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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2017

Anspruchsvoll & gesellschaftskritisch

Meine geniale Freundin
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Nachdem man über diesen Roman (1. Band einer vierbändigen Reihe) ja sehr viel Positives wie Negatives hört, bin ich dennoch unvoreingenommen an das Buch herangegangen, weil mich einfach die Geschichte ...

Nachdem man über diesen Roman (1. Band einer vierbändigen Reihe) ja sehr viel Positives wie Negatives hört, bin ich dennoch unvoreingenommen an das Buch herangegangen, weil mich einfach die Geschichte interessiert hat.
Hierbei wurde ich nicht enttäuscht und finde vor allem den Schreibstil von Elena Ferrante wirklich beachtenswert!

Der Roman schildert sich beeindruckend nicht nur die Lebensgeschichte der beiden Mädchen Elena und Lila von der Kindheit bis zum Jugendalter, sondern liefert ein umfassendes Bild des Lebens in italienischen Vorstädten in den 50er und 60er Jahren. Die Perspektivlosigkeit, Gewalt und Umgangsformen, die beschrieben werden, haben mich sehr berührt und gepackt. Ich finde sehr gut, wie verschiedene Familienschicksale miteinander verwoben werden und eigentlich alle Handlungsstränge interessant! Ein kleiner Kritikpunkt waren für mich die vielen Namen (teilweise erhielten einzelne Personen dann auch noch (mehrere) Spitznamen), die manche Szenen recht unübersichtlich werden ließen.
Den Schreibstil finde ich wirklich klasse, denn das Buch liest sich unheimlich flüssig und ich war schon nach wenigen, angenehm kurzen, Kapiteln richtig in die Geschichte eingetaucht. Allerdings ging dieser flüssige Schreibstil in manchen Kapiteln etwas verloren, vor allem, wenn Szenen mit sehr vielen Personen beschrieben wurden. Ein paar weniger "Bandwurmsätze" hätten auch nicht geschadet.

Insgesamt hat sich das Buch für mich sehr gelohnt & ich werde die Reihe weiter verfolgen. Wirklich gut!

Veröffentlicht am 27.12.2016

Tolles Projekt

Großväterland
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Ich finde die Idee der Autoren, die Wahrnehmung von Zeitzeugen des 2. Weltkrieges, gespickt mit historischen Informationen, mal auf eine andere Art und Weise zu präsentieren, sehr gelungen. Hierbei sind ...

Ich finde die Idee der Autoren, die Wahrnehmung von Zeitzeugen des 2. Weltkrieges, gespickt mit historischen Informationen, mal auf eine andere Art und Weise zu präsentieren, sehr gelungen. Hierbei sind die Zeichnungen von Markus Freise zwar nicht immer so detailliert und ausdrucksstark wie auf dem Cover, aber sowohl die Emotionen als auch die Explosionen etc. werden sehr plastisch dargestellt. Die dazugehörigen Texte sind passend ausgewählt, allerdings hätten die Episoden für mich insgesamt etwas länger sein können.
Die historischen Hintergründe sind durch den 2. Autor sehr gut recherchiert und dargestellt worden. Manches war für mich neu, anderes bereits bekannt, allerdings habe ich mir auch bereits sehr viele Informationen selbst angelesen. Die Schrift der historischen Episoden ist sehr klein - dadurch sollte man sich aber nicht abschrecken lassen. Das meiste lohnt sich sehr!
Insgesamt hätte ich mir ein wenig mehr Informationen über die Zeitzeugen und mehr "Gehalt" aus den Interviews gewünscht. Das ist ja nunmal gerade das spannende, was man nicht mal eben woanders nachlesen kann. Daher gebe ich einen Stern Abzug und denke, dass man da noch mehr hätte herausholen können. Einzelne Interviews hätten zum Beispiel in Auszügen abgedruckt werden können.

Insgesamt haben mich aber viele Episoden berührt und ich denke, dass sich dieses Buch auf jeden Fall lohnt - obwohl der Preis natürlich für das doch eher schmale Bändchen nicht ganz günstig ist.

Veröffentlicht am 24.12.2016

Nora und die übersinnliche Gärtnerei

Nora und die Novemberrosen
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"Nora und die Novemberrosen" war mein erstes Buch der Autorin Tania Krätschmar. Ich vergebe insgesamt 3 Sterne, weil es mir gut gefallen hat, aber eben "nur" gut.
Die Geschichte an sich ist nett überlegt ...

