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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2018

Überrascht immer wieder positiv

Das Flüstern der Magnolien
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"Das Flüstern der Magnolien" steht schon seit längerer Zeit auf meiner Wunschliste. Frisch als Taschenbuch erschienen habe ich es nun endlich gelesen und kann sagen, dass es mir insgesamt wirklich gut ...

"Das Flüstern der Magnolien" steht schon seit längerer Zeit auf meiner Wunschliste. Frisch als Taschenbuch erschienen habe ich es nun endlich gelesen und kann sagen, dass es mir insgesamt wirklich gut gefallen hat.
Julia ist eine tolle Protagonistin, die warmherzig und tolerant mit ihren Mitmenschen umgeht. Da sie Schreckliches erlebt hat (ihr Sohn wurde entführt und ihr Mann hat ihre Ehe aufgegeben), begegnet sie der einen oder anderen Situation verständlicherweise mit Angst oder Misstrauen, bleibt aber immer reflektiert und schafft es, über ihren Schatten zu springen. Eli ist ein gutes Gegenstück zu ihr, da er mit seinen Erlebnissen ebenfalls nicht abgeschlossen hat und allem prinzipiell erst einmal pessimistisch gegenüber steht. Als er mit seinem Sohn, von dem er zuvor nichts wusste, konfrontiert wird, merkt er, dass es sich für seinen Ruf und um seine Familie zu kämpfen lohnt und arbeitet konstant an sich.
Die Geschichte läuft aufgrund ihrer vielen dramatischen Verwicklungen Gefahr, zu rührselig zu werden, erfreulicherweise umschifft Linda Goodnight aber die meisten Klischees. Durch die interessanten Nebencharaktere, zum Beispiel einige liebenswerte ältere Damen und einen netten Polizisten aus dem Dorf, wird die Handlung etwas entzerrt und sehr bereichert. Immer wieder wurde ich von humorvollen oder sehr schön beschriebenen Momenten überrascht und muss daher sagen, dass diese Geschichte wirklich viel bodenständiger ist, als man nach den ersten paar Seiten Schwärmerei über Pfirsich-Muffins und selbst gemahlenen Kaffee meinen sollte ;)
Gepackt hat mich auch die Bürgerkriegs-Geschichte über Charlotte und den Captain Will, die 1864 angesiedelt ist und sich nach und nach offenbart. Hier gab es wirklich einige Spannungsmomente!

Ein insgesamt positiv überraschender und einfühlsamer Roman über das Thema Verlust, Familie und eine zweite Chance. Empfehlenswert!

Veröffentlicht am 14.06.2018

Band 1 deutlich überlegen

Die Stürme der Zeit
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Eine Verlegerfamilie zwischen zwei Weltkriegen - Geschäft, Familie und Liebe stehen auf dem Spiel. Die Lytton Saga von Penny Vincenzi fing mit dem ersten Band gut an, konnte sich aber nun im zweiten Band ...

Eine Verlegerfamilie zwischen zwei Weltkriegen - Geschäft, Familie und Liebe stehen auf dem Spiel. Die Lytton Saga von Penny Vincenzi fing mit dem ersten Band gut an, konnte sich aber nun im zweiten Band aber erst richtig entwickeln.
"Die Stürme der Zeit" hat mich absolut überzeugt und ich konnte es schwerlich aus der Hand legen. Nun sind die Figuren für mich wirklich ausgereift und alles noch etwas packender beschrieben - auch wenn man der Autorin vielleicht eine leichte Tendenz zusprechen könnte, ihre Protagonisten zu schützen ;)
Es gibt den einen oder anderen Schicksalsschlag in diesem Buch, trotzdem bleibt es noch im Rahmen. Die Reihe gehört damit für mich nicht zu den historischen Romanen, die drastisch von den Ereignissen während der Weltkriege berichten, sondern eher zu historischen Familienromanen. Ich fand es jedoch super, dass die Geschichte im zweiten Band nun richtig Fahrt aufnahm und freue mich auf den dritten Band - vor allem, da in der Leseprobe ein absoluter Umbruch vorweg genommen wird!
Toll entwickelt haben sich in diesem Band unter anderem die Zwillinge, die ich im ersten Band eher schwierig fand. Ich finde es gut, dass Penny Vincenzi nicht jede ihrer Figuren zum Sympathieträger aufbauen will - es darf ja auch mal Protagonisten gehen, die einem einfach nie so richtig ans Herz wachsen. Gerade das befeuert die Konflikte zwischen den Figuren und macht es noch spannender zu lesen.
Lesedaumen hoch!

Veröffentlicht am 13.06.2018

Flacher Sommerroman

Azurblau für zwei
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Sommer, Sonne und saure Zitronenlimonade - Emma Sternberg nimmt uns mit nach Capri und lässt ihre Protagonistin Isa in "Azurblau für Zwei" eine alte und eine neue Liebe entdecken.
Ich mag es sehr gerne, ...

