es z. B. um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ging. Bildung hängt auch heute noch maßgeblich von der Familie ab, in die man hineingeboren wurde.

5 Sterne!

Veröffentlicht am 20.04.2020

Ein gemächlicher Krimi

Geisterfahrer
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Die Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen ist eine Gruppe von Menschen, die da eingreifen, wo die Justiz in ihren Augen versagt.

Erwartet habe einen sehr spannenden Kriminalroman, dies versprach ...

Die Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen ist eine Gruppe von Menschen, die da eingreifen, wo die Justiz in ihren Augen versagt.

Erwartet habe einen sehr spannenden Kriminalroman, dies versprach in meinen Augen der Klappentext samt Kurzbeschreibung. Bekommen habe ich, so nehme ich es wahr, einen eher mässig spannenden Roman, der mich auf ganz andere Art unterhalten hat, als ich erwartet habe.
Einige der Protagonisten konnte ich mir sehr gut vorstellen, andere weniger und ich entwickelte zu ihnen keine enge Verbindung, sondern ich blieb zu ihnen auf Distanz. Den anderen Fall, mit dem sich die Gesellschaft, außer der Erpressung der Mafia beschäftigte, fand ich sehr faszinierend, aber ich will nicht mehr verraten. Der Autor erörterte manche Nebensächlichkeiten sehr ausführlich und fasste sich bei anderen Sachen dagegen sehr knapp, über die ich gerne mehr erfahren hätte.

Besonders gut gefallen haben mir aber Formuierungen wie "Ein Vorstandsvorsitzender schaut nie nach hinten. Immer nur nach vorne."

Auch die verpackte Kritik an Staat und Gesellschaft gefiel mir gut.
Insgesamt gesehen, kann ich jedoch leider nur 3,5 Sterne vergeben.