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Veröffentlicht am 09.06.2022

Ritualmord oder doch ein anderes Motiv?

Der sanfte Hauch des Todes
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"Der sanfte Hauch des Todes" ist der siebzehnte Band aus der Alexander-Gerlach-Reihe von Wolfgang Burger. In einer Waldlichtung wird die Leiche eines jungen Mannes aufgefunden. Ihm wurde der Penis abgeschnitten ...

"Der sanfte Hauch des Todes" ist der siebzehnte Band aus der Alexander-Gerlach-Reihe von Wolfgang Burger. In einer Waldlichtung wird die Leiche eines jungen Mannes aufgefunden. Ihm wurde der Penis abgeschnitten und der Tatort ist regelrecht inszeniert mit einem Ring von Grablichtern rund um die Leiche. Die Identität des Opfers ist zunächst unbekannt. Obwohl der Täter etliche Spuren am Tatort hinterlassen hat, stehen die Ermittler rund um Kriminalrat Alexander Gerlach vor einem Rätsel und tappen im Dunkeln. Erst nachdem eine zweite Leiche aufgefunden wird, die Parallelen zur ersten Tat aufweist, ergeben sich Gemeinsamkeiten und Zusammenhänge. Wolfgang Burger schickt mit diesem Fall seinen Heidelberger Ermittler zum siebzehnten Mal ins Rennen. Zeigte für mich diese Reihe zwischendurch mal einige Abnutzungserscheinungen, so hat sie mich aber mit diesem neuen Fall wieder gänzlich eingefangen. Gerlachs Zwillingstöchter stehen aktuell kurz vor dem Abitur, eine Entscheidung für die weitere Zukunft steht an. Hatte sich in vergangenen Bänden bzgl. des Privatlebens des Ermittlers ein wenig Wiederholung eingeschlichen, so empfinde ich dies in diesem Band überhaupt nicht. Auch hier ergeben sich jetzt neue Wege für die Zukunft der Krimireihe. Der Fall selbst ist spannend. Immer wieder ergeben sich neue Hinweise und Spuren, einige führen den Leser auch in die Irre. Der Krimi liest sich dadurch flüssig und man fliegt nur so über die Seiten. Dass Alexander Gerlach in diesem Fall ein wenig viel Kaffee konsumiert sei ihm nachgesehen. Mit "Der sanfte Hauch des Todes" ist Wolfgang Burger auf alle Fälle wieder ein sehr guter Band dieser Reihe gelungen, der weiterhin Lust auf neue Fälle der Reihe macht.

Veröffentlicht am 06.06.2022

Der erste Fall für die Reisejournalistin Conny von Klarg

Schatten über Saint-Tropez
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"Schatten über Saint-Tropez" ist der Auftaktband einer neuen Reihe rund um die Reisejournalistin Conny von Klarg aus der Feder von Sabine Vöhringer. Für das Reise-Magazin La Voyagette macht sich Conny ...

"Schatten über Saint-Tropez" ist der Auftaktband einer neuen Reihe rund um die Reisejournalistin Conny von Klarg aus der Feder von Sabine Vöhringer. Für das Reise-Magazin La Voyagette macht sich Conny auf den Weg nach Saint-Tropez um einen Artikel über die Côte d’Azur zu schreiben. Verbinden will sie das mit einem Besuch ihrer alten Freundin Simonette, die dort ein kleines Hotel führt. Doch vor Ort überschlagen sich die Ereignisse. Der Milliardär Henri Moreau wurde erstochen aufgefunden und Simonette gerät in Verdacht und wird verhaftet. Conny glaubt felsenfest an deren Unschuld und will dies schnellstens beweisen. Immer mehr stößt sie auf alte Geheimnisse und anscheinend hat alles mit Kunstraub im großen Stil zu tun. Dem Buch ist deutlich anzumerken, dass die Autorin selbst ein große Leidenschaft für die Côte d'Azur hat. In der Beschreibung der Örtlichkeiten und des Lebensstil der agierenden Personen lässt sie dieses südfranzösische Flair aufleben. Immer wieder lässt sie auch kurze französische Sätze mit in den Krimi einfließen. Wer aber nicht der Sprache mächtig ist, kann damit aber manchmal ein Problem haben. Die Handlung des Krimis beginnt eher entspannt, plätschert teilweise wie im Urlaubsmodus so dahin. Hier hätte ich mir gewünscht, dass der Spannungsbogen eher einsetzt. Mit zunehmender Seitenzahl kommt dann aber dieser Krimi mehr und mehr in Fahrt. Speziell das letzte Drittel ist dann wirklich fesselnd und hält den Leser bei der Stange. "Schatten über Saint-Tropez" ist kein knallharter blutiger Krimi, sondern eher eine Lektüre, die einen von Sommer, Sonne, Meer träumen und die sich bei einem Glas Pastis genießen lässt.

