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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2017

In Ansätzen faszinierend, aber für mich nicht ganz rund

Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor
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"Nur ein kleiner Gefallen" war für mich ein Ausflug in das Genre "Thriller", den ich lese für gewöhnlich hauptsächlich Romane. Die Geschichte interessierte mich jedoch spontan und ich mag Thriller, in ...

"Nur ein kleiner Gefallen" war für mich ein Ausflug in das Genre "Thriller", den ich lese für gewöhnlich hauptsächlich Romane. Die Geschichte interessierte mich jedoch spontan und ich mag Thriller, in denen vor allem psychologische Spannung aufgebaut wird.
Dies gelingt der Autorin hier auch durchaus gut. Es gibt drei zentrale Figuren: Stephanie, ihre Freundin Emily, die verschwindet, und deren Mann Sean. Zunächst scheinen die Rollen des "Guten und Bösen", wenn man es so nennen kann, ganz klar verteilt zu sein, aber schon bald merkt man, dass nichts so ist, wie es scheint.
Soweit so gut, alles recht spannend, auch wenn gerade die Dominanz von Stephanie im ersten Teil mit ihren Mum-Blogeinträgen teilweise auch etwas die Spannung nahm. Mehr möchte ich inhaltlich erstmal gar nicht verraten, denn es ist bei diesem Buch doch recht leicht, wichtige Dinge zu spoilern. In jedem Fall ist es so, dass das Buch quasi dreigeteilt ist und für mich der mittlere Teil am stärksten war. Einiges war sehr perfide und gut durchdacht, gerade im letzten Teil nahm es für mich aber dann deutlich an Qualität ab und war irgendwie nicht mehr so stringent. Ich hatte das Gefühl, die Autorin konnte sich hier nicht so recht für einen Weg oder eine Auflösung entscheiden und eierte ein wenig herum.
Letztendlich konnte mich der Schreibstil nicht 100% überzeugen, da es doch sprachlich teilweise recht simpel ist.

Für mich ein gutes Buch, durchschnittlich, aber kein besonderer Spannungsknüller. Daher 3 Sterne und eine bedinge Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 03.07.2017

Tolle Idee, aber Rezeptauswahl nicht optimal

Yummy Books!
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Ich liebe Kochbücher und ich liebe Literatur - damit sollte "Yummy Books!" für mich die ideale Wahl sein ;)
Ich finde das Konzept nach wie vor wirklich gut und auch die Essays sehr gelungen. Cara Nicoletti ...

Ich liebe Kochbücher und ich liebe Literatur - damit sollte "Yummy Books!" für mich die ideale Wahl sein ;)
Ich finde das Konzept nach wie vor wirklich gut und auch die Essays sehr gelungen. Cara Nicoletti hat einen angenehmen und sehr persönlichen Schreibstil, sodass die Lektüre niemals langweilig wird.
Die ausprobierten Rezepte gelangen soweit ganz gut (ein Kuchen hatte leider eine falsche Garzeit-Angabe und wurde recht schnell dunkel), aber es war für mich kein Knüller dabei. Wirklich empfehlen könnte ich nur die "Rosinenbrötchen", die lecker geschmeckt haben und sicherlich in Zukunft noch öfter gebacken werden. Ich denke aber, man müsste die Rezeptauswahl noch einmal überdenken. Viele Rezepte sind leider sehr ungewöhnlich und klingen nicht wirklich lecker - da nicht alle Rezepte bebildert sind, kann man sich unter manchen auch nur wenig vorstellen.
Ich empfehle, vor dem Kauf in jedem Fall die Leseprobe und vor allem das Inhaltsverzeichnis zu lesen, ob man sich mit den Rezepten anfreunden kann! Für mich ein schönes Konzept, aber nicht perfekt umgesetzt.

Veröffentlicht am 03.07.2017

Gute Ansätze, aber, aber...

Zwei Kugeln Glück mit Sahne
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Sie schießen aus dem Boden, die Sommerromane, und auch "Zwei Kugeln Glück mit Sahne" verspricht mit seinem zauberhaften Cover und dem Klappentext eine richtige Wohlfühlgeschichte zu werden.
Und ich muss ...

Sie schießen aus dem Boden, die Sommerromane, und auch "Zwei Kugeln Glück mit Sahne" verspricht mit seinem zauberhaften Cover und dem Klappentext eine richtige Wohlfühlgeschichte zu werden.
Und ich muss sagen: das ist sie auch und ich weiß, dass das Buch vielen Lesern sehr gut gefallen wird. Ich muss sagen, ich mochte es auch, aber jetzt kommt ein dickes ABER, denn:
Es ist sehr liebevoll geschrieben und man merkt wirklich den persönlichen Bezug der Autorin zu diesem Thema. Die Zwischenkapitel beschäftigen sich mit einzelnen Eissorten und sind sehr nett gemacht. Die Protagonisten sind eigentlich alle sympathisch, 1-2 sind sogar zu echten Lieblingsfiguren geworden. Auch die Atmosphäre wird sehr authentisch und schön geschaffen. Soweit also viel Positives.
Während der ganzen Geschichte fand ich es nett, aber nicht umwerfend. Es ist ganz gut geschrieben und macht Spaß, daher wäre ich wahrscheinlich bei 3,5-4 Sternen gewesen, da mich das eine oder andere gestört hat, aber nicht Wildes.
Und dann kam das Ende. Und leider hat mich das Ende im Nachhinein noch so geärgert und aufgeregt...tut mir leid, über 3 Sterne kann ich auf keinen Fall hinausgehen, denn für mich ist am Ende einfach der gesamte Aufhänger der Geschichte nicht aufgeklärt worden - offensichtlich wollte die Autorin einen bestimmten Handlungsstrang eigentlich gar nicht, sondern hat ihn nur als Instrument genutzt, um die Geschichte ans Laufen zu kriegen...ich kann jetzt mehr nicht dazu sagen, aber eine bestimmte Sache wurde so blöd (nicht) aufgelöst, dass es für mich einfach eine große Enttäuschung war und genau diese Art von unauthentischen "Es ist alles toll, wir schmeißen alle Probleme über Bord"-Romanen mag ich nicht.
Daher ein Abzug und 3 Sterne für einen immer noch gut gelungenen Roman, der aber leider einen schlechten Nachgeschmack für mich hatte :(