Sommer, Sonne und saure Zitronenlimonade - Emma Sternberg nimmt uns mit nach Capri und lässt ihre Protagonistin Isa in "Azurblau für Zwei" eine alte und eine neue Liebe entdecken.
Ich mag es sehr gerne, solche leichten sommerlichen Romane auf Autofahrten als Hörbuch zu hören. Daher dachte ich, diese Geschichte wäre genau das Richtige für mich. Die eigentliche Idee finde ich auch weiterhin gut, leider hat mir die Umsetzung nicht sonderlich gut gefallen.
Protagonistin Isa ist eine authentische junge Frau mit echten Problemen, verliert sich aber meiner Meinung nach ein wenig zu sehr in Gedanken. Diese fand ich wie so manchen gestelzten Dialog teilweise etwas anstrengend und die sehr...blumige Erzählweise von Sprecherin Vanida Karun hat es für mich nicht besser gemacht.
Manchem mag es vielleicht gefallen, wenn gerade die italienischen Männer alle mit Schmonzetten-Akzent imitiert werden, ich fand es aber eher nervig und auch unglaubwürdig, da Isa schließlich Italienisch mit ihnen spricht.
Ein Lichtblick war immer die alte Granddame Mitzi, deren Lebensgeschichte wirklich interessant angelegt war, sich aber wie alles andere auch etwas zu sehr ins Perfekte fügte.
Das Thema Kinderlosigkeit wird in diesem Roman teilweise sehr mitfühlend aufgegriffen, an anderen Stellen ist es mir aber auch etwas zu klischeehaft.
Leider gibt es für dieses Hörbuch von mir nur 2,5 Sterne - ein leichter Sommerroman, der streckenweise eher flach ist und ggf. lieber selbst gelesen als gehört werden sollte!

Veröffentlicht am 26.05.2018

Ganz außergewöhnlich

Summ, wenn du das Lied nicht kennst
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Robin ist ein ungewöhnliches Mädchen. Sie ist wild, abenteuerlustig, hat aber auch viele verletzliche Seiten, die sie nicht zeigen mag. Diese verkörpert eher ihre Schwester Cat, die ihr stets wie ein Schatten ...

Robin ist ein ungewöhnliches Mädchen. Sie ist wild, abenteuerlustig, hat aber auch viele verletzliche Seiten, die sie nicht zeigen mag. Diese verkörpert eher ihre Schwester Cat, die ihr stets wie ein Schatten folgt. Doch was macht ein Kind, das im Zentrum seiner Familie steht und sich in der Aufmerksamkeit sonnt, wenn es plötzlich fast alleine ist?
Beauty ist eine kluge und starke Frau. Sie hat studiert, einen guten Beruf gelernt und ihre Kinder zu aufrechten Menschen erzogen. Aber: Beauty ist schwarz und hat daher nicht die Freiheiten und Rechte, die man ihr als Leser wünschen würde. Wir begleiten Beauty auf der Suche nach ihrer Tochter, und dabei, wie sie für ein anderes Mädchen zur zweiten Mutter wird.
„Summ, wenn du das Lied nicht kennst“ hat einen tollen Titel, ein schönes Cover und ist durch das besondere Design des Wunderraum-Verlags auch haptisch ein Erlebnis. Das allerdings wird nur wenigen Lesern ausreichen. Für mich ist viel wichtiger, dass mich die Geschichte von Robin und Beauty, eine Erzählung über Apartheid, Rassentrennung und Vergebung, sehr gepackt und berührt hat. Bianca Marais hat dieses Buch ganz wunderbar einfühlsam geschrieben – zugleich ist es perfekt recherchiert und man merkt, dass das Mädchen Robin viele ihrer persönlichen Erfahrungen in sich trägt. Robin ist unheimlich authentisch – so sehr, dass ihre kindliche Unvernunft für mich an vielen Stellen eine echte Herausforderung war und mich wahnsinnig gemacht hat! Das aber im positivsten Sinne, denn selten schaffen Romanfiguren das in dieser Weise. Obwohl das Buch viele Seiten hat, hätte ich die beiden gerne noch weiter begleitet und mochte die Geschichte zu keiner Zeit lange verlassen. Ein gewichtiges Buch über ein wichtiges Thema – von dem man nie aufhören darf zu erzählen! Klare Lessempfehlung

Veröffentlicht am 23.05.2018

Auf zu neuen Happy Ends

Sommer in Bloomsbury
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Ein halbes Jahr Vorfreude und Warten auf den zweiten Band der Geschichte um den Buchladen „Happy Ends“ – hat sich das gelohnt? Insgesamt betrachtet kann ich diese Frage auf jeden Fall mit Ja beantworten ...

Ein halbes Jahr Vorfreude und Warten auf den zweiten Band der Geschichte um den Buchladen „Happy Ends“ – hat sich das gelohnt? Insgesamt betrachtet kann ich diese Frage auf jeden Fall mit Ja beantworten und bewerte die süße Geschichte um Verity und ihren gar nicht mehr so imaginären (Schein-)Freund Johnny mit 3,5-4 Sternen.
Pro: Positiv sind für mich auf jeden Fall die toll integrierten Zitate aus Jane Austens „Stolz und Vorurteil“, die Liebe zu Büchern, die aus jedem Kapitel spricht, sowie die vielen Momente zum Schmunzeln. Verity ist eine sehr sympathische und durchaus außergewöhnliche Heldin, was die Geschichte erfrischend anders macht als jene um Posy und Sebastian.
Contra: Sicherlich war doch Einiges in diesem Roman sehr überspitzt und scharf am Kitsch vorbei – zudem hätte ich mir noch etwas mehr Handlung in der Buchhandlung gewünscht. Veritys innere Monologe und teilweise ein wenig aus der Luft gegriffenen Schlussfolgerungen zum Thema Johnny wirkten teilweise konstruiert, und auch den ganze Aufruhr um Verity und ihre diversen Schwestern ist natürlich eher typisch für dieses Genre.
Fazit: Mit leichten Schwächen und typischen Frauenroman-Elementen behaftet ist die Geschichte um Verity und Johnny trotzdem sehr liebens- und lesenswert. Ich finde, der zweite Band steht dem ersten in wenig nach – vielleicht fand ich diesen noch einen Tick besser, dafür haben mich die Missverständnisse zwischen Posy und Sebastian noch mehr aufgeregt. In „Sommer in Bloomsbury“ werden die Nerven des Lesers geringfügig mehr geschont! Für alle, die gerne Reihen mögen und etwas Leichtes für den Liegestuhl suchen, kann dieses Buch kein Fehlkauf sein!