"Nora und die Novemberrosen" war mein erstes Buch der Autorin Tania Krätschmar. Ich vergebe insgesamt 3 Sterne, weil es mir gut gefallen hat, aber eben "nur" gut.
Die Geschichte an sich ist nett überlegt und den Gedanken eines Mehrgenerationenhauses, in dem sich jeder um den anderen kümmert, finde ich sehr schön. Super ist die Begeisterung und auch das umfangreiche Fachwissen, das die Autorin in Bezug auf Blumen zu haben scheint. Die Pflanzen sind sehr spannend beschrieben und es werden interessante Hintergrundinformationen gegeben. Teilweise werden für mich persönlich ein wenig zu viele lateinische Blumennamen eingestreut, aber gut, kann ja auch nicht schaden ;)
Die Figuren der Geschichte sind ebenfalls mehr oder weniger detailliert beschrieben und einige Personen habe ich wirklich gemocht. So richtig liebgewonnen habe ich keinen, was bei mir eigentlich in Büchern sehr selten ist und wahrscheinlich auch ein Grund dafür, dass mich das Buch nicht richtig packen konnte. Gerade die Protagonistin Nora war mir nicht so 100% sympathisch, daher brauchte ich auch eine Weile, um in die Geschichte hineinzukommen.
Den Schreibstil finde ich soweit flüssig und wie gesagt merkt man die Begeisterung für Blumen sehr schön heraus, allerdings hat die Erzählweise mich auch nicht komplett gepackt.
An der Story insgesamt habe ich einige Kritikpunkte, die jeder Leser jedoch für sich selbst herausfinden muss. Ich möchte zumindest so viel sagen, dass für mich einige Elemente der Geschichte leider sehr konstruiert wirkten und auf einen etwas gewollten "Showdown" hinliefen. Obwohl die Geschichte eigentlich sehr bodenständig klingt, hat sie einen kleinen Hang zum Übersinnlichen, was für mich teilweise etwas nervig und abstrus wurde.
Die Rückblenden in die Kriegszeit finde ich sehr gelungen, allerdings gibt es davon viel zu wenige. Insgesamt hätte ich mir einen stärkeren Fokus auf die Geschichte der Gärtnerei und weniger "Drumherum" gewünscht.

Für mich ein Buch mit gemischten Gefühlen und leider verschenkten Möglichkeiten. Für Garten-Fans und Leser von Frauenromanen aber sicher eine Geschenkidee.

Veröffentlicht am 14.12.2016

Lohnt sich sehr!

Die Bücherfreundinnen
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"Die Bücherfreundinnen" war lange Zeit ein Wunschbuch von mir, aber dann hat es doch eine Weile im Regal gestanden. Nun bin ich aber sehr froh, dass ich es zur Hand genommen habe, denn es hat mir unheimlich ...

"Die Bücherfreundinnen" war lange Zeit ein Wunschbuch von mir, aber dann hat es doch eine Weile im Regal gestanden. Nun bin ich aber sehr froh, dass ich es zur Hand genommen habe, denn es hat mir unheimlich gut gefallen!!!

Besonders möchte ich den Schreibstil hervorheben. Das Buch ist total humorvoll und kurzweilig geschrieben, hat aber trotzdem Tiefgang. Einige Szenen konnten mich sehr berühren und an einer Stelle hatte ich sogar feuchte Augen. Gleichzeitig konnte ich aber wirklich herzhaft lachen und bin sogar bei Verwicklungen, die für mich schon völlig offensichtlich waren, geduldig geblieben ;)

Man muss nämlich sagen, die Protagonistin Alice hat in Liebesdingen nicht so ganz den Durchblick. Nicht nur bezogen auf ihre eigenen Beziehungen, sondern auch in Bezug auf andere ;)
Ihre Freundinnen waren mir alle sehr sympathisch, allen voran ihre Kollegin Sophie. Bei den ganzen "Anhängen", also den besseren Hälften der Freundinnen, bin ich manchmal mit den Namen durcheinander gekommen, aber man blickt dann doch recht schnell durch, wer zu wem gehört ;)

Bücher sind in dieser Geschichte nicht absolut im Vordergrund, allerdings wird schon das eine oder andere Buch diskutiert und über Jane Eyre gibt es einige ziemlich eindeutige Spoiiler - Vorsicht!

Mir hat es wirklich gut gefallen und ich kann es nur empfehlen :)

Veröffentlicht am 12.12.2016

Für gemütliche Sofastunden

Hasen feiern kein Weihnachten
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Jedes Jahr zur Weihnachtszeit sprießen diverse romantische und mehr oder weniger kitschige Weihnachtsgeschichten aus dem Boden. Man liest sie immer wieder gerne, aber irgendwie hinterlassen sie oft keinen ...

Jedes Jahr zur Weihnachtszeit sprießen diverse romantische und mehr oder weniger kitschige Weihnachtsgeschichten aus dem Boden. Man liest sie immer wieder gerne, aber irgendwie hinterlassen sie oft keinen besonders starken Nachhall.
"Hasen feiern kein Weihnachten" könnte zunächst ebenfalls in dieses Raster fallen, allerdings hatte die Geschichte für mich einige besondere Qualitäten, die mich zu so einer begeisterten 5*****-Wertung bewogen haben:
- Der originelle Titel, der wirklich gut zur Geschichte passt - lasst euch überraschen
- Eine unheimlich sympathische Heldin, bei der ich oft "mitgelitten" habe und selbst die Lösung teilweise nicht gesehen habe
- Eine liebenswerte Familie, die natürlich chaotisch ist, aber auch mal die leisen und ernsthaften Töne anschlägt - das finde ich gerade in der Adventszeit sehr wertvoll
- Das Gefühl, wieder das Dorfkind zu sein und nach Hause zu kommen - genauso ist es bei uns im Ort ;)
- Der detailgenaue und authentische Schreibstil

Ich könnte hier jetzt noch weitere Punkte aufzählen, aber tatsächlich waren es für mich vor allem die Stimmung und die kleinen besonderen Szenen, die dieses Buch besonders gemacht haben. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt, ja, aber auch über vieles im Leben nachgedacht und wenn Bücher das schaffen, finde ich immer besonders gut!
Ein schönes Weihnachts- und Winterbuch und ein guter Geschenktipp, wie ich finde :)