Veröffentlicht am 03.07.2017

Schnell vorbei, hallt aber lange nach

Der Brief
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"Der Brief" erscheint im ersten Moment die typische Geschichte einer jungen Frau zu sein, deren Leben eigentlich perfekt läuft, die aber dann in eine geheimnisvolle Begebenheit verstrickt wird. Doch schon ...

"Der Brief" erscheint im ersten Moment die typische Geschichte einer jungen Frau zu sein, deren Leben eigentlich perfekt läuft, die aber dann in eine geheimnisvolle Begebenheit verstrickt wird. Doch schon sehr bald merkt man als Leser, dass es sich hier nicht nur um das übliche Familiengeheimnis oder einen Streich handelt, sondern man gerät mit der Protagonistin in einen Sog zwischen Realität und Vorstellung, der schwer einzugrenzen ist.
Es ist mir selten so schwer gefallen, meinen Eindruck eines Buches in Worte zu fassen, denn ich könnte zu diesem Buch eigentlich ganz viel sagen, auf der anderen Seite aber auch wenig, denn dann Ende hat mich zugegebenermaßen völlig aus der Bahn geworfen, andererseits aber auch stark fasziniert und beschäftigt mich nachhaltig.
Marie ist eine sympathische Protagonistin, obwohl ihr Handeln sie durchaus in eine moralische Zwickmühle bringt. Ich möchte nicht zu viel über die Parallelwelten erzählen (wenn man es so nennen kann), in denen die Handlung spielt, aber dort finden sich in jedem Fall sehr authentische und gut beschriebene Charaktere, die ich gerne noch weiter begleiten würde.
Ganz groß hervorheben möchte ich den Schreibstil der Autorin, denn das Buch war wirklich sehr gut zu lesen und ich konnte es kaum aus der Hand legen - ich hoffe, von Carolin Hagebölling noch mehr (und Längeres) zu lesen! Die Länge des Romans ist eigentlich zu kurz, aber retrospektiv gesehen perfekt. Er ist schnell vorbei, hallt aber lange nach.
Für Fans von "Das Buch der Spiegel", die psychologische Spannung ohne Kriminalfall erleben möchten. Irgendwie verrückt, irgendwie gut :)

Veröffentlicht am 03.07.2017

Leider nicht überzeugend

Hinter dem Café das Meer
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"Hinter dem Café das Meer" hat auf den ersten Blick alles, was ein sommerlicher Wohlfühlroman so braucht. Einen Küstenort mit Charme, eine Protagonistin mit einem knuddeligen Hund und einen raubeinigen ...

"Hinter dem Café das Meer" hat auf den ersten Blick alles, was ein sommerlicher Wohlfühlroman so braucht. Einen Küstenort mit Charme, eine Protagonistin mit einem knuddeligen Hund und einen raubeinigen Besitzer, der vielleicht der Kandidat für eine Romanze wäre. Soweit so gut.
Leider muss man seine Erwartungen an "Hinter dem..." direkt deutlich runtersetzen, denn Vieles stellt sich relativ bald als Enttäuschung heraus.
Die Protagonistin Demi war für mich leider überhaupt keine Sympathieträgerin. Ich finde die Figur etwas merkwürdig angelegt, denn sie ist theoretisch in der Gastronomie (schon länger) tätig, praktisch aber offensichtlich mit ihrem Job überfordert und von ihren Mitmenschen häufig genervt. Sie hat eine Zeit lang auf der Straße gelebt und scheint auch nun nicht wirklich Verantwortung übernehmen zu wollen, denn leider zeigt sie häufiger kindisches und trotziges Verhalten, das mich sehr genervt hat. Relativ bald kristallisiert sich eine (wirklich hochnäsige) Geschäftsfrau aus dem Ort als ihre "Feindin" heraus, allerdings schaukelt sich der Zwist zwischen den beiden für meine Augen maßlos übertrieben hoch und ist daher leider wenig authentisch.
Leider kann ich auch über den Rest der Figuren nicht viel Positives sagen, denn der Protagonist Cal ist ebenfalls eigentlich eine sehr verkrachte Existenz und seine Mitarbeiterin Polly eine ziemliche Zicke. Es gibt ganz gute Ansätze, die mehr Tiefe in die Figuren bringen könnten, leider werden viele Handlungsstränge nicht zu Ende geführt, da es sich um den ersten Band einer Reihe handelt und offensichtlich noch viel für die anderen Bände offen gelassen werden soll. Leider kann mich der Schreibstil nicht dazu motivieren, den nächsten Band ebenfalls zu lesen, da das Buch wirklich eher flach geschrieben ist und sich einfach holprig liest. Die Dialoge haben mich nicht umgehauen und insgesamt kam bei mir leider kein Wohlfühlfaktor auf!

Fazit: Sagte mir leider wenig zu und kann nicht an die vielen guten Romane dieses Genres heranreichen, die bereits auf dem Markt sind. Ich empfehle, lieber weiterzustöbern...