Veröffentlicht am 30.05.2022

Alienor von Aquitanien in ihrer Rolle als Königin und Mutter an der Seite von Henry II.

Das Herz der Königin
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"Das Herz der Königin" ist der zweite Band der Alienor-Trilogie von Elizabeth Chadwick. Das Buch schließt nahtlos an den ersten Teil an. Wir schreiben Dezember 1154, als Alienor von Aquitanien in der Londoner ...

"Das Herz der Königin" ist der zweite Band der Alienor-Trilogie von Elizabeth Chadwick. Das Buch schließt nahtlos an den ersten Teil an. Wir schreiben Dezember 1154, als Alienor von Aquitanien in der Londoner Westminster Abbey zur Königin gekrönt wird. Nachdem ihre Ehe mit dem französischen König Louis VII. wegen zu naher Blutsverwandtschaft annulliert wurde, ist sie nun englische Königin an der Seite des zehn Jahre jüngeren Henry. Ihre größte Aufgabe ist es die Blutlinie zu erhalten, männliche Thronfolger zu gebären. Will Alienor eigentlich sich als Königin einbringen, ist ihr dies großteils verwehrt. Dafür sorgt sie die folgenden Jahre für reichlich Nachwuchs. In der Zeit von 1153 bis 1166 schenkt sie in Summe fünf Söhnen und drei Töchtern das Leben. Und hierbei setzt ein Kritikpunkt meinerseits an. Gut die Hälfte dieses Bandes erlebt man Alienor nur stets bei ihren Schwangerschaften, Geburten und Zeugungen des Nachwuchses. Zwar ist es durchaus interessant ihre Beziehung zu Henry II näher kennenzulernen, aber es fehlt dabei der nötige Tiefgang. Erst als diese Schwangerschaften beendet sind, teils die Nachkommen schon selbst am Königsstuhl anklopfen nimmt dieser zweite Band der Trilogie an Fahrt auf. Hier zeichnet die Autorin ein gutes Bild der Herrschsucht von Henry, aber auch wie diese zur Rebellion seiner Söhne führt. Alienor steht dabei zwischen den Fronten, aber auch sie wird für Henry immer mehr zur Feindin. Dies gipfelt darin, dass sich der starrköpfige Henry immer mehr Feinde schafft, einer jüngeren Bettgenossin beiwohnt und verantwortlich für die Rebellion seiner Söhne ist. Alienor ist einmal mehr die Leidtragende dieser Situation. Der Leser darf sie in diesem Buch 20 Jahre von 1154 - 1174 begleiten. Sie war sicherlich eine starke Frau, die viel erlebte. In diesem zweiten Band der Trilogie gelingt es Elizabeth Chadwick aber nicht dies gänzlich herauszuarbeiten. Trotzdem bin ich auf den Abschluss der Trilogie gespannt.

Veröffentlicht am 13.05.2022

Die Aufarbeitung eines Ermittlungsfehlers aus der Vergangenheit

Funkenmord (Kluftinger-Krimis 11)
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"Funkenmord" ist der elfte Band der Kluftinger-Reihe von Volker Klüpfel und Michael Kobr. Vor über dreißig Jahren wurde eine junge Lehrerin am Funkensonntag an ein Kreuz gefesselt und verbrannt. Der damals ...

"Funkenmord" ist der elfte Band der Kluftinger-Reihe von Volker Klüpfel und Michael Kobr. Vor über dreißig Jahren wurde eine junge Lehrerin am Funkensonntag an ein Kreuz gefesselt und verbrannt. Der damals noch junge Kommissar Kluftinger hatte ihren Geliebten als Täter überführt. Doch dies war ein Ermittlungsfehler. Kluftinger gab diesem vor dessen Tod das Versprechen, den wahren Mörder zu stellen. Und so nimmt der Kommissar die Ermittlungen in diesem alten Fall wieder auf. Dieser neue Fall schließt direkt nach den Ereignissen des zehnten Bandes an, in dem Kluftinger nur knapp mit dem Leben davonkam. Aber die Geschehnisse werfen noch immer ihre Schatten über die Kripo Kempten. Trauer um den Verlust des Kollegen Strobl, aber auch Kluftingers Ehefrau Erika ist in der Angst um ihren "Butzele" in ein psychisches Loch gefallen. In gewohnter Manier lässt das Autorenduo den kauzigen Kommissar wieder in diverse bereitstehende Fettnäpfchen treten. Obwohl dies immer wieder für den ein oder anderen Lacher sorgt, muss ich aber gestehen dass so langsam aus der Reihe ein wenig die Luft rausgeht. Die Figuren rund um den Kluftinger in Altusried sind dem Kenner der Reihe wohlbekannt, aber sie entwickeln sich mittlerweile nicht mehr weiter. Zwar kommt die junge Ermittlerin Lucy Beer neu in das Team, aber sie wirkt in der Allgäuer Runde eher wie ein Fremdkörper. Und so erlebt man als langjähriger Leser dieser Reihe ein Wechselband der Gefühle. Teils witzige Komponenten, teils gewohntes Terrain, aber halt vieles bekanntes. Und zudem mangelt es diesem Band auch an Spannung bzgl. des Kriminalfalles. Ich mag diese Reihe um den Allgäuer Kommissar immer noch gern, aber vielleicht wäre es für ihn langsam Zeit in Pension zu gehen. "Funkenmord" ist solide, kann aber nicht an frühere Höhenflüge der Reihe anknüpfen.

Veröffentlicht am 05.05.2022

Ich weiß wo Du bist - Lauf um dein Leben

Die Karte
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"Die Karte" ist der vierte Band der Kerner-und-Oswald-Reihe von Andreas Winkelmann. Ein Mann wird auf offener Straße niedergestochen und überlebt schwerverletzt. Hauptkommissar Jens Kerner wird zum Tatort ...

"Die Karte" ist der vierte Band der Kerner-und-Oswald-Reihe von Andreas Winkelmann. Ein Mann wird auf offener Straße niedergestochen und überlebt schwerverletzt. Hauptkommissar Jens Kerner wird zum Tatort gerufen. Der Täter könnte noch in der Nähe sein. Eine junge Joggerin aus der Nachbarschaft lässt sich nicht von ihm von ihrer Laufrunde abhalten. Kurz darauf wird Kerner zu einem weiteren Tatort gerufen. Das Opfer - die Joggerin. Sie wurde brutal erdrosselt. Hängen die beiden Taten zusammen? Nur wenig später werden erneut zwei Joggerinnen auf ihrer Laufrunde ermordet. Einziger Zusammenhang scheint eine Fitness-App zu sein, in der alle Opfer ihre Laufstrecken öffentlich posteten. Andreas Winkelmann greift in diesem Fall ein Thema auf, dass aufzeigt wie einfach es heute ist Menschen zu tracken. Durch die Vielzahl an Onlineportalen und Apps können Bewegungsabläufe der Menschen sehr leicht nachvollzogen werden. In diesem Fall durch Laufstrecken. Doch was treibt diesen Serientäter an? Ist es die pure Lust an der grausamen Tötungsmethode oder stecken vielleicht doch persönliche Motive dahinter? Dies lässt der Autor lange im Dunkeln und so ergeben sich viele Verdachtsmomente. Als für Jens Kerner und Rebecca Oswald dieser Fall auch noch durch den Tod des Kollegen extrem persönlich wird, gerät immer mehr aus den Fugen. Andreas Winkelmann gestaltet diesen Krimi gewohnt flüssig, erzeugt dabei immer wieder Spannungsmomente und erzählt aber auch die private Seite von Jens und Rebecca weiter. Wer die Reihe kennt, der weiß um die Entwicklung der Beziehung beider. Das Thema und der Fall haben mir gut gefallen, passt in den Zeitgeist. Auch dieser vierte Fall der Reihe ist wieder gelungen, obwohl ich ihn persönlich ein klein wenig schwächer als den Vorgängerband empfinde. Nichts desto trotz weiterhin eine gelungene Reihe, der ich sicherlich treu bleiben werde.